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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Die Blüte und der verfall der holländischen Seemacht

Der Holländer wollte seine Kolonien nur für den Handel ausbeuten, und
er verfuhr darin ganz monopolistisch. Habsucht und Unsittlichkeit traten im
holländischen Kolonialsystem grell zu Tage. In geradezu schimpflicher Weise
wurde in den Aufwendungen für Heerwesen und Rechtspflege in den Kolonien
gespart. Die Organisation eines großen Reichs durch eine schöpferische Politik,
wie sie von den Engländern in Indien nachmals so glänzend gelöst worden
ist, wurde von den Holländern in ihrem Indien nie versucht. Die Thätigkeit
des Oraniers in Brasilien stieß auf den Widerspruch der Kaufleute, weil sie
uicht sofort auf ihre Kosten kamen, und mußte aufgegeben werden. Und die
einzige wahrhafte SiedluugSkolonie der Holländer, Neu-Niederland mit der
Hauptstadt Neu-Amsterdam, dem heutigen Newyork, erlag der kolonisatorischen
Überlegenheit der angelsächsischen Rasse. Nicht anders erging es der benach¬
barten schwedischen Kolonie. Lange bevor Hollands Stern vor dein englischen
erblich, war Nordamerika von den Angelsachsen friedlich erobert worden.

Der Eroberung der neuen Welten durch deu holländischen Handel ging
ein gewaltiger Aufschwung des holländischen Handels in Europa parallel. Zu¬
nächst in der Ostsee. Alle Zeugnisse der Zeitgenossen stimmen darin überein,
daß sich auf die Beherrschung des Ostseeverkehrs aller übrige Wohlstand gründe.
Den Verkehr durch den Sund uuter allen Umständen in Gang zu erhalten,
blieb daher ein Hauptziel der friedlichen wie der kriegerischen Politik der
Union. Noch 1531 waren 310 holländische Schiffe nach der Ostsee gefahren,
1587. im April liefen gegen 800 dahin aus, für 1635 giebt ein offizielles
Aktenstück die Zahl der niederländischen Ostseefahrer auf 6000 mit einem
Naumgehalt von 720000 Last an. Das war ein Sechstel des Gesnmtbestands
der niederländischen Handelsmarine, aber über ein Drittel des Gesamtraum-
gehnlts. Und zu derselben Zeit wurde der ganze Kolouialhaudel von 300
Schiffen mit 75000 Last betrieben. Im Jahre 1666 waren drei Viertel des
Kapitals der Amsterdamer Börse im Ostseehandel angelegt. Nächst diesem
spielte die Heringsfischerei in der Nordsee die Hauptrolle. Ihr standen 1634
2500 Schiffe mit 75000 Last zur Verfügung. Und darüber hinaus lockte der
Walfischfang nach den Gewässern des Nordens, unschätzbar als die hohe
Schule für das Schiffsvolk. Zum Mittelmeer nahmen die holländischen Be¬
ziehungen einen mächtigen Aufschwung durch Antwerpens Fall und trotz des
Krieges mit Spanien. Im Jahre 1591 gingen 400 holländische Schiffe mit
Korn nach dem Mittelmeer, wo allerdings große Teuerung war. Für 1634
werden als thätig im Mittelmeerhandel, Spanien und Portugal mitgerechnet,
angegeben 1500 Schiffe mit 150000 Last. Die Verdienste der Kaufleute und
Reeber aus diesem Verkehr waren, ebenso wie die aus dem indischen, enorm.
Kolonialwaren, Ostseegetreide, Nordseeheringe, holländische Mauufakturwaren
fanden hier einen vorzüglichen Markt. Nur in Flotten zu 30 bis 40 Schiffen
jedes mindestens 100 Last groß und uach Vorschrift mit 16 bis 28 Geschützen
armiert durfte die Fahrt wegen der französischen und marokkanischen Seeräuber
gewagt werden. Daß der Schaden durch diese Seeräuber zwischen 1641 und 1650


Grenzboten II 1S00 72
Die Blüte und der verfall der holländischen Seemacht

Der Holländer wollte seine Kolonien nur für den Handel ausbeuten, und
er verfuhr darin ganz monopolistisch. Habsucht und Unsittlichkeit traten im
holländischen Kolonialsystem grell zu Tage. In geradezu schimpflicher Weise
wurde in den Aufwendungen für Heerwesen und Rechtspflege in den Kolonien
gespart. Die Organisation eines großen Reichs durch eine schöpferische Politik,
wie sie von den Engländern in Indien nachmals so glänzend gelöst worden
ist, wurde von den Holländern in ihrem Indien nie versucht. Die Thätigkeit
des Oraniers in Brasilien stieß auf den Widerspruch der Kaufleute, weil sie
uicht sofort auf ihre Kosten kamen, und mußte aufgegeben werden. Und die
einzige wahrhafte SiedluugSkolonie der Holländer, Neu-Niederland mit der
Hauptstadt Neu-Amsterdam, dem heutigen Newyork, erlag der kolonisatorischen
Überlegenheit der angelsächsischen Rasse. Nicht anders erging es der benach¬
barten schwedischen Kolonie. Lange bevor Hollands Stern vor dein englischen
erblich, war Nordamerika von den Angelsachsen friedlich erobert worden.

Der Eroberung der neuen Welten durch deu holländischen Handel ging
ein gewaltiger Aufschwung des holländischen Handels in Europa parallel. Zu¬
nächst in der Ostsee. Alle Zeugnisse der Zeitgenossen stimmen darin überein,
daß sich auf die Beherrschung des Ostseeverkehrs aller übrige Wohlstand gründe.
Den Verkehr durch den Sund uuter allen Umständen in Gang zu erhalten,
blieb daher ein Hauptziel der friedlichen wie der kriegerischen Politik der
Union. Noch 1531 waren 310 holländische Schiffe nach der Ostsee gefahren,
1587. im April liefen gegen 800 dahin aus, für 1635 giebt ein offizielles
Aktenstück die Zahl der niederländischen Ostseefahrer auf 6000 mit einem
Naumgehalt von 720000 Last an. Das war ein Sechstel des Gesnmtbestands
der niederländischen Handelsmarine, aber über ein Drittel des Gesamtraum-
gehnlts. Und zu derselben Zeit wurde der ganze Kolouialhaudel von 300
Schiffen mit 75000 Last betrieben. Im Jahre 1666 waren drei Viertel des
Kapitals der Amsterdamer Börse im Ostseehandel angelegt. Nächst diesem
spielte die Heringsfischerei in der Nordsee die Hauptrolle. Ihr standen 1634
2500 Schiffe mit 75000 Last zur Verfügung. Und darüber hinaus lockte der
Walfischfang nach den Gewässern des Nordens, unschätzbar als die hohe
Schule für das Schiffsvolk. Zum Mittelmeer nahmen die holländischen Be¬
ziehungen einen mächtigen Aufschwung durch Antwerpens Fall und trotz des
Krieges mit Spanien. Im Jahre 1591 gingen 400 holländische Schiffe mit
Korn nach dem Mittelmeer, wo allerdings große Teuerung war. Für 1634
werden als thätig im Mittelmeerhandel, Spanien und Portugal mitgerechnet,
angegeben 1500 Schiffe mit 150000 Last. Die Verdienste der Kaufleute und
Reeber aus diesem Verkehr waren, ebenso wie die aus dem indischen, enorm.
Kolonialwaren, Ostseegetreide, Nordseeheringe, holländische Mauufakturwaren
fanden hier einen vorzüglichen Markt. Nur in Flotten zu 30 bis 40 Schiffen
jedes mindestens 100 Last groß und uach Vorschrift mit 16 bis 28 Geschützen
armiert durfte die Fahrt wegen der französischen und marokkanischen Seeräuber
gewagt werden. Daß der Schaden durch diese Seeräuber zwischen 1641 und 1650


Grenzboten II 1S00 72
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[0577] Die Blüte und der verfall der holländischen Seemacht Der Holländer wollte seine Kolonien nur für den Handel ausbeuten, und er verfuhr darin ganz monopolistisch. Habsucht und Unsittlichkeit traten im holländischen Kolonialsystem grell zu Tage. In geradezu schimpflicher Weise wurde in den Aufwendungen für Heerwesen und Rechtspflege in den Kolonien gespart. Die Organisation eines großen Reichs durch eine schöpferische Politik, wie sie von den Engländern in Indien nachmals so glänzend gelöst worden ist, wurde von den Holländern in ihrem Indien nie versucht. Die Thätigkeit des Oraniers in Brasilien stieß auf den Widerspruch der Kaufleute, weil sie uicht sofort auf ihre Kosten kamen, und mußte aufgegeben werden. Und die einzige wahrhafte SiedluugSkolonie der Holländer, Neu-Niederland mit der Hauptstadt Neu-Amsterdam, dem heutigen Newyork, erlag der kolonisatorischen Überlegenheit der angelsächsischen Rasse. Nicht anders erging es der benach¬ barten schwedischen Kolonie. Lange bevor Hollands Stern vor dein englischen erblich, war Nordamerika von den Angelsachsen friedlich erobert worden. Der Eroberung der neuen Welten durch deu holländischen Handel ging ein gewaltiger Aufschwung des holländischen Handels in Europa parallel. Zu¬ nächst in der Ostsee. Alle Zeugnisse der Zeitgenossen stimmen darin überein, daß sich auf die Beherrschung des Ostseeverkehrs aller übrige Wohlstand gründe. Den Verkehr durch den Sund uuter allen Umständen in Gang zu erhalten, blieb daher ein Hauptziel der friedlichen wie der kriegerischen Politik der Union. Noch 1531 waren 310 holländische Schiffe nach der Ostsee gefahren, 1587. im April liefen gegen 800 dahin aus, für 1635 giebt ein offizielles Aktenstück die Zahl der niederländischen Ostseefahrer auf 6000 mit einem Naumgehalt von 720000 Last an. Das war ein Sechstel des Gesnmtbestands der niederländischen Handelsmarine, aber über ein Drittel des Gesamtraum- gehnlts. Und zu derselben Zeit wurde der ganze Kolouialhaudel von 300 Schiffen mit 75000 Last betrieben. Im Jahre 1666 waren drei Viertel des Kapitals der Amsterdamer Börse im Ostseehandel angelegt. Nächst diesem spielte die Heringsfischerei in der Nordsee die Hauptrolle. Ihr standen 1634 2500 Schiffe mit 75000 Last zur Verfügung. Und darüber hinaus lockte der Walfischfang nach den Gewässern des Nordens, unschätzbar als die hohe Schule für das Schiffsvolk. Zum Mittelmeer nahmen die holländischen Be¬ ziehungen einen mächtigen Aufschwung durch Antwerpens Fall und trotz des Krieges mit Spanien. Im Jahre 1591 gingen 400 holländische Schiffe mit Korn nach dem Mittelmeer, wo allerdings große Teuerung war. Für 1634 werden als thätig im Mittelmeerhandel, Spanien und Portugal mitgerechnet, angegeben 1500 Schiffe mit 150000 Last. Die Verdienste der Kaufleute und Reeber aus diesem Verkehr waren, ebenso wie die aus dem indischen, enorm. Kolonialwaren, Ostseegetreide, Nordseeheringe, holländische Mauufakturwaren fanden hier einen vorzüglichen Markt. Nur in Flotten zu 30 bis 40 Schiffen jedes mindestens 100 Last groß und uach Vorschrift mit 16 bis 28 Geschützen armiert durfte die Fahrt wegen der französischen und marokkanischen Seeräuber gewagt werden. Daß der Schaden durch diese Seeräuber zwischen 1641 und 1650 Grenzboten II 1S00 72

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/577>, abgerufen am 22.07.2024.