Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.zwischen Schlesien und Berlin bezeichnen, Sie ist eine Sache für sich, aber an Bemerkt sei übrigens schon hier, daß allein mit Ausnahme der Vorarbeiten Etwas ganz andres sind die in der zweiten Gruppe unsrer Übersicht zwischen Schlesien und Berlin bezeichnen, Sie ist eine Sache für sich, aber an Bemerkt sei übrigens schon hier, daß allein mit Ausnahme der Vorarbeiten Etwas ganz andres sind die in der zweiten Gruppe unsrer Übersicht <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0334" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/234214"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_1093" prev="#ID_1092"> zwischen Schlesien und Berlin bezeichnen, Sie ist eine Sache für sich, aber an<lb/> sich ist sie gerechtfertigt, wenn auch ihre gesetzgeberische Verquickung mit dem<lb/> Mittellandkanal falsch Ware, Sie ist deshalb zum Gegenstand einer besondern<lb/> Gesetzesvorlage zu machen, nachdem die Vorarbeiten dazu hinreichend ansgefühvt<lb/> sein werden. So wird es ja imm anch in der Hauptsache kommen, da die<lb/> schlesischen Kohlen- und Eiseuproduzeuteu, wie mau hört, vernünftig genug<lb/> sein wollen, auf das irrationelle Verlangen zu verzichten, in demselben Gesetz<lb/> mit dem Rhein-Elbe- oder jetzt: Rhein-Weichselkauat den Ausbau der Oder<lb/> festgefetzt zu sehen. Logisch richtiger wäre es gewesen, auch die vier Millionen<lb/> Kosten der Vorarbeiten für die Wasserstraße Schlesien-Berlin besouders zu be¬<lb/> antrage», statt sie in die „wasserwirtschaftliche Vorlage" einzufügen. Aber das<lb/> wird uur ein Schönheitsfehler bleiben, der nicht viel schadet.</p><lb/> <p xml:id="ID_1094"> Bemerkt sei übrigens schon hier, daß allein mit Ausnahme der Vorarbeiten<lb/> für den Wasserweg Schlesien-Berlin die aufgezählten, im Schifsahrtsinteresse<lb/> vorgeschlagnen Projekte, d, h, die erste Gruppe der oben gegebne» Übersicht<lb/> über die geforderten Geldbeträge und ihre Verwendungszwecke, nach den Ab¬<lb/> sichten und Voranschlägen der Negierung keinerlei Aufwendung von Staats¬<lb/> mitteln lonäs psrclu voraussetzen, sondern daß sich bei ihnen die Baukosten<lb/> durch die Einnahme» ans den Kanalabgabe» mit 3 Prozent verzinsen und mit<lb/> Prozent jährlich amortisieren sollen, neben der vollen Deckung der Unter<lb/> haltuugs- und Betriebskosten, Die in unsrer Übersicht nachgewiesenen Ge¬<lb/> samtkosten des Rhein-Weichselkauals - also abzüglich der 4100000 Mark<lb/> für die Vorarbeiten auf der Strecke Schlesien-Berlin rund 325000000 Mark —<lb/> sollen sonach, wie die Regierung annimmt, eigeicklich nur vorgeschossen werden,<lb/> wobei die Interessenten aus eignen Mitteln die jährlichen Zinsen und Amor¬<lb/> tisationen mit zusammen 3^ Prozent für einen Anteil von 113000 000 Mark<lb/> im ganzen, das ist mehr als ein Drittel, von der Betriebseröffnung ab zu<lb/> garantieren haben, neben der Garantie der Betriebs- und Unterhaltungskosten.<lb/> Über die Rentabilität der projektierten Kanalbanten, wie die Regierung sie sich<lb/> vorstellt, wird später noch etwas gesagt werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1095" next="#ID_1096"> Etwas ganz andres sind die in der zweiten Gruppe unsrer Übersicht<lb/> aufgeführten Kosten und Verwendungszwecke. Hier handelt es sich um Unter¬<lb/> nehmungen im „Landeskulturiuteresse," d, h. wesentlich im Interesse der land¬<lb/> wirtschaftlichen Grundbesitzer der in Betracht kommenden Gebiete, Die Staats¬<lb/> mittel, die dazu gefordert werden, sind im ganzen ans rund 60000000 Mark<lb/> veranschlagt worden. Davon sollen nnr 4000000 von den Interessenten<lb/> verzinst und amortisiert, 56000000 aber vom Staat ü> donet« pLrcw gezahlt<lb/> werden, wozu die landwirtschaftlichen Interessenten außerdem - d, h. außer<lb/> den 4 Millionen, die sie verzinsen und amortisiereu müssen — aus eignen<lb/> Mitteln nur noch 8 Millionen zuschießen sollen, während der Nutzen, der den<lb/> unmittelbar beteiligten Niederungsbewohner» und Wieseubesitzeru zufällt, allein<lb/> an der untern Oder auf ein Kapital von 48 Millionen und an der Spree<lb/> ans 15 Millionen Mark berechnet wird, wozu dann noch der Vorteil der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0334]
zwischen Schlesien und Berlin bezeichnen, Sie ist eine Sache für sich, aber an
sich ist sie gerechtfertigt, wenn auch ihre gesetzgeberische Verquickung mit dem
Mittellandkanal falsch Ware, Sie ist deshalb zum Gegenstand einer besondern
Gesetzesvorlage zu machen, nachdem die Vorarbeiten dazu hinreichend ansgefühvt
sein werden. So wird es ja imm anch in der Hauptsache kommen, da die
schlesischen Kohlen- und Eiseuproduzeuteu, wie mau hört, vernünftig genug
sein wollen, auf das irrationelle Verlangen zu verzichten, in demselben Gesetz
mit dem Rhein-Elbe- oder jetzt: Rhein-Weichselkauat den Ausbau der Oder
festgefetzt zu sehen. Logisch richtiger wäre es gewesen, auch die vier Millionen
Kosten der Vorarbeiten für die Wasserstraße Schlesien-Berlin besouders zu be¬
antrage», statt sie in die „wasserwirtschaftliche Vorlage" einzufügen. Aber das
wird uur ein Schönheitsfehler bleiben, der nicht viel schadet.
Bemerkt sei übrigens schon hier, daß allein mit Ausnahme der Vorarbeiten
für den Wasserweg Schlesien-Berlin die aufgezählten, im Schifsahrtsinteresse
vorgeschlagnen Projekte, d, h, die erste Gruppe der oben gegebne» Übersicht
über die geforderten Geldbeträge und ihre Verwendungszwecke, nach den Ab¬
sichten und Voranschlägen der Negierung keinerlei Aufwendung von Staats¬
mitteln lonäs psrclu voraussetzen, sondern daß sich bei ihnen die Baukosten
durch die Einnahme» ans den Kanalabgabe» mit 3 Prozent verzinsen und mit
Prozent jährlich amortisieren sollen, neben der vollen Deckung der Unter
haltuugs- und Betriebskosten, Die in unsrer Übersicht nachgewiesenen Ge¬
samtkosten des Rhein-Weichselkauals - also abzüglich der 4100000 Mark
für die Vorarbeiten auf der Strecke Schlesien-Berlin rund 325000000 Mark —
sollen sonach, wie die Regierung annimmt, eigeicklich nur vorgeschossen werden,
wobei die Interessenten aus eignen Mitteln die jährlichen Zinsen und Amor¬
tisationen mit zusammen 3^ Prozent für einen Anteil von 113000 000 Mark
im ganzen, das ist mehr als ein Drittel, von der Betriebseröffnung ab zu
garantieren haben, neben der Garantie der Betriebs- und Unterhaltungskosten.
Über die Rentabilität der projektierten Kanalbanten, wie die Regierung sie sich
vorstellt, wird später noch etwas gesagt werden.
Etwas ganz andres sind die in der zweiten Gruppe unsrer Übersicht
aufgeführten Kosten und Verwendungszwecke. Hier handelt es sich um Unter¬
nehmungen im „Landeskulturiuteresse," d, h. wesentlich im Interesse der land¬
wirtschaftlichen Grundbesitzer der in Betracht kommenden Gebiete, Die Staats¬
mittel, die dazu gefordert werden, sind im ganzen ans rund 60000000 Mark
veranschlagt worden. Davon sollen nnr 4000000 von den Interessenten
verzinst und amortisiert, 56000000 aber vom Staat ü> donet« pLrcw gezahlt
werden, wozu die landwirtschaftlichen Interessenten außerdem - d, h. außer
den 4 Millionen, die sie verzinsen und amortisiereu müssen — aus eignen
Mitteln nur noch 8 Millionen zuschießen sollen, während der Nutzen, der den
unmittelbar beteiligten Niederungsbewohner» und Wieseubesitzeru zufällt, allein
an der untern Oder auf ein Kapital von 48 Millionen und an der Spree
ans 15 Millionen Mark berechnet wird, wozu dann noch der Vorteil der
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