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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Die Siegesallee in Berlin und ihr bildnerischer Schmuck

Uniform den Soldatenmantel tragend, bei aller Strenge und Energie wohlwollend
unter dem Hute hervorschauend, Jlge" dagegen, der "alte, Habite, treue, branden¬
burgische Vater," wie sein König ihn ehrend genannt hat, rin einem überaus klug,
vorsichtig, fast neugierig blickenden Diplomatengesicht unter der stattlichen Allonge¬
perücke. Beide Büsten siud feinsinnig konzipiert und sehr gut ausgeführt. Der
charakteristische" Schlichtheit und Einfachheit Friedrich Wilhelms I. entspricht die
völlige Schmucklosigkeit dieser Gruppe. Kein Ornament ziert die glatte Banklehne.
Für die Gesamtwirkung der Gruppe ist auch diese feine Enthaltsamkeit SiemeringL
von wesentlicher Bedeutung.

Die schwächste Seite Friedrich Wilhelms I. sind seine bekannten Mißgriffe in
der Erziehung des Kronprinzen. Immerhin handelte der König dabei in dem
vollen Bewußtsein der ungeheuern Verantwortung, die ihm oblag, und in der
Meinung, daß er den Kronprinzen mit unbeugsamer Energie so zu behandeln ver¬
pflichtet sei. Man kann nicht behaupten, daß der Kronprinz nicht anch seinen guten
Anteil Schuld an deu Mißverhältnissen getragen habe, unter denen er so schwer
zu leiden hatte. Immerhin erscheint es nuL fast wie ein Wunder, wie glücklich
schließlich diese merkwürdige Episode in der Geschichte des preußischen Königshauses
ausgelaufen ist. Denn wie immer man auch über Friedrich II. urteilen mag, un¬
bestritten gehört er zu deu größte" Männern der Weltgeschichte. Unser Volk
nennt ih" den alten Fritz und vermag sich ihn kaum anders als im Alter Vor¬
zustellen.

Daraus erklärt sich das Erstaune" bei der Enthüllung seines, wie schon er¬
wähnt worden ist, von Josef Uphues geschaffnen Staudbilds. Man hatte eine
Statue des alten Fritz erwartet und erblickte eine ungemein lebensvolle Figur des
uoch in voller Jugendkraft stehenden Königs, und diese Figur in so ungewohnter,
fast dramatisch wirkender Auffassung, daß nun sich mit diesem ganz neuen Eindruck,
deu "in" empfing, erst abfinden mußte, bevor man zur vollen Würdigung des
originellen Kunstwerks gelangte. Ein wirkliches und großes Kunstwerk ist dieser
Uphuessche Friedrich der Große, und es hat anch gar nicht lange gedauert, bis
dieser Eindruck allgemein durchschlug. Friedrich, den Dreispitz ans dem Haupte,
steht da in seiner vorn offnen Generalsuniform, über der Weste das breite Band
des Schwarzen Adlerordens. Die Beinkleider siud in die bis über das Knie
reichenden weichen und eleganten Reiterstiefel gesteckt; um die Schoßweste legt sich
lose die Schärpe, der Uniformrock, genan nach dem vom Könige getragnen, im
Hohenzvllernmusenm aufbewahrten Rocke gearbeitet, bauscht sich über dem links
darunter hervorragenden Degengriff leicht und natürlich ein wenig zur Seite. Der
rechte Arm ist ausgestreckt und hält mit der behandschuhten Hand deu berühmten
Krückstock schräg zur Seite, während die linke Hand mit dem zusammengefalteten
Handschuh zwanglos hinten anf dem Rücken liegt. Das sich unter dem mit Agraffe
und Plumage geschmückten Dreimaster hervvrdrängende, leicht gekräuselte Haar ist
hinten zu einem der Zeit entsprechenden, kurzen Zopf zusammengefaßt und von
einer Quaste zusammeugehnlte". Der König hält den Kopf, scharf nach links
schauend, zur Seite, sodaß das bekannte, hier noch jugendlich schöne Gesicht, wenn
man vor dem Denkmal steht, im schärfsten Profil erscheint, eine in der plastischen
Kunst kaum erhörte und nicht wenig gewagte Wendung, die nur ein seiner Sache
völlig sichrer Künstler riskieren konnte. Der König steht vor einem Baumstumpf,
ohne sich im geringsten anzulehnen. Die Haltung ist völlig natürlich, ohne jede
theatralische Positur, aber von ganz überraschender Lebendigkeit und realer Natur¬
wahrheit. Man muß sich den König vorstellen, wie er etwa nach der Schlacht
von Hohenfriedberg im Vollgefühl der von ihm errungnen Erfolge eine Welt von
Feinden in die Schranken fordert, seines endlichen Siegs zuversichtlich gewiß. Es


Die Siegesallee in Berlin und ihr bildnerischer Schmuck

Uniform den Soldatenmantel tragend, bei aller Strenge und Energie wohlwollend
unter dem Hute hervorschauend, Jlge» dagegen, der „alte, Habite, treue, branden¬
burgische Vater," wie sein König ihn ehrend genannt hat, rin einem überaus klug,
vorsichtig, fast neugierig blickenden Diplomatengesicht unter der stattlichen Allonge¬
perücke. Beide Büsten siud feinsinnig konzipiert und sehr gut ausgeführt. Der
charakteristische» Schlichtheit und Einfachheit Friedrich Wilhelms I. entspricht die
völlige Schmucklosigkeit dieser Gruppe. Kein Ornament ziert die glatte Banklehne.
Für die Gesamtwirkung der Gruppe ist auch diese feine Enthaltsamkeit SiemeringL
von wesentlicher Bedeutung.

Die schwächste Seite Friedrich Wilhelms I. sind seine bekannten Mißgriffe in
der Erziehung des Kronprinzen. Immerhin handelte der König dabei in dem
vollen Bewußtsein der ungeheuern Verantwortung, die ihm oblag, und in der
Meinung, daß er den Kronprinzen mit unbeugsamer Energie so zu behandeln ver¬
pflichtet sei. Man kann nicht behaupten, daß der Kronprinz nicht anch seinen guten
Anteil Schuld an deu Mißverhältnissen getragen habe, unter denen er so schwer
zu leiden hatte. Immerhin erscheint es nuL fast wie ein Wunder, wie glücklich
schließlich diese merkwürdige Episode in der Geschichte des preußischen Königshauses
ausgelaufen ist. Denn wie immer man auch über Friedrich II. urteilen mag, un¬
bestritten gehört er zu deu größte» Männern der Weltgeschichte. Unser Volk
nennt ih» den alten Fritz und vermag sich ihn kaum anders als im Alter Vor¬
zustellen.

Daraus erklärt sich das Erstaune» bei der Enthüllung seines, wie schon er¬
wähnt worden ist, von Josef Uphues geschaffnen Staudbilds. Man hatte eine
Statue des alten Fritz erwartet und erblickte eine ungemein lebensvolle Figur des
uoch in voller Jugendkraft stehenden Königs, und diese Figur in so ungewohnter,
fast dramatisch wirkender Auffassung, daß nun sich mit diesem ganz neuen Eindruck,
deu »in» empfing, erst abfinden mußte, bevor man zur vollen Würdigung des
originellen Kunstwerks gelangte. Ein wirkliches und großes Kunstwerk ist dieser
Uphuessche Friedrich der Große, und es hat anch gar nicht lange gedauert, bis
dieser Eindruck allgemein durchschlug. Friedrich, den Dreispitz ans dem Haupte,
steht da in seiner vorn offnen Generalsuniform, über der Weste das breite Band
des Schwarzen Adlerordens. Die Beinkleider siud in die bis über das Knie
reichenden weichen und eleganten Reiterstiefel gesteckt; um die Schoßweste legt sich
lose die Schärpe, der Uniformrock, genan nach dem vom Könige getragnen, im
Hohenzvllernmusenm aufbewahrten Rocke gearbeitet, bauscht sich über dem links
darunter hervorragenden Degengriff leicht und natürlich ein wenig zur Seite. Der
rechte Arm ist ausgestreckt und hält mit der behandschuhten Hand deu berühmten
Krückstock schräg zur Seite, während die linke Hand mit dem zusammengefalteten
Handschuh zwanglos hinten anf dem Rücken liegt. Das sich unter dem mit Agraffe
und Plumage geschmückten Dreimaster hervvrdrängende, leicht gekräuselte Haar ist
hinten zu einem der Zeit entsprechenden, kurzen Zopf zusammengefaßt und von
einer Quaste zusammeugehnlte». Der König hält den Kopf, scharf nach links
schauend, zur Seite, sodaß das bekannte, hier noch jugendlich schöne Gesicht, wenn
man vor dem Denkmal steht, im schärfsten Profil erscheint, eine in der plastischen
Kunst kaum erhörte und nicht wenig gewagte Wendung, die nur ein seiner Sache
völlig sichrer Künstler riskieren konnte. Der König steht vor einem Baumstumpf,
ohne sich im geringsten anzulehnen. Die Haltung ist völlig natürlich, ohne jede
theatralische Positur, aber von ganz überraschender Lebendigkeit und realer Natur¬
wahrheit. Man muß sich den König vorstellen, wie er etwa nach der Schlacht
von Hohenfriedberg im Vollgefühl der von ihm errungnen Erfolge eine Welt von
Feinden in die Schranken fordert, seines endlichen Siegs zuversichtlich gewiß. Es


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[0442] Die Siegesallee in Berlin und ihr bildnerischer Schmuck Uniform den Soldatenmantel tragend, bei aller Strenge und Energie wohlwollend unter dem Hute hervorschauend, Jlge» dagegen, der „alte, Habite, treue, branden¬ burgische Vater," wie sein König ihn ehrend genannt hat, rin einem überaus klug, vorsichtig, fast neugierig blickenden Diplomatengesicht unter der stattlichen Allonge¬ perücke. Beide Büsten siud feinsinnig konzipiert und sehr gut ausgeführt. Der charakteristische» Schlichtheit und Einfachheit Friedrich Wilhelms I. entspricht die völlige Schmucklosigkeit dieser Gruppe. Kein Ornament ziert die glatte Banklehne. Für die Gesamtwirkung der Gruppe ist auch diese feine Enthaltsamkeit SiemeringL von wesentlicher Bedeutung. Die schwächste Seite Friedrich Wilhelms I. sind seine bekannten Mißgriffe in der Erziehung des Kronprinzen. Immerhin handelte der König dabei in dem vollen Bewußtsein der ungeheuern Verantwortung, die ihm oblag, und in der Meinung, daß er den Kronprinzen mit unbeugsamer Energie so zu behandeln ver¬ pflichtet sei. Man kann nicht behaupten, daß der Kronprinz nicht anch seinen guten Anteil Schuld an deu Mißverhältnissen getragen habe, unter denen er so schwer zu leiden hatte. Immerhin erscheint es nuL fast wie ein Wunder, wie glücklich schließlich diese merkwürdige Episode in der Geschichte des preußischen Königshauses ausgelaufen ist. Denn wie immer man auch über Friedrich II. urteilen mag, un¬ bestritten gehört er zu deu größte» Männern der Weltgeschichte. Unser Volk nennt ih» den alten Fritz und vermag sich ihn kaum anders als im Alter Vor¬ zustellen. Daraus erklärt sich das Erstaune» bei der Enthüllung seines, wie schon er¬ wähnt worden ist, von Josef Uphues geschaffnen Staudbilds. Man hatte eine Statue des alten Fritz erwartet und erblickte eine ungemein lebensvolle Figur des uoch in voller Jugendkraft stehenden Königs, und diese Figur in so ungewohnter, fast dramatisch wirkender Auffassung, daß nun sich mit diesem ganz neuen Eindruck, deu »in» empfing, erst abfinden mußte, bevor man zur vollen Würdigung des originellen Kunstwerks gelangte. Ein wirkliches und großes Kunstwerk ist dieser Uphuessche Friedrich der Große, und es hat anch gar nicht lange gedauert, bis dieser Eindruck allgemein durchschlug. Friedrich, den Dreispitz ans dem Haupte, steht da in seiner vorn offnen Generalsuniform, über der Weste das breite Band des Schwarzen Adlerordens. Die Beinkleider siud in die bis über das Knie reichenden weichen und eleganten Reiterstiefel gesteckt; um die Schoßweste legt sich lose die Schärpe, der Uniformrock, genan nach dem vom Könige getragnen, im Hohenzvllernmusenm aufbewahrten Rocke gearbeitet, bauscht sich über dem links darunter hervorragenden Degengriff leicht und natürlich ein wenig zur Seite. Der rechte Arm ist ausgestreckt und hält mit der behandschuhten Hand deu berühmten Krückstock schräg zur Seite, während die linke Hand mit dem zusammengefalteten Handschuh zwanglos hinten anf dem Rücken liegt. Das sich unter dem mit Agraffe und Plumage geschmückten Dreimaster hervvrdrängende, leicht gekräuselte Haar ist hinten zu einem der Zeit entsprechenden, kurzen Zopf zusammengefaßt und von einer Quaste zusammeugehnlte». Der König hält den Kopf, scharf nach links schauend, zur Seite, sodaß das bekannte, hier noch jugendlich schöne Gesicht, wenn man vor dem Denkmal steht, im schärfsten Profil erscheint, eine in der plastischen Kunst kaum erhörte und nicht wenig gewagte Wendung, die nur ein seiner Sache völlig sichrer Künstler riskieren konnte. Der König steht vor einem Baumstumpf, ohne sich im geringsten anzulehnen. Die Haltung ist völlig natürlich, ohne jede theatralische Positur, aber von ganz überraschender Lebendigkeit und realer Natur¬ wahrheit. Man muß sich den König vorstellen, wie er etwa nach der Schlacht von Hohenfriedberg im Vollgefühl der von ihm errungnen Erfolge eine Welt von Feinden in die Schranken fordert, seines endlichen Siegs zuversichtlich gewiß. Es

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/442>, abgerufen am 25.08.2024.