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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Unter dem Deckmantel eines Philologen, Naturforschers oder Mathematikers steht
es ihm frei, seinen Neigungen für die reine Philosophie nachzugehn. Auch die gegen¬
wärtigen Vertreter der Philosophie sind wohl ohne Ausnahme der Ansicht, daß
man am besten zunächst etwas andres studiert (wie sie selbst es einst gethan haben)
und dann erst als reiner Philosoph anftritt. Daher kommt es, daß frühere Philo-
logen, Naturforscher, Mathematiker, ja anch Theologen und andre mehr in bunten
Gemisch als Bernfsphilosopheu wirken, und an sich liegt darin für die Philosophie
kein Nachteil. Bei weitem überwiegend ist aber, wie jeder Kenner der Verhältnisse
zugeben wird, die Zahl der Philosophen, die die exakten Wissenschaften nicht studiert
haben und sie kaum anders als von der Schule her kennen, Daraus ergiebt sich
ohne weiteres, daß die Beziehungen zwischen der Philosophie und den exakten
Wissenschaften nur ganz unbedeutend sein können, da sie nur von wenig Philosophen
unterhalten werden.

Es gab eine Zeit für die Philosophie, wo man diese Beobachtung nicht hätte
machen können. In philosophischen Kreisen hört man oft sagen, Kant sei von Hanse
ans Mathematiker gewesen. Ebensogut konnte man behaupten, er sei Astronom,
Physiker, Zoolog und gewiß auch Philolog gewesen. Was gehörte damals dnz",
dies alles in einer Person zu sein, wo man bei einem und demselben Professor
über vier bis fünf ganz verschiedne Fächer Vorlesungen hören konnte und die ganze
Wissenschaft in einigen wenigen Kompendien (wenn auch mit behaglicher Breite)
niedergelegt war! Aber wer könnte jetzt, wo sich die einzelnen Disziplinen in
stetigem Wachstum immer mehr von dem gemeinsamen Stamme entfernt haben,
der Aristoteles sein, der sie alle beherrschte! Niemand wird bei der gegenwärtigen
Lage der Dinge dem einzelnen Philosophen einen Vorwurf daraus macheu, daß er
ganze Gebiete der Wissenschaft gar nicht oder mir sehr oberflächlich kennt. Es kann
aber für die Philosophie selbst kein Borten sein, wenn eine bestimmte Einseitigkeit
fast zur Regel wird. Die Philosophie verliert dadurch ihre frühere universelle Be-
deutung, und einige Anzeichen dafür treten schon jetzt ganz unverkennbar hervor.
Die Vertreter der von der Philosophie vernachlässigten Gebiete (wir meinen vor
allem die exakten Wissenschaften) fangen an, selbst für ihren philosophischen Haus¬
bedarf zu sorgen. Man denke z. B. an Helmholtz, die beiden Dubois-Reymond,
Ernst Mach und Ernst Haeckel. Ihre Leistungen erfreuen sich nicht zum mindesten
deshalb eines so hohen Ansehens, weil ihnen von philosophischer Seite so gut wie
gar keine Konkurrenz gemacht wird. Weshalb haben die Philosophen nicht genng
Männer unter sich, die imstande sind, hier für die alten Rechte der Philosophie
mit Erfolg einzntrcte"?

Man darf bei der gegenwärtig so hohen Entwicklung und dem immer stärker"
Hervortreten der exakten Wissenschaften einen viel großem Prozentsatz von Philo¬
sophen verlangen, die für diese Wissenschaften Verständnis haben. Dieses Ver¬
ständnis darf sich aber -- und das ist ganz besonders zu betonen -- nicht bloß
darcinf beschränken, daß man die Fähigkeit hat, die Resultate der exakten Wissen¬
schaften zu verstehn, um sie dann in philosophischer Einkleidung dem staunenden
Publikum vorzutragen. Mit nichts wird ein größerer Unfug getrieben als mit
den Resultaten gerade der exakten Wissenschaften. Diesen Resultaten sieht man
gewöhnlich nicht an, ans wie vielen Hypothesen sie berus", wahrend sich der Fach¬
gelehrte dessen wohl bewußt ist oder es wenigstens leichter sein kann als andre.
Besonders jetzt ist ja erfreulicherweise der kritische Geist in den exakten Wissen¬
schaften in vollster Blüte, und so manche Wahrheit, die einst mit großer Feierlich¬
keit als absolut verkündigt wurde, hat nur uoch hypothetische Geltung. In der
Physik und in der Chemie läßt man gewisse fnndamcntnle Anschauungen, ohne die
man früher nicht auskommen konnte, allmählich fallen. In der Mathematik ist sogar
der Größenbegriff in den letzten Jahrzehnten ein andrer geworden. Heute kaun


Unter dem Deckmantel eines Philologen, Naturforschers oder Mathematikers steht
es ihm frei, seinen Neigungen für die reine Philosophie nachzugehn. Auch die gegen¬
wärtigen Vertreter der Philosophie sind wohl ohne Ausnahme der Ansicht, daß
man am besten zunächst etwas andres studiert (wie sie selbst es einst gethan haben)
und dann erst als reiner Philosoph anftritt. Daher kommt es, daß frühere Philo-
logen, Naturforscher, Mathematiker, ja anch Theologen und andre mehr in bunten
Gemisch als Bernfsphilosopheu wirken, und an sich liegt darin für die Philosophie
kein Nachteil. Bei weitem überwiegend ist aber, wie jeder Kenner der Verhältnisse
zugeben wird, die Zahl der Philosophen, die die exakten Wissenschaften nicht studiert
haben und sie kaum anders als von der Schule her kennen, Daraus ergiebt sich
ohne weiteres, daß die Beziehungen zwischen der Philosophie und den exakten
Wissenschaften nur ganz unbedeutend sein können, da sie nur von wenig Philosophen
unterhalten werden.

Es gab eine Zeit für die Philosophie, wo man diese Beobachtung nicht hätte
machen können. In philosophischen Kreisen hört man oft sagen, Kant sei von Hanse
ans Mathematiker gewesen. Ebensogut konnte man behaupten, er sei Astronom,
Physiker, Zoolog und gewiß auch Philolog gewesen. Was gehörte damals dnz»,
dies alles in einer Person zu sein, wo man bei einem und demselben Professor
über vier bis fünf ganz verschiedne Fächer Vorlesungen hören konnte und die ganze
Wissenschaft in einigen wenigen Kompendien (wenn auch mit behaglicher Breite)
niedergelegt war! Aber wer könnte jetzt, wo sich die einzelnen Disziplinen in
stetigem Wachstum immer mehr von dem gemeinsamen Stamme entfernt haben,
der Aristoteles sein, der sie alle beherrschte! Niemand wird bei der gegenwärtigen
Lage der Dinge dem einzelnen Philosophen einen Vorwurf daraus macheu, daß er
ganze Gebiete der Wissenschaft gar nicht oder mir sehr oberflächlich kennt. Es kann
aber für die Philosophie selbst kein Borten sein, wenn eine bestimmte Einseitigkeit
fast zur Regel wird. Die Philosophie verliert dadurch ihre frühere universelle Be-
deutung, und einige Anzeichen dafür treten schon jetzt ganz unverkennbar hervor.
Die Vertreter der von der Philosophie vernachlässigten Gebiete (wir meinen vor
allem die exakten Wissenschaften) fangen an, selbst für ihren philosophischen Haus¬
bedarf zu sorgen. Man denke z. B. an Helmholtz, die beiden Dubois-Reymond,
Ernst Mach und Ernst Haeckel. Ihre Leistungen erfreuen sich nicht zum mindesten
deshalb eines so hohen Ansehens, weil ihnen von philosophischer Seite so gut wie
gar keine Konkurrenz gemacht wird. Weshalb haben die Philosophen nicht genng
Männer unter sich, die imstande sind, hier für die alten Rechte der Philosophie
mit Erfolg einzntrcte»?

Man darf bei der gegenwärtig so hohen Entwicklung und dem immer stärker»
Hervortreten der exakten Wissenschaften einen viel großem Prozentsatz von Philo¬
sophen verlangen, die für diese Wissenschaften Verständnis haben. Dieses Ver¬
ständnis darf sich aber — und das ist ganz besonders zu betonen — nicht bloß
darcinf beschränken, daß man die Fähigkeit hat, die Resultate der exakten Wissen¬
schaften zu verstehn, um sie dann in philosophischer Einkleidung dem staunenden
Publikum vorzutragen. Mit nichts wird ein größerer Unfug getrieben als mit
den Resultaten gerade der exakten Wissenschaften. Diesen Resultaten sieht man
gewöhnlich nicht an, ans wie vielen Hypothesen sie berus», wahrend sich der Fach¬
gelehrte dessen wohl bewußt ist oder es wenigstens leichter sein kann als andre.
Besonders jetzt ist ja erfreulicherweise der kritische Geist in den exakten Wissen¬
schaften in vollster Blüte, und so manche Wahrheit, die einst mit großer Feierlich¬
keit als absolut verkündigt wurde, hat nur uoch hypothetische Geltung. In der
Physik und in der Chemie läßt man gewisse fnndamcntnle Anschauungen, ohne die
man früher nicht auskommen konnte, allmählich fallen. In der Mathematik ist sogar
der Größenbegriff in den letzten Jahrzehnten ein andrer geworden. Heute kaun


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[0484] Unter dem Deckmantel eines Philologen, Naturforschers oder Mathematikers steht es ihm frei, seinen Neigungen für die reine Philosophie nachzugehn. Auch die gegen¬ wärtigen Vertreter der Philosophie sind wohl ohne Ausnahme der Ansicht, daß man am besten zunächst etwas andres studiert (wie sie selbst es einst gethan haben) und dann erst als reiner Philosoph anftritt. Daher kommt es, daß frühere Philo- logen, Naturforscher, Mathematiker, ja anch Theologen und andre mehr in bunten Gemisch als Bernfsphilosopheu wirken, und an sich liegt darin für die Philosophie kein Nachteil. Bei weitem überwiegend ist aber, wie jeder Kenner der Verhältnisse zugeben wird, die Zahl der Philosophen, die die exakten Wissenschaften nicht studiert haben und sie kaum anders als von der Schule her kennen, Daraus ergiebt sich ohne weiteres, daß die Beziehungen zwischen der Philosophie und den exakten Wissenschaften nur ganz unbedeutend sein können, da sie nur von wenig Philosophen unterhalten werden. Es gab eine Zeit für die Philosophie, wo man diese Beobachtung nicht hätte machen können. In philosophischen Kreisen hört man oft sagen, Kant sei von Hanse ans Mathematiker gewesen. Ebensogut konnte man behaupten, er sei Astronom, Physiker, Zoolog und gewiß auch Philolog gewesen. Was gehörte damals dnz», dies alles in einer Person zu sein, wo man bei einem und demselben Professor über vier bis fünf ganz verschiedne Fächer Vorlesungen hören konnte und die ganze Wissenschaft in einigen wenigen Kompendien (wenn auch mit behaglicher Breite) niedergelegt war! Aber wer könnte jetzt, wo sich die einzelnen Disziplinen in stetigem Wachstum immer mehr von dem gemeinsamen Stamme entfernt haben, der Aristoteles sein, der sie alle beherrschte! Niemand wird bei der gegenwärtigen Lage der Dinge dem einzelnen Philosophen einen Vorwurf daraus macheu, daß er ganze Gebiete der Wissenschaft gar nicht oder mir sehr oberflächlich kennt. Es kann aber für die Philosophie selbst kein Borten sein, wenn eine bestimmte Einseitigkeit fast zur Regel wird. Die Philosophie verliert dadurch ihre frühere universelle Be- deutung, und einige Anzeichen dafür treten schon jetzt ganz unverkennbar hervor. Die Vertreter der von der Philosophie vernachlässigten Gebiete (wir meinen vor allem die exakten Wissenschaften) fangen an, selbst für ihren philosophischen Haus¬ bedarf zu sorgen. Man denke z. B. an Helmholtz, die beiden Dubois-Reymond, Ernst Mach und Ernst Haeckel. Ihre Leistungen erfreuen sich nicht zum mindesten deshalb eines so hohen Ansehens, weil ihnen von philosophischer Seite so gut wie gar keine Konkurrenz gemacht wird. Weshalb haben die Philosophen nicht genng Männer unter sich, die imstande sind, hier für die alten Rechte der Philosophie mit Erfolg einzntrcte»? Man darf bei der gegenwärtig so hohen Entwicklung und dem immer stärker» Hervortreten der exakten Wissenschaften einen viel großem Prozentsatz von Philo¬ sophen verlangen, die für diese Wissenschaften Verständnis haben. Dieses Ver¬ ständnis darf sich aber — und das ist ganz besonders zu betonen — nicht bloß darcinf beschränken, daß man die Fähigkeit hat, die Resultate der exakten Wissen¬ schaften zu verstehn, um sie dann in philosophischer Einkleidung dem staunenden Publikum vorzutragen. Mit nichts wird ein größerer Unfug getrieben als mit den Resultaten gerade der exakten Wissenschaften. Diesen Resultaten sieht man gewöhnlich nicht an, ans wie vielen Hypothesen sie berus», wahrend sich der Fach¬ gelehrte dessen wohl bewußt ist oder es wenigstens leichter sein kann als andre. Besonders jetzt ist ja erfreulicherweise der kritische Geist in den exakten Wissen¬ schaften in vollster Blüte, und so manche Wahrheit, die einst mit großer Feierlich¬ keit als absolut verkündigt wurde, hat nur uoch hypothetische Geltung. In der Physik und in der Chemie läßt man gewisse fnndamcntnle Anschauungen, ohne die man früher nicht auskommen konnte, allmählich fallen. In der Mathematik ist sogar der Größenbegriff in den letzten Jahrzehnten ein andrer geworden. Heute kaun

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/484>, abgerufen am 22.07.2024.