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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Griechische Kultur in der modernen

kleinlichen Sprache so etwas Göttliches schreiben wie 1. Korinther 13. Und
diese Sprache, die Ursprache unsers Glaubens, muß immerdar eine Gemeinde,
eine Gemeinde nicht nur von Philologen und Theologen finden.

Es ist bisher ausschließlich vom Altertum die Rede gewesen; ich habe
uuter anderm gezeigt, wie die griechische Antike in römischer Übertragung durch
das Mittelalter hindurch auf unsre Zeit gewirkt hat. Aber diese Kontinuität des
Griechentums hat noch eine andre Seite. Als das römische Reich im Westen
vor den Germanen zerfiel, da blieb der Name Roms nur noch ans die Ost¬
hälfte beschränkt. Man ist gewohnt, uuter den Byzantinern etwas ganz ver-
kommnes zu verstehn, das Wort Byzantinismus enthält, hente schon in seiner
Ableitung für viele ganz unverständlich, einen verächtlichen Sinn. Aber die
Kultur des griechisch redenden Ostens war vermöge ihres Alters für den mehr
oder minder barbarischen Westen durchaus maßgebend. Wenn auch durch
längere Strecken halbbarbarischer Zeiten unterbrochen, herrschten hier doch Wissen¬
schaft und Kunst; die alten Autoren fanden pietätvolles Studium, eine unge¬
heure neue Litteratur wuchs heran. Von solcher Produktion, solcher Kunst-
übung war der Westen noch weit entfernt. Aber er lernte hier. Der byzan¬
tinische Geschmack bestimmte die Hoftracht der deutschen Kaiser, die Kunst des
Ostens, die noch immer, wenn auch uoch so steif und hölzern geworden, von
antiker Überlieferung lebte, beherrschte die des Westens, noch in Cimabue er¬
kennt man die byzantinische Schule. Vollends ist ja Rußland, das seine
Religion von Byzanz empfangen hat, eine Domäne des römischen Östreichs.
Und endlich, was hat dieses früher so vielfach verachtete Ostreich gethan,
um in einem achthundertjührigen Kampfe ein Bollwerk gegen den Islam zu
sein! Erst mit dem Falle Kvustnntiuopcls wurde die orientalische Frage
dringend für den Westen. Bis dahin schützte dieses Bollwerk griechischer
Kultur, die Stadt, in der die Pflege der reinen antiken Sprache Ehrensache
für die Gelehrten war, in der eine nie unterbrochne Tradition bis zum
Jahre 1453 herrschte, die abendländische Gesittung vor der Barbarei der
Orientalen. Und wie innig verwachsen mit dieser Kultur die des Westens
ist, lehrt nicht zuletzt eine Tradition, die man vielleicht für ein urdeutsches
Sngenvermächtnis unsers Volkes hält, die Sage vom wiederkehrenden Kaiser.
Wir kennen alle die Kyffhäusersagc; sie ist heute fast ein integrierender Be¬
standteil unsrer patriotische!! Festreden geworden. Aber ihre letzten Wurzeln ruhen
im byzantinischen Boden; der schöne deutsche Mythus mit seinen Nebenzttgen
ist erzeugt dnrch die griechisch-mittelalterlichen Vorstellungen von einem End¬
kaiser, der das Sehnen seines Volkes dereinst stillen soll/

Wir können hier nicht das Thema erschöpfen, was uns die Kultur des
Volkes bedeutet, in dessen Sprache Homer sang, Äschylvs dichtete, Platon
schwärmte, Paulus predigte, und das mittelalterliche Volk des Ostens sich wunder¬
same Mnreu zuraunte vom Ende der Dinge. Man könnte eine Zeitschrift
gründen, die manchen Jahrgang erleben würde, um nur zu sagen, was die
Griechen geleistet haben. Noch haben wir ganz und gar nicht unser Augenmerk
auf die Philosophie der Griechen, auf die ewigen von ihnen gefundnen sittlichen
Wahrheiten, auf die exakten Wissenschaften, auf die von den Griechen gefundnen
besetze des Daseins gerichtet. Aber das Gesagte möge genügen; denn so
wichtig es ist, zu sehen, wie scharf die Griechen die Welt um uns erkannten
und zu studieren suchten, wie ihnen der Sinn für die vielberufne voraussctzuugs-
wse Wissenschaft zu allererst verliehen worden ist, so haben doch die von den
Griechen gemachten Entdeckungen nur historischen Wert, gegcbnenfalls auch
vwaktischen, indem sie uns lehren sollen, bei der Betrachtung der Leistungen
Mer Zeit nicht zu vergessen, wie weit die Hellenen mit unvollkommnen Mitteln
gediehe,! sind. Es ist in unsern Tagen von dem berühmten Philologen
^llamowitz-Möllendorff ein griechisches Lesebuch erschienen, das Lesestücke aus


Griechische Kultur in der modernen

kleinlichen Sprache so etwas Göttliches schreiben wie 1. Korinther 13. Und
diese Sprache, die Ursprache unsers Glaubens, muß immerdar eine Gemeinde,
eine Gemeinde nicht nur von Philologen und Theologen finden.

Es ist bisher ausschließlich vom Altertum die Rede gewesen; ich habe
uuter anderm gezeigt, wie die griechische Antike in römischer Übertragung durch
das Mittelalter hindurch auf unsre Zeit gewirkt hat. Aber diese Kontinuität des
Griechentums hat noch eine andre Seite. Als das römische Reich im Westen
vor den Germanen zerfiel, da blieb der Name Roms nur noch ans die Ost¬
hälfte beschränkt. Man ist gewohnt, uuter den Byzantinern etwas ganz ver-
kommnes zu verstehn, das Wort Byzantinismus enthält, hente schon in seiner
Ableitung für viele ganz unverständlich, einen verächtlichen Sinn. Aber die
Kultur des griechisch redenden Ostens war vermöge ihres Alters für den mehr
oder minder barbarischen Westen durchaus maßgebend. Wenn auch durch
längere Strecken halbbarbarischer Zeiten unterbrochen, herrschten hier doch Wissen¬
schaft und Kunst; die alten Autoren fanden pietätvolles Studium, eine unge¬
heure neue Litteratur wuchs heran. Von solcher Produktion, solcher Kunst-
übung war der Westen noch weit entfernt. Aber er lernte hier. Der byzan¬
tinische Geschmack bestimmte die Hoftracht der deutschen Kaiser, die Kunst des
Ostens, die noch immer, wenn auch uoch so steif und hölzern geworden, von
antiker Überlieferung lebte, beherrschte die des Westens, noch in Cimabue er¬
kennt man die byzantinische Schule. Vollends ist ja Rußland, das seine
Religion von Byzanz empfangen hat, eine Domäne des römischen Östreichs.
Und endlich, was hat dieses früher so vielfach verachtete Ostreich gethan,
um in einem achthundertjührigen Kampfe ein Bollwerk gegen den Islam zu
sein! Erst mit dem Falle Kvustnntiuopcls wurde die orientalische Frage
dringend für den Westen. Bis dahin schützte dieses Bollwerk griechischer
Kultur, die Stadt, in der die Pflege der reinen antiken Sprache Ehrensache
für die Gelehrten war, in der eine nie unterbrochne Tradition bis zum
Jahre 1453 herrschte, die abendländische Gesittung vor der Barbarei der
Orientalen. Und wie innig verwachsen mit dieser Kultur die des Westens
ist, lehrt nicht zuletzt eine Tradition, die man vielleicht für ein urdeutsches
Sngenvermächtnis unsers Volkes hält, die Sage vom wiederkehrenden Kaiser.
Wir kennen alle die Kyffhäusersagc; sie ist heute fast ein integrierender Be¬
standteil unsrer patriotische!! Festreden geworden. Aber ihre letzten Wurzeln ruhen
im byzantinischen Boden; der schöne deutsche Mythus mit seinen Nebenzttgen
ist erzeugt dnrch die griechisch-mittelalterlichen Vorstellungen von einem End¬
kaiser, der das Sehnen seines Volkes dereinst stillen soll/

Wir können hier nicht das Thema erschöpfen, was uns die Kultur des
Volkes bedeutet, in dessen Sprache Homer sang, Äschylvs dichtete, Platon
schwärmte, Paulus predigte, und das mittelalterliche Volk des Ostens sich wunder¬
same Mnreu zuraunte vom Ende der Dinge. Man könnte eine Zeitschrift
gründen, die manchen Jahrgang erleben würde, um nur zu sagen, was die
Griechen geleistet haben. Noch haben wir ganz und gar nicht unser Augenmerk
auf die Philosophie der Griechen, auf die ewigen von ihnen gefundnen sittlichen
Wahrheiten, auf die exakten Wissenschaften, auf die von den Griechen gefundnen
besetze des Daseins gerichtet. Aber das Gesagte möge genügen; denn so
wichtig es ist, zu sehen, wie scharf die Griechen die Welt um uns erkannten
und zu studieren suchten, wie ihnen der Sinn für die vielberufne voraussctzuugs-
wse Wissenschaft zu allererst verliehen worden ist, so haben doch die von den
Griechen gemachten Entdeckungen nur historischen Wert, gegcbnenfalls auch
vwaktischen, indem sie uns lehren sollen, bei der Betrachtung der Leistungen
Mer Zeit nicht zu vergessen, wie weit die Hellenen mit unvollkommnen Mitteln
gediehe,! sind. Es ist in unsern Tagen von dem berühmten Philologen
^llamowitz-Möllendorff ein griechisches Lesebuch erschienen, das Lesestücke aus


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[0737] Griechische Kultur in der modernen kleinlichen Sprache so etwas Göttliches schreiben wie 1. Korinther 13. Und diese Sprache, die Ursprache unsers Glaubens, muß immerdar eine Gemeinde, eine Gemeinde nicht nur von Philologen und Theologen finden. Es ist bisher ausschließlich vom Altertum die Rede gewesen; ich habe uuter anderm gezeigt, wie die griechische Antike in römischer Übertragung durch das Mittelalter hindurch auf unsre Zeit gewirkt hat. Aber diese Kontinuität des Griechentums hat noch eine andre Seite. Als das römische Reich im Westen vor den Germanen zerfiel, da blieb der Name Roms nur noch ans die Ost¬ hälfte beschränkt. Man ist gewohnt, uuter den Byzantinern etwas ganz ver- kommnes zu verstehn, das Wort Byzantinismus enthält, hente schon in seiner Ableitung für viele ganz unverständlich, einen verächtlichen Sinn. Aber die Kultur des griechisch redenden Ostens war vermöge ihres Alters für den mehr oder minder barbarischen Westen durchaus maßgebend. Wenn auch durch längere Strecken halbbarbarischer Zeiten unterbrochen, herrschten hier doch Wissen¬ schaft und Kunst; die alten Autoren fanden pietätvolles Studium, eine unge¬ heure neue Litteratur wuchs heran. Von solcher Produktion, solcher Kunst- übung war der Westen noch weit entfernt. Aber er lernte hier. Der byzan¬ tinische Geschmack bestimmte die Hoftracht der deutschen Kaiser, die Kunst des Ostens, die noch immer, wenn auch uoch so steif und hölzern geworden, von antiker Überlieferung lebte, beherrschte die des Westens, noch in Cimabue er¬ kennt man die byzantinische Schule. Vollends ist ja Rußland, das seine Religion von Byzanz empfangen hat, eine Domäne des römischen Östreichs. Und endlich, was hat dieses früher so vielfach verachtete Ostreich gethan, um in einem achthundertjührigen Kampfe ein Bollwerk gegen den Islam zu sein! Erst mit dem Falle Kvustnntiuopcls wurde die orientalische Frage dringend für den Westen. Bis dahin schützte dieses Bollwerk griechischer Kultur, die Stadt, in der die Pflege der reinen antiken Sprache Ehrensache für die Gelehrten war, in der eine nie unterbrochne Tradition bis zum Jahre 1453 herrschte, die abendländische Gesittung vor der Barbarei der Orientalen. Und wie innig verwachsen mit dieser Kultur die des Westens ist, lehrt nicht zuletzt eine Tradition, die man vielleicht für ein urdeutsches Sngenvermächtnis unsers Volkes hält, die Sage vom wiederkehrenden Kaiser. Wir kennen alle die Kyffhäusersagc; sie ist heute fast ein integrierender Be¬ standteil unsrer patriotische!! Festreden geworden. Aber ihre letzten Wurzeln ruhen im byzantinischen Boden; der schöne deutsche Mythus mit seinen Nebenzttgen ist erzeugt dnrch die griechisch-mittelalterlichen Vorstellungen von einem End¬ kaiser, der das Sehnen seines Volkes dereinst stillen soll/ Wir können hier nicht das Thema erschöpfen, was uns die Kultur des Volkes bedeutet, in dessen Sprache Homer sang, Äschylvs dichtete, Platon schwärmte, Paulus predigte, und das mittelalterliche Volk des Ostens sich wunder¬ same Mnreu zuraunte vom Ende der Dinge. Man könnte eine Zeitschrift gründen, die manchen Jahrgang erleben würde, um nur zu sagen, was die Griechen geleistet haben. Noch haben wir ganz und gar nicht unser Augenmerk auf die Philosophie der Griechen, auf die ewigen von ihnen gefundnen sittlichen Wahrheiten, auf die exakten Wissenschaften, auf die von den Griechen gefundnen besetze des Daseins gerichtet. Aber das Gesagte möge genügen; denn so wichtig es ist, zu sehen, wie scharf die Griechen die Welt um uns erkannten und zu studieren suchten, wie ihnen der Sinn für die vielberufne voraussctzuugs- wse Wissenschaft zu allererst verliehen worden ist, so haben doch die von den Griechen gemachten Entdeckungen nur historischen Wert, gegcbnenfalls auch vwaktischen, indem sie uns lehren sollen, bei der Betrachtung der Leistungen Mer Zeit nicht zu vergessen, wie weit die Hellenen mit unvollkommnen Mitteln gediehe,! sind. Es ist in unsern Tagen von dem berühmten Philologen ^llamowitz-Möllendorff ein griechisches Lesebuch erschienen, das Lesestücke aus

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/737>, abgerufen am 01.09.2024.