Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Allerlei Neues vom Monde

geleiteten von "heiter," "milde" gewichen war, die milde, monderhellte Sommer¬
nacht. Aus der servum, hat sich dann weiter die ssrsoatg. oder heron^ni^ entwickelt,
das ist die in der sommerlich milden Abendstunde gesungne Liedweise, ein Wort,
das dann später bekanntlich auch in die germanische Welt, ja in den Sprachschatz
aller Kulturvölker gedrungen ist. An den Eigennamen SörsnA., der heute freilich
so gut wie verschollen ist, und an das altmodische Serenissimus soll nur erinnert
werden, um zu zeigen, wie viele Vorstellungen bei dem Gedanken an die griechische
<7"^^ anklingen."

Und das lateinische luna? Daß es ebenfalls die "Leuchte bedeutet, ist für
jeden des Lateinischen nur halbwegs kundigen sofort klar. Aus dem Stamme louo
-- das ist die altere Schreibung --, zu dem auch ox (tue-s) und In(e)men gehört,
erwuchs einmal durch Steigerung mittels eines zudringenden s, das noch in illustris
erhalten ist, durch ein nicht mehr belegbares louesna hindurch die nur noch auf
Inschriften erhaltne Form Josua, sodann das im klassischen Latein herrschende
und bis auf die Gegenwart fortlebende In(e)na,. Alle europäischen Sprachen kennen
den Stamm, wenn auch die Begrisssentwicklung verschieden ist. Nur das altslawische
tuo" stimmt lautlich wie begrifflich völlig mit dem lateinischen Worte überein, und
das altprenßische lauxsnos, das freilich als Plurals wnwm nicht den Mond, sondern
die ganze Schar der am Nachthimmel leuchtenden Sterne bezeichnet, stützt das, wie
gesagt, nur durch Vermutung zu gewinnende altlateinische louosn^. Auf griechischem
Boden stellt sich dazu das bekannte Adjektivum /le^xog (IsuKos) (licht, weiß) samt dem
davon gebildeten Verbum >>,co"5nu (Isusso), eigentlich ^e^'x-^c-i, d. h. "schauen," so¬
dann mit schwachem, d. h. kurzvokalischem Stamme >!.v5 <>?x), das freilich als selb¬
ständiges Wort in der klassischen Grcicität nicht mehr vorkommt, aber aus abgeleiteten
Bildungen, wie (I^bös), "das Jahr" (eigentlich der Lichtgänger) oder
^xttv^s (I^cau^hö) und andern leicht zu erschließen ist. Im Germanischen mußte
dann kraft der die germanische Welt von der arischen Gemeinschaft trennenden Laut¬
verschiebung der den Stamm schließende Schalllaut K in den gutturalen Reibelaut n (ob)
umspringen. So entstand -- zugleich mit der lautgesetzlichen Änderung des Stamm¬
vokals -- durch den Zutritt eines wortbildenden t> das westgermanische lioebt, das
zu liecht, liebt oder liM fortentwickelt im Deutschen und Englischen noch fortdauert.
Auf der Voraussetzung eines vorgeschichtlichen Isuv-s aber beruht das durch liubs
hindurchgegangne nordische Il6s mit seinen beiden Spielarten, dem schwedischen hus
und dem dänisch-norwegischen l^s. Im Keltischen tritt eine Spaltung ein, indem
der Stammesauslaut wie im Lateinischen teils schwindet, teils erhalten bleibt: das
altirische koche (Blitz) tritt neben das lateinische lux, während 16u (der Glanz) in
Juan (Mond) zu lumon und luna stimmt.

Aber nicht mir in Europa, sondern auch in Asien treffen wir unsern Wort¬
stamm in reichster Entfaltung an, nur daß hier im Amiant anstatt des I das, wie eben
gezeigt worden ist, so verwandte r erscheint, dem auch diesesmal die Priorität zukommt.
Aus der ganzen Fülle der hierher gehörigen altindischen Bildungen wollen wir nur
zwei erwähnen, rooans, und rukscbim, von denen die eine aus dem reinen Stamm
erwachsen, die andre wie das altiranische raoKsLbna aus der durch den Zischlaut hell
erweiterten Stammform rrck-hell abgeleitet ist, sodaß man sofort die Verwandtschaft
mit dem altlateinischen louesna und dem altpreußischen I-tuxsnos erkennt. Lg.yKseIi-ita
"die Lichte" -- so hieß die schöne persische Gemahlin Alexanders des Großen,
F>^"^ (RoxMv) lautete das Wort im Munde der Griechen, und in dieser Ge¬
stalt ist der Name in die Geschichte übergegangen und hat hier eine bleibende
Stelle gefunden.

Überschauen wir noch einmal die eben entwickelte Wort- und Gedankenreihe,
so ergiebt sich die Gleichung: ruksebn^ (rMisobna) -- lonxsnos -- (tenth) --
lonnsna (luna,) -- lockig -- oder Isnobte, die, wenn auch für den Laien Von


Allerlei Neues vom Monde

geleiteten von „heiter," „milde" gewichen war, die milde, monderhellte Sommer¬
nacht. Aus der servum, hat sich dann weiter die ssrsoatg. oder heron^ni^ entwickelt,
das ist die in der sommerlich milden Abendstunde gesungne Liedweise, ein Wort,
das dann später bekanntlich auch in die germanische Welt, ja in den Sprachschatz
aller Kulturvölker gedrungen ist. An den Eigennamen SörsnA., der heute freilich
so gut wie verschollen ist, und an das altmodische Serenissimus soll nur erinnert
werden, um zu zeigen, wie viele Vorstellungen bei dem Gedanken an die griechische
<7«^^ anklingen."

Und das lateinische luna? Daß es ebenfalls die „Leuchte bedeutet, ist für
jeden des Lateinischen nur halbwegs kundigen sofort klar. Aus dem Stamme louo
— das ist die altere Schreibung —, zu dem auch ox (tue-s) und In(e)men gehört,
erwuchs einmal durch Steigerung mittels eines zudringenden s, das noch in illustris
erhalten ist, durch ein nicht mehr belegbares louesna hindurch die nur noch auf
Inschriften erhaltne Form Josua, sodann das im klassischen Latein herrschende
und bis auf die Gegenwart fortlebende In(e)na,. Alle europäischen Sprachen kennen
den Stamm, wenn auch die Begrisssentwicklung verschieden ist. Nur das altslawische
tuo» stimmt lautlich wie begrifflich völlig mit dem lateinischen Worte überein, und
das altprenßische lauxsnos, das freilich als Plurals wnwm nicht den Mond, sondern
die ganze Schar der am Nachthimmel leuchtenden Sterne bezeichnet, stützt das, wie
gesagt, nur durch Vermutung zu gewinnende altlateinische louosn^. Auf griechischem
Boden stellt sich dazu das bekannte Adjektivum /le^xog (IsuKos) (licht, weiß) samt dem
davon gebildeten Verbum >>,co«5nu (Isusso), eigentlich ^e^'x-^c-i, d. h. „schauen," so¬
dann mit schwachem, d. h. kurzvokalischem Stamme >!.v5 <>?x), das freilich als selb¬
ständiges Wort in der klassischen Grcicität nicht mehr vorkommt, aber aus abgeleiteten
Bildungen, wie (I^bös), „das Jahr" (eigentlich der Lichtgänger) oder
^xttv^s (I^cau^hö) und andern leicht zu erschließen ist. Im Germanischen mußte
dann kraft der die germanische Welt von der arischen Gemeinschaft trennenden Laut¬
verschiebung der den Stamm schließende Schalllaut K in den gutturalen Reibelaut n (ob)
umspringen. So entstand — zugleich mit der lautgesetzlichen Änderung des Stamm¬
vokals — durch den Zutritt eines wortbildenden t> das westgermanische lioebt, das
zu liecht, liebt oder liM fortentwickelt im Deutschen und Englischen noch fortdauert.
Auf der Voraussetzung eines vorgeschichtlichen Isuv-s aber beruht das durch liubs
hindurchgegangne nordische Il6s mit seinen beiden Spielarten, dem schwedischen hus
und dem dänisch-norwegischen l^s. Im Keltischen tritt eine Spaltung ein, indem
der Stammesauslaut wie im Lateinischen teils schwindet, teils erhalten bleibt: das
altirische koche (Blitz) tritt neben das lateinische lux, während 16u (der Glanz) in
Juan (Mond) zu lumon und luna stimmt.

Aber nicht mir in Europa, sondern auch in Asien treffen wir unsern Wort¬
stamm in reichster Entfaltung an, nur daß hier im Amiant anstatt des I das, wie eben
gezeigt worden ist, so verwandte r erscheint, dem auch diesesmal die Priorität zukommt.
Aus der ganzen Fülle der hierher gehörigen altindischen Bildungen wollen wir nur
zwei erwähnen, rooans, und rukscbim, von denen die eine aus dem reinen Stamm
erwachsen, die andre wie das altiranische raoKsLbna aus der durch den Zischlaut hell
erweiterten Stammform rrck-hell abgeleitet ist, sodaß man sofort die Verwandtschaft
mit dem altlateinischen louesna und dem altpreußischen I-tuxsnos erkennt. Lg.yKseIi-ita
„die Lichte" — so hieß die schöne persische Gemahlin Alexanders des Großen,
F>^«^ (RoxMv) lautete das Wort im Munde der Griechen, und in dieser Ge¬
stalt ist der Name in die Geschichte übergegangen und hat hier eine bleibende
Stelle gefunden.

Überschauen wir noch einmal die eben entwickelte Wort- und Gedankenreihe,
so ergiebt sich die Gleichung: ruksebn^ (rMisobna) — lonxsnos — (tenth) —
lonnsna (luna,) — lockig — oder Isnobte, die, wenn auch für den Laien Von


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0679" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/291756"/>
          <fw type="header" place="top"> Allerlei Neues vom Monde</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_2615" prev="#ID_2614"> geleiteten von &#x201E;heiter," &#x201E;milde" gewichen war, die milde, monderhellte Sommer¬<lb/>
nacht. Aus der servum, hat sich dann weiter die ssrsoatg. oder heron^ni^ entwickelt,<lb/>
das ist die in der sommerlich milden Abendstunde gesungne Liedweise, ein Wort,<lb/>
das dann später bekanntlich auch in die germanische Welt, ja in den Sprachschatz<lb/>
aller Kulturvölker gedrungen ist. An den Eigennamen SörsnA., der heute freilich<lb/>
so gut wie verschollen ist, und an das altmodische Serenissimus soll nur erinnert<lb/>
werden, um zu zeigen, wie viele Vorstellungen bei dem Gedanken an die griechische<lb/>
&lt;7«^^ anklingen."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2616"> Und das lateinische luna? Daß es ebenfalls die &#x201E;Leuchte bedeutet, ist für<lb/>
jeden des Lateinischen nur halbwegs kundigen sofort klar. Aus dem Stamme louo<lb/>
&#x2014; das ist die altere Schreibung &#x2014;, zu dem auch ox (tue-s) und In(e)men gehört,<lb/>
erwuchs einmal durch Steigerung mittels eines zudringenden s, das noch in illustris<lb/>
erhalten ist, durch ein nicht mehr belegbares louesna hindurch die nur noch auf<lb/>
Inschriften erhaltne Form Josua, sodann das im klassischen Latein herrschende<lb/>
und bis auf die Gegenwart fortlebende In(e)na,. Alle europäischen Sprachen kennen<lb/>
den Stamm, wenn auch die Begrisssentwicklung verschieden ist. Nur das altslawische<lb/>
tuo» stimmt lautlich wie begrifflich völlig mit dem lateinischen Worte überein, und<lb/>
das altprenßische lauxsnos, das freilich als Plurals wnwm nicht den Mond, sondern<lb/>
die ganze Schar der am Nachthimmel leuchtenden Sterne bezeichnet, stützt das, wie<lb/>
gesagt, nur durch Vermutung zu gewinnende altlateinische louosn^. Auf griechischem<lb/>
Boden stellt sich dazu das bekannte Adjektivum /le^xog (IsuKos) (licht, weiß) samt dem<lb/>
davon gebildeten Verbum &gt;&gt;,co«5nu (Isusso), eigentlich ^e^'x-^c-i, d. h. &#x201E;schauen," so¬<lb/>
dann mit schwachem, d. h. kurzvokalischem Stamme &gt;!.v5 &lt;&gt;?x), das freilich als selb¬<lb/>
ständiges Wort in der klassischen Grcicität nicht mehr vorkommt, aber aus abgeleiteten<lb/>
Bildungen, wie (I^bös), &#x201E;das Jahr" (eigentlich der Lichtgänger) oder<lb/>
^xttv^s (I^cau^hö) und andern leicht zu erschließen ist. Im Germanischen mußte<lb/>
dann kraft der die germanische Welt von der arischen Gemeinschaft trennenden Laut¬<lb/>
verschiebung der den Stamm schließende Schalllaut K in den gutturalen Reibelaut n (ob)<lb/>
umspringen. So entstand &#x2014; zugleich mit der lautgesetzlichen Änderung des Stamm¬<lb/>
vokals &#x2014; durch den Zutritt eines wortbildenden t&gt; das westgermanische lioebt, das<lb/>
zu liecht, liebt oder liM fortentwickelt im Deutschen und Englischen noch fortdauert.<lb/>
Auf der Voraussetzung eines vorgeschichtlichen Isuv-s aber beruht das durch liubs<lb/>
hindurchgegangne nordische Il6s mit seinen beiden Spielarten, dem schwedischen hus<lb/>
und dem dänisch-norwegischen l^s. Im Keltischen tritt eine Spaltung ein, indem<lb/>
der Stammesauslaut wie im Lateinischen teils schwindet, teils erhalten bleibt: das<lb/>
altirische koche (Blitz) tritt neben das lateinische lux, während 16u (der Glanz) in<lb/>
Juan (Mond) zu lumon und luna stimmt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2617"> Aber nicht mir in Europa, sondern auch in Asien treffen wir unsern Wort¬<lb/>
stamm in reichster Entfaltung an, nur daß hier im Amiant anstatt des I das, wie eben<lb/>
gezeigt worden ist, so verwandte r erscheint, dem auch diesesmal die Priorität zukommt.<lb/>
Aus der ganzen Fülle der hierher gehörigen altindischen Bildungen wollen wir nur<lb/>
zwei erwähnen, rooans, und rukscbim, von denen die eine aus dem reinen Stamm<lb/>
erwachsen, die andre wie das altiranische raoKsLbna aus der durch den Zischlaut hell<lb/>
erweiterten Stammform rrck-hell abgeleitet ist, sodaß man sofort die Verwandtschaft<lb/>
mit dem altlateinischen louesna und dem altpreußischen I-tuxsnos erkennt. Lg.yKseIi-ita<lb/>
&#x201E;die Lichte" &#x2014; so hieß die schöne persische Gemahlin Alexanders des Großen,<lb/>
F&gt;^«^ (RoxMv) lautete das Wort im Munde der Griechen, und in dieser Ge¬<lb/>
stalt ist der Name in die Geschichte übergegangen und hat hier eine bleibende<lb/>
Stelle gefunden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2618" next="#ID_2619"> Überschauen wir noch einmal die eben entwickelte Wort- und Gedankenreihe,<lb/>
so ergiebt sich die Gleichung: ruksebn^ (rMisobna) &#x2014; lonxsnos &#x2014; (tenth) &#x2014;<lb/>
lonnsna (luna,) &#x2014; lockig &#x2014;    oder Isnobte, die, wenn auch für den Laien Von</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0679] Allerlei Neues vom Monde geleiteten von „heiter," „milde" gewichen war, die milde, monderhellte Sommer¬ nacht. Aus der servum, hat sich dann weiter die ssrsoatg. oder heron^ni^ entwickelt, das ist die in der sommerlich milden Abendstunde gesungne Liedweise, ein Wort, das dann später bekanntlich auch in die germanische Welt, ja in den Sprachschatz aller Kulturvölker gedrungen ist. An den Eigennamen SörsnA., der heute freilich so gut wie verschollen ist, und an das altmodische Serenissimus soll nur erinnert werden, um zu zeigen, wie viele Vorstellungen bei dem Gedanken an die griechische <7«^^ anklingen." Und das lateinische luna? Daß es ebenfalls die „Leuchte bedeutet, ist für jeden des Lateinischen nur halbwegs kundigen sofort klar. Aus dem Stamme louo — das ist die altere Schreibung —, zu dem auch ox (tue-s) und In(e)men gehört, erwuchs einmal durch Steigerung mittels eines zudringenden s, das noch in illustris erhalten ist, durch ein nicht mehr belegbares louesna hindurch die nur noch auf Inschriften erhaltne Form Josua, sodann das im klassischen Latein herrschende und bis auf die Gegenwart fortlebende In(e)na,. Alle europäischen Sprachen kennen den Stamm, wenn auch die Begrisssentwicklung verschieden ist. Nur das altslawische tuo» stimmt lautlich wie begrifflich völlig mit dem lateinischen Worte überein, und das altprenßische lauxsnos, das freilich als Plurals wnwm nicht den Mond, sondern die ganze Schar der am Nachthimmel leuchtenden Sterne bezeichnet, stützt das, wie gesagt, nur durch Vermutung zu gewinnende altlateinische louosn^. Auf griechischem Boden stellt sich dazu das bekannte Adjektivum /le^xog (IsuKos) (licht, weiß) samt dem davon gebildeten Verbum >>,co«5nu (Isusso), eigentlich ^e^'x-^c-i, d. h. „schauen," so¬ dann mit schwachem, d. h. kurzvokalischem Stamme >!.v5 <>?x), das freilich als selb¬ ständiges Wort in der klassischen Grcicität nicht mehr vorkommt, aber aus abgeleiteten Bildungen, wie (I^bös), „das Jahr" (eigentlich der Lichtgänger) oder ^xttv^s (I^cau^hö) und andern leicht zu erschließen ist. Im Germanischen mußte dann kraft der die germanische Welt von der arischen Gemeinschaft trennenden Laut¬ verschiebung der den Stamm schließende Schalllaut K in den gutturalen Reibelaut n (ob) umspringen. So entstand — zugleich mit der lautgesetzlichen Änderung des Stamm¬ vokals — durch den Zutritt eines wortbildenden t> das westgermanische lioebt, das zu liecht, liebt oder liM fortentwickelt im Deutschen und Englischen noch fortdauert. Auf der Voraussetzung eines vorgeschichtlichen Isuv-s aber beruht das durch liubs hindurchgegangne nordische Il6s mit seinen beiden Spielarten, dem schwedischen hus und dem dänisch-norwegischen l^s. Im Keltischen tritt eine Spaltung ein, indem der Stammesauslaut wie im Lateinischen teils schwindet, teils erhalten bleibt: das altirische koche (Blitz) tritt neben das lateinische lux, während 16u (der Glanz) in Juan (Mond) zu lumon und luna stimmt. Aber nicht mir in Europa, sondern auch in Asien treffen wir unsern Wort¬ stamm in reichster Entfaltung an, nur daß hier im Amiant anstatt des I das, wie eben gezeigt worden ist, so verwandte r erscheint, dem auch diesesmal die Priorität zukommt. Aus der ganzen Fülle der hierher gehörigen altindischen Bildungen wollen wir nur zwei erwähnen, rooans, und rukscbim, von denen die eine aus dem reinen Stamm erwachsen, die andre wie das altiranische raoKsLbna aus der durch den Zischlaut hell erweiterten Stammform rrck-hell abgeleitet ist, sodaß man sofort die Verwandtschaft mit dem altlateinischen louesna und dem altpreußischen I-tuxsnos erkennt. Lg.yKseIi-ita „die Lichte" — so hieß die schöne persische Gemahlin Alexanders des Großen, F>^«^ (RoxMv) lautete das Wort im Munde der Griechen, und in dieser Ge¬ stalt ist der Name in die Geschichte übergegangen und hat hier eine bleibende Stelle gefunden. Überschauen wir noch einmal die eben entwickelte Wort- und Gedankenreihe, so ergiebt sich die Gleichung: ruksebn^ (rMisobna) — lonxsnos — (tenth) — lonnsna (luna,) — lockig — oder Isnobte, die, wenn auch für den Laien Von

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/679
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/679>, abgerufen am 04.11.2024.