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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Bilder von der Roter und der Pnlsnitz

Hofes, durch Sekretärdienstc aller Art, vor allem aber durch Schmeichelei
wußte er sich dem Prinzen unentbehrlich zu machen. Er brachte vor allem
dem ohnehin eiteln Prinzen die Vorstellung bei, daß er zu den größten Dingen
berufen sei, er zeigte ihm unablässig den gleißenden Schimmer der polnischen
Krone, die ihm an Stelle seines schwächlichen Bruders zu teil werden müsse;
er spiegelte ihm in nichtsnutzigen Phantastereien die Mittel lind Wege vor,
wie man diese Krolle, besonders mit Hilfe des Dauphins und der Dauphine,
gewinnen könne, ein betrügerischer und verlogner Adept auf dein Gebiete der
Diplomatie und der politischen Intrigue. Ja er verführte den Prinzen sogar
zu dem Plane, den eignen Vater in Polen zu entthronen und sich an seine
Stelle zu setzen. Der französische Gesandte in Dresden, Baron Zuckmcmtel,
berichtet dem Herzog von Choiseul am 30. September 1767 folgendes: "Während
des letzten Krieges faßte M. de Martange den Schollen Plan, August den Dritten zu
zwingen, auf den polnischen Thron zu verzichten und dafür den Titel eines
Königs von Sachsen (mit dem Herzogtum Magdeburg) anzunehmen. Dieser
Plan fand sich unter den Papieren des Prinzen .Laver, der mitsamt seiner
Equipage in der Schlacht von Minden (1. August 1759) von den Preußen
erbeutet wurde." Der Prinz hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Prinzen
Ferdinand von Braunschweig durch einen Trompeter um die Rückgabe dieser
Papiere zu bitten. Aber sie waren schon ans dem Wege nach London, und
von da gelangten sie nach Warschau. Der Graf Brühl, der den Prinzen
Xaver nicht leiden konnte, machte seinem Vater davon Mitteilung, und dieser
war darüber so aufgebracht, daß er nie mehr mit seinem Sohne sprach.

Nach dem Tode Augusts des Dritten und Friedrich Christians (1763)
verdoppelte Martange seine Bemühungen, den Prinzen Laver mit französischer
Hilfe auf den polnischen Thron zu setzen. Die Dauphine Maria Joseph", die
großen Einfluß ans ihren Schwiegervater ausübte, setzte alle Hebel in Be¬
wegung; aber Ludwig der Fünfzehnte antwortete kühl: tout, 1'g.rA<me <zue
nous clormLrionL SLrmt) xorclu, et irons n'en g-vous xg-s ü, xsrclrs, und am
7. September 1764 wurde Stanislaus Poniatowski als Vasall Rußlands in Polen
zum König erhoben. Martange ruhte nicht; auch als Maria Josepha durch
den Tod ihres heißgeliebten Gatten in die tiefste Trailer versetzt worden war,
von der ihre Briefe an Laver geradezu rührende Zeugnisse enthalten, entwarf
er für diesen einen äußerst taktlosen Brief, worin er der Schwester riet, auch
aus dem Unglück Nutzen zu ziehn und die weiche Stimmung des Königs zu
benutzen, ihren Einfluß auf ihn zu steigern und dadurch sulln cis oousoisr et
als Loutenir un tröro, "mi us rsKÄräs <zu<z vous ot> us penal, als boribuur äairs
cotes vis cja'on Is t8ng.ut as ostto sceur qui possöäs tonlos öff MseUcm".
Die arme Dauphine, die bei der Pflege ihres an der Schwindsucht hinsiechenden
Gemahls die Keime derselben Krankheit in sich aufgenommen hatte, starb schon
am 13. März 1767; noch aus ihrem Testament spricht ihre zärtliche Liebe zu
Laver, die ihr soviel Tränen erpreßt hatte.

Martange sucht uun eine neue Stütze seiner Intriguen: ohne die polnischen
Pläne aufzugeben, arbeitet er an einem neuen großartigen Heiratsprojekt; der
junge Dauphin (Ludwig der Sechzehnte) und sein Bruder (Ludwig der Acht¬
zehnte) sollen mit sächsischen Prinzessinnen, der junge Kurfürst von Sachsen
mit der Prinzessin Clotilde von Frankreich verheiratet werden. Damit sollte
der Plan Choisenls, den Dauphin mit Maria Antoinette von Österreich zu ver¬
mählen, durchkreuzt werden. Unter solchen Umständen wird man die harten
Urteile begreifen, die der Minister Choiseul an den französischen Gesandten in
Dresden, den Baron Zuckmcintel, am 13. September 1767 schreibt: "Nichts ist
mehr Schimäre als der Plan, den Prinzen Laver auf deu polnischen Thron
zu bringen. Dieser Plan entspricht der Eitelkeit und dem Mangel an Talent
und Geist, den der Administrator zeigt. Herr von Martange, einer der größten


Bilder von der Roter und der Pnlsnitz

Hofes, durch Sekretärdienstc aller Art, vor allem aber durch Schmeichelei
wußte er sich dem Prinzen unentbehrlich zu machen. Er brachte vor allem
dem ohnehin eiteln Prinzen die Vorstellung bei, daß er zu den größten Dingen
berufen sei, er zeigte ihm unablässig den gleißenden Schimmer der polnischen
Krone, die ihm an Stelle seines schwächlichen Bruders zu teil werden müsse;
er spiegelte ihm in nichtsnutzigen Phantastereien die Mittel lind Wege vor,
wie man diese Krolle, besonders mit Hilfe des Dauphins und der Dauphine,
gewinnen könne, ein betrügerischer und verlogner Adept auf dein Gebiete der
Diplomatie und der politischen Intrigue. Ja er verführte den Prinzen sogar
zu dem Plane, den eignen Vater in Polen zu entthronen und sich an seine
Stelle zu setzen. Der französische Gesandte in Dresden, Baron Zuckmcmtel,
berichtet dem Herzog von Choiseul am 30. September 1767 folgendes: „Während
des letzten Krieges faßte M. de Martange den Schollen Plan, August den Dritten zu
zwingen, auf den polnischen Thron zu verzichten und dafür den Titel eines
Königs von Sachsen (mit dem Herzogtum Magdeburg) anzunehmen. Dieser
Plan fand sich unter den Papieren des Prinzen .Laver, der mitsamt seiner
Equipage in der Schlacht von Minden (1. August 1759) von den Preußen
erbeutet wurde." Der Prinz hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Prinzen
Ferdinand von Braunschweig durch einen Trompeter um die Rückgabe dieser
Papiere zu bitten. Aber sie waren schon ans dem Wege nach London, und
von da gelangten sie nach Warschau. Der Graf Brühl, der den Prinzen
Xaver nicht leiden konnte, machte seinem Vater davon Mitteilung, und dieser
war darüber so aufgebracht, daß er nie mehr mit seinem Sohne sprach.

Nach dem Tode Augusts des Dritten und Friedrich Christians (1763)
verdoppelte Martange seine Bemühungen, den Prinzen Laver mit französischer
Hilfe auf den polnischen Thron zu setzen. Die Dauphine Maria Joseph«, die
großen Einfluß ans ihren Schwiegervater ausübte, setzte alle Hebel in Be¬
wegung; aber Ludwig der Fünfzehnte antwortete kühl: tout, 1'g.rA<me <zue
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7. September 1764 wurde Stanislaus Poniatowski als Vasall Rußlands in Polen
zum König erhoben. Martange ruhte nicht; auch als Maria Josepha durch
den Tod ihres heißgeliebten Gatten in die tiefste Trailer versetzt worden war,
von der ihre Briefe an Laver geradezu rührende Zeugnisse enthalten, entwarf
er für diesen einen äußerst taktlosen Brief, worin er der Schwester riet, auch
aus dem Unglück Nutzen zu ziehn und die weiche Stimmung des Königs zu
benutzen, ihren Einfluß auf ihn zu steigern und dadurch sulln cis oousoisr et
als Loutenir un tröro, «mi us rsKÄräs <zu<z vous ot> us penal, als boribuur äairs
cotes vis cja'on Is t8ng.ut as ostto sceur qui possöäs tonlos öff MseUcm«.
Die arme Dauphine, die bei der Pflege ihres an der Schwindsucht hinsiechenden
Gemahls die Keime derselben Krankheit in sich aufgenommen hatte, starb schon
am 13. März 1767; noch aus ihrem Testament spricht ihre zärtliche Liebe zu
Laver, die ihr soviel Tränen erpreßt hatte.

Martange sucht uun eine neue Stütze seiner Intriguen: ohne die polnischen
Pläne aufzugeben, arbeitet er an einem neuen großartigen Heiratsprojekt; der
junge Dauphin (Ludwig der Sechzehnte) und sein Bruder (Ludwig der Acht¬
zehnte) sollen mit sächsischen Prinzessinnen, der junge Kurfürst von Sachsen
mit der Prinzessin Clotilde von Frankreich verheiratet werden. Damit sollte
der Plan Choisenls, den Dauphin mit Maria Antoinette von Österreich zu ver¬
mählen, durchkreuzt werden. Unter solchen Umständen wird man die harten
Urteile begreifen, die der Minister Choiseul an den französischen Gesandten in
Dresden, den Baron Zuckmcintel, am 13. September 1767 schreibt: „Nichts ist
mehr Schimäre als der Plan, den Prinzen Laver auf deu polnischen Thron
zu bringen. Dieser Plan entspricht der Eitelkeit und dem Mangel an Talent
und Geist, den der Administrator zeigt. Herr von Martange, einer der größten


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/800>, abgerufen am 22.07.2024.