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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Heimkehr

^ Sie saß auch mit am Tisch, als die Hausfrau Kaffee und Tätscher auftrug,
^nhii mußte erzählen, weshalb er hergekommen sei, und wen er schon gesprochen habe.

Der Wirt lachte, als er den Namen Schurke aussprach, Aline aber rief heiter:
Die Fraue heißen sie den Franzosen, weil sie soviel schimpft. Die brummt den
!W>zen Tag. -- Jujn, der ist er auch mal zu Gefallen gelaufen, sagte sie zum
^ire. Und den hängenden Kopf zu Adam Jahr gewandt: Gelle du?

Ja, das haben wir gemacht, sagte Adam Jahr mit leichtem Herzen.

Aline langte nach der Kaffeekanne und schenkte ein. Das wär keine gute Sache
geworden. Er hat das in der Gewohnheit gehabt, daß er immerwent propvniert
^t. Ich du dann gethan, als höre ich nichts. Aber das ist den ganzen Tag in
ewer Tour gegangen mit der Prvponirereie. Mich schvkeriert sowas nich, und ich
^'ar ja auch bloß Magd. Aber wenn er den Franzosen hätte geHeirat - gelle du?

Jan -- -- antwortete Jahr mit süßsauerm Gesicht. Wenn er sichs recht
überlegte, so war er ja wohl wirklich el" wenig rechthaberisch gewesen. Ja ja, sagte
^' hiernach merklich aufgeräumter, wen" man eben jung ist --

Aline, die vorgebückt breit am Tisch saß, fiel heiter ein: Da hat ma seine
fester, und wenn ma alt wird, da hat ma seine Gebrechen. Auf den Beinen, dn
'ses doch auch nicht mehr ganz richtig mit dir -- gelle du?

Na du! Na du! eiferte Jah".

Habt Ihr sonst noch wen gesehen? Der Wirt schob ihm die Kaffeekanne hin,
^' solle zulangen.

Ach, die Menge, antwortete Jahr. Den Pfeiff-Schneider, den hab ich anch
getroffen, der ankerte, hatte eine Kuh und ein Pferd vorgespannt, an der Straße wars.

An der Ehm/°) sagte Aline.

Die Frau saß auf ihrem untergeschlagnen Bein, bückte sich über den Tisch und
Zeigte ihren Mann: Wen meint er denn?

No -- sagte der, er wird doch Wohl den Tätscherbttcker meinen, den alten.

Jnjn, sagte Aline heiter, wenn von'n Pfeiff-Schneider gesproche wird, nachher
'>es der alte Scheckg gewasen.

Die Hausfrau aber sagte nun mit frischem Lächeln: Wiedersehen, das macht Freude.

Jahu strich mit der Hand gewohnheitsgemäß über sein Haar, fühlte, es war
^rr untereinander, sah auf die grobe Arbeitshose und die Wolljacke, die ihm der
^re geliehen hatte. Wie ein Arbeitsmann saß er am Tisch neben den andern.

Der Wirt saß oben an der Schmalseite in Hemdärmeln, breit aufgelehnt;
"eben ihm Jahr, danach Aline, die mit den Sammetschnhen schlenkerte, weil sie
^e Diele nicht erreichte, und zuletzt die Hausfrau in ihrem saubern, viel gewaschnen
^lciudruckzeug. Der Wirt sagte also: Wenn ma einen guten Rat will haben, da
"'uß ma bein alten Scheckg vorspreche. Der hat Verstand wie ein Schreiber,
^ weiß einem zu sagen, wie ma sich rucken und wenden soll. Der hat schon
'"""es einen unterwiesen, wie er seine Wand soll machen, daß er keinem zu nahe
^et und kommt nicht mit den Gerichten in Bernburg. Und sonst auch in Ehe-
Men. Er hält auf die Weibsen. Das muß bei dem immer gesittet zugehn. Und
Aspekt haben sie vor ihm, das weiß er anzustellen. Sie haben ihrer drei Mädchen.
^'le hat nach Kölle geHeirat und eine nach Rasch, und die ältste hat die Wirtschaft.
Schwiegersohn is anch nicht zu verachten; aber das gewiefte Talente vom
Scheckg hat Weber nicht. Er hat aber was dazu gebracht. In, gegen den
^'u in dem Hanse kann ma nichts sage.'

Die Frau mischte sich wichtig ein: Von Nippen, da sprechen sie anch mancherlei,
^' geht bein Apostolschen. Hannfriede hat ihn angepackt, obs wahr ist. In, hat
/ gesagt, er ginge hin. Der turuf nicht überwinden mit Schunkens Linna. Ach,
'ud der ihre Mann, der hat sie nicht aus Liebe genommen, bloß ihrem Gelde
^gen, die ist neingerammelt ins Unglücke. Der hat gar eine leichte Seite.



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Heimkehr

^ Sie saß auch mit am Tisch, als die Hausfrau Kaffee und Tätscher auftrug,
^nhii mußte erzählen, weshalb er hergekommen sei, und wen er schon gesprochen habe.

Der Wirt lachte, als er den Namen Schurke aussprach, Aline aber rief heiter:
Die Fraue heißen sie den Franzosen, weil sie soviel schimpft. Die brummt den
!W>zen Tag. — Jujn, der ist er auch mal zu Gefallen gelaufen, sagte sie zum
^ire. Und den hängenden Kopf zu Adam Jahr gewandt: Gelle du?

Ja, das haben wir gemacht, sagte Adam Jahr mit leichtem Herzen.

Aline langte nach der Kaffeekanne und schenkte ein. Das wär keine gute Sache
geworden. Er hat das in der Gewohnheit gehabt, daß er immerwent propvniert
^t. Ich du dann gethan, als höre ich nichts. Aber das ist den ganzen Tag in
ewer Tour gegangen mit der Prvponirereie. Mich schvkeriert sowas nich, und ich
^'ar ja auch bloß Magd. Aber wenn er den Franzosen hätte geHeirat - gelle du?

Jan — — antwortete Jahr mit süßsauerm Gesicht. Wenn er sichs recht
überlegte, so war er ja wohl wirklich el» wenig rechthaberisch gewesen. Ja ja, sagte
^' hiernach merklich aufgeräumter, wen» man eben jung ist —

Aline, die vorgebückt breit am Tisch saß, fiel heiter ein: Da hat ma seine
fester, und wenn ma alt wird, da hat ma seine Gebrechen. Auf den Beinen, dn
'ses doch auch nicht mehr ganz richtig mit dir — gelle du?

Na du! Na du! eiferte Jah».

Habt Ihr sonst noch wen gesehen? Der Wirt schob ihm die Kaffeekanne hin,
^' solle zulangen.

Ach, die Menge, antwortete Jahr. Den Pfeiff-Schneider, den hab ich anch
getroffen, der ankerte, hatte eine Kuh und ein Pferd vorgespannt, an der Straße wars.

An der Ehm/°) sagte Aline.

Die Frau saß auf ihrem untergeschlagnen Bein, bückte sich über den Tisch und
Zeigte ihren Mann: Wen meint er denn?

No — sagte der, er wird doch Wohl den Tätscherbttcker meinen, den alten.

Jnjn, sagte Aline heiter, wenn von'n Pfeiff-Schneider gesproche wird, nachher
'>es der alte Scheckg gewasen.

Die Hausfrau aber sagte nun mit frischem Lächeln: Wiedersehen, das macht Freude.

Jahu strich mit der Hand gewohnheitsgemäß über sein Haar, fühlte, es war
^rr untereinander, sah auf die grobe Arbeitshose und die Wolljacke, die ihm der
^re geliehen hatte. Wie ein Arbeitsmann saß er am Tisch neben den andern.

Der Wirt saß oben an der Schmalseite in Hemdärmeln, breit aufgelehnt;
"eben ihm Jahr, danach Aline, die mit den Sammetschnhen schlenkerte, weil sie
^e Diele nicht erreichte, und zuletzt die Hausfrau in ihrem saubern, viel gewaschnen
^lciudruckzeug. Der Wirt sagte also: Wenn ma einen guten Rat will haben, da
"'uß ma bein alten Scheckg vorspreche. Der hat Verstand wie ein Schreiber,
^ weiß einem zu sagen, wie ma sich rucken und wenden soll. Der hat schon
'"«»es einen unterwiesen, wie er seine Wand soll machen, daß er keinem zu nahe
^et und kommt nicht mit den Gerichten in Bernburg. Und sonst auch in Ehe-
Men. Er hält auf die Weibsen. Das muß bei dem immer gesittet zugehn. Und
Aspekt haben sie vor ihm, das weiß er anzustellen. Sie haben ihrer drei Mädchen.
^'le hat nach Kölle geHeirat und eine nach Rasch, und die ältste hat die Wirtschaft.
Schwiegersohn is anch nicht zu verachten; aber das gewiefte Talente vom
Scheckg hat Weber nicht. Er hat aber was dazu gebracht. In, gegen den
^'u in dem Hanse kann ma nichts sage.'

Die Frau mischte sich wichtig ein: Von Nippen, da sprechen sie anch mancherlei,
^' geht bein Apostolschen. Hannfriede hat ihn angepackt, obs wahr ist. In, hat
/ gesagt, er ginge hin. Der turuf nicht überwinden mit Schunkens Linna. Ach,
'ud der ihre Mann, der hat sie nicht aus Liebe genommen, bloß ihrem Gelde
^gen, die ist neingerammelt ins Unglücke. Der hat gar eine leichte Seite.



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[0219] Heimkehr ^ Sie saß auch mit am Tisch, als die Hausfrau Kaffee und Tätscher auftrug, ^nhii mußte erzählen, weshalb er hergekommen sei, und wen er schon gesprochen habe. Der Wirt lachte, als er den Namen Schurke aussprach, Aline aber rief heiter: Die Fraue heißen sie den Franzosen, weil sie soviel schimpft. Die brummt den !W>zen Tag. — Jujn, der ist er auch mal zu Gefallen gelaufen, sagte sie zum ^ire. Und den hängenden Kopf zu Adam Jahr gewandt: Gelle du? Ja, das haben wir gemacht, sagte Adam Jahr mit leichtem Herzen. Aline langte nach der Kaffeekanne und schenkte ein. Das wär keine gute Sache geworden. Er hat das in der Gewohnheit gehabt, daß er immerwent propvniert ^t. Ich du dann gethan, als höre ich nichts. Aber das ist den ganzen Tag in ewer Tour gegangen mit der Prvponirereie. Mich schvkeriert sowas nich, und ich ^'ar ja auch bloß Magd. Aber wenn er den Franzosen hätte geHeirat - gelle du? Jan — — antwortete Jahr mit süßsauerm Gesicht. Wenn er sichs recht überlegte, so war er ja wohl wirklich el» wenig rechthaberisch gewesen. Ja ja, sagte ^' hiernach merklich aufgeräumter, wen» man eben jung ist — Aline, die vorgebückt breit am Tisch saß, fiel heiter ein: Da hat ma seine fester, und wenn ma alt wird, da hat ma seine Gebrechen. Auf den Beinen, dn 'ses doch auch nicht mehr ganz richtig mit dir — gelle du? Na du! Na du! eiferte Jah». Habt Ihr sonst noch wen gesehen? Der Wirt schob ihm die Kaffeekanne hin, ^' solle zulangen. Ach, die Menge, antwortete Jahr. Den Pfeiff-Schneider, den hab ich anch getroffen, der ankerte, hatte eine Kuh und ein Pferd vorgespannt, an der Straße wars. An der Ehm/°) sagte Aline. Die Frau saß auf ihrem untergeschlagnen Bein, bückte sich über den Tisch und Zeigte ihren Mann: Wen meint er denn? No — sagte der, er wird doch Wohl den Tätscherbttcker meinen, den alten. Jnjn, sagte Aline heiter, wenn von'n Pfeiff-Schneider gesproche wird, nachher '>es der alte Scheckg gewasen. Die Hausfrau aber sagte nun mit frischem Lächeln: Wiedersehen, das macht Freude. Jahu strich mit der Hand gewohnheitsgemäß über sein Haar, fühlte, es war ^rr untereinander, sah auf die grobe Arbeitshose und die Wolljacke, die ihm der ^re geliehen hatte. Wie ein Arbeitsmann saß er am Tisch neben den andern. Der Wirt saß oben an der Schmalseite in Hemdärmeln, breit aufgelehnt; "eben ihm Jahr, danach Aline, die mit den Sammetschnhen schlenkerte, weil sie ^e Diele nicht erreichte, und zuletzt die Hausfrau in ihrem saubern, viel gewaschnen ^lciudruckzeug. Der Wirt sagte also: Wenn ma einen guten Rat will haben, da "'uß ma bein alten Scheckg vorspreche. Der hat Verstand wie ein Schreiber, ^ weiß einem zu sagen, wie ma sich rucken und wenden soll. Der hat schon '"«»es einen unterwiesen, wie er seine Wand soll machen, daß er keinem zu nahe ^et und kommt nicht mit den Gerichten in Bernburg. Und sonst auch in Ehe- Men. Er hält auf die Weibsen. Das muß bei dem immer gesittet zugehn. Und Aspekt haben sie vor ihm, das weiß er anzustellen. Sie haben ihrer drei Mädchen. ^'le hat nach Kölle geHeirat und eine nach Rasch, und die ältste hat die Wirtschaft. Schwiegersohn is anch nicht zu verachten; aber das gewiefte Talente vom Scheckg hat Weber nicht. Er hat aber was dazu gebracht. In, gegen den ^'u in dem Hanse kann ma nichts sage.' Die Frau mischte sich wichtig ein: Von Nippen, da sprechen sie anch mancherlei, ^' geht bein Apostolschen. Hannfriede hat ihn angepackt, obs wahr ist. In, hat / gesagt, er ginge hin. Der turuf nicht überwinden mit Schunkens Linna. Ach, 'ud der ihre Mann, der hat sie nicht aus Liebe genommen, bloß ihrem Gelde ^gen, die ist neingerammelt ins Unglücke. Der hat gar eine leichte Seite. Ebene. Grenzboten >V 1902 27

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/219>, abgerufen am 01.09.2024.