Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.Zur neuen AanaKxivlaac kurreuz Lübecks lind Hamburgs seit der Verbesserung ihrer Biniieuschiffahrts- Für die Einnahmen der Eisenbahn Berlin-Seckel" ist nach dem Urteil der Der vorgeschlagne Ausbau der Wasserstraße zwischen Oder und Weichsel Zur neuen AanaKxivlaac kurreuz Lübecks lind Hamburgs seit der Verbesserung ihrer Biniieuschiffahrts- Für die Einnahmen der Eisenbahn Berlin-Seckel» ist nach dem Urteil der Der vorgeschlagne Ausbau der Wasserstraße zwischen Oder und Weichsel <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0360" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/234240"/> <fw type="header" place="top"> Zur neuen AanaKxivlaac</fw><lb/> <p xml:id="ID_1190" prev="#ID_1189"> kurreuz Lübecks lind Hamburgs seit der Verbesserung ihrer Biniieuschiffahrts-<lb/> wege droht. Nächstdem touunt die Bedeutung des billigen Verkehrswegs für<lb/> Berlin in Betracht, aber, wie schon ein flüchtiger Blick auf die Karte lehrt,<lb/> handelt es sich zugleich um eine sehr viel bessere Verbindung der östlich von der<lb/> Oder liegenden Landesteile mit dem Westen, mit Berlin, dem Elbgebiet usw,<lb/> Auch die Interesse» der Landeskultur werde» durch die Neuanlagen nicht un-<lb/> bedeutend gefordert werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1191"> Für die Einnahmen der Eisenbahn Berlin-Seckel» ist nach dem Urteil der<lb/> zuständige» Behörde» überhaupt kein Ausfall zu erwarten, da der seit fünfzig<lb/> Jahren bestehende Bahnverkehr jetzt schon nicht sehr bedeutend und auf be¬<lb/> stimmte, schnell zu befördernde Güter beschränkt ist, woran die Verbesserung<lb/> des Wasserwegs nichts ändern würde. Ein Bedürfnis für die Eisenbahn ist<lb/> dieses Projekt mithin nicht; sie wäre imstande, selbst einen weit größern Ver¬<lb/> kehr zu bewältigen, wen» sie ih» »ur bekommen könnte. Dazu ist keine Aus¬<lb/> sicht; mir der wesentlich billigere Wassertransport kann nach Ansicht der Sach¬<lb/> verständige» die im Interesse Stettins »otwendige Steigerung des Verkehrs<lb/> bewirke». Die Eise»bah»frachte» entsprechend z» verbilligen scheint nicht möglich<lb/> z» sein. Die Bauzeit ist auf fünf Jahre veranschlagt. Dem Projekt Berlin-<lb/> Spaudau-Hohensaathe», oder der „Westlüiie," die vo» der Regierung vor¬<lb/> geschlagen ist, war el»e „Ostlmie" gegenüber gestellt worden, für die namentlich<lb/> in agrarische» Kreisen Stimmung gemacht worde» ist. Die Begründung weist<lb/> unsers Erachteiis mit Recht die Ostlinie schon wegen der weit schwierigern<lb/> Terrainverhältuisse und der größer» Kosten zurück.</p><lb/> <p xml:id="ID_1192"> Der vorgeschlagne Ausbau der Wasserstraße zwischen Oder und Weichsel<lb/> wird 20400000 Mark kosten, wovon 1500000 Mark auf die Regulierung<lb/> der freien Warthe komme», zu deren Kosten die Interessenten nicht heran¬<lb/> gezogen werden solle». Bon dem Nest mit 18900000 Mark werden sie ein<lb/> Drittel 6300000 Mark mit 3 Prozent zu verzinsen und mit Prozent<lb/> zu amortisieren haben, auch müssen sie die Betriebs- und Nnterhaltungskoste»<lb/> mit 556000 Mark aus eignen Mittel» decken. Die Verzinsung mit 3 Prozent<lb/> soll jedoch erst zehn Jahre nach der Betriebseröffuung eintrete», vorher in<lb/> mäßigem Grenze« bleiben. Durch diese Bauten wird das Landeskulturinteresse<lb/> im besonder» sehr gefördert werde», aber anch an der Hebung der Schiffahrt<lb/> hat die Landwirtschaft im allgemeinen das überwiegende Interesse. Die Lcmd-<lb/> wirtschaftskammcr Posen erkennt auch de» Nutze», den die Landwirtschaft von<lb/> der bessern Wasserverbindung mit dem Westen haben wird, vollkommen an.<lb/> Die Stnatseisenbahn wird in der ersten Zeit des Betriebs hier mit einem<lb/> Einnahmeausfall rechnen müssen, doch ist anzunehmen, daß der Nutzen des<lb/> Projekts reichliche Schadloshaltung gewähren wird. Die Strecke wird für Schiffe<lb/> mit 100 Tonnen Tragfähigkeit eingerichtet. Für die Seitenlinie nach Posen<lb/> werden noch besonders 2231000 Mark gefordert, die der Staat allein tragen<lb/> will. Die Bauzeit für das ganze Projekt Oder-Weichsel ist auf zehn Jahre<lb/> angenommen. Von einer Notwendigkeit, die konkurrierenden Eisenbahnen durch<lb/> den Wasserverkehr mehr zu entlasten, ist auch hier wohl nicht die Rede.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0360]
Zur neuen AanaKxivlaac
kurreuz Lübecks lind Hamburgs seit der Verbesserung ihrer Biniieuschiffahrts-
wege droht. Nächstdem touunt die Bedeutung des billigen Verkehrswegs für
Berlin in Betracht, aber, wie schon ein flüchtiger Blick auf die Karte lehrt,
handelt es sich zugleich um eine sehr viel bessere Verbindung der östlich von der
Oder liegenden Landesteile mit dem Westen, mit Berlin, dem Elbgebiet usw,
Auch die Interesse» der Landeskultur werde» durch die Neuanlagen nicht un-
bedeutend gefordert werden.
Für die Einnahmen der Eisenbahn Berlin-Seckel» ist nach dem Urteil der
zuständige» Behörde» überhaupt kein Ausfall zu erwarten, da der seit fünfzig
Jahren bestehende Bahnverkehr jetzt schon nicht sehr bedeutend und auf be¬
stimmte, schnell zu befördernde Güter beschränkt ist, woran die Verbesserung
des Wasserwegs nichts ändern würde. Ein Bedürfnis für die Eisenbahn ist
dieses Projekt mithin nicht; sie wäre imstande, selbst einen weit größern Ver¬
kehr zu bewältigen, wen» sie ih» »ur bekommen könnte. Dazu ist keine Aus¬
sicht; mir der wesentlich billigere Wassertransport kann nach Ansicht der Sach¬
verständige» die im Interesse Stettins »otwendige Steigerung des Verkehrs
bewirke». Die Eise»bah»frachte» entsprechend z» verbilligen scheint nicht möglich
z» sein. Die Bauzeit ist auf fünf Jahre veranschlagt. Dem Projekt Berlin-
Spaudau-Hohensaathe», oder der „Westlüiie," die vo» der Regierung vor¬
geschlagen ist, war el»e „Ostlmie" gegenüber gestellt worden, für die namentlich
in agrarische» Kreisen Stimmung gemacht worde» ist. Die Begründung weist
unsers Erachteiis mit Recht die Ostlinie schon wegen der weit schwierigern
Terrainverhältuisse und der größer» Kosten zurück.
Der vorgeschlagne Ausbau der Wasserstraße zwischen Oder und Weichsel
wird 20400000 Mark kosten, wovon 1500000 Mark auf die Regulierung
der freien Warthe komme», zu deren Kosten die Interessenten nicht heran¬
gezogen werden solle». Bon dem Nest mit 18900000 Mark werden sie ein
Drittel 6300000 Mark mit 3 Prozent zu verzinsen und mit Prozent
zu amortisieren haben, auch müssen sie die Betriebs- und Nnterhaltungskoste»
mit 556000 Mark aus eignen Mittel» decken. Die Verzinsung mit 3 Prozent
soll jedoch erst zehn Jahre nach der Betriebseröffuung eintrete», vorher in
mäßigem Grenze« bleiben. Durch diese Bauten wird das Landeskulturinteresse
im besonder» sehr gefördert werde», aber anch an der Hebung der Schiffahrt
hat die Landwirtschaft im allgemeinen das überwiegende Interesse. Die Lcmd-
wirtschaftskammcr Posen erkennt auch de» Nutze», den die Landwirtschaft von
der bessern Wasserverbindung mit dem Westen haben wird, vollkommen an.
Die Stnatseisenbahn wird in der ersten Zeit des Betriebs hier mit einem
Einnahmeausfall rechnen müssen, doch ist anzunehmen, daß der Nutzen des
Projekts reichliche Schadloshaltung gewähren wird. Die Strecke wird für Schiffe
mit 100 Tonnen Tragfähigkeit eingerichtet. Für die Seitenlinie nach Posen
werden noch besonders 2231000 Mark gefordert, die der Staat allein tragen
will. Die Bauzeit für das ganze Projekt Oder-Weichsel ist auf zehn Jahre
angenommen. Von einer Notwendigkeit, die konkurrierenden Eisenbahnen durch
den Wasserverkehr mehr zu entlasten, ist auch hier wohl nicht die Rede.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |