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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Weihnachten vor Paris

und brütete über einem Aktenstück, indem er überlegte, wie er an besten durch
einen Tenfelskniff einen Schützen, der auf Posten ein Pvmmerchen gemncht haben
sollte, dem allzuschweren Arme der irdischen Gerechtigkeit entziehn könnte. Strafe
mußte ja sein, aber Strafmilderimgsgründen und vornehmlich dem, daß der an¬
geblich Schuldige einer von sei neu Schützen war, mußte vor allem Rechnung ge¬
tragen werden.

So war ungefähr der Geist, der durch das Haus ging. Eine umgekehrte
Kasernenordnnng. Es war alles erlaubt, nur was sich vom militärischen Stand¬
punkt aus nicht schickte, oder was andre belästigen konnte, unterließ man "von
alleene": wir hätten beinahe hinzugefügt, aus natürlichen! Taktgefühl, und -- nach
reiflicher Überlegung - fügen wirs auch hinzu. So etwas gabs eben uicht zweimal
ans der Welt wie den Obersten und das Regiment, und deswegen beschreiben wir
sie auch nicht, sondern erwähnen nur, daß Herrn Hahn und Schwester Rosa in
einem Zimmer, das wie lauter Bett aussah, wo aber doch Platz für zwei Tische
war, einen ganz, ganz niedrige" runden vorm Kamin und einen andern viereckigen
um Fenster, Kaffee vorgesetzt wurde. Auch die Bekanntschaft großartiger Charaktere
wie des Regünentsschreibers, des Stabswaldhornisten und des Stabskochs wird der
Leser nicht machen, weil uns das, wie man sich in solchen Fällen ausdrückt, zu weit
führen würde.

Als man mit dem Kaffee fertig war, verfaulen Vater Hahn und Julius in
ihre Gedanken, ganz ungestört, deun jedermann hatte unten mit seiner oder jemandes
andern Bescherung zu thun, und die hereindunkelnden Abendschatten, von denen sich
die im Kamin verglühenden Holzscheite immer Heller und farbiger abhoben, breiteten
sich über die beiden aus wie freundliche Schleier, senkten sich, Friede und Ruhe
spendend, in ihr Herz.

Sonderbar, dachte Vater Hahn, da waren nnn um und in Paris Tausende
und aber Tausende im Begriff, dasselbe Fest zu feiern, ein Fest der Freude, des
Friedens, der Versöhnung. Was die "drinne" deuen "draußen" anwünschen
mochten, konnte man sich denken, und für das Weihnachtsgeschenk, das die "draußen"
denen "drinne" bestimmten, hatte er bei Mondfernen im Vorbeifahren die Vor¬
bereitungen gesehen. Wenn er sich den lieben Gott nach menschlichen Begriffen
vorstellen durfte, so mußte der doch finden, daß das keine Art war, und daß ihm
für das große, schwere Opfer, das er einzig und allein aus Liebe zu den Menschen
gebracht hatte, sonderbar gedankt wurde. Ja, sie feierten heute jeder auf seine
Weise die Geburt des Gottessohnes, aber sie kamen auch jeder vor seinen Thron
mit der zuversichtlichen Bitte, er möge Recht und Billigkeit zulieb die eignen blu¬
tigen Waffen segnen und den andern zu Schande machen.

Nach Menschenart konnte also Gott nicht denken, sonst Hütte er sie mit den
Köpfen aneinander geschlagen, daß keiner übrig geblieben wäre, und auch sonst war
er nicht wie ein Mensch geartet, denn er war allmächtig, allgegenwärtig und - was
Vater Hahn als das Furchtbarste erschien -- ewig. Kein Anfang und kein Ende,
anch die Zeit in der dreifachen Gestalt, die sie für uns annimmt, war für ihn
nicht da.

Wenn alles, was sich Vater Hahn vorstellen konnte, uicht wie Gott war, wie
war er denn da eigentlich? Und wenn er sich ihn so groß und so weit weg von
sich vorstellte, daß aus ihm gewissermaßen ein "Nischt" wurde, liefen dn uicht sein
Vertrauen und seine Liebe zu ihm Gefahr, den letzten Atemzug zu thun wie Ka¬
ninchen, die unter der Glocke der Luftpumpe das Experiment machen, mit wie
wenig Luft sie atmen können, und dabei unversehens um die Ecke gehn?

Eine Weltanschauung brauchte er ja eigentlich nicht, denn am Ende drehte
sich für ihn doch alles um die Henne und Karl, um Rosinenapfelkuchen und Schleier.
Auch die Moral machte ihm im Grunde genommen keine Schmerzen, denn was


Grcnzbotti, IV 1901 85
Weihnachten vor Paris

und brütete über einem Aktenstück, indem er überlegte, wie er an besten durch
einen Tenfelskniff einen Schützen, der auf Posten ein Pvmmerchen gemncht haben
sollte, dem allzuschweren Arme der irdischen Gerechtigkeit entziehn könnte. Strafe
mußte ja sein, aber Strafmilderimgsgründen und vornehmlich dem, daß der an¬
geblich Schuldige einer von sei neu Schützen war, mußte vor allem Rechnung ge¬
tragen werden.

So war ungefähr der Geist, der durch das Haus ging. Eine umgekehrte
Kasernenordnnng. Es war alles erlaubt, nur was sich vom militärischen Stand¬
punkt aus nicht schickte, oder was andre belästigen konnte, unterließ man „von
alleene": wir hätten beinahe hinzugefügt, aus natürlichen! Taktgefühl, und — nach
reiflicher Überlegung - fügen wirs auch hinzu. So etwas gabs eben uicht zweimal
ans der Welt wie den Obersten und das Regiment, und deswegen beschreiben wir
sie auch nicht, sondern erwähnen nur, daß Herrn Hahn und Schwester Rosa in
einem Zimmer, das wie lauter Bett aussah, wo aber doch Platz für zwei Tische
war, einen ganz, ganz niedrige» runden vorm Kamin und einen andern viereckigen
um Fenster, Kaffee vorgesetzt wurde. Auch die Bekanntschaft großartiger Charaktere
wie des Regünentsschreibers, des Stabswaldhornisten und des Stabskochs wird der
Leser nicht machen, weil uns das, wie man sich in solchen Fällen ausdrückt, zu weit
führen würde.

Als man mit dem Kaffee fertig war, verfaulen Vater Hahn und Julius in
ihre Gedanken, ganz ungestört, deun jedermann hatte unten mit seiner oder jemandes
andern Bescherung zu thun, und die hereindunkelnden Abendschatten, von denen sich
die im Kamin verglühenden Holzscheite immer Heller und farbiger abhoben, breiteten
sich über die beiden aus wie freundliche Schleier, senkten sich, Friede und Ruhe
spendend, in ihr Herz.

Sonderbar, dachte Vater Hahn, da waren nnn um und in Paris Tausende
und aber Tausende im Begriff, dasselbe Fest zu feiern, ein Fest der Freude, des
Friedens, der Versöhnung. Was die „drinne" deuen „draußen" anwünschen
mochten, konnte man sich denken, und für das Weihnachtsgeschenk, das die „draußen"
denen „drinne" bestimmten, hatte er bei Mondfernen im Vorbeifahren die Vor¬
bereitungen gesehen. Wenn er sich den lieben Gott nach menschlichen Begriffen
vorstellen durfte, so mußte der doch finden, daß das keine Art war, und daß ihm
für das große, schwere Opfer, das er einzig und allein aus Liebe zu den Menschen
gebracht hatte, sonderbar gedankt wurde. Ja, sie feierten heute jeder auf seine
Weise die Geburt des Gottessohnes, aber sie kamen auch jeder vor seinen Thron
mit der zuversichtlichen Bitte, er möge Recht und Billigkeit zulieb die eignen blu¬
tigen Waffen segnen und den andern zu Schande machen.

Nach Menschenart konnte also Gott nicht denken, sonst Hütte er sie mit den
Köpfen aneinander geschlagen, daß keiner übrig geblieben wäre, und auch sonst war
er nicht wie ein Mensch geartet, denn er war allmächtig, allgegenwärtig und - was
Vater Hahn als das Furchtbarste erschien — ewig. Kein Anfang und kein Ende,
anch die Zeit in der dreifachen Gestalt, die sie für uns annimmt, war für ihn
nicht da.

Wenn alles, was sich Vater Hahn vorstellen konnte, uicht wie Gott war, wie
war er denn da eigentlich? Und wenn er sich ihn so groß und so weit weg von
sich vorstellte, daß aus ihm gewissermaßen ein „Nischt" wurde, liefen dn uicht sein
Vertrauen und seine Liebe zu ihm Gefahr, den letzten Atemzug zu thun wie Ka¬
ninchen, die unter der Glocke der Luftpumpe das Experiment machen, mit wie
wenig Luft sie atmen können, und dabei unversehens um die Ecke gehn?

Eine Weltanschauung brauchte er ja eigentlich nicht, denn am Ende drehte
sich für ihn doch alles um die Henne und Karl, um Rosinenapfelkuchen und Schleier.
Auch die Moral machte ihm im Grunde genommen keine Schmerzen, denn was


Grcnzbotti, IV 1901 85
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[0681] Weihnachten vor Paris und brütete über einem Aktenstück, indem er überlegte, wie er an besten durch einen Tenfelskniff einen Schützen, der auf Posten ein Pvmmerchen gemncht haben sollte, dem allzuschweren Arme der irdischen Gerechtigkeit entziehn könnte. Strafe mußte ja sein, aber Strafmilderimgsgründen und vornehmlich dem, daß der an¬ geblich Schuldige einer von sei neu Schützen war, mußte vor allem Rechnung ge¬ tragen werden. So war ungefähr der Geist, der durch das Haus ging. Eine umgekehrte Kasernenordnnng. Es war alles erlaubt, nur was sich vom militärischen Stand¬ punkt aus nicht schickte, oder was andre belästigen konnte, unterließ man „von alleene": wir hätten beinahe hinzugefügt, aus natürlichen! Taktgefühl, und — nach reiflicher Überlegung - fügen wirs auch hinzu. So etwas gabs eben uicht zweimal ans der Welt wie den Obersten und das Regiment, und deswegen beschreiben wir sie auch nicht, sondern erwähnen nur, daß Herrn Hahn und Schwester Rosa in einem Zimmer, das wie lauter Bett aussah, wo aber doch Platz für zwei Tische war, einen ganz, ganz niedrige» runden vorm Kamin und einen andern viereckigen um Fenster, Kaffee vorgesetzt wurde. Auch die Bekanntschaft großartiger Charaktere wie des Regünentsschreibers, des Stabswaldhornisten und des Stabskochs wird der Leser nicht machen, weil uns das, wie man sich in solchen Fällen ausdrückt, zu weit führen würde. Als man mit dem Kaffee fertig war, verfaulen Vater Hahn und Julius in ihre Gedanken, ganz ungestört, deun jedermann hatte unten mit seiner oder jemandes andern Bescherung zu thun, und die hereindunkelnden Abendschatten, von denen sich die im Kamin verglühenden Holzscheite immer Heller und farbiger abhoben, breiteten sich über die beiden aus wie freundliche Schleier, senkten sich, Friede und Ruhe spendend, in ihr Herz. Sonderbar, dachte Vater Hahn, da waren nnn um und in Paris Tausende und aber Tausende im Begriff, dasselbe Fest zu feiern, ein Fest der Freude, des Friedens, der Versöhnung. Was die „drinne" deuen „draußen" anwünschen mochten, konnte man sich denken, und für das Weihnachtsgeschenk, das die „draußen" denen „drinne" bestimmten, hatte er bei Mondfernen im Vorbeifahren die Vor¬ bereitungen gesehen. Wenn er sich den lieben Gott nach menschlichen Begriffen vorstellen durfte, so mußte der doch finden, daß das keine Art war, und daß ihm für das große, schwere Opfer, das er einzig und allein aus Liebe zu den Menschen gebracht hatte, sonderbar gedankt wurde. Ja, sie feierten heute jeder auf seine Weise die Geburt des Gottessohnes, aber sie kamen auch jeder vor seinen Thron mit der zuversichtlichen Bitte, er möge Recht und Billigkeit zulieb die eignen blu¬ tigen Waffen segnen und den andern zu Schande machen. Nach Menschenart konnte also Gott nicht denken, sonst Hütte er sie mit den Köpfen aneinander geschlagen, daß keiner übrig geblieben wäre, und auch sonst war er nicht wie ein Mensch geartet, denn er war allmächtig, allgegenwärtig und - was Vater Hahn als das Furchtbarste erschien — ewig. Kein Anfang und kein Ende, anch die Zeit in der dreifachen Gestalt, die sie für uns annimmt, war für ihn nicht da. Wenn alles, was sich Vater Hahn vorstellen konnte, uicht wie Gott war, wie war er denn da eigentlich? Und wenn er sich ihn so groß und so weit weg von sich vorstellte, daß aus ihm gewissermaßen ein „Nischt" wurde, liefen dn uicht sein Vertrauen und seine Liebe zu ihm Gefahr, den letzten Atemzug zu thun wie Ka¬ ninchen, die unter der Glocke der Luftpumpe das Experiment machen, mit wie wenig Luft sie atmen können, und dabei unversehens um die Ecke gehn? Eine Weltanschauung brauchte er ja eigentlich nicht, denn am Ende drehte sich für ihn doch alles um die Henne und Karl, um Rosinenapfelkuchen und Schleier. Auch die Moral machte ihm im Grunde genommen keine Schmerzen, denn was Grcnzbotti, IV 1901 85

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/681>, abgerufen am 01.09.2024.