Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Fen"!

mir sehr wohl tun würden. Es zog mich nach der alten Gewohnheit zu Mahada,
und dabei ärgerte ich mich, daß ich ihren letzten Gesichtsausdruck, ihr Kreischen
und unvernünftiges Trampeln mit den Füßen nicht aus dem Gedächtnis bringen
konnte. Auf den Tee aber freute ich mich aufrichtig. Eine Papiros hatte ich auch
gern geraucht.

Ich hatte den Hof erreicht. In der Wohnung brannte Licht, aber alles
war still. Ich betrat das Vorhaus. In der Küche war es dunkel. Im Zimmer
glaubte ich das leise Klirren einer Tasse zu vernehmen. Sonst hörte ich keinen
Laut. Unruhe ergriff mich. Sollte Mahada noch nicht zuhause oder gar vor
Schreck und Erkaltung krank sein? Ich öffnete rasch.

Die Mutter war mit dem Decken des Teetisches beschäftigt. An der Wand
gegenüber saß auf einem Stuhle der bärtige Leutnant ohne Rock. Er hatte diesen
Wohl ausgezogen, weil er zu sehr durchnäßt war. Auf dem Schoße des Leutnants
saß Mahada, wie sie auf meinem, wie sie wahrscheinlich auch ans Gnibos Schoße
gesessen hatte, und der Leutnant hielt sie mit einem Arme umfaßt, während er
-- praktisch war er immer -- mit der andern Hand eine Papiros zum Munde
führte. Mahada wollte aufspringen, als sie mich sah. Der Leutnant drückte sie an
sich und sagte: Warum! Da barg sie das Gesicht an seiner Brust, wie sie es an
meiner und wahrscheinlich anch an der von Guido geborgen hatte.

Nie war mir in deu Sinn gekommen, daß es mir bestimmt sein könnte, bei
einer solchen Szene den Zuschauer zu spielen. Hätte ich aber daran gedacht, so
hätte mir gleich Verzweiflung und Mord und Totschlag dabei vorgeschwebt. Zu
meinem eignen Erstaunen sah ich äußerlich ruhig auf das Bild, und innerlich regte
sich bei mir neben einem bittern Gefühl hauptsächlich nur Verachtung. Mir war
zu Mut, als ob ich unerwartet in die Nähe eines widerlichen Reptils geraten wäre.
Die Schrecken des Nachmittags hatten mich stumpf gemacht.

Ach, Alexander Andrejewitsch, sagte die Mutter, die ihre sehr bemerkbare
Beklemmung niederzukämpfen suchte, denken Sie sich, Mahada hat sich mit dem Leut¬
nant verlobt.

Ich lachte unwillkürlich.

Da wünsche ich Glück und Segen und zahlreiche Nachkommenschaft, sagte ich
hart und wandte mich zur Tür.

Alexander Andrejewitsch, bleiben Sie doch, rief die Mutter, indem sie mir
nacheilte. Sie triefen ja! Eine Tasse Tee. . .

Ich hatte die Tür schon geschlossen nud schritt in die Dunkelheit hinaus.

Ich war wieder auf dem Markte. Brr, es war schändlich kalt. Und Mahada
hatte sich verlobt, hatte trotzdem, daß sie entschlossen gewesen war, den Leutnant
zu heiraten, doch noch Komödie mit mir gespielt und in ihrem Flattersinu den
einzigen Tag, wo ihr Hcrzliebstcr sie allein ließ und mit seinen Kameraden auf-
fuhr, benutzt, gegen mich die Hiugebende, Vielversprechende zu spielen. Pfui Teufel!
Wenn es doch möglich wäre, irgendwo eine Papiros zu bekommen! Ich Narr,
ich Narr!

Die Feuerwehr ließ sich nicht hören. Der Westwind war schneidend. Die
nassen Kleider legten sich wie Eisstücke um den Körper. Ich fror, daß ich mit den
Zähnen klapperte wie die Magd der Schtschepin. Ah, ja, die Schtschepin! Ob
ihr Haus vom Feuer erreicht war oder nicht? Die arme Person! Sie hatte in
ihrem Geschwätz doch manches Zutreffende über Mahada vorgebracht. Und wie
mochte es mit Burin stehn? Was getan werden soll, geschieht am besten schnell.
Die Feuerwehr kam vielleicht erst in einer Stunde. Ich mußte erfahren, wie es
in meiner Steinstraße stand. Lebte Burin und war er da, gab er mir gewiß ein
Glas Tee und eine Papiros.

Die Geschichte mit Mahada hatte mich doch wohl mehr angegriffen, als ich es
damals spürte, denn ich habe mich später manchmal gewundert, warum ich nicht in
meine Wohnung ging, um mich zu erwärmen, umzukleiden und mit Papiros zu


Fen«!

mir sehr wohl tun würden. Es zog mich nach der alten Gewohnheit zu Mahada,
und dabei ärgerte ich mich, daß ich ihren letzten Gesichtsausdruck, ihr Kreischen
und unvernünftiges Trampeln mit den Füßen nicht aus dem Gedächtnis bringen
konnte. Auf den Tee aber freute ich mich aufrichtig. Eine Papiros hatte ich auch
gern geraucht.

Ich hatte den Hof erreicht. In der Wohnung brannte Licht, aber alles
war still. Ich betrat das Vorhaus. In der Küche war es dunkel. Im Zimmer
glaubte ich das leise Klirren einer Tasse zu vernehmen. Sonst hörte ich keinen
Laut. Unruhe ergriff mich. Sollte Mahada noch nicht zuhause oder gar vor
Schreck und Erkaltung krank sein? Ich öffnete rasch.

Die Mutter war mit dem Decken des Teetisches beschäftigt. An der Wand
gegenüber saß auf einem Stuhle der bärtige Leutnant ohne Rock. Er hatte diesen
Wohl ausgezogen, weil er zu sehr durchnäßt war. Auf dem Schoße des Leutnants
saß Mahada, wie sie auf meinem, wie sie wahrscheinlich auch ans Gnibos Schoße
gesessen hatte, und der Leutnant hielt sie mit einem Arme umfaßt, während er
— praktisch war er immer — mit der andern Hand eine Papiros zum Munde
führte. Mahada wollte aufspringen, als sie mich sah. Der Leutnant drückte sie an
sich und sagte: Warum! Da barg sie das Gesicht an seiner Brust, wie sie es an
meiner und wahrscheinlich anch an der von Guido geborgen hatte.

Nie war mir in deu Sinn gekommen, daß es mir bestimmt sein könnte, bei
einer solchen Szene den Zuschauer zu spielen. Hätte ich aber daran gedacht, so
hätte mir gleich Verzweiflung und Mord und Totschlag dabei vorgeschwebt. Zu
meinem eignen Erstaunen sah ich äußerlich ruhig auf das Bild, und innerlich regte
sich bei mir neben einem bittern Gefühl hauptsächlich nur Verachtung. Mir war
zu Mut, als ob ich unerwartet in die Nähe eines widerlichen Reptils geraten wäre.
Die Schrecken des Nachmittags hatten mich stumpf gemacht.

Ach, Alexander Andrejewitsch, sagte die Mutter, die ihre sehr bemerkbare
Beklemmung niederzukämpfen suchte, denken Sie sich, Mahada hat sich mit dem Leut¬
nant verlobt.

Ich lachte unwillkürlich.

Da wünsche ich Glück und Segen und zahlreiche Nachkommenschaft, sagte ich
hart und wandte mich zur Tür.

Alexander Andrejewitsch, bleiben Sie doch, rief die Mutter, indem sie mir
nacheilte. Sie triefen ja! Eine Tasse Tee. . .

Ich hatte die Tür schon geschlossen nud schritt in die Dunkelheit hinaus.

Ich war wieder auf dem Markte. Brr, es war schändlich kalt. Und Mahada
hatte sich verlobt, hatte trotzdem, daß sie entschlossen gewesen war, den Leutnant
zu heiraten, doch noch Komödie mit mir gespielt und in ihrem Flattersinu den
einzigen Tag, wo ihr Hcrzliebstcr sie allein ließ und mit seinen Kameraden auf-
fuhr, benutzt, gegen mich die Hiugebende, Vielversprechende zu spielen. Pfui Teufel!
Wenn es doch möglich wäre, irgendwo eine Papiros zu bekommen! Ich Narr,
ich Narr!

Die Feuerwehr ließ sich nicht hören. Der Westwind war schneidend. Die
nassen Kleider legten sich wie Eisstücke um den Körper. Ich fror, daß ich mit den
Zähnen klapperte wie die Magd der Schtschepin. Ah, ja, die Schtschepin! Ob
ihr Haus vom Feuer erreicht war oder nicht? Die arme Person! Sie hatte in
ihrem Geschwätz doch manches Zutreffende über Mahada vorgebracht. Und wie
mochte es mit Burin stehn? Was getan werden soll, geschieht am besten schnell.
Die Feuerwehr kam vielleicht erst in einer Stunde. Ich mußte erfahren, wie es
in meiner Steinstraße stand. Lebte Burin und war er da, gab er mir gewiß ein
Glas Tee und eine Papiros.

Die Geschichte mit Mahada hatte mich doch wohl mehr angegriffen, als ich es
damals spürte, denn ich habe mich später manchmal gewundert, warum ich nicht in
meine Wohnung ging, um mich zu erwärmen, umzukleiden und mit Papiros zu


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0357" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/240739"/>
          <fw type="header" place="top"> Fen«!</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1783" prev="#ID_1782"> mir sehr wohl tun würden. Es zog mich nach der alten Gewohnheit zu Mahada,<lb/>
und dabei ärgerte ich mich, daß ich ihren letzten Gesichtsausdruck, ihr Kreischen<lb/>
und unvernünftiges Trampeln mit den Füßen nicht aus dem Gedächtnis bringen<lb/>
konnte. Auf den Tee aber freute ich mich aufrichtig. Eine Papiros hatte ich auch<lb/>
gern geraucht.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1784"> Ich hatte den Hof erreicht. In der Wohnung brannte Licht, aber alles<lb/>
war still. Ich betrat das Vorhaus. In der Küche war es dunkel. Im Zimmer<lb/>
glaubte ich das leise Klirren einer Tasse zu vernehmen. Sonst hörte ich keinen<lb/>
Laut. Unruhe ergriff mich. Sollte Mahada noch nicht zuhause oder gar vor<lb/>
Schreck und Erkaltung krank sein?  Ich öffnete rasch.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1785"> Die Mutter war mit dem Decken des Teetisches beschäftigt. An der Wand<lb/>
gegenüber saß auf einem Stuhle der bärtige Leutnant ohne Rock. Er hatte diesen<lb/>
Wohl ausgezogen, weil er zu sehr durchnäßt war. Auf dem Schoße des Leutnants<lb/>
saß Mahada, wie sie auf meinem, wie sie wahrscheinlich auch ans Gnibos Schoße<lb/>
gesessen hatte, und der Leutnant hielt sie mit einem Arme umfaßt, während er<lb/>
&#x2014; praktisch war er immer &#x2014; mit der andern Hand eine Papiros zum Munde<lb/>
führte. Mahada wollte aufspringen, als sie mich sah. Der Leutnant drückte sie an<lb/>
sich und sagte: Warum! Da barg sie das Gesicht an seiner Brust, wie sie es an<lb/>
meiner und wahrscheinlich anch an der von Guido geborgen hatte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1786"> Nie war mir in deu Sinn gekommen, daß es mir bestimmt sein könnte, bei<lb/>
einer solchen Szene den Zuschauer zu spielen. Hätte ich aber daran gedacht, so<lb/>
hätte mir gleich Verzweiflung und Mord und Totschlag dabei vorgeschwebt. Zu<lb/>
meinem eignen Erstaunen sah ich äußerlich ruhig auf das Bild, und innerlich regte<lb/>
sich bei mir neben einem bittern Gefühl hauptsächlich nur Verachtung. Mir war<lb/>
zu Mut, als ob ich unerwartet in die Nähe eines widerlichen Reptils geraten wäre.<lb/>
Die Schrecken des Nachmittags hatten mich stumpf gemacht.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1787"> Ach, Alexander Andrejewitsch, sagte die Mutter, die ihre sehr bemerkbare<lb/>
Beklemmung niederzukämpfen suchte, denken Sie sich, Mahada hat sich mit dem Leut¬<lb/>
nant verlobt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1788"> Ich lachte unwillkürlich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1789"> Da wünsche ich Glück und Segen und zahlreiche Nachkommenschaft, sagte ich<lb/>
hart und wandte mich zur Tür.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1790"> Alexander Andrejewitsch, bleiben Sie doch, rief die Mutter, indem sie mir<lb/>
nacheilte.  Sie triefen ja!  Eine Tasse Tee. . .</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1791"> Ich hatte die Tür schon geschlossen nud schritt in die Dunkelheit hinaus.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1792"> Ich war wieder auf dem Markte. Brr, es war schändlich kalt. Und Mahada<lb/>
hatte sich verlobt, hatte trotzdem, daß sie entschlossen gewesen war, den Leutnant<lb/>
zu heiraten, doch noch Komödie mit mir gespielt und in ihrem Flattersinu den<lb/>
einzigen Tag, wo ihr Hcrzliebstcr sie allein ließ und mit seinen Kameraden auf-<lb/>
fuhr, benutzt, gegen mich die Hiugebende, Vielversprechende zu spielen. Pfui Teufel!<lb/>
Wenn es doch möglich wäre, irgendwo eine Papiros zu bekommen! Ich Narr,<lb/>
ich Narr!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1793"> Die Feuerwehr ließ sich nicht hören. Der Westwind war schneidend. Die<lb/>
nassen Kleider legten sich wie Eisstücke um den Körper. Ich fror, daß ich mit den<lb/>
Zähnen klapperte wie die Magd der Schtschepin. Ah, ja, die Schtschepin! Ob<lb/>
ihr Haus vom Feuer erreicht war oder nicht? Die arme Person! Sie hatte in<lb/>
ihrem Geschwätz doch manches Zutreffende über Mahada vorgebracht. Und wie<lb/>
mochte es mit Burin stehn? Was getan werden soll, geschieht am besten schnell.<lb/>
Die Feuerwehr kam vielleicht erst in einer Stunde. Ich mußte erfahren, wie es<lb/>
in meiner Steinstraße stand. Lebte Burin und war er da, gab er mir gewiß ein<lb/>
Glas Tee und eine Papiros.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1794" next="#ID_1795"> Die Geschichte mit Mahada hatte mich doch wohl mehr angegriffen, als ich es<lb/>
damals spürte, denn ich habe mich später manchmal gewundert, warum ich nicht in<lb/>
meine Wohnung ging, um mich zu erwärmen, umzukleiden und mit Papiros zu</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0357] Fen«! mir sehr wohl tun würden. Es zog mich nach der alten Gewohnheit zu Mahada, und dabei ärgerte ich mich, daß ich ihren letzten Gesichtsausdruck, ihr Kreischen und unvernünftiges Trampeln mit den Füßen nicht aus dem Gedächtnis bringen konnte. Auf den Tee aber freute ich mich aufrichtig. Eine Papiros hatte ich auch gern geraucht. Ich hatte den Hof erreicht. In der Wohnung brannte Licht, aber alles war still. Ich betrat das Vorhaus. In der Küche war es dunkel. Im Zimmer glaubte ich das leise Klirren einer Tasse zu vernehmen. Sonst hörte ich keinen Laut. Unruhe ergriff mich. Sollte Mahada noch nicht zuhause oder gar vor Schreck und Erkaltung krank sein? Ich öffnete rasch. Die Mutter war mit dem Decken des Teetisches beschäftigt. An der Wand gegenüber saß auf einem Stuhle der bärtige Leutnant ohne Rock. Er hatte diesen Wohl ausgezogen, weil er zu sehr durchnäßt war. Auf dem Schoße des Leutnants saß Mahada, wie sie auf meinem, wie sie wahrscheinlich auch ans Gnibos Schoße gesessen hatte, und der Leutnant hielt sie mit einem Arme umfaßt, während er — praktisch war er immer — mit der andern Hand eine Papiros zum Munde führte. Mahada wollte aufspringen, als sie mich sah. Der Leutnant drückte sie an sich und sagte: Warum! Da barg sie das Gesicht an seiner Brust, wie sie es an meiner und wahrscheinlich anch an der von Guido geborgen hatte. Nie war mir in deu Sinn gekommen, daß es mir bestimmt sein könnte, bei einer solchen Szene den Zuschauer zu spielen. Hätte ich aber daran gedacht, so hätte mir gleich Verzweiflung und Mord und Totschlag dabei vorgeschwebt. Zu meinem eignen Erstaunen sah ich äußerlich ruhig auf das Bild, und innerlich regte sich bei mir neben einem bittern Gefühl hauptsächlich nur Verachtung. Mir war zu Mut, als ob ich unerwartet in die Nähe eines widerlichen Reptils geraten wäre. Die Schrecken des Nachmittags hatten mich stumpf gemacht. Ach, Alexander Andrejewitsch, sagte die Mutter, die ihre sehr bemerkbare Beklemmung niederzukämpfen suchte, denken Sie sich, Mahada hat sich mit dem Leut¬ nant verlobt. Ich lachte unwillkürlich. Da wünsche ich Glück und Segen und zahlreiche Nachkommenschaft, sagte ich hart und wandte mich zur Tür. Alexander Andrejewitsch, bleiben Sie doch, rief die Mutter, indem sie mir nacheilte. Sie triefen ja! Eine Tasse Tee. . . Ich hatte die Tür schon geschlossen nud schritt in die Dunkelheit hinaus. Ich war wieder auf dem Markte. Brr, es war schändlich kalt. Und Mahada hatte sich verlobt, hatte trotzdem, daß sie entschlossen gewesen war, den Leutnant zu heiraten, doch noch Komödie mit mir gespielt und in ihrem Flattersinu den einzigen Tag, wo ihr Hcrzliebstcr sie allein ließ und mit seinen Kameraden auf- fuhr, benutzt, gegen mich die Hiugebende, Vielversprechende zu spielen. Pfui Teufel! Wenn es doch möglich wäre, irgendwo eine Papiros zu bekommen! Ich Narr, ich Narr! Die Feuerwehr ließ sich nicht hören. Der Westwind war schneidend. Die nassen Kleider legten sich wie Eisstücke um den Körper. Ich fror, daß ich mit den Zähnen klapperte wie die Magd der Schtschepin. Ah, ja, die Schtschepin! Ob ihr Haus vom Feuer erreicht war oder nicht? Die arme Person! Sie hatte in ihrem Geschwätz doch manches Zutreffende über Mahada vorgebracht. Und wie mochte es mit Burin stehn? Was getan werden soll, geschieht am besten schnell. Die Feuerwehr kam vielleicht erst in einer Stunde. Ich mußte erfahren, wie es in meiner Steinstraße stand. Lebte Burin und war er da, gab er mir gewiß ein Glas Tee und eine Papiros. Die Geschichte mit Mahada hatte mich doch wohl mehr angegriffen, als ich es damals spürte, denn ich habe mich später manchmal gewundert, warum ich nicht in meine Wohnung ging, um mich zu erwärmen, umzukleiden und mit Papiros zu

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/357
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/357>, abgerufen am 25.08.2024.