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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Leipziger Dramaturgie

genommenen einzig freien Teile der Bühne getroffen werden. Es ist nicht meine
Gewohnheit, bei solchen Gnlngelegenheiten über die auf dein Zettel nicht einzeln
uninhaft gemachten Herzöge, Marquis und Grafen hcrzuziehn. Ich weiß, dnß sie
lieber im Weinrestaurant am Georgiringe mit der "erstklassiger" Küche sitzen würden
als hier in Anzügen zu paradieren, die sie sich -- das ist ihre Entschuldigung --
nicht selbst ausgesucht haben, und ich traue z. B, dem schlanken hochnnfgewachsenen
^üngling, der in perlgrauer Strumpfhose die ehrenwerte Klasse der Viscounts
repräsentiert, soviel Takt und feines Gefühl zu, daß er der Hinrichtung der unglück¬
lichen Königin nicht in dieser selben perlgrauen Strumpfhose beiwohnen würde,
wenn ihm eine schwarze geliefert würde. Aber was die Herzoginnen, Marquisen
und Gräfinnen anlangt, so muß ich mich doch darüber Wundern, daß nur
^ für angezeigt hat halten können, dem Publikum Exemplare dieser hochedeln
Klasse und zwar, wenn ich recht gesehen habe, deren zwei vorzuführen. Warum
ueß man sie nicht bei ihrem Strickstrumpf und ihren sonstigen häuslichen Be¬
schäftigungen, und wenn nur sie einmal inkommodiert hatte, warum hat man sie
nicht ersucht, unmittelbar hinter dem Throne Ihrer Majestät auf dem obersten
Podium Platz zu nehmen? Da gehörten sie hin, und sie würden, als die Schleppen¬
gefahr dringend wurde, entweder selbst rechtzeitig zugegriffen oder die wandernden
Geister der jungen Damen durch eine ausdrucksvolle Gebärde aus dem Znschnner-
wum auf die Bühne zurückgeführt haben. Der Hos der Königin Elisabeth, wie
Schiller beschreibt, berechtigt und verpflichtet jede Regie, die Herzoginnen,
Marquisen und Gräfinnen zuHaus zu lassen, denn da Graf Aubespine, der doch ein
galanter Franzose ist, ausdrücklich sagt:


Nur Eine Dame zeigt Westminsterhof
Dem überraschten Fremden, aber alles,
Was an dem reizenden Geschlecht entzückt,
Stellt sich versammelt dar in dieser einen,

es e>^,'j^ daß nur die Rivalinnen der jimgfrnnlichen Königin vor den
ti ^t!" ^ ' ^^''"ain gekommenen Herzenseroberer verborgen hulde. Dnß
e W"jgin yh,^ Oberhofmeisterin und Hofdnmen ist, hoben sie und der große
c /?^ zu vernntworten; zwei dieser Damen in bescheidenster Kleidung und an be-
> Mdenster Stelle -- hinter den Hofherren -- anzubringen, ist eine halbe Maßregel,
'° >"ehe zu rechtfertigeti ist.

5p",> aber ans die Vorbereitungen zum Staatsrat zurückzukommen, so wird das
^a ige von jungen Damen in Pngenkostüm herbeigeschafft und besteht erstaunlicher-
^ lauter Erzeugnissen der modernsten Tischlerkunst, nämlich in einem ver-
h . ^ Gu^ridvn, einem vergoldeten, mit roter Decke versehenen Trinmphstuhl und
. ^.^'goldeten sogenannten Rontstühlen. Über den Trinmphstuhl und den Gneridvn
>nei/^ ^ Wort, denn sie waren beide, wenn man es richtig anfing, ohne
^ entbehrlich; aber was die Routstühle aulanat, so kann es doch vielleicht
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den N?"^''^ Sitzinittel für die nicht gekrönten Häupter beknunt würm mis die nu
und ^" nngebrnchteu Steinbarke oder mit Kissen belegte Schemel ohne Rück-
zwar Stuhl mit Ruck- und Armlehne war ein Ehrensitz, den sich
zu be vornehme Herr in seinen eignen vier Pfählen gönnte, den aber bei Hof
Krone ebensowenig in den Sinn gekommen wäre mis dem König die
aus d ,Hanpte zu nehmen und sie sich aufzusetzen. Ans der englischen wie
^oflei? .Mischen und der französischen Mcmvirenliteratur geht hervor, dnß die
dünn U ^^genwnrt des Souveräns immer standen, und daß es hiervon nur
gezoae einzelne von ihnen zur Tafel oder an den Spieltisch
fr^>'^ wurden. Es ist bekannt, zu welchen Intriguen noch viel später am
^hrenr r ^ Wunsch, das im Prinzip den Herzoginnen vorbehnltene
damals^-^ Tnbnrets zu erlangen, Veranlassung gewesenist. Die Leute waren
das Stehen mehr gewohnt, und es bekam ihnen besser mis uns, sonst hättennutzen sein, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dnß bei keinem der mittelalterlichen


Leipziger Dramaturgie

genommenen einzig freien Teile der Bühne getroffen werden. Es ist nicht meine
Gewohnheit, bei solchen Gnlngelegenheiten über die auf dein Zettel nicht einzeln
uninhaft gemachten Herzöge, Marquis und Grafen hcrzuziehn. Ich weiß, dnß sie
lieber im Weinrestaurant am Georgiringe mit der „erstklassiger" Küche sitzen würden
als hier in Anzügen zu paradieren, die sie sich — das ist ihre Entschuldigung —
nicht selbst ausgesucht haben, und ich traue z. B, dem schlanken hochnnfgewachsenen
^üngling, der in perlgrauer Strumpfhose die ehrenwerte Klasse der Viscounts
repräsentiert, soviel Takt und feines Gefühl zu, daß er der Hinrichtung der unglück¬
lichen Königin nicht in dieser selben perlgrauen Strumpfhose beiwohnen würde,
wenn ihm eine schwarze geliefert würde. Aber was die Herzoginnen, Marquisen
und Gräfinnen anlangt, so muß ich mich doch darüber Wundern, daß nur
^ für angezeigt hat halten können, dem Publikum Exemplare dieser hochedeln
Klasse und zwar, wenn ich recht gesehen habe, deren zwei vorzuführen. Warum
ueß man sie nicht bei ihrem Strickstrumpf und ihren sonstigen häuslichen Be¬
schäftigungen, und wenn nur sie einmal inkommodiert hatte, warum hat man sie
nicht ersucht, unmittelbar hinter dem Throne Ihrer Majestät auf dem obersten
Podium Platz zu nehmen? Da gehörten sie hin, und sie würden, als die Schleppen¬
gefahr dringend wurde, entweder selbst rechtzeitig zugegriffen oder die wandernden
Geister der jungen Damen durch eine ausdrucksvolle Gebärde aus dem Znschnner-
wum auf die Bühne zurückgeführt haben. Der Hos der Königin Elisabeth, wie
Schiller beschreibt, berechtigt und verpflichtet jede Regie, die Herzoginnen,
Marquisen und Gräfinnen zuHaus zu lassen, denn da Graf Aubespine, der doch ein
galanter Franzose ist, ausdrücklich sagt:


Nur Eine Dame zeigt Westminsterhof
Dem überraschten Fremden, aber alles,
Was an dem reizenden Geschlecht entzückt,
Stellt sich versammelt dar in dieser einen,

es e>^,'j^ daß nur die Rivalinnen der jimgfrnnlichen Königin vor den
ti ^t!" ^ ' ^^''"ain gekommenen Herzenseroberer verborgen hulde. Dnß
e W„jgin yh,^ Oberhofmeisterin und Hofdnmen ist, hoben sie und der große
c /?^ zu vernntworten; zwei dieser Damen in bescheidenster Kleidung und an be-
> Mdenster Stelle — hinter den Hofherren — anzubringen, ist eine halbe Maßregel,
'° >"ehe zu rechtfertigeti ist.

5p»,> aber ans die Vorbereitungen zum Staatsrat zurückzukommen, so wird das
^a ige von jungen Damen in Pngenkostüm herbeigeschafft und besteht erstaunlicher-
^ lauter Erzeugnissen der modernsten Tischlerkunst, nämlich in einem ver-
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. ^.^'goldeten sogenannten Rontstühlen. Über den Trinmphstuhl und den Gneridvn
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^ entbehrlich; aber was die Routstühle aulanat, so kann es doch vielleicht
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zwar Stuhl mit Ruck- und Armlehne war ein Ehrensitz, den sich
zu be vornehme Herr in seinen eignen vier Pfählen gönnte, den aber bei Hof
Krone ebensowenig in den Sinn gekommen wäre mis dem König die
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^oflei? .Mischen und der französischen Mcmvirenliteratur geht hervor, dnß die
dünn U ^^genwnrt des Souveräns immer standen, und daß es hiervon nur
gezoae einzelne von ihnen zur Tafel oder an den Spieltisch
fr^>'^ wurden. Es ist bekannt, zu welchen Intriguen noch viel später am
^hrenr r ^ Wunsch, das im Prinzip den Herzoginnen vorbehnltene
damals^-^ Tnbnrets zu erlangen, Veranlassung gewesenist. Die Leute waren
das Stehen mehr gewohnt, und es bekam ihnen besser mis uns, sonst hättennutzen sein, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dnß bei keinem der mittelalterlichen


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[0545] Leipziger Dramaturgie genommenen einzig freien Teile der Bühne getroffen werden. Es ist nicht meine Gewohnheit, bei solchen Gnlngelegenheiten über die auf dein Zettel nicht einzeln uninhaft gemachten Herzöge, Marquis und Grafen hcrzuziehn. Ich weiß, dnß sie lieber im Weinrestaurant am Georgiringe mit der „erstklassiger" Küche sitzen würden als hier in Anzügen zu paradieren, die sie sich — das ist ihre Entschuldigung — nicht selbst ausgesucht haben, und ich traue z. B, dem schlanken hochnnfgewachsenen ^üngling, der in perlgrauer Strumpfhose die ehrenwerte Klasse der Viscounts repräsentiert, soviel Takt und feines Gefühl zu, daß er der Hinrichtung der unglück¬ lichen Königin nicht in dieser selben perlgrauen Strumpfhose beiwohnen würde, wenn ihm eine schwarze geliefert würde. Aber was die Herzoginnen, Marquisen und Gräfinnen anlangt, so muß ich mich doch darüber Wundern, daß nur ^ für angezeigt hat halten können, dem Publikum Exemplare dieser hochedeln Klasse und zwar, wenn ich recht gesehen habe, deren zwei vorzuführen. Warum ueß man sie nicht bei ihrem Strickstrumpf und ihren sonstigen häuslichen Be¬ schäftigungen, und wenn nur sie einmal inkommodiert hatte, warum hat man sie nicht ersucht, unmittelbar hinter dem Throne Ihrer Majestät auf dem obersten Podium Platz zu nehmen? Da gehörten sie hin, und sie würden, als die Schleppen¬ gefahr dringend wurde, entweder selbst rechtzeitig zugegriffen oder die wandernden Geister der jungen Damen durch eine ausdrucksvolle Gebärde aus dem Znschnner- wum auf die Bühne zurückgeführt haben. Der Hos der Königin Elisabeth, wie Schiller beschreibt, berechtigt und verpflichtet jede Regie, die Herzoginnen, Marquisen und Gräfinnen zuHaus zu lassen, denn da Graf Aubespine, der doch ein galanter Franzose ist, ausdrücklich sagt: Nur Eine Dame zeigt Westminsterhof Dem überraschten Fremden, aber alles, Was an dem reizenden Geschlecht entzückt, Stellt sich versammelt dar in dieser einen, es e>^,'j^ daß nur die Rivalinnen der jimgfrnnlichen Königin vor den ti ^t!" ^ ' ^^''"ain gekommenen Herzenseroberer verborgen hulde. Dnß e W„jgin yh,^ Oberhofmeisterin und Hofdnmen ist, hoben sie und der große c /?^ zu vernntworten; zwei dieser Damen in bescheidenster Kleidung und an be- > Mdenster Stelle — hinter den Hofherren — anzubringen, ist eine halbe Maßregel, '° >"ehe zu rechtfertigeti ist. 5p»,> aber ans die Vorbereitungen zum Staatsrat zurückzukommen, so wird das ^a ige von jungen Damen in Pngenkostüm herbeigeschafft und besteht erstaunlicher- ^ lauter Erzeugnissen der modernsten Tischlerkunst, nämlich in einem ver- h . ^ Gu^ridvn, einem vergoldeten, mit roter Decke versehenen Trinmphstuhl und . ^.^'goldeten sogenannten Rontstühlen. Über den Trinmphstuhl und den Gneridvn >nei/^ ^ Wort, denn sie waren beide, wenn man es richtig anfing, ohne ^ entbehrlich; aber was die Routstühle aulanat, so kann es doch vielleicht AlUkp» r°!» .....c <-.-.....>...,c... i>.r>. r„2 ».!....... ^........-^./.^.....»-.».... den N?"^''^ Sitzinittel für die nicht gekrönten Häupter beknunt würm mis die nu und ^" nngebrnchteu Steinbarke oder mit Kissen belegte Schemel ohne Rück- zwar Stuhl mit Ruck- und Armlehne war ein Ehrensitz, den sich zu be vornehme Herr in seinen eignen vier Pfählen gönnte, den aber bei Hof Krone ebensowenig in den Sinn gekommen wäre mis dem König die aus d ,Hanpte zu nehmen und sie sich aufzusetzen. Ans der englischen wie ^oflei? .Mischen und der französischen Mcmvirenliteratur geht hervor, dnß die dünn U ^^genwnrt des Souveräns immer standen, und daß es hiervon nur gezoae einzelne von ihnen zur Tafel oder an den Spieltisch fr^>'^ wurden. Es ist bekannt, zu welchen Intriguen noch viel später am ^hrenr r ^ Wunsch, das im Prinzip den Herzoginnen vorbehnltene damals^-^ Tnbnrets zu erlangen, Veranlassung gewesenist. Die Leute waren das Stehen mehr gewohnt, und es bekam ihnen besser mis uns, sonst hättennutzen sein, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dnß bei keinem der mittelalterlichen

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/545>, abgerufen am 24.07.2024.