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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Arbeit in zusammenfassender und gemeinverständlicher Darstellung weitern
Kreisen zugänglich zu machen.

Erwägungen solcher Art machen das jüngste Werk von Max Lenz, seine
bei Duncker und Humblot herausgegebue Geschichte Bismarcks, zu einer will¬
kommenen Erscheinung. Es ist die fast unveränderte Sonderaufgabe eines
Artikels der Allgemeinen deutscheu Biographie, dieses Sammelwerkes, dem wir
me Lebensbeschreibung Wilhelms I. von Erich Marcks verdanken. An diese
zu erinnern liegt nahe, weil der Kaiser und sein Kanzler, wie in ihrem
Lebenswerk, so auch für die Geschichtschreibung untrennbar verbunden scheinen;
Wie ihr menschliches und persönliches Verhältnis zu einander die erste und
notwendige Voraussetzung zu den. epochemachenden Ereignissen unsrer neuern
Geschichte geworden ist, so sind sie auch an den Problemen, die ihre Zeit dem
forscher und Geschichtschreiber hinterlassen hat, fast in gleichem Maße beteiligt;
der Versuch, ihre Geschichte zu schreiben, führt beinahe auf Schritt und Tritt
bor die Frage, was an den Thaten, die uns das Reich begründet haben, des
Kaisers, was des Kanzlers gewesen sei. Wenn demnach das Buch von Lenz
einem Vergleich mit dem von Marcks auffordert, so würde man ihm doch
bei einer solchen Zusammenstellung kaum gerecht, denn die Ziele, die die beiden
forscher ihren Büchern gesteckt haben, stehn weit voneinander. Marcks hat
bor allem das Wesen und die Wandlungen der Persönlichkeit zu ergründen
gesucht und eine, wenn ich so sagen darf, innerliche, psychologische Biographie
^schaffen, mit andern Worten, er hat uns den Kaiser als Menschen geschildert,
.^"gegen hat Lenz in Bismarck weniger den Menschen, als den Staatsmann
'"s Auge gefaßt. Das verrät schon 'der Titel seines Buches. Ob er freilich
^echt gethan hat, in dem Bilde seines Helden das allgemein Menschliche hinter
°en politischen Anschauungen, Entwürfen und Thaten so sehr zurücktreten zu
N?en, ist eine Frage für sich, die hier unerörtert bleiben soll; genug, sein
^und hat, wie ich glaube, absichtlich auf einen großen Teil des psychologischen
'^'lzes, der von den Lebensbeschreibungen ungewöhnlicher Menschen auszugehn
Megt, verzichtet und wendet sich um so nachdrücklicher um das historische
Interesse und das politische Urteil seiner Leser.

^ Die starke Betonung des Politischen tritt gleich in der Einleitung hervor.
wenigen aber festen und klaren Strichen sehen wir Friedrich Wilhelm III.
und seinen Staat gezeichnet, die Ideen und die Wünsche, die sich damals,
fahrend der Kindheit und der Jngend Bismarcks, in Preußen regten, das
Allmähliche, durch keine Gewaltmittel gehemmte Anschwellen der liberalen und
^er nationalen Flut, die ratlose Vereinsamung des alternden .Königs, der sich
"'"letzt dem neuen Leben, das die Nation zu durchströmen begann, ver-
lMoß und doch mit der Ahnung, daß es mit seiner Regierungsform zu Ende
Mo, ins Grab sank. Man kennt das Urteil, das Treitschke zur Ehrenrettung
^eher so oft geschmähten Regierungsform geschrieben hat: der preußische Staat
'ave, um seine schweren Aufgaben lösen zu können, in diesen Jahren, einer
"anarchischen Diktatur bedurft, weil nur die Macht der absoluten Krone im-
Mnde gewesen sei, durch das Gestrüpp der widerstrebenden Kräfte und Ideen
nen Weg zu bahnen. Diesem Satze stellt Lenz einen andern entgegen. Es
"to sich, sagt er, nicht absehen, weshalb damals der norddeutschen Großmacht
A'e innern Verhältnisse das unmöglich gemacht haben sollten, was den kleinern
Staaten rasch lind ohne tiefgehende. Erschütterung gelungen sei. Nun kann
"an gewiß annehmen, daß einige der innerpolitischen Aufgaben, die damals
nil Preußischen Staate gestellt waren -- z. B. die Gesundung des Finanz-
^eftns und die Angliederung der neuen Landesteile --, dnrch eine liberale
-Politik uicht erschwert worden wären; auch erinnert Lenz nicht ohne Grund
u" ein Wort Bismarcks, daß erst der Vereinigte Landtag des Jahres 1847
tuschen dem Osten und dem Westen der Monarchie ein lebendiges Staatsgefühl


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Arbeit in zusammenfassender und gemeinverständlicher Darstellung weitern
Kreisen zugänglich zu machen.

Erwägungen solcher Art machen das jüngste Werk von Max Lenz, seine
bei Duncker und Humblot herausgegebue Geschichte Bismarcks, zu einer will¬
kommenen Erscheinung. Es ist die fast unveränderte Sonderaufgabe eines
Artikels der Allgemeinen deutscheu Biographie, dieses Sammelwerkes, dem wir
me Lebensbeschreibung Wilhelms I. von Erich Marcks verdanken. An diese
zu erinnern liegt nahe, weil der Kaiser und sein Kanzler, wie in ihrem
Lebenswerk, so auch für die Geschichtschreibung untrennbar verbunden scheinen;
Wie ihr menschliches und persönliches Verhältnis zu einander die erste und
notwendige Voraussetzung zu den. epochemachenden Ereignissen unsrer neuern
Geschichte geworden ist, so sind sie auch an den Problemen, die ihre Zeit dem
forscher und Geschichtschreiber hinterlassen hat, fast in gleichem Maße beteiligt;
der Versuch, ihre Geschichte zu schreiben, führt beinahe auf Schritt und Tritt
bor die Frage, was an den Thaten, die uns das Reich begründet haben, des
Kaisers, was des Kanzlers gewesen sei. Wenn demnach das Buch von Lenz
einem Vergleich mit dem von Marcks auffordert, so würde man ihm doch
bei einer solchen Zusammenstellung kaum gerecht, denn die Ziele, die die beiden
forscher ihren Büchern gesteckt haben, stehn weit voneinander. Marcks hat
bor allem das Wesen und die Wandlungen der Persönlichkeit zu ergründen
gesucht und eine, wenn ich so sagen darf, innerliche, psychologische Biographie
^schaffen, mit andern Worten, er hat uns den Kaiser als Menschen geschildert,
.^"gegen hat Lenz in Bismarck weniger den Menschen, als den Staatsmann
'"s Auge gefaßt. Das verrät schon 'der Titel seines Buches. Ob er freilich
^echt gethan hat, in dem Bilde seines Helden das allgemein Menschliche hinter
°en politischen Anschauungen, Entwürfen und Thaten so sehr zurücktreten zu
N?en, ist eine Frage für sich, die hier unerörtert bleiben soll; genug, sein
^und hat, wie ich glaube, absichtlich auf einen großen Teil des psychologischen
'^'lzes, der von den Lebensbeschreibungen ungewöhnlicher Menschen auszugehn
Megt, verzichtet und wendet sich um so nachdrücklicher um das historische
Interesse und das politische Urteil seiner Leser.

^ Die starke Betonung des Politischen tritt gleich in der Einleitung hervor.
wenigen aber festen und klaren Strichen sehen wir Friedrich Wilhelm III.
und seinen Staat gezeichnet, die Ideen und die Wünsche, die sich damals,
fahrend der Kindheit und der Jngend Bismarcks, in Preußen regten, das
Allmähliche, durch keine Gewaltmittel gehemmte Anschwellen der liberalen und
^er nationalen Flut, die ratlose Vereinsamung des alternden .Königs, der sich
«'"letzt dem neuen Leben, das die Nation zu durchströmen begann, ver-
lMoß und doch mit der Ahnung, daß es mit seiner Regierungsform zu Ende
Mo, ins Grab sank. Man kennt das Urteil, das Treitschke zur Ehrenrettung
^eher so oft geschmähten Regierungsform geschrieben hat: der preußische Staat
'ave, um seine schweren Aufgaben lösen zu können, in diesen Jahren, einer
"anarchischen Diktatur bedurft, weil nur die Macht der absoluten Krone im-
Mnde gewesen sei, durch das Gestrüpp der widerstrebenden Kräfte und Ideen
nen Weg zu bahnen. Diesem Satze stellt Lenz einen andern entgegen. Es
"to sich, sagt er, nicht absehen, weshalb damals der norddeutschen Großmacht
A'e innern Verhältnisse das unmöglich gemacht haben sollten, was den kleinern
Staaten rasch lind ohne tiefgehende. Erschütterung gelungen sei. Nun kann
"an gewiß annehmen, daß einige der innerpolitischen Aufgaben, die damals
nil Preußischen Staate gestellt waren — z. B. die Gesundung des Finanz-
^eftns und die Angliederung der neuen Landesteile —, dnrch eine liberale
-Politik uicht erschwert worden wären; auch erinnert Lenz nicht ohne Grund
u" ein Wort Bismarcks, daß erst der Vereinigte Landtag des Jahres 1847
tuschen dem Osten und dem Westen der Monarchie ein lebendiges Staatsgefühl


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/539>, abgerufen am 01.09.2024.