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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Gine neue Geschichte Bismcircks

die Schranken nieder, die ihn noch von dem Empfinden seiner Freunde
trennten. Es war alles in allem: tiefes Mitleid mit dem Freunde und der
eigne Schmerz, Liebe und Religion, was seine Seele füllte, in einem all¬
mächtigen, ihn ganz bezwingender Gefühl zusammenfloß und ihm den Mut gab,
die strenggläubigen Eltern um die Hand des frommen Mädchens zu bitten."

Seinen Anteil an der Bekämpfung der Revolution hat Bismarck betannt-
uch in den Gedanken und Erinnerungen mit besonderm Behagen geschildert
und im Anschluß daran die oft erörterte Frage aufgeworfen, ob es im Jahre
1848 der preußischen Krone bei festerer Haltung möglich gewesen wäre, die
deutsche Einheit zu begründen. Er scheint zwar geneigt, die Frage zu be-
laden, fügt aber, sein Ja stark einschränkend, hinzu, daß er es dahingestellt
kein lasse, ob ein solcher Verlauf nützlicher gewesen sei; denn, sagt er, eine
auf dein Straßenpflaster erkämpfte Errungenschaft wäre von andrer Art und
bon minderer Tragweite gewesen, als die später auf dem Schlachtfelde ge¬
wonnene. Die Kriege von 1866 und 1870 wären uns doch schwerlich erspart
geblieben, nachdem sich unsre im Jahre 1848 znsammengebrvchueu Nachbarn
unt Anlehnung an Paris, Wien und anderswo wieder ermutigt hätten, und
sei fraglich, ob auf dem kürzern und raschem Wege des Märzsieges von
1848 die Wirkung der Ereignisse auf die Deutschen dieselbe gewesen sein würde
wie die heute vorhandnc, die den Eindruck mache, daß die Dhnasticn reichs¬
freundlicher seien als die Fraktionen und Parteien. Die Frage, um die es
Reh hier handelt, ist mich von andrer Seite bedingungsweise bejaht worden,
nämlich für den Fall, daß Friedrich Wilhelm IV. damals Bismarck zur Führung
der preußischen Politik berufen hätte. Daß sich der König vorübergehend mit
^nein solchen Gedanken getragen hat, ist bekannt, aber mit Recht macht
^e"z darauf aufmerksam, daß der Bismarck von 1848 den Versuch zur Be¬
gründung der deutschen Einheit schwerlich mitgemacht haben würde. So lange
dre Wogen der Revolution das Staatsschiff umbrandeten, traten ihm alle
andern Aufgaben hinter der einen zurück, die Krone Preußens zu stützen und
Zu starken; in dem Kampfe für dieses Ziel waren die nationalen Einheits-
^Strebungen der Frankfurter ihm nicht allein gleichgiltig, sondern als Aus-
U"ß der demokratischen Strömung verdächtig, und er hat den Unionsgedanken
Mich dann noch als verderblich bekämpft, als sich Friedrich Wilhelm IV. nach
Ablehnung der Kaiserkrone anschickte, auf andern Wegen eine Erfüllung der
nationalen Wünsche zu versuchen.

Der Gegensatz zwischen Bismarcks damaligen Anschauungen und der
Unionspolitik des 'Königs tritt bei Lenz scharf hervor; desgleichen, der Um-
Ichwuug, der den Parteigänger Gerlachs aus einem Anhänger Österreichs
M dessen entschlossenem Gegner gemacht hat. Nur scheint es mir, daß der
Anfang dieser Bekehrung zu früh angesetzt wird, wenn man aus der Art, wie
^lsmarck in der großen Rede vom 6. September 1849 auf Friedrich den Großen
sen hat, den Schluß zieht, er habe schon damals an eine gewaltsame
Auseinandersetzung mit Österreich gedacht. Denn er hat ja noch ein ^ahr
später, im November 1850, als der preußische Patriotismus durch Österreichs
^vrgehn in Wallung geriet und auch manchem konservativen Mann'die Mine
"l'erlief, in einem Briefe an seineu Freund Wagener die "Wut auf Österreich
"ud den "deutschen Schwindel" ans dieselbe Stufe gestellt! Erst die zuscheudw
wachsende Rücksichtslosigkeit Schwarzenbergs brachte ihn emrge Wochen später
Harnisch, und der Verteidigung des Olmützer Vertrags hat " steh dau .
wie man weiß, nur mit halbem Herzen und nur aus taktischen Rücksichten
unterzogen. Auch wird man daran festhalten müssen, daß er acht nur in
Glauben an die Möglichkeit eines Zusammenwirkens nur Osterreich,
sondern anch mit dem guten Willen, selbst diesen Weg zu beschrecken, nach
Frankfurt gegangen ist; erst hier ist ihm, allerdings schon in den ersten Wochen


Gine neue Geschichte Bismcircks

die Schranken nieder, die ihn noch von dem Empfinden seiner Freunde
trennten. Es war alles in allem: tiefes Mitleid mit dem Freunde und der
eigne Schmerz, Liebe und Religion, was seine Seele füllte, in einem all¬
mächtigen, ihn ganz bezwingender Gefühl zusammenfloß und ihm den Mut gab,
die strenggläubigen Eltern um die Hand des frommen Mädchens zu bitten."

Seinen Anteil an der Bekämpfung der Revolution hat Bismarck betannt-
uch in den Gedanken und Erinnerungen mit besonderm Behagen geschildert
und im Anschluß daran die oft erörterte Frage aufgeworfen, ob es im Jahre
1848 der preußischen Krone bei festerer Haltung möglich gewesen wäre, die
deutsche Einheit zu begründen. Er scheint zwar geneigt, die Frage zu be-
laden, fügt aber, sein Ja stark einschränkend, hinzu, daß er es dahingestellt
kein lasse, ob ein solcher Verlauf nützlicher gewesen sei; denn, sagt er, eine
auf dein Straßenpflaster erkämpfte Errungenschaft wäre von andrer Art und
bon minderer Tragweite gewesen, als die später auf dem Schlachtfelde ge¬
wonnene. Die Kriege von 1866 und 1870 wären uns doch schwerlich erspart
geblieben, nachdem sich unsre im Jahre 1848 znsammengebrvchueu Nachbarn
unt Anlehnung an Paris, Wien und anderswo wieder ermutigt hätten, und
sei fraglich, ob auf dem kürzern und raschem Wege des Märzsieges von
1848 die Wirkung der Ereignisse auf die Deutschen dieselbe gewesen sein würde
wie die heute vorhandnc, die den Eindruck mache, daß die Dhnasticn reichs¬
freundlicher seien als die Fraktionen und Parteien. Die Frage, um die es
Reh hier handelt, ist mich von andrer Seite bedingungsweise bejaht worden,
nämlich für den Fall, daß Friedrich Wilhelm IV. damals Bismarck zur Führung
der preußischen Politik berufen hätte. Daß sich der König vorübergehend mit
^nein solchen Gedanken getragen hat, ist bekannt, aber mit Recht macht
^e»z darauf aufmerksam, daß der Bismarck von 1848 den Versuch zur Be¬
gründung der deutschen Einheit schwerlich mitgemacht haben würde. So lange
dre Wogen der Revolution das Staatsschiff umbrandeten, traten ihm alle
andern Aufgaben hinter der einen zurück, die Krone Preußens zu stützen und
Zu starken; in dem Kampfe für dieses Ziel waren die nationalen Einheits-
^Strebungen der Frankfurter ihm nicht allein gleichgiltig, sondern als Aus-
U»ß der demokratischen Strömung verdächtig, und er hat den Unionsgedanken
Mich dann noch als verderblich bekämpft, als sich Friedrich Wilhelm IV. nach
Ablehnung der Kaiserkrone anschickte, auf andern Wegen eine Erfüllung der
nationalen Wünsche zu versuchen.

Der Gegensatz zwischen Bismarcks damaligen Anschauungen und der
Unionspolitik des 'Königs tritt bei Lenz scharf hervor; desgleichen, der Um-
Ichwuug, der den Parteigänger Gerlachs aus einem Anhänger Österreichs
M dessen entschlossenem Gegner gemacht hat. Nur scheint es mir, daß der
Anfang dieser Bekehrung zu früh angesetzt wird, wenn man aus der Art, wie
^lsmarck in der großen Rede vom 6. September 1849 auf Friedrich den Großen
sen hat, den Schluß zieht, er habe schon damals an eine gewaltsame
Auseinandersetzung mit Österreich gedacht. Denn er hat ja noch ein ^ahr
später, im November 1850, als der preußische Patriotismus durch Österreichs
^vrgehn in Wallung geriet und auch manchem konservativen Mann'die Mine
"l'erlief, in einem Briefe an seineu Freund Wagener die „Wut auf Österreich
"ud den „deutschen Schwindel" ans dieselbe Stufe gestellt! Erst die zuscheudw
wachsende Rücksichtslosigkeit Schwarzenbergs brachte ihn emrge Wochen später
Harnisch, und der Verteidigung des Olmützer Vertrags hat " steh dau .
wie man weiß, nur mit halbem Herzen und nur aus taktischen Rücksichten
unterzogen. Auch wird man daran festhalten müssen, daß er acht nur in
Glauben an die Möglichkeit eines Zusammenwirkens nur Osterreich,
sondern anch mit dem guten Willen, selbst diesen Weg zu beschrecken, nach
Frankfurt gegangen ist; erst hier ist ihm, allerdings schon in den ersten Wochen


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[0541] Gine neue Geschichte Bismcircks die Schranken nieder, die ihn noch von dem Empfinden seiner Freunde trennten. Es war alles in allem: tiefes Mitleid mit dem Freunde und der eigne Schmerz, Liebe und Religion, was seine Seele füllte, in einem all¬ mächtigen, ihn ganz bezwingender Gefühl zusammenfloß und ihm den Mut gab, die strenggläubigen Eltern um die Hand des frommen Mädchens zu bitten." Seinen Anteil an der Bekämpfung der Revolution hat Bismarck betannt- uch in den Gedanken und Erinnerungen mit besonderm Behagen geschildert und im Anschluß daran die oft erörterte Frage aufgeworfen, ob es im Jahre 1848 der preußischen Krone bei festerer Haltung möglich gewesen wäre, die deutsche Einheit zu begründen. Er scheint zwar geneigt, die Frage zu be- laden, fügt aber, sein Ja stark einschränkend, hinzu, daß er es dahingestellt kein lasse, ob ein solcher Verlauf nützlicher gewesen sei; denn, sagt er, eine auf dein Straßenpflaster erkämpfte Errungenschaft wäre von andrer Art und bon minderer Tragweite gewesen, als die später auf dem Schlachtfelde ge¬ wonnene. Die Kriege von 1866 und 1870 wären uns doch schwerlich erspart geblieben, nachdem sich unsre im Jahre 1848 znsammengebrvchueu Nachbarn unt Anlehnung an Paris, Wien und anderswo wieder ermutigt hätten, und sei fraglich, ob auf dem kürzern und raschem Wege des Märzsieges von 1848 die Wirkung der Ereignisse auf die Deutschen dieselbe gewesen sein würde wie die heute vorhandnc, die den Eindruck mache, daß die Dhnasticn reichs¬ freundlicher seien als die Fraktionen und Parteien. Die Frage, um die es Reh hier handelt, ist mich von andrer Seite bedingungsweise bejaht worden, nämlich für den Fall, daß Friedrich Wilhelm IV. damals Bismarck zur Führung der preußischen Politik berufen hätte. Daß sich der König vorübergehend mit ^nein solchen Gedanken getragen hat, ist bekannt, aber mit Recht macht ^e»z darauf aufmerksam, daß der Bismarck von 1848 den Versuch zur Be¬ gründung der deutschen Einheit schwerlich mitgemacht haben würde. So lange dre Wogen der Revolution das Staatsschiff umbrandeten, traten ihm alle andern Aufgaben hinter der einen zurück, die Krone Preußens zu stützen und Zu starken; in dem Kampfe für dieses Ziel waren die nationalen Einheits- ^Strebungen der Frankfurter ihm nicht allein gleichgiltig, sondern als Aus- U»ß der demokratischen Strömung verdächtig, und er hat den Unionsgedanken Mich dann noch als verderblich bekämpft, als sich Friedrich Wilhelm IV. nach Ablehnung der Kaiserkrone anschickte, auf andern Wegen eine Erfüllung der nationalen Wünsche zu versuchen. Der Gegensatz zwischen Bismarcks damaligen Anschauungen und der Unionspolitik des 'Königs tritt bei Lenz scharf hervor; desgleichen, der Um- Ichwuug, der den Parteigänger Gerlachs aus einem Anhänger Österreichs M dessen entschlossenem Gegner gemacht hat. Nur scheint es mir, daß der Anfang dieser Bekehrung zu früh angesetzt wird, wenn man aus der Art, wie ^lsmarck in der großen Rede vom 6. September 1849 auf Friedrich den Großen sen hat, den Schluß zieht, er habe schon damals an eine gewaltsame Auseinandersetzung mit Österreich gedacht. Denn er hat ja noch ein ^ahr später, im November 1850, als der preußische Patriotismus durch Österreichs ^vrgehn in Wallung geriet und auch manchem konservativen Mann'die Mine "l'erlief, in einem Briefe an seineu Freund Wagener die „Wut auf Österreich "ud den „deutschen Schwindel" ans dieselbe Stufe gestellt! Erst die zuscheudw wachsende Rücksichtslosigkeit Schwarzenbergs brachte ihn emrge Wochen später Harnisch, und der Verteidigung des Olmützer Vertrags hat " steh dau . wie man weiß, nur mit halbem Herzen und nur aus taktischen Rücksichten unterzogen. Auch wird man daran festhalten müssen, daß er acht nur in Glauben an die Möglichkeit eines Zusammenwirkens nur Osterreich, sondern anch mit dem guten Willen, selbst diesen Weg zu beschrecken, nach Frankfurt gegangen ist; erst hier ist ihm, allerdings schon in den ersten Wochen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/541>, abgerufen am 01.09.2024.