Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

Jedes Frühjahr geschieht eine kleine Answcmdrnng von Jungen aus dem Dünen-
lande nach andern Gemeinden. Sobald die Buben einen Knüppel heben und
einen Strick knüpfen können, nehmen sie zum erstenmal Abschied vom Vaterhaus,
Und wenn der Winterroggen eingesät und das Vieh im Stall angebunden ist,
dann kommen die kleinen Auswandrer wieder heim, die Ausbeute des Sommers
in klingender Münze in der Tasche, Das ist so sicher wie der Zug der Vögel.

Sören Brander hatte jetzt zwei solche kleine Burschen, deren Heimkehr ein
Fest für die niedre Hütte war. Die glänzenden Augen machten es hell in der
Stube, wenn die Familie wieder am heimatlichen Herd vereinigt war. Dann kam
die Schulzeit. Lange vor Tag war Ane auf, um das Frühmahl im Ofen zu kochen;
und Kleider gab es auch immer, die getrocknet, Strümpfe, die gestopft werden
sollten, und das Vesperbrot mußte hergerichtet werden. Die Kinder mußten ja in
früher Morgenstunde aufbrechen, daß sie die weit entfernt liegende Schule zu rechter
Zeit erreichte". Sie kamen erst wieder zurück, wenn das Licht schon angezündet
war, und deshalb waren die Eltern oft in Sorge, wenn das Wetter schlecht war.

Eines Abends verdunkelte Schneegestöber die Luft, und ein heftiger Wind blies
ans Nordosten. Sören zog ein Paar lange Strümpfe über seine Hosen, band sich ein
Taschentuch um die Ohren und ging hinaus ans den Weg, der nach der Schule
führte. Himmel und Erde flössen in der Dunkelheit zusammen, und ringsum war kein
lebendes Wesen zu sehen. Sören beschleunigte seine Schritte, spähte nach allen
Seiten und beugte sich öfters ans den Boden, um jede Erscheinung besser unter¬
scheiden zu können. Vergebens. Wieder und wieder rief er die Knaben bei ihren
Namen und lauschte daun mit angehaltnem Atem auf Autwort. Aber kein andrer
Laut war zu hören als das stöhnende Sausen des Windes und der leichte Tanz
der Schneeflocken. Da packte ihn die Furcht wie brennendes Feuer, und der Angst¬
schweiß perlte ihm ans der Stirn, wie er vorwärtseilte und immer wieder laut
nach den Kindern rief. Aber er kannte jeden Erdhaufen in dieser Gegend, und
er wollte nicht nachlassen, bis er alles abgesucht hatte, und wenn es auch die ganze
lange Winternacht dauern sollte. Endlich fand er die Knaben hinter einer ein-
gesunknen Schafhürde, wo sie Schutz gesucht hatten. Aber an diesem Abend hatte
Sören mehr über das Recht und die Ansprüche der Kinder nachgedacht, als er es
in all den verflossenen Jahren seines Lebens gethan hatte.

Den ganzen Winter lag hoher Schnee draußen, oder es war so unergründ¬
licher Morast, daß kurze Beine unmöglich durchkommen konnten. Gar keine Art
habe doch dieser Unterricht, dachte Sören Brander, und er grübelte oft über diese
Frage beim Korbflechten.

Eines Abends, als die Kinder schlafen gegangen waren, sagte er zu seiner
Frau: Ich muß immerfort an unsre Kinder denken, Ane! Wie die Tiere auf dem
Felde wachsen sie auf, ohne irgend einen Anteil an menschlicher Aufklärung. -
O, die kommenden Zeiten werden ihnen noch manches andre verweigern als das.
Gerade deshalb, meine ich, sollten wir sie nicht so laufen lassen. -- Was könnten
wir denn thun? - Wenn ichs nnr wüßte! -- Im Winter können sie ja nicht
in die Schule gehn, und im Sommer müssen sie doch fort und etwas verdienen. -
Ja freilich, gab Söreu zu, und er griff nach einem neuen Wacholderzweig.
Aber sie können doch nichts dafür, daß sie armer Leute Kinder sind! -- Dafür
können wir anch nichts. Nein. Wenn wir ihnen nur hier zu Hause etwas bieten
könnten! -- Es ist nicht so leicht, arm zu sein, Sören, weder so noch so. - - Nein,
aber ich meine, wenn wir ernstlich wollten . . . wenn wir ... ich meine eben
doch, es müßte etwas gethan werden. -- Wie sollte das zugehn? -- Ja, mein
Schatz, das ists ja gerade, was ich nicht recht weiß, erklärte Sören, und er
wanderte in der Stube auf und ab, während Ane die Kleider der Kinder, die auf
Tisch und Bank herumlagen, durchsah und ordnete.




Jedes Frühjahr geschieht eine kleine Answcmdrnng von Jungen aus dem Dünen-
lande nach andern Gemeinden. Sobald die Buben einen Knüppel heben und
einen Strick knüpfen können, nehmen sie zum erstenmal Abschied vom Vaterhaus,
Und wenn der Winterroggen eingesät und das Vieh im Stall angebunden ist,
dann kommen die kleinen Auswandrer wieder heim, die Ausbeute des Sommers
in klingender Münze in der Tasche, Das ist so sicher wie der Zug der Vögel.

Sören Brander hatte jetzt zwei solche kleine Burschen, deren Heimkehr ein
Fest für die niedre Hütte war. Die glänzenden Augen machten es hell in der
Stube, wenn die Familie wieder am heimatlichen Herd vereinigt war. Dann kam
die Schulzeit. Lange vor Tag war Ane auf, um das Frühmahl im Ofen zu kochen;
und Kleider gab es auch immer, die getrocknet, Strümpfe, die gestopft werden
sollten, und das Vesperbrot mußte hergerichtet werden. Die Kinder mußten ja in
früher Morgenstunde aufbrechen, daß sie die weit entfernt liegende Schule zu rechter
Zeit erreichte«. Sie kamen erst wieder zurück, wenn das Licht schon angezündet
war, und deshalb waren die Eltern oft in Sorge, wenn das Wetter schlecht war.

Eines Abends verdunkelte Schneegestöber die Luft, und ein heftiger Wind blies
ans Nordosten. Sören zog ein Paar lange Strümpfe über seine Hosen, band sich ein
Taschentuch um die Ohren und ging hinaus ans den Weg, der nach der Schule
führte. Himmel und Erde flössen in der Dunkelheit zusammen, und ringsum war kein
lebendes Wesen zu sehen. Sören beschleunigte seine Schritte, spähte nach allen
Seiten und beugte sich öfters ans den Boden, um jede Erscheinung besser unter¬
scheiden zu können. Vergebens. Wieder und wieder rief er die Knaben bei ihren
Namen und lauschte daun mit angehaltnem Atem auf Autwort. Aber kein andrer
Laut war zu hören als das stöhnende Sausen des Windes und der leichte Tanz
der Schneeflocken. Da packte ihn die Furcht wie brennendes Feuer, und der Angst¬
schweiß perlte ihm ans der Stirn, wie er vorwärtseilte und immer wieder laut
nach den Kindern rief. Aber er kannte jeden Erdhaufen in dieser Gegend, und
er wollte nicht nachlassen, bis er alles abgesucht hatte, und wenn es auch die ganze
lange Winternacht dauern sollte. Endlich fand er die Knaben hinter einer ein-
gesunknen Schafhürde, wo sie Schutz gesucht hatten. Aber an diesem Abend hatte
Sören mehr über das Recht und die Ansprüche der Kinder nachgedacht, als er es
in all den verflossenen Jahren seines Lebens gethan hatte.

Den ganzen Winter lag hoher Schnee draußen, oder es war so unergründ¬
licher Morast, daß kurze Beine unmöglich durchkommen konnten. Gar keine Art
habe doch dieser Unterricht, dachte Sören Brander, und er grübelte oft über diese
Frage beim Korbflechten.

Eines Abends, als die Kinder schlafen gegangen waren, sagte er zu seiner
Frau: Ich muß immerfort an unsre Kinder denken, Ane! Wie die Tiere auf dem
Felde wachsen sie auf, ohne irgend einen Anteil an menschlicher Aufklärung. -
O, die kommenden Zeiten werden ihnen noch manches andre verweigern als das.
Gerade deshalb, meine ich, sollten wir sie nicht so laufen lassen. — Was könnten
wir denn thun? - Wenn ichs nnr wüßte! — Im Winter können sie ja nicht
in die Schule gehn, und im Sommer müssen sie doch fort und etwas verdienen. -
Ja freilich, gab Söreu zu, und er griff nach einem neuen Wacholderzweig.
Aber sie können doch nichts dafür, daß sie armer Leute Kinder sind! — Dafür
können wir anch nichts. Nein. Wenn wir ihnen nur hier zu Hause etwas bieten
könnten! — Es ist nicht so leicht, arm zu sein, Sören, weder so noch so. - - Nein,
aber ich meine, wenn wir ernstlich wollten . . . wenn wir ... ich meine eben
doch, es müßte etwas gethan werden. — Wie sollte das zugehn? — Ja, mein
Schatz, das ists ja gerade, was ich nicht recht weiß, erklärte Sören, und er
wanderte in der Stube auf und ab, während Ane die Kleider der Kinder, die auf
Tisch und Bank herumlagen, durchsah und ordnete.




<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0610" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/236432"/>
          <fw type="header" place="top"/><lb/>
          <p xml:id="ID_2302"> Jedes Frühjahr geschieht eine kleine Answcmdrnng von Jungen aus dem Dünen-<lb/>
lande nach andern Gemeinden. Sobald die Buben einen Knüppel heben und<lb/>
einen Strick knüpfen können, nehmen sie zum erstenmal Abschied vom Vaterhaus,<lb/>
Und wenn der Winterroggen eingesät und das Vieh im Stall angebunden ist,<lb/>
dann kommen die kleinen Auswandrer wieder heim, die Ausbeute des Sommers<lb/>
in klingender Münze in der Tasche,  Das ist so sicher wie der Zug der Vögel.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2303"> Sören Brander hatte jetzt zwei solche kleine Burschen, deren Heimkehr ein<lb/>
Fest für die niedre Hütte war. Die glänzenden Augen machten es hell in der<lb/>
Stube, wenn die Familie wieder am heimatlichen Herd vereinigt war. Dann kam<lb/>
die Schulzeit. Lange vor Tag war Ane auf, um das Frühmahl im Ofen zu kochen;<lb/>
und Kleider gab es auch immer, die getrocknet, Strümpfe, die gestopft werden<lb/>
sollten, und das Vesperbrot mußte hergerichtet werden. Die Kinder mußten ja in<lb/>
früher Morgenstunde aufbrechen, daß sie die weit entfernt liegende Schule zu rechter<lb/>
Zeit erreichte«. Sie kamen erst wieder zurück, wenn das Licht schon angezündet<lb/>
war, und deshalb waren die Eltern oft in Sorge, wenn das Wetter schlecht war.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2304"> Eines Abends verdunkelte Schneegestöber die Luft, und ein heftiger Wind blies<lb/>
ans Nordosten. Sören zog ein Paar lange Strümpfe über seine Hosen, band sich ein<lb/>
Taschentuch um die Ohren und ging hinaus ans den Weg, der nach der Schule<lb/>
führte. Himmel und Erde flössen in der Dunkelheit zusammen, und ringsum war kein<lb/>
lebendes Wesen zu sehen. Sören beschleunigte seine Schritte, spähte nach allen<lb/>
Seiten und beugte sich öfters ans den Boden, um jede Erscheinung besser unter¬<lb/>
scheiden zu können. Vergebens. Wieder und wieder rief er die Knaben bei ihren<lb/>
Namen und lauschte daun mit angehaltnem Atem auf Autwort. Aber kein andrer<lb/>
Laut war zu hören als das stöhnende Sausen des Windes und der leichte Tanz<lb/>
der Schneeflocken. Da packte ihn die Furcht wie brennendes Feuer, und der Angst¬<lb/>
schweiß perlte ihm ans der Stirn, wie er vorwärtseilte und immer wieder laut<lb/>
nach den Kindern rief. Aber er kannte jeden Erdhaufen in dieser Gegend, und<lb/>
er wollte nicht nachlassen, bis er alles abgesucht hatte, und wenn es auch die ganze<lb/>
lange Winternacht dauern sollte. Endlich fand er die Knaben hinter einer ein-<lb/>
gesunknen Schafhürde, wo sie Schutz gesucht hatten. Aber an diesem Abend hatte<lb/>
Sören mehr über das Recht und die Ansprüche der Kinder nachgedacht, als er es<lb/>
in all den verflossenen Jahren seines Lebens gethan hatte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2305"> Den ganzen Winter lag hoher Schnee draußen, oder es war so unergründ¬<lb/>
licher Morast, daß kurze Beine unmöglich durchkommen konnten. Gar keine Art<lb/>
habe doch dieser Unterricht, dachte Sören Brander, und er grübelte oft über diese<lb/>
Frage beim Korbflechten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2306"> Eines Abends, als die Kinder schlafen gegangen waren, sagte er zu seiner<lb/>
Frau: Ich muß immerfort an unsre Kinder denken, Ane! Wie die Tiere auf dem<lb/>
Felde wachsen sie auf, ohne irgend einen Anteil an menschlicher Aufklärung. -<lb/>
O, die kommenden Zeiten werden ihnen noch manches andre verweigern als das.<lb/>
Gerade deshalb, meine ich, sollten wir sie nicht so laufen lassen. &#x2014; Was könnten<lb/>
wir denn thun? - Wenn ichs nnr wüßte! &#x2014; Im Winter können sie ja nicht<lb/>
in die Schule gehn, und im Sommer müssen sie doch fort und etwas verdienen. -<lb/>
Ja freilich, gab Söreu zu, und er griff nach einem neuen Wacholderzweig.<lb/>
Aber sie können doch nichts dafür, daß sie armer Leute Kinder sind! &#x2014; Dafür<lb/>
können wir anch nichts. Nein. Wenn wir ihnen nur hier zu Hause etwas bieten<lb/>
könnten! &#x2014; Es ist nicht so leicht, arm zu sein, Sören, weder so noch so. - - Nein,<lb/>
aber ich meine, wenn wir ernstlich wollten . . . wenn wir ... ich meine eben<lb/>
doch, es müßte etwas gethan werden. &#x2014; Wie sollte das zugehn? &#x2014; Ja, mein<lb/>
Schatz, das ists ja gerade, was ich nicht recht weiß, erklärte Sören, und er<lb/>
wanderte in der Stube auf und ab, während Ane die Kleider der Kinder, die auf<lb/>
Tisch und Bank herumlagen, durchsah und ordnete.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0610] Jedes Frühjahr geschieht eine kleine Answcmdrnng von Jungen aus dem Dünen- lande nach andern Gemeinden. Sobald die Buben einen Knüppel heben und einen Strick knüpfen können, nehmen sie zum erstenmal Abschied vom Vaterhaus, Und wenn der Winterroggen eingesät und das Vieh im Stall angebunden ist, dann kommen die kleinen Auswandrer wieder heim, die Ausbeute des Sommers in klingender Münze in der Tasche, Das ist so sicher wie der Zug der Vögel. Sören Brander hatte jetzt zwei solche kleine Burschen, deren Heimkehr ein Fest für die niedre Hütte war. Die glänzenden Augen machten es hell in der Stube, wenn die Familie wieder am heimatlichen Herd vereinigt war. Dann kam die Schulzeit. Lange vor Tag war Ane auf, um das Frühmahl im Ofen zu kochen; und Kleider gab es auch immer, die getrocknet, Strümpfe, die gestopft werden sollten, und das Vesperbrot mußte hergerichtet werden. Die Kinder mußten ja in früher Morgenstunde aufbrechen, daß sie die weit entfernt liegende Schule zu rechter Zeit erreichte«. Sie kamen erst wieder zurück, wenn das Licht schon angezündet war, und deshalb waren die Eltern oft in Sorge, wenn das Wetter schlecht war. Eines Abends verdunkelte Schneegestöber die Luft, und ein heftiger Wind blies ans Nordosten. Sören zog ein Paar lange Strümpfe über seine Hosen, band sich ein Taschentuch um die Ohren und ging hinaus ans den Weg, der nach der Schule führte. Himmel und Erde flössen in der Dunkelheit zusammen, und ringsum war kein lebendes Wesen zu sehen. Sören beschleunigte seine Schritte, spähte nach allen Seiten und beugte sich öfters ans den Boden, um jede Erscheinung besser unter¬ scheiden zu können. Vergebens. Wieder und wieder rief er die Knaben bei ihren Namen und lauschte daun mit angehaltnem Atem auf Autwort. Aber kein andrer Laut war zu hören als das stöhnende Sausen des Windes und der leichte Tanz der Schneeflocken. Da packte ihn die Furcht wie brennendes Feuer, und der Angst¬ schweiß perlte ihm ans der Stirn, wie er vorwärtseilte und immer wieder laut nach den Kindern rief. Aber er kannte jeden Erdhaufen in dieser Gegend, und er wollte nicht nachlassen, bis er alles abgesucht hatte, und wenn es auch die ganze lange Winternacht dauern sollte. Endlich fand er die Knaben hinter einer ein- gesunknen Schafhürde, wo sie Schutz gesucht hatten. Aber an diesem Abend hatte Sören mehr über das Recht und die Ansprüche der Kinder nachgedacht, als er es in all den verflossenen Jahren seines Lebens gethan hatte. Den ganzen Winter lag hoher Schnee draußen, oder es war so unergründ¬ licher Morast, daß kurze Beine unmöglich durchkommen konnten. Gar keine Art habe doch dieser Unterricht, dachte Sören Brander, und er grübelte oft über diese Frage beim Korbflechten. Eines Abends, als die Kinder schlafen gegangen waren, sagte er zu seiner Frau: Ich muß immerfort an unsre Kinder denken, Ane! Wie die Tiere auf dem Felde wachsen sie auf, ohne irgend einen Anteil an menschlicher Aufklärung. - O, die kommenden Zeiten werden ihnen noch manches andre verweigern als das. Gerade deshalb, meine ich, sollten wir sie nicht so laufen lassen. — Was könnten wir denn thun? - Wenn ichs nnr wüßte! — Im Winter können sie ja nicht in die Schule gehn, und im Sommer müssen sie doch fort und etwas verdienen. - Ja freilich, gab Söreu zu, und er griff nach einem neuen Wacholderzweig. Aber sie können doch nichts dafür, daß sie armer Leute Kinder sind! — Dafür können wir anch nichts. Nein. Wenn wir ihnen nur hier zu Hause etwas bieten könnten! — Es ist nicht so leicht, arm zu sein, Sören, weder so noch so. - - Nein, aber ich meine, wenn wir ernstlich wollten . . . wenn wir ... ich meine eben doch, es müßte etwas gethan werden. — Wie sollte das zugehn? — Ja, mein Schatz, das ists ja gerade, was ich nicht recht weiß, erklärte Sören, und er wanderte in der Stube auf und ab, während Ane die Kleider der Kinder, die auf Tisch und Bank herumlagen, durchsah und ordnete.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/610
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/610>, abgerufen am 28.07.2024.