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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

fluchen Naturalismus haben die Kuustanschanungcn des Verfassers ebensowenig gemein,
wie mit den sogenannten idealistischen Tendenzen eines gewissen modernsten raffinierter
"Ästhctentums." Ein gesunder Idealismus giebt sich in seinen "Betrachtungen"
überall kund. Seine mannigfaltige Litternturkeuutuis -- erfreulicherweise ist ihm
auch unsre ältere ästhetische Litteratur nicht fremd -- setzt ihn instant, durch manches
gute Zitat seiue Anschauungen zu bekrnftlgeu. In dem Kapitel über die Schönheit
beruft er sich an erster Stelle ans Friedrich Bischer. Wo er ans moderne Kunst
und Dichtung zu sprechen kommt, wird man seinen anerkennenden, wie seinen ab¬
weisender Urteilen fast immer beipflichten können.

Einer der übrigen Aufsätze hat den frappanten Titel: "Das Skelett als Er¬
zieher." Der Verfasser hat, wie er hier sagt, in Professor Lichtwarcks Schrift
"Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken" einen schrecklichen Fund gemacht:
Holbeins Totentanz solle der künstlerischen Jugenderziehung dienen. Der Gedanke,
Kindern den Totentanz in die Hand zu geben, erscheint ihm unleidlich, als im
höchsten Grad nnpiidagogisch, und wir meinen, mit Recht. "Dieses Hvlbeinschc
Werk enthält eine finstre Ironie. Ironie ist das Gift der Naivität." Auch in
Bezug auf andre Werke der ältern deutschen Kunst, von denen Lichtwarck meint,
daß sie mit in erster Linie geeignet seien, das deutsche Kind in die Kunst ein-
znsühre", ist der Verfasser andrer Ansicht. Was an Martin Schon wirklich schön
ist, dafür könne das Kind kein Gefühl haben. "Man gebe den Kindern anfangs
nur Wohlklnug, der Masse, der Linie und besonders der Farbe. Wohlklang aber
atmet nnr die ausgereifte, voll erblühte .Kunst."

In dem folgenden Aufsatz ergreift der Verfasser in eigner Sache das Wort.
Er verteidigt hier ein von ihm selbst, als dein jetzigen Inhaber der Verlagsbuch¬
handlung von E. A. Seemann, im vorige" Jahr begonnenes Werk, die Nachbildungen
vou Gemälden alter Meister in Dreifarbendruck, gegen die Angriffe Professor
Muthers. Das Unternehmen bot zunächst nicht geringe Schwierigkeiten, die An¬
wendung des Dreifarbendrucks uns derartige Reproduktionen war etwas neues.
Daß die technischen Hindernisse, die sich dabei herausstellten, nicht sogleich in der
ersten Lieferung des Werks überwunden waren, hat sich der Herausgeber selbst nicht
verhehlt. Die Fortschritte, die schon die nächstfolgenden Lieferungen zeigten, wird
jeder gerecht Urteilende anerkennen. Professor Mulder, der eine Reihe solcher Liefe¬
rungen kannte, verurteilte sie schlechtweg, mit dem Aufgebot der verwerfendsten
Ausdrücke. Bei der scharfen Erwiderung auf diese Kritik, die sich auch von persön¬
lichen Invektiven nicht frei hielt, war der Herausgeber in der glücklichen Lage, sich
ans zahlreiche anerkennende Urteile über das Werk stützen zu können, vor allem konnte
er sich ans das schwer wiegende Urteil Ndolf Menzels berufe", von dein er mitteilt,
daß er sich über die Nachbilduuge" vo" Ja" vel" Eycks "Mann mit den Nelken"
und Terborchs "Konzert" in der Berliner Gemäldegalerie höchst beifällig geäußert
habe. Die Behauptung Professor Muthers, daß das neue Verfahren eine An¬
wendung vor den Originalen noch nicht gestatte, daß für die Dreifarbcnaufnahme
immer eine Kopie des Originals hergestellt werden müsse, beruht ans Unkenntnis
der Sache. Für eine große Zahl der in dem Seemannschen Werk bis jetzt ver¬
öffentlichten Blätter sind die Aufnahmen unmittelbar nach den Originalen gemacht
worden. Nur in deu Fällen, wo die Originale für solche Aufnahmen nicht zur
Verfügung gestellt wurden, haben Kopien als Vorlagen gedient.

Die letzten Kapitel der Schrift sind auch "och Professor Mulder gewidmet.
Eine hier mitgeteilte Arbeit von Dr. W. Gensel bringt neue, sehr merkwürdige
Nachweise über die bekannte Methode der Mntherschcn Geschichtschreibung.


--e.


Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlna von Fr. Will). Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Litteratur

fluchen Naturalismus haben die Kuustanschanungcn des Verfassers ebensowenig gemein,
wie mit den sogenannten idealistischen Tendenzen eines gewissen modernsten raffinierter
„Ästhctentums." Ein gesunder Idealismus giebt sich in seinen „Betrachtungen"
überall kund. Seine mannigfaltige Litternturkeuutuis — erfreulicherweise ist ihm
auch unsre ältere ästhetische Litteratur nicht fremd — setzt ihn instant, durch manches
gute Zitat seiue Anschauungen zu bekrnftlgeu. In dem Kapitel über die Schönheit
beruft er sich an erster Stelle ans Friedrich Bischer. Wo er ans moderne Kunst
und Dichtung zu sprechen kommt, wird man seinen anerkennenden, wie seinen ab¬
weisender Urteilen fast immer beipflichten können.

Einer der übrigen Aufsätze hat den frappanten Titel: „Das Skelett als Er¬
zieher." Der Verfasser hat, wie er hier sagt, in Professor Lichtwarcks Schrift
„Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken" einen schrecklichen Fund gemacht:
Holbeins Totentanz solle der künstlerischen Jugenderziehung dienen. Der Gedanke,
Kindern den Totentanz in die Hand zu geben, erscheint ihm unleidlich, als im
höchsten Grad nnpiidagogisch, und wir meinen, mit Recht. „Dieses Hvlbeinschc
Werk enthält eine finstre Ironie. Ironie ist das Gift der Naivität." Auch in
Bezug auf andre Werke der ältern deutschen Kunst, von denen Lichtwarck meint,
daß sie mit in erster Linie geeignet seien, das deutsche Kind in die Kunst ein-
znsühre», ist der Verfasser andrer Ansicht. Was an Martin Schon wirklich schön
ist, dafür könne das Kind kein Gefühl haben. „Man gebe den Kindern anfangs
nur Wohlklnug, der Masse, der Linie und besonders der Farbe. Wohlklang aber
atmet nnr die ausgereifte, voll erblühte .Kunst."

In dem folgenden Aufsatz ergreift der Verfasser in eigner Sache das Wort.
Er verteidigt hier ein von ihm selbst, als dein jetzigen Inhaber der Verlagsbuch¬
handlung von E. A. Seemann, im vorige» Jahr begonnenes Werk, die Nachbildungen
vou Gemälden alter Meister in Dreifarbendruck, gegen die Angriffe Professor
Muthers. Das Unternehmen bot zunächst nicht geringe Schwierigkeiten, die An¬
wendung des Dreifarbendrucks uns derartige Reproduktionen war etwas neues.
Daß die technischen Hindernisse, die sich dabei herausstellten, nicht sogleich in der
ersten Lieferung des Werks überwunden waren, hat sich der Herausgeber selbst nicht
verhehlt. Die Fortschritte, die schon die nächstfolgenden Lieferungen zeigten, wird
jeder gerecht Urteilende anerkennen. Professor Mulder, der eine Reihe solcher Liefe¬
rungen kannte, verurteilte sie schlechtweg, mit dem Aufgebot der verwerfendsten
Ausdrücke. Bei der scharfen Erwiderung auf diese Kritik, die sich auch von persön¬
lichen Invektiven nicht frei hielt, war der Herausgeber in der glücklichen Lage, sich
ans zahlreiche anerkennende Urteile über das Werk stützen zu können, vor allem konnte
er sich ans das schwer wiegende Urteil Ndolf Menzels berufe», von dein er mitteilt,
daß er sich über die Nachbilduuge» vo» Ja» vel» Eycks „Mann mit den Nelken"
und Terborchs „Konzert" in der Berliner Gemäldegalerie höchst beifällig geäußert
habe. Die Behauptung Professor Muthers, daß das neue Verfahren eine An¬
wendung vor den Originalen noch nicht gestatte, daß für die Dreifarbcnaufnahme
immer eine Kopie des Originals hergestellt werden müsse, beruht ans Unkenntnis
der Sache. Für eine große Zahl der in dem Seemannschen Werk bis jetzt ver¬
öffentlichten Blätter sind die Aufnahmen unmittelbar nach den Originalen gemacht
worden. Nur in deu Fällen, wo die Originale für solche Aufnahmen nicht zur
Verfügung gestellt wurden, haben Kopien als Vorlagen gedient.

Die letzten Kapitel der Schrift sind auch »och Professor Mulder gewidmet.
Eine hier mitgeteilte Arbeit von Dr. W. Gensel bringt neue, sehr merkwürdige
Nachweise über die bekannte Methode der Mntherschcn Geschichtschreibung.


—e.


Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlna von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0320] Litteratur fluchen Naturalismus haben die Kuustanschanungcn des Verfassers ebensowenig gemein, wie mit den sogenannten idealistischen Tendenzen eines gewissen modernsten raffinierter „Ästhctentums." Ein gesunder Idealismus giebt sich in seinen „Betrachtungen" überall kund. Seine mannigfaltige Litternturkeuutuis — erfreulicherweise ist ihm auch unsre ältere ästhetische Litteratur nicht fremd — setzt ihn instant, durch manches gute Zitat seiue Anschauungen zu bekrnftlgeu. In dem Kapitel über die Schönheit beruft er sich an erster Stelle ans Friedrich Bischer. Wo er ans moderne Kunst und Dichtung zu sprechen kommt, wird man seinen anerkennenden, wie seinen ab¬ weisender Urteilen fast immer beipflichten können. Einer der übrigen Aufsätze hat den frappanten Titel: „Das Skelett als Er¬ zieher." Der Verfasser hat, wie er hier sagt, in Professor Lichtwarcks Schrift „Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken" einen schrecklichen Fund gemacht: Holbeins Totentanz solle der künstlerischen Jugenderziehung dienen. Der Gedanke, Kindern den Totentanz in die Hand zu geben, erscheint ihm unleidlich, als im höchsten Grad nnpiidagogisch, und wir meinen, mit Recht. „Dieses Hvlbeinschc Werk enthält eine finstre Ironie. Ironie ist das Gift der Naivität." Auch in Bezug auf andre Werke der ältern deutschen Kunst, von denen Lichtwarck meint, daß sie mit in erster Linie geeignet seien, das deutsche Kind in die Kunst ein- znsühre», ist der Verfasser andrer Ansicht. Was an Martin Schon wirklich schön ist, dafür könne das Kind kein Gefühl haben. „Man gebe den Kindern anfangs nur Wohlklnug, der Masse, der Linie und besonders der Farbe. Wohlklang aber atmet nnr die ausgereifte, voll erblühte .Kunst." In dem folgenden Aufsatz ergreift der Verfasser in eigner Sache das Wort. Er verteidigt hier ein von ihm selbst, als dein jetzigen Inhaber der Verlagsbuch¬ handlung von E. A. Seemann, im vorige» Jahr begonnenes Werk, die Nachbildungen vou Gemälden alter Meister in Dreifarbendruck, gegen die Angriffe Professor Muthers. Das Unternehmen bot zunächst nicht geringe Schwierigkeiten, die An¬ wendung des Dreifarbendrucks uns derartige Reproduktionen war etwas neues. Daß die technischen Hindernisse, die sich dabei herausstellten, nicht sogleich in der ersten Lieferung des Werks überwunden waren, hat sich der Herausgeber selbst nicht verhehlt. Die Fortschritte, die schon die nächstfolgenden Lieferungen zeigten, wird jeder gerecht Urteilende anerkennen. Professor Mulder, der eine Reihe solcher Liefe¬ rungen kannte, verurteilte sie schlechtweg, mit dem Aufgebot der verwerfendsten Ausdrücke. Bei der scharfen Erwiderung auf diese Kritik, die sich auch von persön¬ lichen Invektiven nicht frei hielt, war der Herausgeber in der glücklichen Lage, sich ans zahlreiche anerkennende Urteile über das Werk stützen zu können, vor allem konnte er sich ans das schwer wiegende Urteil Ndolf Menzels berufe», von dein er mitteilt, daß er sich über die Nachbilduuge» vo» Ja» vel» Eycks „Mann mit den Nelken" und Terborchs „Konzert" in der Berliner Gemäldegalerie höchst beifällig geäußert habe. Die Behauptung Professor Muthers, daß das neue Verfahren eine An¬ wendung vor den Originalen noch nicht gestatte, daß für die Dreifarbcnaufnahme immer eine Kopie des Originals hergestellt werden müsse, beruht ans Unkenntnis der Sache. Für eine große Zahl der in dem Seemannschen Werk bis jetzt ver¬ öffentlichten Blätter sind die Aufnahmen unmittelbar nach den Originalen gemacht worden. Nur in deu Fällen, wo die Originale für solche Aufnahmen nicht zur Verfügung gestellt wurden, haben Kopien als Vorlagen gedient. Die letzten Kapitel der Schrift sind auch »och Professor Mulder gewidmet. Eine hier mitgeteilte Arbeit von Dr. W. Gensel bringt neue, sehr merkwürdige Nachweise über die bekannte Methode der Mntherschcn Geschichtschreibung. —e. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlna von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/320>, abgerufen am 27.07.2024.