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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Fasching

In, in Sedan. Aber was unsre liebliche Zuleika anlangt: ich lvuudre mich
eigentlich, daß es der alte Portius so ruhig mit ansieht.

Was willst du, Hans! Bei so einem Rieseugeschäft, ein Mann, dem so viel
durch den Kopf geht. Wie Paul erzählt, hat er mit den beiden Aufläderu im
letzten Augenblicke, wo die Kostüme schon fix und fertig waren, noch seine liebe
Not gehabt. Sie wolltcus lieber sein lassen, haben sie ihm gesagt. Sie hätten
nicht gewußt, was sie eigentlich vorstellen sollten. Nun hätten es ihnen die andern
gesagt und sie aufgezogen. Auch die Kommis hätten Witze gemacht, Paul natür¬
lich an der Spitze. Na, der alte Herr hat ihnen zugeredet. Paul hat mit dem
Entreebillet zum alten Sorge fahren müssen, daß ders neu ausstellen ließe. Wie
es ihnen nachher der alte Portius gezeigt hat und sie gelesen haben: Fräulein
Lora Portius mit zwei Leibtrabanten des Großherrn, da haben sie sich beruhigt.

Ich hätte gedacht, es hatte ihnen gleich sein können, was sie vorstellen sollten.

Das kommt dir so vor, weil sie dir den Vorschlag nicht gemacht haben. Glaubst
du wirklich, daß bei Verkleidungen daS Selbstgefühl gar keine Rolle spielt? Ich
wollte, dn hättest den alten Servatius Kitt, bei dem ich mir meinen Wilhelm Tell
habe machen lassen, über seine Erfahrungen in dein Punkte hören können. Bier
nagelneue Turkos, die er hatte macheu lassen, hat er müssen in armenische
Leibgarde umändern: die ganze Zeit hat er sie ans Lager gehabt, und es hat sie
keiner gewollt, obgleich er sie im Preise heruntergesetzt hatte. Bis ihm schließlich
die Motten hineingekommen sind. Weil du dir damals dein altdeutsches Knufherrn-
kvstüiu wie jeden ander" Anzug bestellt hast und es jedes Jahr wieder tragen
wirst, bis Klara ihr dazu passendes Bürgerfraueukvstüm satt hat, denkst dn, es muß
bei nllen andern Menschen mich so hausbacken und nüchtern zugehn. Ein norwe¬
gischer oder schwarzwntder Baueruanzug wäre dir ganz ebenso recht gewesen, wenn
"c ihn dir ausgeredet hätte. Dn bist eben ganz besonders behäbig und ohne jede
Eitelkeit in derlei Dingen. An kickerikihahunrtigem Gespreize und bnntsinulich
phantastischen Drauge thut es dir jeder Ackerknecht und jeder Böttchergeselle zuvor.
Es trifft sich gut, daß dich Klara mit ihrem verzehrenden Thatendrang immer ein
bischen in Atem hält und keine Lnterna-magien-Vorstellungen von dir erwartet.

Sie muß euch Jungen doch die erste Zeit sehr gefehlt haben. Immer raten,
helfen, zugreifen, beispringen: ich weiß manchmal nicht, wo sie die Kräfte hernimmt
zu dem fortwährenden Jmgeschirrsein.

Akkurat so war sie als Mädchen, Haus! Nicht um ein Hnnr anders, und
glaube, es war für keinen von uns eigentlich gut. Paul -- davon bin ich
überzeugt -- wäre keine solche Tranmbüchse geworden, wenn er sich nicht auf sie
Erlassen hätte: er wußte ja, daß sie für ihn immer alles zehnmal rascher und besser
^sorgte, als er es imstande war. Wenn sie nicht so ein bischen eine Anlage zum
Predigen gehabt hätte . . .

Die hat sie noch, Franz, die hat sie noch. Ich sage das ja natürlich nicht
'"einetwegeu. Ich weiß nicht, wies kommt: ich kann ihr gut zuhören. Mir wirds
über. Aber die Dienstboten, das ist sonderbar, die mögeus nicht!

Siehst du, Haus, wir Jungen -- wir mochtens auch nicht, aber gefehlt hat
ne uns doch. Na, dn ist ja die berühmte Polka-Mazurka zu Ende. Klarn hat
ucitürlich eine Beknuutschaft gemncht. Sie bringt den Harlekin mit, den kleinen
Italiener, der mit Ernst im Kondor ist.

Es war, als käme mit Frau Klara eine frische, belebende Brise über den Saal
llezvgcn. Für den hatte sie ein Lächeln, für den einen Gruß, für den einen Zuruf.
^e sich "och alle die Tänzer und Tänzerinnen wieder zusammengefunden hatten,
die ihren Tisch als Hauptquartier betrachteten, hatte sie Zeit gehabt, den kleinen
'v"rieur Signor Girolamo Gross! ihrem Mann und ihrem Bruder Franz vorzu-


Grenzbotc" I 1900 5l
Fasching

In, in Sedan. Aber was unsre liebliche Zuleika anlangt: ich lvuudre mich
eigentlich, daß es der alte Portius so ruhig mit ansieht.

Was willst du, Hans! Bei so einem Rieseugeschäft, ein Mann, dem so viel
durch den Kopf geht. Wie Paul erzählt, hat er mit den beiden Aufläderu im
letzten Augenblicke, wo die Kostüme schon fix und fertig waren, noch seine liebe
Not gehabt. Sie wolltcus lieber sein lassen, haben sie ihm gesagt. Sie hätten
nicht gewußt, was sie eigentlich vorstellen sollten. Nun hätten es ihnen die andern
gesagt und sie aufgezogen. Auch die Kommis hätten Witze gemacht, Paul natür¬
lich an der Spitze. Na, der alte Herr hat ihnen zugeredet. Paul hat mit dem
Entreebillet zum alten Sorge fahren müssen, daß ders neu ausstellen ließe. Wie
es ihnen nachher der alte Portius gezeigt hat und sie gelesen haben: Fräulein
Lora Portius mit zwei Leibtrabanten des Großherrn, da haben sie sich beruhigt.

Ich hätte gedacht, es hatte ihnen gleich sein können, was sie vorstellen sollten.

Das kommt dir so vor, weil sie dir den Vorschlag nicht gemacht haben. Glaubst
du wirklich, daß bei Verkleidungen daS Selbstgefühl gar keine Rolle spielt? Ich
wollte, dn hättest den alten Servatius Kitt, bei dem ich mir meinen Wilhelm Tell
habe machen lassen, über seine Erfahrungen in dein Punkte hören können. Bier
nagelneue Turkos, die er hatte macheu lassen, hat er müssen in armenische
Leibgarde umändern: die ganze Zeit hat er sie ans Lager gehabt, und es hat sie
keiner gewollt, obgleich er sie im Preise heruntergesetzt hatte. Bis ihm schließlich
die Motten hineingekommen sind. Weil du dir damals dein altdeutsches Knufherrn-
kvstüiu wie jeden ander» Anzug bestellt hast und es jedes Jahr wieder tragen
wirst, bis Klara ihr dazu passendes Bürgerfraueukvstüm satt hat, denkst dn, es muß
bei nllen andern Menschen mich so hausbacken und nüchtern zugehn. Ein norwe¬
gischer oder schwarzwntder Baueruanzug wäre dir ganz ebenso recht gewesen, wenn
"c ihn dir ausgeredet hätte. Dn bist eben ganz besonders behäbig und ohne jede
Eitelkeit in derlei Dingen. An kickerikihahunrtigem Gespreize und bnntsinulich
phantastischen Drauge thut es dir jeder Ackerknecht und jeder Böttchergeselle zuvor.
Es trifft sich gut, daß dich Klara mit ihrem verzehrenden Thatendrang immer ein
bischen in Atem hält und keine Lnterna-magien-Vorstellungen von dir erwartet.

Sie muß euch Jungen doch die erste Zeit sehr gefehlt haben. Immer raten,
helfen, zugreifen, beispringen: ich weiß manchmal nicht, wo sie die Kräfte hernimmt
zu dem fortwährenden Jmgeschirrsein.

Akkurat so war sie als Mädchen, Haus! Nicht um ein Hnnr anders, und
glaube, es war für keinen von uns eigentlich gut. Paul — davon bin ich
überzeugt — wäre keine solche Tranmbüchse geworden, wenn er sich nicht auf sie
Erlassen hätte: er wußte ja, daß sie für ihn immer alles zehnmal rascher und besser
^sorgte, als er es imstande war. Wenn sie nicht so ein bischen eine Anlage zum
Predigen gehabt hätte . . .

Die hat sie noch, Franz, die hat sie noch. Ich sage das ja natürlich nicht
'"einetwegeu. Ich weiß nicht, wies kommt: ich kann ihr gut zuhören. Mir wirds
über. Aber die Dienstboten, das ist sonderbar, die mögeus nicht!

Siehst du, Haus, wir Jungen — wir mochtens auch nicht, aber gefehlt hat
ne uns doch. Na, dn ist ja die berühmte Polka-Mazurka zu Ende. Klarn hat
ucitürlich eine Beknuutschaft gemncht. Sie bringt den Harlekin mit, den kleinen
Italiener, der mit Ernst im Kondor ist.

Es war, als käme mit Frau Klara eine frische, belebende Brise über den Saal
llezvgcn. Für den hatte sie ein Lächeln, für den einen Gruß, für den einen Zuruf.
^e sich „och alle die Tänzer und Tänzerinnen wieder zusammengefunden hatten,
die ihren Tisch als Hauptquartier betrachteten, hatte sie Zeit gehabt, den kleinen
'v"rieur Signor Girolamo Gross! ihrem Mann und ihrem Bruder Franz vorzu-


Grenzbotc» I 1900 5l
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[0409] Fasching In, in Sedan. Aber was unsre liebliche Zuleika anlangt: ich lvuudre mich eigentlich, daß es der alte Portius so ruhig mit ansieht. Was willst du, Hans! Bei so einem Rieseugeschäft, ein Mann, dem so viel durch den Kopf geht. Wie Paul erzählt, hat er mit den beiden Aufläderu im letzten Augenblicke, wo die Kostüme schon fix und fertig waren, noch seine liebe Not gehabt. Sie wolltcus lieber sein lassen, haben sie ihm gesagt. Sie hätten nicht gewußt, was sie eigentlich vorstellen sollten. Nun hätten es ihnen die andern gesagt und sie aufgezogen. Auch die Kommis hätten Witze gemacht, Paul natür¬ lich an der Spitze. Na, der alte Herr hat ihnen zugeredet. Paul hat mit dem Entreebillet zum alten Sorge fahren müssen, daß ders neu ausstellen ließe. Wie es ihnen nachher der alte Portius gezeigt hat und sie gelesen haben: Fräulein Lora Portius mit zwei Leibtrabanten des Großherrn, da haben sie sich beruhigt. Ich hätte gedacht, es hatte ihnen gleich sein können, was sie vorstellen sollten. Das kommt dir so vor, weil sie dir den Vorschlag nicht gemacht haben. Glaubst du wirklich, daß bei Verkleidungen daS Selbstgefühl gar keine Rolle spielt? Ich wollte, dn hättest den alten Servatius Kitt, bei dem ich mir meinen Wilhelm Tell habe machen lassen, über seine Erfahrungen in dein Punkte hören können. Bier nagelneue Turkos, die er hatte macheu lassen, hat er müssen in armenische Leibgarde umändern: die ganze Zeit hat er sie ans Lager gehabt, und es hat sie keiner gewollt, obgleich er sie im Preise heruntergesetzt hatte. Bis ihm schließlich die Motten hineingekommen sind. Weil du dir damals dein altdeutsches Knufherrn- kvstüiu wie jeden ander» Anzug bestellt hast und es jedes Jahr wieder tragen wirst, bis Klara ihr dazu passendes Bürgerfraueukvstüm satt hat, denkst dn, es muß bei nllen andern Menschen mich so hausbacken und nüchtern zugehn. Ein norwe¬ gischer oder schwarzwntder Baueruanzug wäre dir ganz ebenso recht gewesen, wenn "c ihn dir ausgeredet hätte. Dn bist eben ganz besonders behäbig und ohne jede Eitelkeit in derlei Dingen. An kickerikihahunrtigem Gespreize und bnntsinulich phantastischen Drauge thut es dir jeder Ackerknecht und jeder Böttchergeselle zuvor. Es trifft sich gut, daß dich Klara mit ihrem verzehrenden Thatendrang immer ein bischen in Atem hält und keine Lnterna-magien-Vorstellungen von dir erwartet. Sie muß euch Jungen doch die erste Zeit sehr gefehlt haben. Immer raten, helfen, zugreifen, beispringen: ich weiß manchmal nicht, wo sie die Kräfte hernimmt zu dem fortwährenden Jmgeschirrsein. Akkurat so war sie als Mädchen, Haus! Nicht um ein Hnnr anders, und glaube, es war für keinen von uns eigentlich gut. Paul — davon bin ich überzeugt — wäre keine solche Tranmbüchse geworden, wenn er sich nicht auf sie Erlassen hätte: er wußte ja, daß sie für ihn immer alles zehnmal rascher und besser ^sorgte, als er es imstande war. Wenn sie nicht so ein bischen eine Anlage zum Predigen gehabt hätte . . . Die hat sie noch, Franz, die hat sie noch. Ich sage das ja natürlich nicht '"einetwegeu. Ich weiß nicht, wies kommt: ich kann ihr gut zuhören. Mir wirds über. Aber die Dienstboten, das ist sonderbar, die mögeus nicht! Siehst du, Haus, wir Jungen — wir mochtens auch nicht, aber gefehlt hat ne uns doch. Na, dn ist ja die berühmte Polka-Mazurka zu Ende. Klarn hat ucitürlich eine Beknuutschaft gemncht. Sie bringt den Harlekin mit, den kleinen Italiener, der mit Ernst im Kondor ist. Es war, als käme mit Frau Klara eine frische, belebende Brise über den Saal llezvgcn. Für den hatte sie ein Lächeln, für den einen Gruß, für den einen Zuruf. ^e sich „och alle die Tänzer und Tänzerinnen wieder zusammengefunden hatten, die ihren Tisch als Hauptquartier betrachteten, hatte sie Zeit gehabt, den kleinen 'v"rieur Signor Girolamo Gross! ihrem Mann und ihrem Bruder Franz vorzu- Grenzbotc» I 1900 5l

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/409>, abgerufen am 04.07.2024.