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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Der Marquis von Marigny

Schlüsselchen ab und hielt es dem Marquis hin. Wir verlangen weiter nichts,
sagte er, als daß Sie den Schlüssel zu sich stecken und bestimmen, wann Sie den
Kasten in Ihre Wohnung gebracht zu haben wünschen.

Geht nicht, mein Freund, geht nicht! Erstens habe ich mich des Besitzrechts
an diesen Dingen entäußert, und zweitens habe ich noch gar keine Wohnung. Ich
bin von der Post sogleich hierher gekommen. Ich glaubte, daß ein tapfrer Soldat,
der der roycilistischen Sache seine rechte Hand zum Opfer gebracht hat, ein Anrecht
darauf habe, die Nachricht vom Tode seines Königs zuerst vor allen andern zu
erhalten. O Henri, setzte er hinzu, und jetzt stiegen dem alten Manne die Tränen
in die Augen, wenn du wüßtest, wie ich dich um deine Verwundung beneidet
habe! Du hast dem Könige wenigstens eine Hand opfern dürfen. Ich wollte
mein Leben für ihn lassen, aber das Schicksal hat mein Opfer zurückgewiesen.

Weil es Sie Ihren Kindern und Ihrem Enkel erhalten wollte! entgegnete
Villeroi.

Zu was wäre ich alter Mann noch nütze! sagte der Marquis, indem er sich
seufzend auf einen Stuhl fallen ließ und dem zu seinen Füßen spielenden Kinde
über das Köpfchen strich. Ich bin ja nie zu etwas nütze gewesen. Und deshalb
wünsche ich auch, daß ihr den Kasten dort behaltet. Ich kann ihn entbehren, ich
werde schon nicht verhungern, aber ihr, ihr seid in Not, ja Henri, leugne es nicht,
ich weiß es wohl: ihr seid in Not, und mit dem Malen ists nun auch vorbei, und
deshalb sollt ihr die Pretiosen behalten. Wenn ich Geld brauchte, hätte ich sie
längst verkauft. Das könntet ihr euch doch selbst sagen. Kurzum, ich will deu
Kasten nicht mehr, er steht mir nur im Wege, und es ist mir auch lästig, ihn Tag
und Nacht bewachen zu müssen. Also tut mir den Gefallen und befreit mich
davon!

Und da jeder der beiden Männer auf seinem Kopfe bestand und keiner dem
andern an Edelmut und Opferfreudigst etwas nachgeben wollte, so drohte der
Starrsinn, der, wie wir wissen, die gemeinsame Eigentümlichkeit der Häuser
Marigny und Villeroi war, einen neuen ernstlichen Zwist herbeizuführen. Aber
da zeigte es sich, daß wenigstens einer der drei Menschen aus den Erlebnissen der
letzten Jahre eine Lehre gezogen hatte und diese Lehre zu beherzigen verstand.
Es war Marguerite.

Wenn hier jemand über die Dinge in dieser Kassette zu bestimme" hat, so
bin ich es, sagte die junge Frau. Sie, lieber Vater, haben freiwillig auf ihren
Besitz verzichtet, und dich, mein guter Henri, geht der Kasten überhaupt nichts an.
Du hast deine Tabatiere, und damit gut! Wünschest du noch etwas zu sagen?
Nein? Dann sei so freundlich und setze dich still hierher! So. Nun weiter! Ich
erkläre hiermit, daß ich das Geschenk annehme --

Das darfst dn nie und nimmer! fuhr Henri auf.

Still, mein Freund! -- Daß ich das Geschenk annehme --

Sehr gut! bemerkte der Marquis.

-- Aber nur unter gewissen Bedingungen, fügte Marguerite hinzu.

Nichts von Bedingungen! rief Marigny.

Bitte, lieber Vater, unterbrechen Sie mich nicht! Diese Bedingungen sind
folgende: Ich nehme die Juwelen nicht für mich, sondern für Claude an und be¬
trachte mich nur als die Verwalterin des daraus zu lösenden Vermögens.

Vorzüglich! bemerkte der Großvater.

Aber bei dieser Vermögensverwaltung bedarf ich der Unterstützung und des
Rath erfahrner Männer. Dabei rechne ich zunächst auf Sie, Vater. Sie sind in
Geschäften erfahren, Sie besitzen Scharfsinn, Weltklugheit und Vorsicht.

Marigny lächelte geschmeichelt, machte aber, weil die Bescheidenheit es erfor¬
derte, eine abwehrende Handbewegung.

Sodann wähle ich zum zweiten Beirat dich, Henri. Dn kannst als Claudes
natürlicher Vormund Anspruch darauf erheben. Ihr beide würdet alle Verfügungen


Der Marquis von Marigny

Schlüsselchen ab und hielt es dem Marquis hin. Wir verlangen weiter nichts,
sagte er, als daß Sie den Schlüssel zu sich stecken und bestimmen, wann Sie den
Kasten in Ihre Wohnung gebracht zu haben wünschen.

Geht nicht, mein Freund, geht nicht! Erstens habe ich mich des Besitzrechts
an diesen Dingen entäußert, und zweitens habe ich noch gar keine Wohnung. Ich
bin von der Post sogleich hierher gekommen. Ich glaubte, daß ein tapfrer Soldat,
der der roycilistischen Sache seine rechte Hand zum Opfer gebracht hat, ein Anrecht
darauf habe, die Nachricht vom Tode seines Königs zuerst vor allen andern zu
erhalten. O Henri, setzte er hinzu, und jetzt stiegen dem alten Manne die Tränen
in die Augen, wenn du wüßtest, wie ich dich um deine Verwundung beneidet
habe! Du hast dem Könige wenigstens eine Hand opfern dürfen. Ich wollte
mein Leben für ihn lassen, aber das Schicksal hat mein Opfer zurückgewiesen.

Weil es Sie Ihren Kindern und Ihrem Enkel erhalten wollte! entgegnete
Villeroi.

Zu was wäre ich alter Mann noch nütze! sagte der Marquis, indem er sich
seufzend auf einen Stuhl fallen ließ und dem zu seinen Füßen spielenden Kinde
über das Köpfchen strich. Ich bin ja nie zu etwas nütze gewesen. Und deshalb
wünsche ich auch, daß ihr den Kasten dort behaltet. Ich kann ihn entbehren, ich
werde schon nicht verhungern, aber ihr, ihr seid in Not, ja Henri, leugne es nicht,
ich weiß es wohl: ihr seid in Not, und mit dem Malen ists nun auch vorbei, und
deshalb sollt ihr die Pretiosen behalten. Wenn ich Geld brauchte, hätte ich sie
längst verkauft. Das könntet ihr euch doch selbst sagen. Kurzum, ich will deu
Kasten nicht mehr, er steht mir nur im Wege, und es ist mir auch lästig, ihn Tag
und Nacht bewachen zu müssen. Also tut mir den Gefallen und befreit mich
davon!

Und da jeder der beiden Männer auf seinem Kopfe bestand und keiner dem
andern an Edelmut und Opferfreudigst etwas nachgeben wollte, so drohte der
Starrsinn, der, wie wir wissen, die gemeinsame Eigentümlichkeit der Häuser
Marigny und Villeroi war, einen neuen ernstlichen Zwist herbeizuführen. Aber
da zeigte es sich, daß wenigstens einer der drei Menschen aus den Erlebnissen der
letzten Jahre eine Lehre gezogen hatte und diese Lehre zu beherzigen verstand.
Es war Marguerite.

Wenn hier jemand über die Dinge in dieser Kassette zu bestimme» hat, so
bin ich es, sagte die junge Frau. Sie, lieber Vater, haben freiwillig auf ihren
Besitz verzichtet, und dich, mein guter Henri, geht der Kasten überhaupt nichts an.
Du hast deine Tabatiere, und damit gut! Wünschest du noch etwas zu sagen?
Nein? Dann sei so freundlich und setze dich still hierher! So. Nun weiter! Ich
erkläre hiermit, daß ich das Geschenk annehme —

Das darfst dn nie und nimmer! fuhr Henri auf.

Still, mein Freund! — Daß ich das Geschenk annehme —

Sehr gut! bemerkte der Marquis.

— Aber nur unter gewissen Bedingungen, fügte Marguerite hinzu.

Nichts von Bedingungen! rief Marigny.

Bitte, lieber Vater, unterbrechen Sie mich nicht! Diese Bedingungen sind
folgende: Ich nehme die Juwelen nicht für mich, sondern für Claude an und be¬
trachte mich nur als die Verwalterin des daraus zu lösenden Vermögens.

Vorzüglich! bemerkte der Großvater.

Aber bei dieser Vermögensverwaltung bedarf ich der Unterstützung und des
Rath erfahrner Männer. Dabei rechne ich zunächst auf Sie, Vater. Sie sind in
Geschäften erfahren, Sie besitzen Scharfsinn, Weltklugheit und Vorsicht.

Marigny lächelte geschmeichelt, machte aber, weil die Bescheidenheit es erfor¬
derte, eine abwehrende Handbewegung.

Sodann wähle ich zum zweiten Beirat dich, Henri. Dn kannst als Claudes
natürlicher Vormund Anspruch darauf erheben. Ihr beide würdet alle Verfügungen


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[0380] Der Marquis von Marigny Schlüsselchen ab und hielt es dem Marquis hin. Wir verlangen weiter nichts, sagte er, als daß Sie den Schlüssel zu sich stecken und bestimmen, wann Sie den Kasten in Ihre Wohnung gebracht zu haben wünschen. Geht nicht, mein Freund, geht nicht! Erstens habe ich mich des Besitzrechts an diesen Dingen entäußert, und zweitens habe ich noch gar keine Wohnung. Ich bin von der Post sogleich hierher gekommen. Ich glaubte, daß ein tapfrer Soldat, der der roycilistischen Sache seine rechte Hand zum Opfer gebracht hat, ein Anrecht darauf habe, die Nachricht vom Tode seines Königs zuerst vor allen andern zu erhalten. O Henri, setzte er hinzu, und jetzt stiegen dem alten Manne die Tränen in die Augen, wenn du wüßtest, wie ich dich um deine Verwundung beneidet habe! Du hast dem Könige wenigstens eine Hand opfern dürfen. Ich wollte mein Leben für ihn lassen, aber das Schicksal hat mein Opfer zurückgewiesen. Weil es Sie Ihren Kindern und Ihrem Enkel erhalten wollte! entgegnete Villeroi. Zu was wäre ich alter Mann noch nütze! sagte der Marquis, indem er sich seufzend auf einen Stuhl fallen ließ und dem zu seinen Füßen spielenden Kinde über das Köpfchen strich. Ich bin ja nie zu etwas nütze gewesen. Und deshalb wünsche ich auch, daß ihr den Kasten dort behaltet. Ich kann ihn entbehren, ich werde schon nicht verhungern, aber ihr, ihr seid in Not, ja Henri, leugne es nicht, ich weiß es wohl: ihr seid in Not, und mit dem Malen ists nun auch vorbei, und deshalb sollt ihr die Pretiosen behalten. Wenn ich Geld brauchte, hätte ich sie längst verkauft. Das könntet ihr euch doch selbst sagen. Kurzum, ich will deu Kasten nicht mehr, er steht mir nur im Wege, und es ist mir auch lästig, ihn Tag und Nacht bewachen zu müssen. Also tut mir den Gefallen und befreit mich davon! Und da jeder der beiden Männer auf seinem Kopfe bestand und keiner dem andern an Edelmut und Opferfreudigst etwas nachgeben wollte, so drohte der Starrsinn, der, wie wir wissen, die gemeinsame Eigentümlichkeit der Häuser Marigny und Villeroi war, einen neuen ernstlichen Zwist herbeizuführen. Aber da zeigte es sich, daß wenigstens einer der drei Menschen aus den Erlebnissen der letzten Jahre eine Lehre gezogen hatte und diese Lehre zu beherzigen verstand. Es war Marguerite. Wenn hier jemand über die Dinge in dieser Kassette zu bestimme» hat, so bin ich es, sagte die junge Frau. Sie, lieber Vater, haben freiwillig auf ihren Besitz verzichtet, und dich, mein guter Henri, geht der Kasten überhaupt nichts an. Du hast deine Tabatiere, und damit gut! Wünschest du noch etwas zu sagen? Nein? Dann sei so freundlich und setze dich still hierher! So. Nun weiter! Ich erkläre hiermit, daß ich das Geschenk annehme — Das darfst dn nie und nimmer! fuhr Henri auf. Still, mein Freund! — Daß ich das Geschenk annehme — Sehr gut! bemerkte der Marquis. — Aber nur unter gewissen Bedingungen, fügte Marguerite hinzu. Nichts von Bedingungen! rief Marigny. Bitte, lieber Vater, unterbrechen Sie mich nicht! Diese Bedingungen sind folgende: Ich nehme die Juwelen nicht für mich, sondern für Claude an und be¬ trachte mich nur als die Verwalterin des daraus zu lösenden Vermögens. Vorzüglich! bemerkte der Großvater. Aber bei dieser Vermögensverwaltung bedarf ich der Unterstützung und des Rath erfahrner Männer. Dabei rechne ich zunächst auf Sie, Vater. Sie sind in Geschäften erfahren, Sie besitzen Scharfsinn, Weltklugheit und Vorsicht. Marigny lächelte geschmeichelt, machte aber, weil die Bescheidenheit es erfor¬ derte, eine abwehrende Handbewegung. Sodann wähle ich zum zweiten Beirat dich, Henri. Dn kannst als Claudes natürlicher Vormund Anspruch darauf erheben. Ihr beide würdet alle Verfügungen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/380>, abgerufen am 28.07.2024.