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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Der Marquis von Marigny

mit dem Fuße zugeschoben wurde. Hatte das Geld eine Weile dort gelegen, so
ließ es sich verwenden, ohne seinem Besitzer weiter Kopfschmerzen zu bereiten.

Wie aber die steigende Flut an der einen Küste des Ozeans Ebbe an der
entgegengesetzten hinter sich läßt, so ging uuter den Emigranten mit der gesteigerten
Wertschätzung materieller Genüsse eine Abnahme des Interesses an den schönen
Künsten Hand in Hand. Und in dem Maße, wie sich Marignys Schieblade füllte,
leerte sich die seines Schwiegersohns. Wer hätte jetzt noch Lust und Geld gehabt,
sich malen zu lassen! Jetzt, wo man gleichsam schon einen Fuß im Bügel hatte
und nur auf das Signal wartete, den andern über die Kruppe zu schwingen!

Es ging Villeroi und seiner jungen Frau in der Tat schlecht genug, und
hätte nicht gelegentlich ein Mitglied der Koblenzer Noblesse oder des Ratsstandes
das Bedürfnis empfunden, die liebe Gattin zu ihrem Namensfeste mit seinem wvhl-
getroffnen Konterfei zu erfreue", so würde das Paar die bitterste Not gelitten
haben.

Marigny konnte dies nicht unbekannt bleiben. Die Leute, mit denen er im
Kind zusammentraf, stellten sich zwar nach wie vor, als ob sie weder von seinen
Einkünften aus der kurfürstlichen Küche noch von seiner Eigenschaft als Vater einer
verleugneten Tochter etwas wüßten, unterließen es aber doch nicht, ihm in schonender
Weise Andeutungen über die mißliche Lage zu machen, in die ein junger Standes¬
genosse, der sich bemühe, sich und seine Frau durch Porträtieren zu ernähren, ge¬
raten sei.

Wie zu erwarten stand, verklang dieser Appell an die väterlichen Gefühle des
alten Herrn nicht wirkungslos. Er brachte Marguerite aufrichtiges Mitleid ent¬
gegen -- darau vermochte auch die Tatsache nichts zu ändern, daß seine Eigen¬
liebe über das Eintreffen des von ihm prophezeiten Elends eine gewisse Be¬
friedigung empfand. Welcher Triumph für ihn, den so schnöde verlassenen Vater,
daß er jetzt einspringen mußte, um das gestrandete Schifflein der törichten jungen
Leute wieder flott zu machen!

Er leerte also seine Schieblade, machte aus den Rollen ein Paketchen, ver¬
senkte es in eine Tasche seines Rockes und begab sich in den Knrtrierischen Hof zum
Besuche der Baronin von Grmnont, von der er wußte, daß sie mit Marguerite
noch in den engsten Beziehungen stand.

Frau von Gramont mochte ahnen, was das Erscheinen des Marquis zu bedeuten
habe, aber sie gab sich den Anschein, als sei sie über den unerwarteten Besuch aufs
höchste erstaunt. Sie weidete sich innerlich um seinen nicht gerade geschickten Be-
mühungen, in unauffälliger Weise das Gespräch auf den Gegenstand zu bringen,
der ihm am Herzen lag. Sie kam ihm keineswegs hierbei entgegen, sondern ent¬
schlüpfte ihm, wenn er seinem Ziele nahe zu sein glaubte, gleichsam unter der Hand.
Es reizte sie, den alten Herrn ein wenig zappeln zu lassen, ehe sie auf seine Ab¬
sichten einging.

Endlich suchte er sich einen etwas gewaltsamen Ausweg. Indem er durch die
Lorgnette ein Bildnis des Kurfürsten betrachtete, das über dem Kamin des Gnst-
hofszimmers hing, sagte er: Ich kann so etwas nicht ansehen, ohne die lebhaftesten
Gewissensbisse zu empfinden.

Sie Gewissensbisse, Marquis? Sie -- der rechtschaffenste aller Männer?
gab die Baronin zurück.

Ja, ich. Sehen Sie, Frau Baronin, ich komme mir immer wie ein Barbar
vor. Ich habe nie etwas für die Kunst getan. Wenn die Maler keine bessern
Kunden hätten als mich, so wären sie alle ohne Ausnahme längst verhungert.

Je nun -- dafür werden Sie den Pastetcnbäckern um so mehr zu verdienen
gegeben haben.

Marigny tat als habe er diesen Einwand überhört.

Und ich glaube, fuhr er fort, Leute unsers Standes haben doch auch der Kunst
gegenüber gewisse Verpflichtungen.


Der Marquis von Marigny

mit dem Fuße zugeschoben wurde. Hatte das Geld eine Weile dort gelegen, so
ließ es sich verwenden, ohne seinem Besitzer weiter Kopfschmerzen zu bereiten.

Wie aber die steigende Flut an der einen Küste des Ozeans Ebbe an der
entgegengesetzten hinter sich läßt, so ging uuter den Emigranten mit der gesteigerten
Wertschätzung materieller Genüsse eine Abnahme des Interesses an den schönen
Künsten Hand in Hand. Und in dem Maße, wie sich Marignys Schieblade füllte,
leerte sich die seines Schwiegersohns. Wer hätte jetzt noch Lust und Geld gehabt,
sich malen zu lassen! Jetzt, wo man gleichsam schon einen Fuß im Bügel hatte
und nur auf das Signal wartete, den andern über die Kruppe zu schwingen!

Es ging Villeroi und seiner jungen Frau in der Tat schlecht genug, und
hätte nicht gelegentlich ein Mitglied der Koblenzer Noblesse oder des Ratsstandes
das Bedürfnis empfunden, die liebe Gattin zu ihrem Namensfeste mit seinem wvhl-
getroffnen Konterfei zu erfreue», so würde das Paar die bitterste Not gelitten
haben.

Marigny konnte dies nicht unbekannt bleiben. Die Leute, mit denen er im
Kind zusammentraf, stellten sich zwar nach wie vor, als ob sie weder von seinen
Einkünften aus der kurfürstlichen Küche noch von seiner Eigenschaft als Vater einer
verleugneten Tochter etwas wüßten, unterließen es aber doch nicht, ihm in schonender
Weise Andeutungen über die mißliche Lage zu machen, in die ein junger Standes¬
genosse, der sich bemühe, sich und seine Frau durch Porträtieren zu ernähren, ge¬
raten sei.

Wie zu erwarten stand, verklang dieser Appell an die väterlichen Gefühle des
alten Herrn nicht wirkungslos. Er brachte Marguerite aufrichtiges Mitleid ent¬
gegen — darau vermochte auch die Tatsache nichts zu ändern, daß seine Eigen¬
liebe über das Eintreffen des von ihm prophezeiten Elends eine gewisse Be¬
friedigung empfand. Welcher Triumph für ihn, den so schnöde verlassenen Vater,
daß er jetzt einspringen mußte, um das gestrandete Schifflein der törichten jungen
Leute wieder flott zu machen!

Er leerte also seine Schieblade, machte aus den Rollen ein Paketchen, ver¬
senkte es in eine Tasche seines Rockes und begab sich in den Knrtrierischen Hof zum
Besuche der Baronin von Grmnont, von der er wußte, daß sie mit Marguerite
noch in den engsten Beziehungen stand.

Frau von Gramont mochte ahnen, was das Erscheinen des Marquis zu bedeuten
habe, aber sie gab sich den Anschein, als sei sie über den unerwarteten Besuch aufs
höchste erstaunt. Sie weidete sich innerlich um seinen nicht gerade geschickten Be-
mühungen, in unauffälliger Weise das Gespräch auf den Gegenstand zu bringen,
der ihm am Herzen lag. Sie kam ihm keineswegs hierbei entgegen, sondern ent¬
schlüpfte ihm, wenn er seinem Ziele nahe zu sein glaubte, gleichsam unter der Hand.
Es reizte sie, den alten Herrn ein wenig zappeln zu lassen, ehe sie auf seine Ab¬
sichten einging.

Endlich suchte er sich einen etwas gewaltsamen Ausweg. Indem er durch die
Lorgnette ein Bildnis des Kurfürsten betrachtete, das über dem Kamin des Gnst-
hofszimmers hing, sagte er: Ich kann so etwas nicht ansehen, ohne die lebhaftesten
Gewissensbisse zu empfinden.

Sie Gewissensbisse, Marquis? Sie — der rechtschaffenste aller Männer?
gab die Baronin zurück.

Ja, ich. Sehen Sie, Frau Baronin, ich komme mir immer wie ein Barbar
vor. Ich habe nie etwas für die Kunst getan. Wenn die Maler keine bessern
Kunden hätten als mich, so wären sie alle ohne Ausnahme längst verhungert.

Je nun — dafür werden Sie den Pastetcnbäckern um so mehr zu verdienen
gegeben haben.

Marigny tat als habe er diesen Einwand überhört.

Und ich glaube, fuhr er fort, Leute unsers Standes haben doch auch der Kunst
gegenüber gewisse Verpflichtungen.


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[0054] Der Marquis von Marigny mit dem Fuße zugeschoben wurde. Hatte das Geld eine Weile dort gelegen, so ließ es sich verwenden, ohne seinem Besitzer weiter Kopfschmerzen zu bereiten. Wie aber die steigende Flut an der einen Küste des Ozeans Ebbe an der entgegengesetzten hinter sich läßt, so ging uuter den Emigranten mit der gesteigerten Wertschätzung materieller Genüsse eine Abnahme des Interesses an den schönen Künsten Hand in Hand. Und in dem Maße, wie sich Marignys Schieblade füllte, leerte sich die seines Schwiegersohns. Wer hätte jetzt noch Lust und Geld gehabt, sich malen zu lassen! Jetzt, wo man gleichsam schon einen Fuß im Bügel hatte und nur auf das Signal wartete, den andern über die Kruppe zu schwingen! Es ging Villeroi und seiner jungen Frau in der Tat schlecht genug, und hätte nicht gelegentlich ein Mitglied der Koblenzer Noblesse oder des Ratsstandes das Bedürfnis empfunden, die liebe Gattin zu ihrem Namensfeste mit seinem wvhl- getroffnen Konterfei zu erfreue», so würde das Paar die bitterste Not gelitten haben. Marigny konnte dies nicht unbekannt bleiben. Die Leute, mit denen er im Kind zusammentraf, stellten sich zwar nach wie vor, als ob sie weder von seinen Einkünften aus der kurfürstlichen Küche noch von seiner Eigenschaft als Vater einer verleugneten Tochter etwas wüßten, unterließen es aber doch nicht, ihm in schonender Weise Andeutungen über die mißliche Lage zu machen, in die ein junger Standes¬ genosse, der sich bemühe, sich und seine Frau durch Porträtieren zu ernähren, ge¬ raten sei. Wie zu erwarten stand, verklang dieser Appell an die väterlichen Gefühle des alten Herrn nicht wirkungslos. Er brachte Marguerite aufrichtiges Mitleid ent¬ gegen — darau vermochte auch die Tatsache nichts zu ändern, daß seine Eigen¬ liebe über das Eintreffen des von ihm prophezeiten Elends eine gewisse Be¬ friedigung empfand. Welcher Triumph für ihn, den so schnöde verlassenen Vater, daß er jetzt einspringen mußte, um das gestrandete Schifflein der törichten jungen Leute wieder flott zu machen! Er leerte also seine Schieblade, machte aus den Rollen ein Paketchen, ver¬ senkte es in eine Tasche seines Rockes und begab sich in den Knrtrierischen Hof zum Besuche der Baronin von Grmnont, von der er wußte, daß sie mit Marguerite noch in den engsten Beziehungen stand. Frau von Gramont mochte ahnen, was das Erscheinen des Marquis zu bedeuten habe, aber sie gab sich den Anschein, als sei sie über den unerwarteten Besuch aufs höchste erstaunt. Sie weidete sich innerlich um seinen nicht gerade geschickten Be- mühungen, in unauffälliger Weise das Gespräch auf den Gegenstand zu bringen, der ihm am Herzen lag. Sie kam ihm keineswegs hierbei entgegen, sondern ent¬ schlüpfte ihm, wenn er seinem Ziele nahe zu sein glaubte, gleichsam unter der Hand. Es reizte sie, den alten Herrn ein wenig zappeln zu lassen, ehe sie auf seine Ab¬ sichten einging. Endlich suchte er sich einen etwas gewaltsamen Ausweg. Indem er durch die Lorgnette ein Bildnis des Kurfürsten betrachtete, das über dem Kamin des Gnst- hofszimmers hing, sagte er: Ich kann so etwas nicht ansehen, ohne die lebhaftesten Gewissensbisse zu empfinden. Sie Gewissensbisse, Marquis? Sie — der rechtschaffenste aller Männer? gab die Baronin zurück. Ja, ich. Sehen Sie, Frau Baronin, ich komme mir immer wie ein Barbar vor. Ich habe nie etwas für die Kunst getan. Wenn die Maler keine bessern Kunden hätten als mich, so wären sie alle ohne Ausnahme längst verhungert. Je nun — dafür werden Sie den Pastetcnbäckern um so mehr zu verdienen gegeben haben. Marigny tat als habe er diesen Einwand überhört. Und ich glaube, fuhr er fort, Leute unsers Standes haben doch auch der Kunst gegenüber gewisse Verpflichtungen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/54>, abgerufen am 01.09.2024.