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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Hervortreten der Unsznche und die gute Wahl der Farben für die Höhenabstufungeu
soffen ungemein markige Länderbilder, Der Atlas wird anders als seine Vor¬
gänger und in seiner Art vermutlich ebenso gut werden.


Aus Krim und Kaukasus, Reiseskizzen von Wilhelm von Massow, Leipzig. Georg
Wigand. 1902

Leichte Planderware, aus einer Tageszeitung gesammelte Reisebriefe, die ebenso
gut dort hätten bleiben können, wo sie zuerst erschienen waren Man kann hochsw^
einem der nicht wenigen, die heute an Argonnutenfahrten teilnehmen das Büchlein
Zur Ergänzung seines "Baedeker" empfehlen. Für Stubenlektüre sind diese Skizzen
Zu matt, zu gewohnlich, passen insofern recht gut zu den grauen Atzungen nach uu-
nmlerifchen Momentphvtographien, die als ..Buchschmuck" dienen.


Wanderungen und Forschungen im Nordhinterlande von Kamerun. Von Franz
Hutter. Bayrischen Artillerie-5auptmann n. D. Mit 130 Abbildungen und 2 Kartenbeclagen.
Braunschweig, F. Vieweg und Sohn, 19V2

Wieder eine wertvolle Bereicherung der Afrika-Litteratur aus der Feder eines
von den Pionieren denen vor allem unsre Kolonien ihre Existenz danken, die aber
dann auch Manus genug sind, ihre Thaten. Leiden und Erfahrungen in einer solche"
Weise darzustellen, daß viele Tnuseude ihrer zu Haus gebliebueu Landsleute daran rhre
Freude haben und daraus Belehrung, oft Erhebung schöpfen. Hutter ist 18"1/6 ""t
Zwtgraff in Nordkamernn. besonders im Bauland gewesen. Über Zintgraffs Eharatter
und Haltung sind wegen seiner Konflikte mit dem Gouverneur und dem Kolonlalamt
ungünstige Urteile in die Welt qedruugen. Ich selbst, der ich Zintgraffs Thätigkeit
SU würdigen hatte, sah mich zwischen die widersprechendsten Angaben seiner y-rennde
und Feinde gestellt; angesichts des Zeugnisses, das Hutter mit männlicher Bescheidenheit
für ihn ablegt ("Er hat mir das Verständnis für Afrika erschlossen; was Gutes in
dem Buche steckt, ist Frucht seiner Aussaat"), freue ich mich, daß ich jenen mehr ge¬
glaubt habe als diesen. Zintgraff war eine starke Natur, die sich gegen Weiße und
Schwarze ihre eignen Wege wies und rücksichtslos vorwärtsging; es dürfte heute
klar sein, daß es besser gewesen wäre, wenn die Verwaltung ihm nach seiner Nieder¬
lage im Brillante die Unterstützung gewährt hätte, die er heischte, vorausgesetzt
allerdings, daß sie die Mittel dazu hatte. Hutters Buch ist ohne Absicht eine beredte
Verteidigung Zintgraffs; leider kommt sie sehr spät. Die Erlebnisse des damaligen
Leutnants und Schutztruppeuführcrs nehmen keinen großen Raum ein. Hutter hat
seine Erlebnisse und Erfahrungen nicht sozusagen in photographischen Ansichten ge¬
geben, sondern zu größern Um- und Ausblicken zusammengefaßt. So haben wir
zuerst eineii Abschnitt "Vorgeschichte," dem ein zweiter "Wanderungen" folgt, und
in diesem schildert er das Leben an der Küste, auf dem Marsche und auf einer
Station im Innern. Dann folgt ein dritter Abschritt "Forschungen," worin "Das
Wnldland und seine Bevölkerung," ferner "Das Grasland und seine Bevölkerung,"
"Streifzüge in die Tierwelt/' "Sprachliche Beobachtungen," "Meteorologische Be¬
obachtungen" gegeben sind. Den Beschluß macht ein Abschnitt "Zivilisation und
Wildnis," in dem Hutter den Zauber schildert, den die Wildnis auf deu Kultur-
wenschen ausübt.

setzt er an den Anfang der Seiten, auf deuen er seiner Liebe zur Wildnis beredte
Worte leiht. Man könnte auch das Wort Schillers anwenden: Der Mensch ver¬
kümmert im Frieden, müßige Ruh ist das Grab des Muts, auf das Fortreißendedes Kampfes in der Natur und im Menschenleben, dem sich der natürliche, frei¬
gesinnte Mensch mit voller Lust hingiebt, weil die Persönlichkeit in ihm zur Geltungkommt. Es ist im Grunde derselbe Kampf wie in der Kulturwelt, aber offner. ,,DieEinsamkeit in der freien, großen Natur gleicht der Gefahr: deu einen bedrängt, er-


Hervortreten der Unsznche und die gute Wahl der Farben für die Höhenabstufungeu
soffen ungemein markige Länderbilder, Der Atlas wird anders als seine Vor¬
gänger und in seiner Art vermutlich ebenso gut werden.


Aus Krim und Kaukasus, Reiseskizzen von Wilhelm von Massow, Leipzig. Georg
Wigand. 1902

Leichte Planderware, aus einer Tageszeitung gesammelte Reisebriefe, die ebenso
gut dort hätten bleiben können, wo sie zuerst erschienen waren Man kann hochsw^
einem der nicht wenigen, die heute an Argonnutenfahrten teilnehmen das Büchlein
Zur Ergänzung seines „Baedeker" empfehlen. Für Stubenlektüre sind diese Skizzen
Zu matt, zu gewohnlich, passen insofern recht gut zu den grauen Atzungen nach uu-
nmlerifchen Momentphvtographien, die als ..Buchschmuck" dienen.


Wanderungen und Forschungen im Nordhinterlande von Kamerun. Von Franz
Hutter. Bayrischen Artillerie-5auptmann n. D. Mit 130 Abbildungen und 2 Kartenbeclagen.
Braunschweig, F. Vieweg und Sohn, 19V2

Wieder eine wertvolle Bereicherung der Afrika-Litteratur aus der Feder eines
von den Pionieren denen vor allem unsre Kolonien ihre Existenz danken, die aber
dann auch Manus genug sind, ihre Thaten. Leiden und Erfahrungen in einer solche»
Weise darzustellen, daß viele Tnuseude ihrer zu Haus gebliebueu Landsleute daran rhre
Freude haben und daraus Belehrung, oft Erhebung schöpfen. Hutter ist 18»1/6 ""t
Zwtgraff in Nordkamernn. besonders im Bauland gewesen. Über Zintgraffs Eharatter
und Haltung sind wegen seiner Konflikte mit dem Gouverneur und dem Kolonlalamt
ungünstige Urteile in die Welt qedruugen. Ich selbst, der ich Zintgraffs Thätigkeit
SU würdigen hatte, sah mich zwischen die widersprechendsten Angaben seiner y-rennde
und Feinde gestellt; angesichts des Zeugnisses, das Hutter mit männlicher Bescheidenheit
für ihn ablegt („Er hat mir das Verständnis für Afrika erschlossen; was Gutes in
dem Buche steckt, ist Frucht seiner Aussaat"), freue ich mich, daß ich jenen mehr ge¬
glaubt habe als diesen. Zintgraff war eine starke Natur, die sich gegen Weiße und
Schwarze ihre eignen Wege wies und rücksichtslos vorwärtsging; es dürfte heute
klar sein, daß es besser gewesen wäre, wenn die Verwaltung ihm nach seiner Nieder¬
lage im Brillante die Unterstützung gewährt hätte, die er heischte, vorausgesetzt
allerdings, daß sie die Mittel dazu hatte. Hutters Buch ist ohne Absicht eine beredte
Verteidigung Zintgraffs; leider kommt sie sehr spät. Die Erlebnisse des damaligen
Leutnants und Schutztruppeuführcrs nehmen keinen großen Raum ein. Hutter hat
seine Erlebnisse und Erfahrungen nicht sozusagen in photographischen Ansichten ge¬
geben, sondern zu größern Um- und Ausblicken zusammengefaßt. So haben wir
zuerst eineii Abschnitt „Vorgeschichte," dem ein zweiter „Wanderungen" folgt, und
in diesem schildert er das Leben an der Küste, auf dem Marsche und auf einer
Station im Innern. Dann folgt ein dritter Abschritt „Forschungen," worin „Das
Wnldland und seine Bevölkerung," ferner „Das Grasland und seine Bevölkerung,"
"Streifzüge in die Tierwelt/' „Sprachliche Beobachtungen," „Meteorologische Be¬
obachtungen" gegeben sind. Den Beschluß macht ein Abschnitt „Zivilisation und
Wildnis," in dem Hutter den Zauber schildert, den die Wildnis auf deu Kultur-
wenschen ausübt.

setzt er an den Anfang der Seiten, auf deuen er seiner Liebe zur Wildnis beredte
Worte leiht. Man könnte auch das Wort Schillers anwenden: Der Mensch ver¬
kümmert im Frieden, müßige Ruh ist das Grab des Muts, auf das Fortreißendedes Kampfes in der Natur und im Menschenleben, dem sich der natürliche, frei¬
gesinnte Mensch mit voller Lust hingiebt, weil die Persönlichkeit in ihm zur Geltungkommt. Es ist im Grunde derselbe Kampf wie in der Kulturwelt, aber offner. ,,DieEinsamkeit in der freien, großen Natur gleicht der Gefahr: deu einen bedrängt, er-


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[0161] Hervortreten der Unsznche und die gute Wahl der Farben für die Höhenabstufungeu soffen ungemein markige Länderbilder, Der Atlas wird anders als seine Vor¬ gänger und in seiner Art vermutlich ebenso gut werden. Aus Krim und Kaukasus, Reiseskizzen von Wilhelm von Massow, Leipzig. Georg Wigand. 1902 Leichte Planderware, aus einer Tageszeitung gesammelte Reisebriefe, die ebenso gut dort hätten bleiben können, wo sie zuerst erschienen waren Man kann hochsw^ einem der nicht wenigen, die heute an Argonnutenfahrten teilnehmen das Büchlein Zur Ergänzung seines „Baedeker" empfehlen. Für Stubenlektüre sind diese Skizzen Zu matt, zu gewohnlich, passen insofern recht gut zu den grauen Atzungen nach uu- nmlerifchen Momentphvtographien, die als ..Buchschmuck" dienen. Wanderungen und Forschungen im Nordhinterlande von Kamerun. Von Franz Hutter. Bayrischen Artillerie-5auptmann n. D. Mit 130 Abbildungen und 2 Kartenbeclagen. Braunschweig, F. Vieweg und Sohn, 19V2 Wieder eine wertvolle Bereicherung der Afrika-Litteratur aus der Feder eines von den Pionieren denen vor allem unsre Kolonien ihre Existenz danken, die aber dann auch Manus genug sind, ihre Thaten. Leiden und Erfahrungen in einer solche» Weise darzustellen, daß viele Tnuseude ihrer zu Haus gebliebueu Landsleute daran rhre Freude haben und daraus Belehrung, oft Erhebung schöpfen. Hutter ist 18»1/6 ""t Zwtgraff in Nordkamernn. besonders im Bauland gewesen. Über Zintgraffs Eharatter und Haltung sind wegen seiner Konflikte mit dem Gouverneur und dem Kolonlalamt ungünstige Urteile in die Welt qedruugen. Ich selbst, der ich Zintgraffs Thätigkeit SU würdigen hatte, sah mich zwischen die widersprechendsten Angaben seiner y-rennde und Feinde gestellt; angesichts des Zeugnisses, das Hutter mit männlicher Bescheidenheit für ihn ablegt („Er hat mir das Verständnis für Afrika erschlossen; was Gutes in dem Buche steckt, ist Frucht seiner Aussaat"), freue ich mich, daß ich jenen mehr ge¬ glaubt habe als diesen. Zintgraff war eine starke Natur, die sich gegen Weiße und Schwarze ihre eignen Wege wies und rücksichtslos vorwärtsging; es dürfte heute klar sein, daß es besser gewesen wäre, wenn die Verwaltung ihm nach seiner Nieder¬ lage im Brillante die Unterstützung gewährt hätte, die er heischte, vorausgesetzt allerdings, daß sie die Mittel dazu hatte. Hutters Buch ist ohne Absicht eine beredte Verteidigung Zintgraffs; leider kommt sie sehr spät. Die Erlebnisse des damaligen Leutnants und Schutztruppeuführcrs nehmen keinen großen Raum ein. Hutter hat seine Erlebnisse und Erfahrungen nicht sozusagen in photographischen Ansichten ge¬ geben, sondern zu größern Um- und Ausblicken zusammengefaßt. So haben wir zuerst eineii Abschnitt „Vorgeschichte," dem ein zweiter „Wanderungen" folgt, und in diesem schildert er das Leben an der Küste, auf dem Marsche und auf einer Station im Innern. Dann folgt ein dritter Abschritt „Forschungen," worin „Das Wnldland und seine Bevölkerung," ferner „Das Grasland und seine Bevölkerung," "Streifzüge in die Tierwelt/' „Sprachliche Beobachtungen," „Meteorologische Be¬ obachtungen" gegeben sind. Den Beschluß macht ein Abschnitt „Zivilisation und Wildnis," in dem Hutter den Zauber schildert, den die Wildnis auf deu Kultur- wenschen ausübt. setzt er an den Anfang der Seiten, auf deuen er seiner Liebe zur Wildnis beredte Worte leiht. Man könnte auch das Wort Schillers anwenden: Der Mensch ver¬ kümmert im Frieden, müßige Ruh ist das Grab des Muts, auf das Fortreißendedes Kampfes in der Natur und im Menschenleben, dem sich der natürliche, frei¬ gesinnte Mensch mit voller Lust hingiebt, weil die Persönlichkeit in ihm zur Geltungkommt. Es ist im Grunde derselbe Kampf wie in der Kulturwelt, aber offner. ,,DieEinsamkeit in der freien, großen Natur gleicht der Gefahr: deu einen bedrängt, er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/161>, abgerufen am 01.09.2024.