Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.Litteratur Als Beispiel des modernen Stabreims sei "och erwähnt ein Gedicht von Gemälde Ewige, weißeLilien sprießen zwischen deinen schlanken Fingern und singen sehnend zu deinem brennten Munde empor. Heimlich und leise durch die blühende Lust deines Leibes tauchen violette Hände zu den weißen, ewigen Lilien hinab, worin mir besonders der Metapher ,,die blühende Luft deines Leibes" und die Traumlied Nun gieb mir Ruhund dich dazu wie blüht so rot die Stunde! Denn was ich weiß das quillt so leis von deinem blassen Munde gieb, o gieb, was uns noch blieb: verblüht ist bald die Stunde! Und "nun kommt der Schlußeffekt" Vers 2 aus "Zu deiner Beruhigung" von Pfeffermann Ja "das genügt" sagt Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig Litteratur Als Beispiel des modernen Stabreims sei «och erwähnt ein Gedicht von Gemälde Ewige, weißeLilien sprießen zwischen deinen schlanken Fingern und singen sehnend zu deinem brennten Munde empor. Heimlich und leise durch die blühende Lust deines Leibes tauchen violette Hände zu den weißen, ewigen Lilien hinab, worin mir besonders der Metapher ,,die blühende Luft deines Leibes" und die Traumlied Nun gieb mir Ruhund dich dazu wie blüht so rot die Stunde! Denn was ich weiß das quillt so leis von deinem blassen Munde gieb, o gieb, was uns noch blieb: verblüht ist bald die Stunde! Und „nun kommt der Schlußeffekt" Vers 2 aus „Zu deiner Beruhigung" von Pfeffermann Ja „das genügt" sagt Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0472" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/233024"/> <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/> <p xml:id="ID_1542"> Als Beispiel des modernen Stabreims sei «och erwähnt ein Gedicht von<lb/> Felix Falk:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_12" type="poem"> <head> Gemälde</head> <l> Ewige, weiße<lb/> Lilien sprießen<lb/> zwischen deinen schlanken Fingern<lb/> und singen sehnend<lb/> zu deinem brennten Munde empor.<lb/> Heimlich und leise<lb/> durch die blühende Lust deines Leibes<lb/> tauchen violette<lb/> Hände zu den<lb/> weißen, ewigen Lilien hinab,<lb/></l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1543"> worin mir besonders der Metapher ,,die blühende Luft deines Leibes" und die<lb/> „violetten Hände" gefallen. Ja ja, was blüht nicht alles! Hier „die Luft des<lb/> Leibes," in W. A. Labions „Traumlied" blüht sogar „die Stunde rot," ja sie<lb/> „verblüht":</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_13" type="poem"> <head> Traumlied</head> <l> Nun gieb mir Ruh<lb/> und dich dazu<lb/> wie blüht so rot die Stunde!<lb/> Denn was ich weiß<lb/> das quillt so leis<lb/> von deinem blassen Munde<lb/> gieb, o gieb,<lb/> was uns noch blieb:<lb/> verblüht ist bald die Stunde!<lb/></l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1544"> Und „nun kommt der Schlußeffekt" Vers 2 aus „Zu deiner Beruhigung" von<lb/> Karl Fessel — der erste Vers ist bereits oben erwähnt:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_14" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <note type="byline"> Pfeffermann</note><lb/> <p xml:id="ID_1545"> Ja „das genügt" sagt</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig<lb/> Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0472]
Litteratur
Als Beispiel des modernen Stabreims sei «och erwähnt ein Gedicht von
Felix Falk:
Gemälde Ewige, weiße
Lilien sprießen
zwischen deinen schlanken Fingern
und singen sehnend
zu deinem brennten Munde empor.
Heimlich und leise
durch die blühende Lust deines Leibes
tauchen violette
Hände zu den
weißen, ewigen Lilien hinab,
worin mir besonders der Metapher ,,die blühende Luft deines Leibes" und die
„violetten Hände" gefallen. Ja ja, was blüht nicht alles! Hier „die Luft des
Leibes," in W. A. Labions „Traumlied" blüht sogar „die Stunde rot," ja sie
„verblüht":
Traumlied Nun gieb mir Ruh
und dich dazu
wie blüht so rot die Stunde!
Denn was ich weiß
das quillt so leis
von deinem blassen Munde
gieb, o gieb,
was uns noch blieb:
verblüht ist bald die Stunde!
Und „nun kommt der Schlußeffekt" Vers 2 aus „Zu deiner Beruhigung" von
Karl Fessel — der erste Vers ist bereits oben erwähnt:
Pfeffermann
Ja „das genügt" sagt
Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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