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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Helleilentum und Christentum

ihre Wirkungskreise reinlich voneinander abzugrenzen. Namentlich die Winde
scheinen allen Göttern ohne Ausnahme zur Verfügung zu stehn. Es giebt
keinen höhern und keinen niedern Gott bis zur Nymphe Kalypso hinab, der nicht
zuweilen einem Seefahrer günstigen oder ungünstigen Wind sendete, und es scheint
nicht, daß in jeden: einzelnen Falle Aotus, der Schaffner der Winde, in An¬
spruch genommen worden ist. Und nicht bloß Poseidon, sondern auch Zeus, der
Wolkenversammler, erregt Stürme, während andrerseits auch Poseidon Wolken
versammelt, da ja Seestürme gewöhnlich bei bedecktem Himmel losbrechen.
Als menschenähnliche Wesen sind die Götter geschlechtlich, leben in der Ehe
und sind teils legitimen teils illegitimen Verbindungen entsprossen. Einiger¬
maßen klare Familienverhältnisse und Stammbäume findet man jedoch nur bei
den obern Göttern. Der Ursprung der Götter überhaupt bleibt gleich dem
der Menschen in Dunkel gehüllt. Aus dem Okeanos sollen nach Il. 14, 246-
alle Wesen hervorgegangen sein, aber den Erechtheus hat nach Il. 2, 548 die
fruchtbare Erde geboren. Jedenfalls rühmt sich keiner der olympischen Götter,
daß er, selbst ungeschaffen und nngeborcn, die Menschen geschaffen habe,
wogegen nicht wenige menschliche Helden von Göttern gezeugt sind. Zeus,
Poseidon und Hades sind Söhne des Kronos und der Rhea, über deren Ur¬
sprung wir bei Homer nichts näheres erfahren. Jene drei haben die Welt¬
herrschaft in der Weise unter sich geteilt, daß Zeus den Himmel samt Luft¬
raum und Wolken, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt regiert.
Den Olymp, wo jeder Gott seinen Palast hat,^) und die Erde behalten
sie gemeinsam. Poseidon scheint denn auch lieber ans dem Olymp und auf
Erden als in der Salzflut zu weilen, und zuweilen besucht er seinen Palast
in Aga, womit ohne Zweifel sein dortiger Tempel gemeint ist. Here hat als
Schwester und Gattin des Zeus Anteil an seiner Macht und Herrlichkeit, doch
steht sie in beidem hinter ihm zurück lind muß einmal von dein Erzürnten
grausame Strafe erleiden. Dagegen ist sie, und ebenso Pallas Athene, der
Gedanke des Zeus, stärker als Poseidon; uoch weit weniger wagen die übrigen
Olympier, ein Apoll, ein Ares, sich mit den beiden mächtigen Göttinnen zu
messen, und Apoll scheut auch den Poseidon als Ohm. Dieser begehrt gegen
den älter" und mächtigern Bruder manchmal auf, fügt sich aber schließlich
immer dessen Geboten. Die Art und Weise, wie des Obergotts gewaltige
Kraft manchmal veranschaulicht wird, z. V. daß alle Olympier zusammen, wenn
sie sich an eine goldne Kette hängten, die er hielte, ihn nicht vom Olymp
herunter zu ziehn vermöchten, ist mehr als kindlich. Mit Hades, dem unter¬
irdischen Zeus, wie er auch genannt wird, und seiner Persephone pflegen die
Olympier keinen Verkehr, ihnen graut vor dem Wust dn drunten, und Hades
schämt sich seines häßlichen Hauses; wenn Poseidon die Erde erschüttert, hat
Hades Angst, die Menschen möchten durch eiuen Spalt hineinschaun.



*) Ob es sich mit dein Olymp so verhält, wie das Volk glaubt, scheint nach Ob. 6,
dem Homer zweifelhaft zu sein,- oder vielleicht seinein Bearbeiter in einer Zeit, wo der Gipfel
des Berges schon erstiegen war?
Helleilentum und Christentum

ihre Wirkungskreise reinlich voneinander abzugrenzen. Namentlich die Winde
scheinen allen Göttern ohne Ausnahme zur Verfügung zu stehn. Es giebt
keinen höhern und keinen niedern Gott bis zur Nymphe Kalypso hinab, der nicht
zuweilen einem Seefahrer günstigen oder ungünstigen Wind sendete, und es scheint
nicht, daß in jeden: einzelnen Falle Aotus, der Schaffner der Winde, in An¬
spruch genommen worden ist. Und nicht bloß Poseidon, sondern auch Zeus, der
Wolkenversammler, erregt Stürme, während andrerseits auch Poseidon Wolken
versammelt, da ja Seestürme gewöhnlich bei bedecktem Himmel losbrechen.
Als menschenähnliche Wesen sind die Götter geschlechtlich, leben in der Ehe
und sind teils legitimen teils illegitimen Verbindungen entsprossen. Einiger¬
maßen klare Familienverhältnisse und Stammbäume findet man jedoch nur bei
den obern Göttern. Der Ursprung der Götter überhaupt bleibt gleich dem
der Menschen in Dunkel gehüllt. Aus dem Okeanos sollen nach Il. 14, 246-
alle Wesen hervorgegangen sein, aber den Erechtheus hat nach Il. 2, 548 die
fruchtbare Erde geboren. Jedenfalls rühmt sich keiner der olympischen Götter,
daß er, selbst ungeschaffen und nngeborcn, die Menschen geschaffen habe,
wogegen nicht wenige menschliche Helden von Göttern gezeugt sind. Zeus,
Poseidon und Hades sind Söhne des Kronos und der Rhea, über deren Ur¬
sprung wir bei Homer nichts näheres erfahren. Jene drei haben die Welt¬
herrschaft in der Weise unter sich geteilt, daß Zeus den Himmel samt Luft¬
raum und Wolken, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt regiert.
Den Olymp, wo jeder Gott seinen Palast hat,^) und die Erde behalten
sie gemeinsam. Poseidon scheint denn auch lieber ans dem Olymp und auf
Erden als in der Salzflut zu weilen, und zuweilen besucht er seinen Palast
in Aga, womit ohne Zweifel sein dortiger Tempel gemeint ist. Here hat als
Schwester und Gattin des Zeus Anteil an seiner Macht und Herrlichkeit, doch
steht sie in beidem hinter ihm zurück lind muß einmal von dein Erzürnten
grausame Strafe erleiden. Dagegen ist sie, und ebenso Pallas Athene, der
Gedanke des Zeus, stärker als Poseidon; uoch weit weniger wagen die übrigen
Olympier, ein Apoll, ein Ares, sich mit den beiden mächtigen Göttinnen zu
messen, und Apoll scheut auch den Poseidon als Ohm. Dieser begehrt gegen
den älter» und mächtigern Bruder manchmal auf, fügt sich aber schließlich
immer dessen Geboten. Die Art und Weise, wie des Obergotts gewaltige
Kraft manchmal veranschaulicht wird, z. V. daß alle Olympier zusammen, wenn
sie sich an eine goldne Kette hängten, die er hielte, ihn nicht vom Olymp
herunter zu ziehn vermöchten, ist mehr als kindlich. Mit Hades, dem unter¬
irdischen Zeus, wie er auch genannt wird, und seiner Persephone pflegen die
Olympier keinen Verkehr, ihnen graut vor dem Wust dn drunten, und Hades
schämt sich seines häßlichen Hauses; wenn Poseidon die Erde erschüttert, hat
Hades Angst, die Menschen möchten durch eiuen Spalt hineinschaun.



*) Ob es sich mit dein Olymp so verhält, wie das Volk glaubt, scheint nach Ob. 6,
dem Homer zweifelhaft zu sein,- oder vielleicht seinein Bearbeiter in einer Zeit, wo der Gipfel
des Berges schon erstiegen war?
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[0295] Helleilentum und Christentum ihre Wirkungskreise reinlich voneinander abzugrenzen. Namentlich die Winde scheinen allen Göttern ohne Ausnahme zur Verfügung zu stehn. Es giebt keinen höhern und keinen niedern Gott bis zur Nymphe Kalypso hinab, der nicht zuweilen einem Seefahrer günstigen oder ungünstigen Wind sendete, und es scheint nicht, daß in jeden: einzelnen Falle Aotus, der Schaffner der Winde, in An¬ spruch genommen worden ist. Und nicht bloß Poseidon, sondern auch Zeus, der Wolkenversammler, erregt Stürme, während andrerseits auch Poseidon Wolken versammelt, da ja Seestürme gewöhnlich bei bedecktem Himmel losbrechen. Als menschenähnliche Wesen sind die Götter geschlechtlich, leben in der Ehe und sind teils legitimen teils illegitimen Verbindungen entsprossen. Einiger¬ maßen klare Familienverhältnisse und Stammbäume findet man jedoch nur bei den obern Göttern. Der Ursprung der Götter überhaupt bleibt gleich dem der Menschen in Dunkel gehüllt. Aus dem Okeanos sollen nach Il. 14, 246- alle Wesen hervorgegangen sein, aber den Erechtheus hat nach Il. 2, 548 die fruchtbare Erde geboren. Jedenfalls rühmt sich keiner der olympischen Götter, daß er, selbst ungeschaffen und nngeborcn, die Menschen geschaffen habe, wogegen nicht wenige menschliche Helden von Göttern gezeugt sind. Zeus, Poseidon und Hades sind Söhne des Kronos und der Rhea, über deren Ur¬ sprung wir bei Homer nichts näheres erfahren. Jene drei haben die Welt¬ herrschaft in der Weise unter sich geteilt, daß Zeus den Himmel samt Luft¬ raum und Wolken, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt regiert. Den Olymp, wo jeder Gott seinen Palast hat,^) und die Erde behalten sie gemeinsam. Poseidon scheint denn auch lieber ans dem Olymp und auf Erden als in der Salzflut zu weilen, und zuweilen besucht er seinen Palast in Aga, womit ohne Zweifel sein dortiger Tempel gemeint ist. Here hat als Schwester und Gattin des Zeus Anteil an seiner Macht und Herrlichkeit, doch steht sie in beidem hinter ihm zurück lind muß einmal von dein Erzürnten grausame Strafe erleiden. Dagegen ist sie, und ebenso Pallas Athene, der Gedanke des Zeus, stärker als Poseidon; uoch weit weniger wagen die übrigen Olympier, ein Apoll, ein Ares, sich mit den beiden mächtigen Göttinnen zu messen, und Apoll scheut auch den Poseidon als Ohm. Dieser begehrt gegen den älter» und mächtigern Bruder manchmal auf, fügt sich aber schließlich immer dessen Geboten. Die Art und Weise, wie des Obergotts gewaltige Kraft manchmal veranschaulicht wird, z. V. daß alle Olympier zusammen, wenn sie sich an eine goldne Kette hängten, die er hielte, ihn nicht vom Olymp herunter zu ziehn vermöchten, ist mehr als kindlich. Mit Hades, dem unter¬ irdischen Zeus, wie er auch genannt wird, und seiner Persephone pflegen die Olympier keinen Verkehr, ihnen graut vor dem Wust dn drunten, und Hades schämt sich seines häßlichen Hauses; wenn Poseidon die Erde erschüttert, hat Hades Angst, die Menschen möchten durch eiuen Spalt hineinschaun. *) Ob es sich mit dein Olymp so verhält, wie das Volk glaubt, scheint nach Ob. 6, dem Homer zweifelhaft zu sein,- oder vielleicht seinein Bearbeiter in einer Zeit, wo der Gipfel des Berges schon erstiegen war?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/295>, abgerufen am 01.09.2024.