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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

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Feuer!

der Absicht; aber ich bin gern bereit dazu, weil ich glaube, daß Sie es aufrichtig
meinen und auch die Mittel dazu haben. Nur muß ich eine Bedingung stellen.

Er lächelte. Ich sah, er wußte, Was ich sagen wollte.

Ganz zu Ihrem Befehl, Herr Gehilfe, sagte er.

Ich will heute und noch manches andre mal bei Ihnen essen, wenn Sie sich
verpflichten, nie meinetwegen. . ,

Etwas besondres auftragen zu lassen, sagte er, mir lachend das Wort ab¬
schneidend. Wird angenommen, Herr Gehilfe. Gott sei Dank! Wir sind keine
Hungerleider und verpflegen unsern sündigen Leib ziemlich gut, auch wenn wir
allein sind.

Gut. Ich habe nur noch einige Gange zu machen und finde mich zur be¬
stimmten Zeit ein. Wann soll ich hier sein?

Das ist es eben. Ich esse gewöhnlich schon um eins. Ich mochte aber erst
meine Alte hinüber zum Richter schicken. Sie ist bei Agafja gut angeschrieben und
wird von ihr einer gewissen Freundschaft gewürdigt. Die Alte ist ein ganz in¬
telligentes Geschöpf. Ich werde ihr die Angelegenheit auseinandersetzen, und sie
wird uns die nötige Auskunft bringen. Darüber wird natürlich einige Zeit ver¬
lohr. Also wollen wir sagen, um zwei, wenn es Ihnen recht ist.

Mir war es natürlich recht. Gegen zwölf Uhr besah ich mich prüfend im
Spiegel, brachte den Gurt und das Säbelband in die beste Lage, glättete den
Schnurrbart, warf den Mantel über die Schultern und ging. Ich war in etwas
erregter Stimmung. Ich fürchtete nicht so gut aufgenommen zu werden, wie ich
es wünschte, und fühlte außerdem leises Grauen vor der Schtschepin, die möglicher¬
weise meine Ankunft bemerken und sich wieder einfinden konnte. Ich eilte so schnell
wie möglich an den Fenstern vorüber und huschte leise über Vorplatz und Hof in
das Vorhaus des Hintergebäudes. Im Zimmer ließen sich mehrere weibliche
Stimmen hören. Ich blieb stehn und horchte. Sollte die Schtschepin da sein'?
Nein, ich hörte das fröhliche Lachen Mahadas. In der zänkischen Wirtin Gegen¬
wart hätte sie nicht so heiter gelacht. Ich klopfte an die Tür. Es wurde still
im Zimmer. Jemand näherte sich und öffnete. Es war die Mutter.

Ah, Alexander Andrejewitsch! sagte sie freundlich. Treten Sie näher. seien
Sie willkommen. Bei uns macht man keine Umstände. Das Anklopfen ist ganz
überflüssig.

Während ich den Mantel abnahm und aufhängte, überflog ich die Gesellschaft
mit einem raschen Blick. Mahada war etwas rot und verlegen. Ich nahm das
für ein günstiges Zeichen. Drei junge Mädchen, die um deu Tisch gesessen hatten
und aufgestanden waren, zupften um den Kleidern und Jacken, um ihnen das vorteil¬
hafteste Aussehe" zu geben.

Mahada hielt mir etwas verschämt die Hand hin, aber die Augen blickten
schelmisch und schienen mein Kommen zu billigen. Diese grauen Augen übten einen
ganz unbegreiflichen Zauber auf mich aus. Sie zogen mich unwillkürlich in ihren
Bann. Auch dieses mal brachten sie mich, während ich des Mädchens Hand drückte,
so aus der Fassung, daß die Namen der drei Fremden als nnverstnndne Laute an
meinen Ohren vorüberschwirrten. Als die Vorstellung beendet war, und ich auf
"nein Stuhle am Ende des Tisches Platz gefunden hatte, wußte ich uicht einmal,
ob die Begrüßung mit den Vorgestellten auf Verbeugungen beschränkt geblieben war,
oder ob wir uns auch die Hände gereicht hatten.

Die Mutter sprach, aber ich hatte mich erst bei ihren letzten Worten so weit
gesammelt, daß ich verstand, sie habe mir einen Vorwurf wegen meiner formellen
Visite gemacht. Unsre Bekanntschaft, sagte sie, sei so von selbst gekommen, daß wir
""s wohl über die gewöhnlichen, im ganzen recht dummen Formen hinweg¬
setzen könnten.

Namentlich, fügte Mahada neckend hinzu, da wir gleich das erstemal zu¬
sammen mit Alexander Adrejewitsch siegreich gegen die Wirtin gekümpft habe".


Feuer!

der Absicht; aber ich bin gern bereit dazu, weil ich glaube, daß Sie es aufrichtig
meinen und auch die Mittel dazu haben. Nur muß ich eine Bedingung stellen.

Er lächelte. Ich sah, er wußte, Was ich sagen wollte.

Ganz zu Ihrem Befehl, Herr Gehilfe, sagte er.

Ich will heute und noch manches andre mal bei Ihnen essen, wenn Sie sich
verpflichten, nie meinetwegen. . ,

Etwas besondres auftragen zu lassen, sagte er, mir lachend das Wort ab¬
schneidend. Wird angenommen, Herr Gehilfe. Gott sei Dank! Wir sind keine
Hungerleider und verpflegen unsern sündigen Leib ziemlich gut, auch wenn wir
allein sind.

Gut. Ich habe nur noch einige Gange zu machen und finde mich zur be¬
stimmten Zeit ein. Wann soll ich hier sein?

Das ist es eben. Ich esse gewöhnlich schon um eins. Ich mochte aber erst
meine Alte hinüber zum Richter schicken. Sie ist bei Agafja gut angeschrieben und
wird von ihr einer gewissen Freundschaft gewürdigt. Die Alte ist ein ganz in¬
telligentes Geschöpf. Ich werde ihr die Angelegenheit auseinandersetzen, und sie
wird uns die nötige Auskunft bringen. Darüber wird natürlich einige Zeit ver¬
lohr. Also wollen wir sagen, um zwei, wenn es Ihnen recht ist.

Mir war es natürlich recht. Gegen zwölf Uhr besah ich mich prüfend im
Spiegel, brachte den Gurt und das Säbelband in die beste Lage, glättete den
Schnurrbart, warf den Mantel über die Schultern und ging. Ich war in etwas
erregter Stimmung. Ich fürchtete nicht so gut aufgenommen zu werden, wie ich
es wünschte, und fühlte außerdem leises Grauen vor der Schtschepin, die möglicher¬
weise meine Ankunft bemerken und sich wieder einfinden konnte. Ich eilte so schnell
wie möglich an den Fenstern vorüber und huschte leise über Vorplatz und Hof in
das Vorhaus des Hintergebäudes. Im Zimmer ließen sich mehrere weibliche
Stimmen hören. Ich blieb stehn und horchte. Sollte die Schtschepin da sein'?
Nein, ich hörte das fröhliche Lachen Mahadas. In der zänkischen Wirtin Gegen¬
wart hätte sie nicht so heiter gelacht. Ich klopfte an die Tür. Es wurde still
im Zimmer. Jemand näherte sich und öffnete. Es war die Mutter.

Ah, Alexander Andrejewitsch! sagte sie freundlich. Treten Sie näher. seien
Sie willkommen. Bei uns macht man keine Umstände. Das Anklopfen ist ganz
überflüssig.

Während ich den Mantel abnahm und aufhängte, überflog ich die Gesellschaft
mit einem raschen Blick. Mahada war etwas rot und verlegen. Ich nahm das
für ein günstiges Zeichen. Drei junge Mädchen, die um deu Tisch gesessen hatten
und aufgestanden waren, zupften um den Kleidern und Jacken, um ihnen das vorteil¬
hafteste Aussehe» zu geben.

Mahada hielt mir etwas verschämt die Hand hin, aber die Augen blickten
schelmisch und schienen mein Kommen zu billigen. Diese grauen Augen übten einen
ganz unbegreiflichen Zauber auf mich aus. Sie zogen mich unwillkürlich in ihren
Bann. Auch dieses mal brachten sie mich, während ich des Mädchens Hand drückte,
so aus der Fassung, daß die Namen der drei Fremden als nnverstnndne Laute an
meinen Ohren vorüberschwirrten. Als die Vorstellung beendet war, und ich auf
«nein Stuhle am Ende des Tisches Platz gefunden hatte, wußte ich uicht einmal,
ob die Begrüßung mit den Vorgestellten auf Verbeugungen beschränkt geblieben war,
oder ob wir uns auch die Hände gereicht hatten.

Die Mutter sprach, aber ich hatte mich erst bei ihren letzten Worten so weit
gesammelt, daß ich verstand, sie habe mir einen Vorwurf wegen meiner formellen
Visite gemacht. Unsre Bekanntschaft, sagte sie, sei so von selbst gekommen, daß wir
""s wohl über die gewöhnlichen, im ganzen recht dummen Formen hinweg¬
setzen könnten.

Namentlich, fügte Mahada neckend hinzu, da wir gleich das erstemal zu¬
sammen mit Alexander Adrejewitsch siegreich gegen die Wirtin gekümpft habe».


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[0567] Feuer! der Absicht; aber ich bin gern bereit dazu, weil ich glaube, daß Sie es aufrichtig meinen und auch die Mittel dazu haben. Nur muß ich eine Bedingung stellen. Er lächelte. Ich sah, er wußte, Was ich sagen wollte. Ganz zu Ihrem Befehl, Herr Gehilfe, sagte er. Ich will heute und noch manches andre mal bei Ihnen essen, wenn Sie sich verpflichten, nie meinetwegen. . , Etwas besondres auftragen zu lassen, sagte er, mir lachend das Wort ab¬ schneidend. Wird angenommen, Herr Gehilfe. Gott sei Dank! Wir sind keine Hungerleider und verpflegen unsern sündigen Leib ziemlich gut, auch wenn wir allein sind. Gut. Ich habe nur noch einige Gange zu machen und finde mich zur be¬ stimmten Zeit ein. Wann soll ich hier sein? Das ist es eben. Ich esse gewöhnlich schon um eins. Ich mochte aber erst meine Alte hinüber zum Richter schicken. Sie ist bei Agafja gut angeschrieben und wird von ihr einer gewissen Freundschaft gewürdigt. Die Alte ist ein ganz in¬ telligentes Geschöpf. Ich werde ihr die Angelegenheit auseinandersetzen, und sie wird uns die nötige Auskunft bringen. Darüber wird natürlich einige Zeit ver¬ lohr. Also wollen wir sagen, um zwei, wenn es Ihnen recht ist. Mir war es natürlich recht. Gegen zwölf Uhr besah ich mich prüfend im Spiegel, brachte den Gurt und das Säbelband in die beste Lage, glättete den Schnurrbart, warf den Mantel über die Schultern und ging. Ich war in etwas erregter Stimmung. Ich fürchtete nicht so gut aufgenommen zu werden, wie ich es wünschte, und fühlte außerdem leises Grauen vor der Schtschepin, die möglicher¬ weise meine Ankunft bemerken und sich wieder einfinden konnte. Ich eilte so schnell wie möglich an den Fenstern vorüber und huschte leise über Vorplatz und Hof in das Vorhaus des Hintergebäudes. Im Zimmer ließen sich mehrere weibliche Stimmen hören. Ich blieb stehn und horchte. Sollte die Schtschepin da sein'? Nein, ich hörte das fröhliche Lachen Mahadas. In der zänkischen Wirtin Gegen¬ wart hätte sie nicht so heiter gelacht. Ich klopfte an die Tür. Es wurde still im Zimmer. Jemand näherte sich und öffnete. Es war die Mutter. Ah, Alexander Andrejewitsch! sagte sie freundlich. Treten Sie näher. seien Sie willkommen. Bei uns macht man keine Umstände. Das Anklopfen ist ganz überflüssig. Während ich den Mantel abnahm und aufhängte, überflog ich die Gesellschaft mit einem raschen Blick. Mahada war etwas rot und verlegen. Ich nahm das für ein günstiges Zeichen. Drei junge Mädchen, die um deu Tisch gesessen hatten und aufgestanden waren, zupften um den Kleidern und Jacken, um ihnen das vorteil¬ hafteste Aussehe» zu geben. Mahada hielt mir etwas verschämt die Hand hin, aber die Augen blickten schelmisch und schienen mein Kommen zu billigen. Diese grauen Augen übten einen ganz unbegreiflichen Zauber auf mich aus. Sie zogen mich unwillkürlich in ihren Bann. Auch dieses mal brachten sie mich, während ich des Mädchens Hand drückte, so aus der Fassung, daß die Namen der drei Fremden als nnverstnndne Laute an meinen Ohren vorüberschwirrten. Als die Vorstellung beendet war, und ich auf «nein Stuhle am Ende des Tisches Platz gefunden hatte, wußte ich uicht einmal, ob die Begrüßung mit den Vorgestellten auf Verbeugungen beschränkt geblieben war, oder ob wir uns auch die Hände gereicht hatten. Die Mutter sprach, aber ich hatte mich erst bei ihren letzten Worten so weit gesammelt, daß ich verstand, sie habe mir einen Vorwurf wegen meiner formellen Visite gemacht. Unsre Bekanntschaft, sagte sie, sei so von selbst gekommen, daß wir ""s wohl über die gewöhnlichen, im ganzen recht dummen Formen hinweg¬ setzen könnten. Namentlich, fügte Mahada neckend hinzu, da wir gleich das erstemal zu¬ sammen mit Alexander Adrejewitsch siegreich gegen die Wirtin gekümpft habe».

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/567>, abgerufen am 28.07.2024.