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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

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Feuer!

Marsch! den Krug!

Er brachte ihn, aber wahrend ich ihm den Tee eingoß und einige Stücke
Zucker auf eine Untertasse legte, schüttelte er mißbilligend den Kopf. Er saß anch
noch eine Weile im Vorzimmer am Tische und schien über die Sache nachzudenken.
Der Anblick der guten Dinge vor ihm war aber doch zu verlockend. Er nahm
erst einen Schluck Tee, dann noch einen, brach ein Stückchen Brot ab, biß endlich
in ein Würstchen -- und nun war das Eis gebrochen. Er erhielt einen zweiten
und dritten Krug Tee, aß, trank und schwitzte.

Auch ich begann mich bei dem warmen Tee gemütlich zu fühlen. Der Ärger
verging. Ich freute mich, daß ich in dieser Nacht bei dem schlechten Wetter noch
nicht aus der Straße zu sein brauchte. Ich rauchte eine Papiros nach der andern
und machte Pläne, wie ich gleich morgen Erkundigungen einziehn wollte, wo ich
am besten auf das Mittagessen abonnieren könnte, und wo in der Stadt die Mög¬
lichkeit vorhanden wäre, mich mit Büchern zum Lesen zu versorgen. Ich faßte den
festen Beschluß, mich so bequem wie möglich einzurichten, um die wenige Zeit, die
mir der Dienst lassen würde, angenehm in der eignen Wohnung zu verbringen.
Bekanntschaften wollte ich nicht anknüpfen. Natürlich, Burin mußte ich dann und
we"in besuchen. Was für ein tüchtiger Mensch hatte sich aus dem armen roten
Waska herausgearbeitet! Und seine Nachbarin, die Ssawinski -- hin, ob es sich
wohl so machen würde, daß ich mit ihr näher bekannt werden könnte? Sie hatte
an der Haustür kaum meinen Gruß erwidert. Wie trotzig und böse sie dabei
vuckte! Wie so ganz anders hatte sie im Gerichtslokal ausgesehen! Mir schwebte
das liebliche Gesicht mit dem flehenden Blick so deutlich vor, als ob es mich in
Wirklichkeit durch den Pnpirosranch ansahe.

Gerasfim sprang plötzlich auf und lief hinaus. Ich horchte. Es war mir,
als ob die Schläge einer Glocke zu meinen Ohren gedrungen wären. Da kam auch
schon Gerasfim hereingestürzt.

Euer Wohlgeboren, meldete er in dienstlicher Haltung, man signalisiert Feuer
jenseit des Flusses. Befehlen Sie, Ihnen die Kleider zu reichen?

In wenig Minuten hatte ich die für den Nachtdienst bereit gelegten dicken
Stiefel und den alten Paletot angezogen, den Säbel umgehängt und die Revolver¬
tasche umgeschnallt. Ich lief zum Stadtteill>ause. Ich wollte vor allen Dingen
den Aufseher treffen, denn mir war nicht recht klar, ob ich auch zum Feuer mußte,
oder ob ich im Stadtteile zu bleiben und nach der Ordnung zu sehen hätte. Der
Wind blies erstarrend kalt, und nasser Schnee siel in großen Flocken.

Vor dem Stadtteilhnuse stand der Schutzmann mit dem Stelzfuße, beschattete
trotz der Dunkelheit die Augen mit der flachen Hand und schaute auf die Röte,
me sich jenseit des Flusses am Himmel zu bilden begann.

Ist der Aufseher hier, Iwan?

Gott mit Ihnen, Euer Wohlgeboren! Es ist ja Feuer. Wie soll der Auf¬
seher hier sein!

Ich wollte weiter laufe", besann mich aber. Iwan war jn doch ein ge¬
scheiter Alter. ^ -v- > ^ ^

Wie denkst du, Bruder? Ich habe den Aufseher nicht gefragt. Muß ich zum
Feuer, oder muß ich im Stadtteile die Runde machen?

Es ist, wie es ist. Euer Wohlgeboren, sagte er nachdenklich. Beim Feuer
sind einerseits immer alle außer Herrn Guido, der hier bleiben muß. Anderseits
habe ich gehört, wie Ihnen der Aufseher deu Stadtteil besouders anbefohlen hat.
^es kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, aber ich denke, Sie machen besser
die Runde in dem Stadtteile. Vielleicht finden Sie aber auch noch den Aufseher
w Depot.

Mir schien die Runde auch mehr dem Sinne der Aufträge zu entsprechen,
die Jemeljan Afanasjewitsch mir angedeutet hatte. Vielleicht traf ich ihn aber
noch an. Ich eilte die Verkündiguugsstraße entlang zum Ufer, wo ich links einbog, um


Grenzboten I 1903 3y
Feuer!

Marsch! den Krug!

Er brachte ihn, aber wahrend ich ihm den Tee eingoß und einige Stücke
Zucker auf eine Untertasse legte, schüttelte er mißbilligend den Kopf. Er saß anch
noch eine Weile im Vorzimmer am Tische und schien über die Sache nachzudenken.
Der Anblick der guten Dinge vor ihm war aber doch zu verlockend. Er nahm
erst einen Schluck Tee, dann noch einen, brach ein Stückchen Brot ab, biß endlich
in ein Würstchen — und nun war das Eis gebrochen. Er erhielt einen zweiten
und dritten Krug Tee, aß, trank und schwitzte.

Auch ich begann mich bei dem warmen Tee gemütlich zu fühlen. Der Ärger
verging. Ich freute mich, daß ich in dieser Nacht bei dem schlechten Wetter noch
nicht aus der Straße zu sein brauchte. Ich rauchte eine Papiros nach der andern
und machte Pläne, wie ich gleich morgen Erkundigungen einziehn wollte, wo ich
am besten auf das Mittagessen abonnieren könnte, und wo in der Stadt die Mög¬
lichkeit vorhanden wäre, mich mit Büchern zum Lesen zu versorgen. Ich faßte den
festen Beschluß, mich so bequem wie möglich einzurichten, um die wenige Zeit, die
mir der Dienst lassen würde, angenehm in der eignen Wohnung zu verbringen.
Bekanntschaften wollte ich nicht anknüpfen. Natürlich, Burin mußte ich dann und
we»in besuchen. Was für ein tüchtiger Mensch hatte sich aus dem armen roten
Waska herausgearbeitet! Und seine Nachbarin, die Ssawinski — hin, ob es sich
wohl so machen würde, daß ich mit ihr näher bekannt werden könnte? Sie hatte
an der Haustür kaum meinen Gruß erwidert. Wie trotzig und böse sie dabei
vuckte! Wie so ganz anders hatte sie im Gerichtslokal ausgesehen! Mir schwebte
das liebliche Gesicht mit dem flehenden Blick so deutlich vor, als ob es mich in
Wirklichkeit durch den Pnpirosranch ansahe.

Gerasfim sprang plötzlich auf und lief hinaus. Ich horchte. Es war mir,
als ob die Schläge einer Glocke zu meinen Ohren gedrungen wären. Da kam auch
schon Gerasfim hereingestürzt.

Euer Wohlgeboren, meldete er in dienstlicher Haltung, man signalisiert Feuer
jenseit des Flusses. Befehlen Sie, Ihnen die Kleider zu reichen?

In wenig Minuten hatte ich die für den Nachtdienst bereit gelegten dicken
Stiefel und den alten Paletot angezogen, den Säbel umgehängt und die Revolver¬
tasche umgeschnallt. Ich lief zum Stadtteill>ause. Ich wollte vor allen Dingen
den Aufseher treffen, denn mir war nicht recht klar, ob ich auch zum Feuer mußte,
oder ob ich im Stadtteile zu bleiben und nach der Ordnung zu sehen hätte. Der
Wind blies erstarrend kalt, und nasser Schnee siel in großen Flocken.

Vor dem Stadtteilhnuse stand der Schutzmann mit dem Stelzfuße, beschattete
trotz der Dunkelheit die Augen mit der flachen Hand und schaute auf die Röte,
me sich jenseit des Flusses am Himmel zu bilden begann.

Ist der Aufseher hier, Iwan?

Gott mit Ihnen, Euer Wohlgeboren! Es ist ja Feuer. Wie soll der Auf¬
seher hier sein!

Ich wollte weiter laufe», besann mich aber. Iwan war jn doch ein ge¬
scheiter Alter. ^ -v- > ^ ^

Wie denkst du, Bruder? Ich habe den Aufseher nicht gefragt. Muß ich zum
Feuer, oder muß ich im Stadtteile die Runde machen?

Es ist, wie es ist. Euer Wohlgeboren, sagte er nachdenklich. Beim Feuer
sind einerseits immer alle außer Herrn Guido, der hier bleiben muß. Anderseits
habe ich gehört, wie Ihnen der Aufseher deu Stadtteil besouders anbefohlen hat.
^es kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, aber ich denke, Sie machen besser
die Runde in dem Stadtteile. Vielleicht finden Sie aber auch noch den Aufseher
w Depot.

Mir schien die Runde auch mehr dem Sinne der Aufträge zu entsprechen,
die Jemeljan Afanasjewitsch mir angedeutet hatte. Vielleicht traf ich ihn aber
noch an. Ich eilte die Verkündiguugsstraße entlang zum Ufer, wo ich links einbog, um


Grenzboten I 1903 3y
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[0237] Feuer! Marsch! den Krug! Er brachte ihn, aber wahrend ich ihm den Tee eingoß und einige Stücke Zucker auf eine Untertasse legte, schüttelte er mißbilligend den Kopf. Er saß anch noch eine Weile im Vorzimmer am Tische und schien über die Sache nachzudenken. Der Anblick der guten Dinge vor ihm war aber doch zu verlockend. Er nahm erst einen Schluck Tee, dann noch einen, brach ein Stückchen Brot ab, biß endlich in ein Würstchen — und nun war das Eis gebrochen. Er erhielt einen zweiten und dritten Krug Tee, aß, trank und schwitzte. Auch ich begann mich bei dem warmen Tee gemütlich zu fühlen. Der Ärger verging. Ich freute mich, daß ich in dieser Nacht bei dem schlechten Wetter noch nicht aus der Straße zu sein brauchte. Ich rauchte eine Papiros nach der andern und machte Pläne, wie ich gleich morgen Erkundigungen einziehn wollte, wo ich am besten auf das Mittagessen abonnieren könnte, und wo in der Stadt die Mög¬ lichkeit vorhanden wäre, mich mit Büchern zum Lesen zu versorgen. Ich faßte den festen Beschluß, mich so bequem wie möglich einzurichten, um die wenige Zeit, die mir der Dienst lassen würde, angenehm in der eignen Wohnung zu verbringen. Bekanntschaften wollte ich nicht anknüpfen. Natürlich, Burin mußte ich dann und we»in besuchen. Was für ein tüchtiger Mensch hatte sich aus dem armen roten Waska herausgearbeitet! Und seine Nachbarin, die Ssawinski — hin, ob es sich wohl so machen würde, daß ich mit ihr näher bekannt werden könnte? Sie hatte an der Haustür kaum meinen Gruß erwidert. Wie trotzig und böse sie dabei vuckte! Wie so ganz anders hatte sie im Gerichtslokal ausgesehen! Mir schwebte das liebliche Gesicht mit dem flehenden Blick so deutlich vor, als ob es mich in Wirklichkeit durch den Pnpirosranch ansahe. Gerasfim sprang plötzlich auf und lief hinaus. Ich horchte. Es war mir, als ob die Schläge einer Glocke zu meinen Ohren gedrungen wären. Da kam auch schon Gerasfim hereingestürzt. Euer Wohlgeboren, meldete er in dienstlicher Haltung, man signalisiert Feuer jenseit des Flusses. Befehlen Sie, Ihnen die Kleider zu reichen? In wenig Minuten hatte ich die für den Nachtdienst bereit gelegten dicken Stiefel und den alten Paletot angezogen, den Säbel umgehängt und die Revolver¬ tasche umgeschnallt. Ich lief zum Stadtteill>ause. Ich wollte vor allen Dingen den Aufseher treffen, denn mir war nicht recht klar, ob ich auch zum Feuer mußte, oder ob ich im Stadtteile zu bleiben und nach der Ordnung zu sehen hätte. Der Wind blies erstarrend kalt, und nasser Schnee siel in großen Flocken. Vor dem Stadtteilhnuse stand der Schutzmann mit dem Stelzfuße, beschattete trotz der Dunkelheit die Augen mit der flachen Hand und schaute auf die Röte, me sich jenseit des Flusses am Himmel zu bilden begann. Ist der Aufseher hier, Iwan? Gott mit Ihnen, Euer Wohlgeboren! Es ist ja Feuer. Wie soll der Auf¬ seher hier sein! Ich wollte weiter laufe», besann mich aber. Iwan war jn doch ein ge¬ scheiter Alter. ^ -v- > ^ ^ Wie denkst du, Bruder? Ich habe den Aufseher nicht gefragt. Muß ich zum Feuer, oder muß ich im Stadtteile die Runde machen? Es ist, wie es ist. Euer Wohlgeboren, sagte er nachdenklich. Beim Feuer sind einerseits immer alle außer Herrn Guido, der hier bleiben muß. Anderseits habe ich gehört, wie Ihnen der Aufseher deu Stadtteil besouders anbefohlen hat. ^es kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, aber ich denke, Sie machen besser die Runde in dem Stadtteile. Vielleicht finden Sie aber auch noch den Aufseher w Depot. Mir schien die Runde auch mehr dem Sinne der Aufträge zu entsprechen, die Jemeljan Afanasjewitsch mir angedeutet hatte. Vielleicht traf ich ihn aber noch an. Ich eilte die Verkündiguugsstraße entlang zum Ufer, wo ich links einbog, um Grenzboten I 1903 3y

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/237>, abgerufen am 28.07.2024.