Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.Deutschland und Äuglnid orsasinAl^ äsx"in1vnd, on a korsi^u kooÄ suppig, as on koreiZn supplios ok Um nun das bedrohliche Wachstum Deutschlands zur See- und Welt¬ Deutschland und Äuglnid orsasinAl^ äsx«in1vnd, on a korsi^u kooÄ suppig, as on koreiZn supplios ok Um nun das bedrohliche Wachstum Deutschlands zur See- und Welt¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0378" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/236200"/> <fw type="header" place="top"> Deutschland und Äuglnid</fw><lb/> <p xml:id="ID_1453" prev="#ID_1452"> orsasinAl^ äsx«in1vnd, on a korsi^u kooÄ suppig, as on koreiZn supplios ok<lb/> ana xartisll^ wMuk»otureck artivloch, baß Deutschland sich aus einem Ackerbau¬<lb/> in ein Industrieland zu verwandeln im Begriffe steht, und daß es, „wenn dieser<lb/> Prozeß noch ein Vierteljahrhundert ungestört weiter geht, für sein Wohl¬<lb/> befinden von den Hochstraßen zur See nicht weniger abhängig sein wird, als<lb/> wir es sind" ilk tds xroosss oontinuss lor anotnor inartvr ok osuturz^, siro<lb/> >öl11 booows no Isss clopsnäsni on tlro oovan niZovs^s lor der xrosxsritx<lb/> tbsin v<z aro). »llso ungefähr die Begründung des deutschen Flottengesetzes<lb/> von 1900! Trotzdem möchte uns die Ra,timrNl lioviov alle Thüren vor der Nase<lb/> zuschlagen. Wenn das nicht ein „dreister Cynismus" ist, dann giebt es keinen.<lb/> Übrigens mag man sich in England nicht unsern Kopf zerbrechen. Deutschland<lb/> ist keine Insel, die man durch eine Blockade aushungern könnte, wie England,<lb/> und wir haben gar keine Neigung, ein Industrie- und Handelsvolk nach eng¬<lb/> lischem Muster zu werden. Für ein zweites derart hat die Welt gar keinen<lb/> Raum, und wir wollen uns eine blühende Landwirtschaft, einen kräftigen<lb/> Grundbesitzerstand aus wirtschaftlichen wie aus sozialen Gründen erhalten. Die<lb/> Vernichtung des Bauernstands und des Ackerbaus, die Verwandlung des<lb/> größten Teils des offnen Landes in grundherrliche Viehweiden, Jagdgründe,<lb/> Parks und „Schaudörfer" lMov pill^göö), die sich in England vollzogen haben,<lb/> gilt uns als eine kaum weniger krankhafte, unnatürliche Entwicklung, als die<lb/> künstliche Verödung der römischen Campagna, keineswegs als ein erstrebens¬<lb/> wertes oder auch nur erträgliches Ziel.</p><lb/> <p xml:id="ID_1454" next="#ID_1455"> Um nun das bedrohliche Wachstum Deutschlands zur See- und Welt¬<lb/> macht aufzuhalten, hat England nach der Mtiorml Leviovv nicht nur nichts<lb/> gethan, sondern hat es selbst sogar gefördert. Zwar die Ansicht, die Gladstone,<lb/> tbs Zrsat via ursn, noch 1873 aussprach und Disraeli damals teilte, es sei<lb/> am besten, wenn England seine Kolonien, diesen „Mühlstein um unsern Hals,"<lb/> möglichst bald los würde, ist längst überwunden; die Kolonien, diese „glän¬<lb/> zenden jungen Nationen," setzen heute ihren Stolz in die Verbindung mit dem<lb/> Mutterlande Motbör Oountr^), ihre Vertreter paradierten 1897 vor der Königin<lb/> bei ihrem sechzigjährigen Regierungsjubilüum, und sie sandten 1899 ihre<lb/> Truppen nach Südafrika. „Das britische Reich hatte sich selbst wieder¬<lb/> gefunden." Darum „kann die Aufmerksamkeit seiner Staatsmänner nicht mehr<lb/> länger ausschließlich deu häuslichen Angelegenheiten zweier kleiner Inseln ge¬<lb/> widmet sein, sondern wir müssen hinfort in allen politischen Fragen nicht nur<lb/> die Interessen, sondern auch die Gefühle des Volks von 6rvatkr Lritgin be¬<lb/> rücksichtigen" und „danach unsre auswärtige Politik einrichten." Dies ist bisher<lb/> viel zu wenig geschehn, England ist namentlich gegenüber Deutschland viel zu<lb/> entgegenkommend gewesen. Es hat den sangeblichenj Versuch Deutschlands,<lb/> Europa gegen England in Bewegung zu setzen (1896), „mit einem englisch¬<lb/> deutschen Abkommen vergolten, das ihm sDeutschlandj die Anwartschaft auf<lb/> weite Gebiete jdes portugiesischen Afrikasj sicherte, auf die es nicht deu Schatten<lb/> eines Anspruchs hat" irovaräscl lor lailin^ to raiss IZuropö against us<lb/> an ^nßIo-<Zermsn gM'esMent ssvurmK to lior ddo reversio» to sxaoious tsrri-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0378]
Deutschland und Äuglnid
orsasinAl^ äsx«in1vnd, on a korsi^u kooÄ suppig, as on koreiZn supplios ok
ana xartisll^ wMuk»otureck artivloch, baß Deutschland sich aus einem Ackerbau¬
in ein Industrieland zu verwandeln im Begriffe steht, und daß es, „wenn dieser
Prozeß noch ein Vierteljahrhundert ungestört weiter geht, für sein Wohl¬
befinden von den Hochstraßen zur See nicht weniger abhängig sein wird, als
wir es sind" ilk tds xroosss oontinuss lor anotnor inartvr ok osuturz^, siro
>öl11 booows no Isss clopsnäsni on tlro oovan niZovs^s lor der xrosxsritx
tbsin v<z aro). »llso ungefähr die Begründung des deutschen Flottengesetzes
von 1900! Trotzdem möchte uns die Ra,timrNl lioviov alle Thüren vor der Nase
zuschlagen. Wenn das nicht ein „dreister Cynismus" ist, dann giebt es keinen.
Übrigens mag man sich in England nicht unsern Kopf zerbrechen. Deutschland
ist keine Insel, die man durch eine Blockade aushungern könnte, wie England,
und wir haben gar keine Neigung, ein Industrie- und Handelsvolk nach eng¬
lischem Muster zu werden. Für ein zweites derart hat die Welt gar keinen
Raum, und wir wollen uns eine blühende Landwirtschaft, einen kräftigen
Grundbesitzerstand aus wirtschaftlichen wie aus sozialen Gründen erhalten. Die
Vernichtung des Bauernstands und des Ackerbaus, die Verwandlung des
größten Teils des offnen Landes in grundherrliche Viehweiden, Jagdgründe,
Parks und „Schaudörfer" lMov pill^göö), die sich in England vollzogen haben,
gilt uns als eine kaum weniger krankhafte, unnatürliche Entwicklung, als die
künstliche Verödung der römischen Campagna, keineswegs als ein erstrebens¬
wertes oder auch nur erträgliches Ziel.
Um nun das bedrohliche Wachstum Deutschlands zur See- und Welt¬
macht aufzuhalten, hat England nach der Mtiorml Leviovv nicht nur nichts
gethan, sondern hat es selbst sogar gefördert. Zwar die Ansicht, die Gladstone,
tbs Zrsat via ursn, noch 1873 aussprach und Disraeli damals teilte, es sei
am besten, wenn England seine Kolonien, diesen „Mühlstein um unsern Hals,"
möglichst bald los würde, ist längst überwunden; die Kolonien, diese „glän¬
zenden jungen Nationen," setzen heute ihren Stolz in die Verbindung mit dem
Mutterlande Motbör Oountr^), ihre Vertreter paradierten 1897 vor der Königin
bei ihrem sechzigjährigen Regierungsjubilüum, und sie sandten 1899 ihre
Truppen nach Südafrika. „Das britische Reich hatte sich selbst wieder¬
gefunden." Darum „kann die Aufmerksamkeit seiner Staatsmänner nicht mehr
länger ausschließlich deu häuslichen Angelegenheiten zweier kleiner Inseln ge¬
widmet sein, sondern wir müssen hinfort in allen politischen Fragen nicht nur
die Interessen, sondern auch die Gefühle des Volks von 6rvatkr Lritgin be¬
rücksichtigen" und „danach unsre auswärtige Politik einrichten." Dies ist bisher
viel zu wenig geschehn, England ist namentlich gegenüber Deutschland viel zu
entgegenkommend gewesen. Es hat den sangeblichenj Versuch Deutschlands,
Europa gegen England in Bewegung zu setzen (1896), „mit einem englisch¬
deutschen Abkommen vergolten, das ihm sDeutschlandj die Anwartschaft auf
weite Gebiete jdes portugiesischen Afrikasj sicherte, auf die es nicht deu Schatten
eines Anspruchs hat" irovaräscl lor lailin^ to raiss IZuropö against us
an ^nßIo-<Zermsn gM'esMent ssvurmK to lior ddo reversio» to sxaoious tsrri-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |