Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.Bilder von der Rödor und der Pulsnitz As in'ki MS kÄt 1ö inowclrs in^l; jo Siiis 8Sillsiu6in kkiellö^ ^aollesj MS is Dunkel ist uns noch in vielen Stücken das Verhältnis, worm Mama Bilder von der Rödor und der Pulsnitz As in'ki MS kÄt 1ö inowclrs in^l; jo Siiis 8Sillsiu6in kkiellö^ ^aollesj MS is Dunkel ist uns noch in vielen Stücken das Verhältnis, worm Mama <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0731" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/241113"/> <fw type="header" place="top"> Bilder von der Rödor und der Pulsnitz</fw><lb/> <p xml:id="ID_3388" prev="#ID_3387"> As in'ki MS kÄt 1ö inowclrs in^l; jo Siiis 8Sillsiu6in kkiellö^ ^aollesj MS is<lb/> .jour as wor xrinos nous odligs ^ rsntrer su vitis zumal xr«n, 1-ur<lb/> as 1-, oainx-tMs w'-i und un bien ulliui. A.u 23. Dezember 1750 wurde dem<lb/> kurprinzlichen Paare das erste Kind, der spätere Kurfürst und Koma, Friedrich<lb/> August der Gerechte, geboren. Einen Begriff ihres reinen Mutterglücks geben<lb/> namentlich die in den folgenden Wochen und Monaten mit ihrer eignen Mutter<lb/> der verwitweten Kaiserin Maria Amalia. gewechselten Briefe. Diese bewundert<lb/> die Tochter wegen der Genauigkeit, mit der sie alle Vorschriften de» Wochen¬<lb/> betts einhält; sie selbst (die Kaiserin) habe es weniger streng gehabt; ihre alte<lb/> Oberhofmeisterin habe sie gleich den ersten Tag „eine aufgeschmedelte Suppen<lb/> und alle Tag Trink Banadl (Tuuk-Banadl?) essen und nehmen lassen. Die<lb/> Großmutter ist entzückt von dem „liebsten Manßcrl." von dem ..lieben kleinen<lb/> Fritzi" und tadelt die Tochter, daß sie ihm bei stürmischen Liebkosungen weh<lb/> tut oder gar durch das damals auch bei den fürstlichen Damen beliebte Tabak¬<lb/> schnupfen ^lubehaqeu verursacht. Sie schreibt: ..Es ist mir ganz recht, meine<lb/> liebste Tochter, daß Du dein liebes Kind so herzlich liebst aber daß Ware zu<lb/> pill. wenn Du aus Lieb und tvnärssss wie man es von den Affen sagt ihm<lb/> dadurch wehe thätest, wie Du es doch geforchteu gehabt, well Du nicht ge¬<lb/> merkt, daß der Tabak die Ursach seines Schreiens gewesen, wird aber auch<lb/> dieser den lieben Kind in Augen wohl nicht wenig mese gethan haben . . .ich<lb/> glaube, daß es nicht nötig, daß ich Dich bitte, hinführo die Nasen und Ge¬<lb/> sichte, wenn Du ihn Küssen willst, besser in Obacht zu nehmen. Zum Dante<lb/> ur solche Sorglichkcit muß das „Fritzi." als er Dünn em halbes ^ahr alt<lb/> es, indem ihm die Mutter das Hündchen führt, der Münchner Großmutter<lb/> ewige zärtliche Worte schreiben. Im ganzen hat Mama Ankona ehren Ge¬<lb/> mahl fünf Söhne und zwei Töchter geboren; ihrem jüngsten Sohne Maximilian<lb/> (geboren am 13 April 1759) war es vergönnt, den ruhmreichen Sturm ver<lb/> Wettiner fortzupflanzen; er wurde der Vater der beiden Könige Friedrich<lb/> Augusts des Zweiten und Johanns.</p><lb/> <p xml:id="ID_3389" next="#ID_3390"> Dunkel ist uns noch in vielen Stücken das Verhältnis, worm Mama<lb/> Antonia zu ihrem Schwiegervater stand. Möglicherweise gewann sie zunächst<lb/> durch ihre Dichtungen und Kompositionen. Dinge, die zu den Liebhabereien<lb/> des von Brühl in völliger Isolierung gehaltnen Fürsten gehörten, sem Herz.<lb/> Aber allmählich kam der schwache Mann wohl auf den Gedanken, die geistige<lb/> Kraft der Schwiegertochter für den Staat nutzbar zu macheu; möglicherweise<lb/> wurde er darin sogar von Brühl bestärkt. Denn mit dem seinen Justine de»<lb/> gebornen Intriganten fühlte dieser die ihm von dem „jungen Hofe drohende<lb/> Gefahr sehr wohl und begann Maria Antonia, in der er die fähigste Person<lb/> des kurprinzlichen Kreises erkannte, durch die ausgesuchtesten Schmeicheleien<lb/> und die Gewährung eines scheinbaren Einflusses für sich zu Moiren und<lb/> dadurch seinen alten Gegner Wackerbarth mattzusetzeu. Schon 1750 schreibt<lb/> er der Kurpriuzessiu, „sie könne auf ihm Holtz hacken," und seine ebenso in¬<lb/> trigante Gattin unterzeichnet sich „als die untcrthnuigste. gute getreueste<lb/> Närrin," 1754 aber nennt er sie gar seinen trof »riivisux volleM prsnuer<lb/> wimstrs, und 1758 läßt er aus Warschau an das wichtigste Departement der<lb/> Regierung, an das Kammerkollegium, die Weisung ergehn. „daß ans der ^cut-<lb/> cammer zu Dresden, so lange gegenwärtige Umstände fortdauern — Abwesen¬<lb/> heit des Hofes wegen des Krieges —, keine Ausgaben als diclenigen,^welche<lb/> Di'l'" . «° - —<lb/> Kvttlgl. nett Churprinzens auch Königl. und Churprinzessitt Königl.<lb/> sA ^'„ Selbst anzuordnen gnädigst gut finden würden führohiu zu bestreiten<lb/> ^ . ^ der Ausführung dieser Maßregel tritt der Kurprinz, den Brühl<lb/> ^ xrotczokvur nennt, zurück, alle Pläne zu Ausgaben und Anleihen, alle<lb/> " ^^u Maßnahmen, Stellenbesetzungen usw. gehn durch die Hand der Kur-<lb/> ^ ulzefjln und werden dann vom Kurprinzen unterschrieben. Sie ist sich dabei</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0731]
Bilder von der Rödor und der Pulsnitz
As in'ki MS kÄt 1ö inowclrs in^l; jo Siiis 8Sillsiu6in kkiellö^ ^aollesj MS is
.jour as wor xrinos nous odligs ^ rsntrer su vitis zumal xr«n, 1-ur
as 1-, oainx-tMs w'-i und un bien ulliui. A.u 23. Dezember 1750 wurde dem
kurprinzlichen Paare das erste Kind, der spätere Kurfürst und Koma, Friedrich
August der Gerechte, geboren. Einen Begriff ihres reinen Mutterglücks geben
namentlich die in den folgenden Wochen und Monaten mit ihrer eignen Mutter
der verwitweten Kaiserin Maria Amalia. gewechselten Briefe. Diese bewundert
die Tochter wegen der Genauigkeit, mit der sie alle Vorschriften de» Wochen¬
betts einhält; sie selbst (die Kaiserin) habe es weniger streng gehabt; ihre alte
Oberhofmeisterin habe sie gleich den ersten Tag „eine aufgeschmedelte Suppen
und alle Tag Trink Banadl (Tuuk-Banadl?) essen und nehmen lassen. Die
Großmutter ist entzückt von dem „liebsten Manßcrl." von dem ..lieben kleinen
Fritzi" und tadelt die Tochter, daß sie ihm bei stürmischen Liebkosungen weh
tut oder gar durch das damals auch bei den fürstlichen Damen beliebte Tabak¬
schnupfen ^lubehaqeu verursacht. Sie schreibt: ..Es ist mir ganz recht, meine
liebste Tochter, daß Du dein liebes Kind so herzlich liebst aber daß Ware zu
pill. wenn Du aus Lieb und tvnärssss wie man es von den Affen sagt ihm
dadurch wehe thätest, wie Du es doch geforchteu gehabt, well Du nicht ge¬
merkt, daß der Tabak die Ursach seines Schreiens gewesen, wird aber auch
dieser den lieben Kind in Augen wohl nicht wenig mese gethan haben . . .ich
glaube, daß es nicht nötig, daß ich Dich bitte, hinführo die Nasen und Ge¬
sichte, wenn Du ihn Küssen willst, besser in Obacht zu nehmen. Zum Dante
ur solche Sorglichkcit muß das „Fritzi." als er Dünn em halbes ^ahr alt
es, indem ihm die Mutter das Hündchen führt, der Münchner Großmutter
ewige zärtliche Worte schreiben. Im ganzen hat Mama Ankona ehren Ge¬
mahl fünf Söhne und zwei Töchter geboren; ihrem jüngsten Sohne Maximilian
(geboren am 13 April 1759) war es vergönnt, den ruhmreichen Sturm ver
Wettiner fortzupflanzen; er wurde der Vater der beiden Könige Friedrich
Augusts des Zweiten und Johanns.
Dunkel ist uns noch in vielen Stücken das Verhältnis, worm Mama
Antonia zu ihrem Schwiegervater stand. Möglicherweise gewann sie zunächst
durch ihre Dichtungen und Kompositionen. Dinge, die zu den Liebhabereien
des von Brühl in völliger Isolierung gehaltnen Fürsten gehörten, sem Herz.
Aber allmählich kam der schwache Mann wohl auf den Gedanken, die geistige
Kraft der Schwiegertochter für den Staat nutzbar zu macheu; möglicherweise
wurde er darin sogar von Brühl bestärkt. Denn mit dem seinen Justine de»
gebornen Intriganten fühlte dieser die ihm von dem „jungen Hofe drohende
Gefahr sehr wohl und begann Maria Antonia, in der er die fähigste Person
des kurprinzlichen Kreises erkannte, durch die ausgesuchtesten Schmeicheleien
und die Gewährung eines scheinbaren Einflusses für sich zu Moiren und
dadurch seinen alten Gegner Wackerbarth mattzusetzeu. Schon 1750 schreibt
er der Kurpriuzessiu, „sie könne auf ihm Holtz hacken," und seine ebenso in¬
trigante Gattin unterzeichnet sich „als die untcrthnuigste. gute getreueste
Närrin," 1754 aber nennt er sie gar seinen trof »riivisux volleM prsnuer
wimstrs, und 1758 läßt er aus Warschau an das wichtigste Departement der
Regierung, an das Kammerkollegium, die Weisung ergehn. „daß ans der ^cut-
cammer zu Dresden, so lange gegenwärtige Umstände fortdauern — Abwesen¬
heit des Hofes wegen des Krieges —, keine Ausgaben als diclenigen,^welche
Di'l'" . «° - —
Kvttlgl. nett Churprinzens auch Königl. und Churprinzessitt Königl.
sA ^'„ Selbst anzuordnen gnädigst gut finden würden führohiu zu bestreiten
^ . ^ der Ausführung dieser Maßregel tritt der Kurprinz, den Brühl
^ xrotczokvur nennt, zurück, alle Pläne zu Ausgaben und Anleihen, alle
" ^^u Maßnahmen, Stellenbesetzungen usw. gehn durch die Hand der Kur-
^ ulzefjln und werden dann vom Kurprinzen unterschrieben. Sie ist sich dabei
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Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
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