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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Russische Kultur

sandt hatte. Erwin Bauer hat in seiner 1901 bei Gräser in Annaberg i. Erzgeb.
erschienenen Broschüre: Russische Studenten ausgeführt, daß es sich bei
den Studentenkrawallen nicht um Jugendstreiche handelt, sondern daß sie die
Symptome einer revolutionären Strömung sind, die die ganze Intelligenz und
einen großen Teil des Volks erfaßt hat, die im Unterschied von dem so ziemlich
vcrschwundncn Nihilismus ein positives Ziel: die Herstellung einer Verfassung
und eines gesetzliche,: Zustands, erstrebt, und die sich nicht bloß gegen die ver¬
derbte und willkürliche Beamtenschaft, sondern auch gegen die Kirche richtet,
seitdem diese nach dem Programm Alexanders III. als Werkzeug zur Aus¬
rottung der westindischen Ideen gemißbraucht wird.

Aus dem zweiten Kapitel von Milukows Buche heben wir nur den richtigen
Gedanken hervor, daß in der ersten Hälfte des europäischen Mittelnlters alle
bildenden Künste verfielen mit Ausnahme der christlichen Architektur, die, vom
ersten Augenblick an originell, stetig vorwärts schritt, und daß sich diese Kunst
sogar in Nußland selbständig entwickelte, obwohl dort, abgesehen von der
niedrigen Kulturstufe des Volks, das Christentum erst zu einer Zeit eingeführt
wurde, wo schon alle Künste byzantinisch geworden waren. Und zur Charakteristik
des russischen Unterrichtswesens führen wir aus dem dritten Kapitel einiges
Anekdotische an. Es klingt wie ein schlechter Scherz, wenn man vernimmt,
daß die Semiramis des Nordens am liebsten alle Kinder von vier Jahren ab,
"ehe sie die Jmmoralitüt gelernt haben," in Internate gesperrt und jedem Ein¬
fluß der Familie entzogen hätte, um ein neues sittenreines Volk zu schaffen.
Die Petersburger Universität hatte schon Peter der Große mit Hilfe des
Philosophen Wolff begründet. Ins Leben trat sie erst nach des Kaisers Tode --
mit siebzehn ausländischen Professoren und acht ebenfalls aus dem Aus¬
lande bezognen Studenten; die Professoren Vertrieben sich die Zeit damit, ein¬
ander gegenseitig Vorlesungen zu halten. Die ersten Volksschulen hatte die
Polizei zwangsweise zu füllen, und wie am Ende des achtzehnten Jahrhunderts
die in Mittelschulen gebildete Beamtenschaft ausgesehen haben mag, kann man
aus dem Gesuch eines jungen Adlichen schließen, der schreibt, die russische Schrift
und Grammatik kenne er teilweise, die übrigen Wissenschaften zu erlernen sei
er nicht imstande, deshalb wünsche er in den Staatsdienst zu treten. Die
Universitäten füllten sich nach 1830, als die von der Negierung ins Aus¬
land geschickte", in Dorpat, in Deutschland und in Paris ausgebildeten jungen
Russen zurückkehrten und auf den heimischen Lehrstühlen begeistert die Ideen
des Westens verkündigten. Ihnen strömte die eindrucksfähige russische Jugend
in hellen Haufen zu, und bald wurde der Regierung angst und bange vor
dem erwachten mächtigen Bildungstriebe des Volkes, den zu wecken sie sich
hundert Jahre lang vergebens abgemüht hatte.

Am Schlüsse des ersten Bandes wendet sich der Verfasser gegen die
Nationalisten, die Peter den Großen anklagen, daß er das eben erst den
Kinderschuhen entwachsende Rußland in den Anzug eines Mannes habe stecken
wollen, und die unaufhörlich die russischen Traditionen predigen. Diese Predigt
bedeute doch, daß sie einen Erwachsenen wieder in die Windeln legen wollten,
was noch widersinniger sei als das Verfahren des Zaren Peter, und die


Russische Kultur

sandt hatte. Erwin Bauer hat in seiner 1901 bei Gräser in Annaberg i. Erzgeb.
erschienenen Broschüre: Russische Studenten ausgeführt, daß es sich bei
den Studentenkrawallen nicht um Jugendstreiche handelt, sondern daß sie die
Symptome einer revolutionären Strömung sind, die die ganze Intelligenz und
einen großen Teil des Volks erfaßt hat, die im Unterschied von dem so ziemlich
vcrschwundncn Nihilismus ein positives Ziel: die Herstellung einer Verfassung
und eines gesetzliche,: Zustands, erstrebt, und die sich nicht bloß gegen die ver¬
derbte und willkürliche Beamtenschaft, sondern auch gegen die Kirche richtet,
seitdem diese nach dem Programm Alexanders III. als Werkzeug zur Aus¬
rottung der westindischen Ideen gemißbraucht wird.

Aus dem zweiten Kapitel von Milukows Buche heben wir nur den richtigen
Gedanken hervor, daß in der ersten Hälfte des europäischen Mittelnlters alle
bildenden Künste verfielen mit Ausnahme der christlichen Architektur, die, vom
ersten Augenblick an originell, stetig vorwärts schritt, und daß sich diese Kunst
sogar in Nußland selbständig entwickelte, obwohl dort, abgesehen von der
niedrigen Kulturstufe des Volks, das Christentum erst zu einer Zeit eingeführt
wurde, wo schon alle Künste byzantinisch geworden waren. Und zur Charakteristik
des russischen Unterrichtswesens führen wir aus dem dritten Kapitel einiges
Anekdotische an. Es klingt wie ein schlechter Scherz, wenn man vernimmt,
daß die Semiramis des Nordens am liebsten alle Kinder von vier Jahren ab,
„ehe sie die Jmmoralitüt gelernt haben," in Internate gesperrt und jedem Ein¬
fluß der Familie entzogen hätte, um ein neues sittenreines Volk zu schaffen.
Die Petersburger Universität hatte schon Peter der Große mit Hilfe des
Philosophen Wolff begründet. Ins Leben trat sie erst nach des Kaisers Tode —
mit siebzehn ausländischen Professoren und acht ebenfalls aus dem Aus¬
lande bezognen Studenten; die Professoren Vertrieben sich die Zeit damit, ein¬
ander gegenseitig Vorlesungen zu halten. Die ersten Volksschulen hatte die
Polizei zwangsweise zu füllen, und wie am Ende des achtzehnten Jahrhunderts
die in Mittelschulen gebildete Beamtenschaft ausgesehen haben mag, kann man
aus dem Gesuch eines jungen Adlichen schließen, der schreibt, die russische Schrift
und Grammatik kenne er teilweise, die übrigen Wissenschaften zu erlernen sei
er nicht imstande, deshalb wünsche er in den Staatsdienst zu treten. Die
Universitäten füllten sich nach 1830, als die von der Negierung ins Aus¬
land geschickte«, in Dorpat, in Deutschland und in Paris ausgebildeten jungen
Russen zurückkehrten und auf den heimischen Lehrstühlen begeistert die Ideen
des Westens verkündigten. Ihnen strömte die eindrucksfähige russische Jugend
in hellen Haufen zu, und bald wurde der Regierung angst und bange vor
dem erwachten mächtigen Bildungstriebe des Volkes, den zu wecken sie sich
hundert Jahre lang vergebens abgemüht hatte.

Am Schlüsse des ersten Bandes wendet sich der Verfasser gegen die
Nationalisten, die Peter den Großen anklagen, daß er das eben erst den
Kinderschuhen entwachsende Rußland in den Anzug eines Mannes habe stecken
wollen, und die unaufhörlich die russischen Traditionen predigen. Diese Predigt
bedeute doch, daß sie einen Erwachsenen wieder in die Windeln legen wollten,
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/370>, abgerufen am 01.09.2024.