Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.Bilder von der Roter und der Pulsnitz 8t,giumsut ig liäsllts' <^u'i1 doit g ig protvWiou as le>1, aoud II sse lutorlsu- Nachdem Friedrich August der Dritte 1768 selbst die Negierung ange¬ Drei Schwächen machten der genialen Frau in den folgenden Jahren sehr Bilder von der Roter und der Pulsnitz 8t,giumsut ig liäsllts' <^u'i1 doit g ig protvWiou as le>1, aoud II sse lutorlsu- Nachdem Friedrich August der Dritte 1768 selbst die Negierung ange¬ Drei Schwächen machten der genialen Frau in den folgenden Jahren sehr <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0736" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/241118"/> <fw type="header" place="top"> Bilder von der Roter und der Pulsnitz</fw><lb/> <p xml:id="ID_3400" prev="#ID_3399"> 8t,giumsut ig liäsllts' <^u'i1 doit g ig protvWiou as le>1, aoud II sse lutorlsu-<lb/> rvniont oonvainvu, sux odliAatiovs, quo xsr raxxort Z. vvlls Ah «os su^ses<lb/> I^ni 1rnpo8ernt 1s8 se>n8t1ludion8 touägMsutg1s8 as 1'IZmplrs aoud II S8t lusurvrs<lb/> et «skiff an?Ä^8, äovt 11 gurg 1s 6ouvsrnsrnsnt. Dazu fügt Maria Antonia<lb/> noch die Worte hinzu: I^s vrgi8 moisn ä'^ reri88ir ssrg as kgirs äsmslsr,<lb/> 8öirt1r se gimsr g Loir IZIsvs es azul von8tiens vsritgolsmsnt 1's88Mos 6s 1»<lb/> HsliZion, su sloigugvt as Le>n S8prit se as Von vazur tout es aut psut<lb/> tsndrs g ig, vlAottsris se g l'iirtvlsrgiios.</p><lb/> <p xml:id="ID_3401"> Nachdem Friedrich August der Dritte 1768 selbst die Negierung ange¬<lb/> treten hatte, war die politische Rolle seiner Mutter im wesentlichen zu Ende,<lb/> wenngleich sie auch weiterhin bei wichtigen Verhandlungen zum Beispiel über<lb/> die Krone Polen und über die bayrische Erbschaft eine gewisse und zwar uicht<lb/> eben glückliche Tätigkeit entwickelte. Höhepunkte ihres spätern Lebens waren die<lb/> beiden Besuche, die sie im Oktober 1769 und im September und Oktober 1770<lb/> Friedrich dein Großen in Sanssouci abstattete, mit dem sie seit der ersten per¬<lb/> sönlichen Begegnung (im März 1763 in Moritzburg) in fast ununterbrochnem<lb/> Briefwechsel geblieben war. Friedrich der Große war damals schon ein ein¬<lb/> samer Mann, aber durch die Ankunft der hochgeehrten Fürstin am 20. Ok¬<lb/> tober 1769 lebte seine galante Ritterlichkeit wieder auf; der Hofbericht meldet:<lb/> „Nach dem Souper zog der König weißglaeirte Handschuhe an, führten Jhro<lb/> K. Hoheit die Churfürstin in Dero Zimmer und retirierten sich alsdann so¬<lb/> gleich in das Ihrige." Welch ein Bild auch, als am 24. Oktober Maria<lb/> Antonia in ihren Zimmern vor dem König saug, und der .König „ans der<lb/> Flanke spiehleten." Im Theater zu Berlin wurde die Kurfürstin durch einen<lb/> vom König selbst gedichteten Prolog begrüßt. Maria Antonia war von den<lb/> Aufmerksamkeiten des ehemaligen Gegners tief gerührt: sie hatte ihm schon<lb/> früher ihr Selbstporträt geschenkt; jetzt stickte sie zum Andenken an ihren Besuch<lb/> den schönen Ofenschirm, den man noch heute im Neuen Palais zu Potsdam<lb/> im Schlafzimmer des Königs sehen kann. Auch ihr zweiter Besuch in Potsdam<lb/> (26. September bis 5. Oktober 1770) brachte ihr wieder Ms8 <z1mrmg,mes8<lb/> und 1n8eg,ut8 xroolvux as ig. oouvsr8gelon 8u1z1iins du plus g-rguä as8 tmiuras«<lb/> und damit das erhebende Bewußtsein, mit dem alle fürstlichen Zeitgenossen<lb/> überragenden Einsiedler von Sanssouci auf der Höhe der Menschheit gestanden<lb/> zu haben — aber diese Lichtblicke mußten sie auch für einen durch Krankheit,<lb/> heimtückische Verleumdung und harte Enttäuschungen aller Art verdüsterten<lb/> Lebensabend trösten. Sie war eine tapfere Frau, die auch unter Schmerzen<lb/> spaßen konnte. Als sie 1774 in München infolge eines Unfalls den Fuß so<lb/> unglücklich gebrochen hatte, daß die Knochensplitter ins Fleisch drangen und<lb/> außerdem Gicht hinzutrat, schrieb sie dem Sohne: ^s v«in8 prsvisn8 aus votrs<lb/> visllls insrs 8srg un xsu boitsuse put8Hus es pisä rs8ehr<i un phil plus<lb/> sourd <zus l'gutrs, aber das thut der Liebe nichts, ^js 8ni8 psrsugäs c^us vous<lb/> in'ginrsrsx torck grckgnt vlopingiits pus loi'Sims ^js agil8gi8 g-oss vous «Je8<lb/> S0ire>rs6gI18S8.</p><lb/> <p xml:id="ID_3402" next="#ID_3403"> Drei Schwächen machten der genialen Frau in den folgenden Jahren sehr<lb/> zu schaffen: die Rastlosigkeit ihrer Natur, die sie antrieb, sich in Dinge ein¬<lb/> zumischen, die sie lieber nicht hätte anrühren sollen, ferner ihr unverwüstlicher<lb/> Glaube an die Güte der Menschennatur, der sie immer wieder dazu brachte,<lb/> auch Unwürdigen Vertrauen zu schenken, und endlich eine gewisse Sorglosigkeit<lb/> in ihren Ausgaben, die sie in Schulden verstrickte. Diese Sorglosigkeit kam<lb/> manchem Talente, das sich emporzuringen strebte, und mancher guten Sache<lb/> zugute. Maria Antonia hat den spätern Kapellmeister Naumann nach Dresden<lb/> berufen und ihm die Mittel zu weiterer Ausbildung gegeben, auch zahlreiche<lb/> andre junge Künstler und Musiker hat sie unterstützt, und noch 1775, als sie<lb/> selbst schon in arger Geldnot war, begeisterte sie sich so sehr für den Plan</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0736]
Bilder von der Roter und der Pulsnitz
8t,giumsut ig liäsllts' <^u'i1 doit g ig protvWiou as le>1, aoud II sse lutorlsu-
rvniont oonvainvu, sux odliAatiovs, quo xsr raxxort Z. vvlls Ah «os su^ses
I^ni 1rnpo8ernt 1s8 se>n8t1ludion8 touägMsutg1s8 as 1'IZmplrs aoud II S8t lusurvrs
et «skiff an?Ä^8, äovt 11 gurg 1s 6ouvsrnsrnsnt. Dazu fügt Maria Antonia
noch die Worte hinzu: I^s vrgi8 moisn ä'^ reri88ir ssrg as kgirs äsmslsr,
8öirt1r se gimsr g Loir IZIsvs es azul von8tiens vsritgolsmsnt 1's88Mos 6s 1»
HsliZion, su sloigugvt as Le>n S8prit se as Von vazur tout es aut psut
tsndrs g ig, vlAottsris se g l'iirtvlsrgiios.
Nachdem Friedrich August der Dritte 1768 selbst die Negierung ange¬
treten hatte, war die politische Rolle seiner Mutter im wesentlichen zu Ende,
wenngleich sie auch weiterhin bei wichtigen Verhandlungen zum Beispiel über
die Krone Polen und über die bayrische Erbschaft eine gewisse und zwar uicht
eben glückliche Tätigkeit entwickelte. Höhepunkte ihres spätern Lebens waren die
beiden Besuche, die sie im Oktober 1769 und im September und Oktober 1770
Friedrich dein Großen in Sanssouci abstattete, mit dem sie seit der ersten per¬
sönlichen Begegnung (im März 1763 in Moritzburg) in fast ununterbrochnem
Briefwechsel geblieben war. Friedrich der Große war damals schon ein ein¬
samer Mann, aber durch die Ankunft der hochgeehrten Fürstin am 20. Ok¬
tober 1769 lebte seine galante Ritterlichkeit wieder auf; der Hofbericht meldet:
„Nach dem Souper zog der König weißglaeirte Handschuhe an, führten Jhro
K. Hoheit die Churfürstin in Dero Zimmer und retirierten sich alsdann so¬
gleich in das Ihrige." Welch ein Bild auch, als am 24. Oktober Maria
Antonia in ihren Zimmern vor dem König saug, und der .König „ans der
Flanke spiehleten." Im Theater zu Berlin wurde die Kurfürstin durch einen
vom König selbst gedichteten Prolog begrüßt. Maria Antonia war von den
Aufmerksamkeiten des ehemaligen Gegners tief gerührt: sie hatte ihm schon
früher ihr Selbstporträt geschenkt; jetzt stickte sie zum Andenken an ihren Besuch
den schönen Ofenschirm, den man noch heute im Neuen Palais zu Potsdam
im Schlafzimmer des Königs sehen kann. Auch ihr zweiter Besuch in Potsdam
(26. September bis 5. Oktober 1770) brachte ihr wieder Ms8 <z1mrmg,mes8
und 1n8eg,ut8 xroolvux as ig. oouvsr8gelon 8u1z1iins du plus g-rguä as8 tmiuras«
und damit das erhebende Bewußtsein, mit dem alle fürstlichen Zeitgenossen
überragenden Einsiedler von Sanssouci auf der Höhe der Menschheit gestanden
zu haben — aber diese Lichtblicke mußten sie auch für einen durch Krankheit,
heimtückische Verleumdung und harte Enttäuschungen aller Art verdüsterten
Lebensabend trösten. Sie war eine tapfere Frau, die auch unter Schmerzen
spaßen konnte. Als sie 1774 in München infolge eines Unfalls den Fuß so
unglücklich gebrochen hatte, daß die Knochensplitter ins Fleisch drangen und
außerdem Gicht hinzutrat, schrieb sie dem Sohne: ^s v«in8 prsvisn8 aus votrs
visllls insrs 8srg un xsu boitsuse put8Hus es pisä rs8ehr<i un phil plus
sourd <zus l'gutrs, aber das thut der Liebe nichts, ^js 8ni8 psrsugäs c^us vous
in'ginrsrsx torck grckgnt vlopingiits pus loi'Sims ^js agil8gi8 g-oss vous «Je8
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Drei Schwächen machten der genialen Frau in den folgenden Jahren sehr
zu schaffen: die Rastlosigkeit ihrer Natur, die sie antrieb, sich in Dinge ein¬
zumischen, die sie lieber nicht hätte anrühren sollen, ferner ihr unverwüstlicher
Glaube an die Güte der Menschennatur, der sie immer wieder dazu brachte,
auch Unwürdigen Vertrauen zu schenken, und endlich eine gewisse Sorglosigkeit
in ihren Ausgaben, die sie in Schulden verstrickte. Diese Sorglosigkeit kam
manchem Talente, das sich emporzuringen strebte, und mancher guten Sache
zugute. Maria Antonia hat den spätern Kapellmeister Naumann nach Dresden
berufen und ihm die Mittel zu weiterer Ausbildung gegeben, auch zahlreiche
andre junge Künstler und Musiker hat sie unterstützt, und noch 1775, als sie
selbst schon in arger Geldnot war, begeisterte sie sich so sehr für den Plan
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