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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

er dabei verzichten! Es wäre ja die reine Falschmünzerei, wollte er seine journa¬
listische Opposition der werten Kundschaft als eine wissenschaftliche anbieten.

Vollends zur Karikatur aber wird seine Oppositionsrolle, wenn er schließlich
sagt, die Annahme des "Zuchthausgesetzes" würde als das geringere Übel im Ver¬
gleich mit der Annahme der Kanalvorlage schon deshalb anzusehen sein, weil der
"Rückschlag dann um so stärker werden" würde, denn es sei schlechthin ausgeschlossen,
daß ein Staat von so großer sozialpolitischer Tradition wie der unsre sich "dauernd
auf eine Politik der bloßen Repressiv" und der Klassenherrschaft beschränkt." Also
das soll die Bedeutung des Verlangens der Verbündeten Regierungen nach bessern,
Schutz der Arbeitswilligen sein? Sie hätten damit die Absicht kund gegeben, sich
auf eine Politik der bloßen Repression und der Klassenherrschaft beschränken zu
"vollen? Wenn es im "Vorwärts" stünde, würde man es als Vrunnenvergiftung
bezeichnen müssen, in diesem Falle ist es nur unverantwortlicher Leichtsinn. In
dieser Sache hat die Wissenschaft aber die Pflicht, endlich der Wahrheit und dem
Ernst wieder zu ihrem Recht zu verhelfen, will sie nicht zur Sklavin einer korrum¬
pierten öffentlichen Meinung herabsinken. Selbst wenn einem in der ganzen Vor¬
lage nicht ein einziger Paragraph diskutabel erschiene -- Herrn Schmoller sind
sie alle diskutabel --, so müßte man es doch, wenn man überhaupt logisch denken
kann, als absurd bezeichnen, daß der Gesetzentwurf als Beweis für eine solche
soziale Gesinnung der Verbündeten Regierungen ausgegeben wird, wie es hier ge¬
schieht. Wo sind denn die Beweise für diese Gesinnung? Nichts ist in der ganzen
jahrelangen Entrüstungskomödie gegen den "neusten Kurs" zu Tage gefördert
worden, als jämmerlicher persönlicher Klatsch und müßige Vermutungen über den
Einfluß von "Scharfmachern" und dergleichen. Denn daß die für das Wohl des
Vaterlands und des ganzen Volks Verantwortlicher Regierungen nicht blind und
übereilt den "Idealen" aller Professoren und Privatdozenten, über die sich diese
selbst noch lange nicht klar und unter einander einig sind, zur Verwirklichung verhelfen,
kann doch einem Politiker von gesundem Verstände nicht als Beweis dafür gelten,
daß der Kaiser und die, die mit ihm Nepressioneu gegen den Mißbrauch der Streik¬
freiheit für nötig halten, deshalb von allen weitern sozialen Reformen Abstand
nehmen wollen. Tritt die Wissenschaft nicht kräftig der weitern Korruption der
öffentlichen Meinung entgegen, so wird sie die Hauptschuld daran haben, wenn
dringend nötige soziale Reformen verzögert werden.

Kann und will die Wissenschaft diese Korrektur einer auf Abwege geratnen
öffentlichen Meinung nicht leisten, so brauchen natürlich die Regierungen vorläufig
auch gar nichts auf ihre Opposition zu geben.

Über die Kanalvorlage sagt Professor Delbrück: "Auch hier hat die Negierung
keineswegs die Stimme der Wissenschaft für sich. Sie hat sie auch nicht so un¬
bedingt gegen sich, wie bei der Zuchthausvorlage. Viele Gelehrte halten mit ihrem
Urteil vorsichtig zurück. Aber die wissenschaftliche Litteratur, die sich für das
Kanalprojekt ausgesprochen hat, ist jedenfalls sehr dürstig, und was von Theore¬
tiker" gegen die Kanäle ius Feld geführt worden ist, viel gewichtiger."

Das ist doch ein sehr schwächliches Fundament für die Opposition des Herrn
Delbrück, das ihn eigentlich dringend zur vorsichtigen Zurückhaltung mit seinem
Urteil mahnen sollte. Trotzdem urteilt er mit voller professoraler Unfehlbarkeit
über die Sache: "Der Kanalbau ist viel gefährlicher, denn er untergrübe die Zu-
kunft unsrer Finanzen, die, einmal erschüttert, nicht so leicht wieder zu befestigen
sind. Nicht bloß auf das tüchtige, stets kampfbereite Heer, sondern ebenso sehr auf
den wohlgefüllten Schatz war die Politik der alten preußischen Könige aufgebaut.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

er dabei verzichten! Es wäre ja die reine Falschmünzerei, wollte er seine journa¬
listische Opposition der werten Kundschaft als eine wissenschaftliche anbieten.

Vollends zur Karikatur aber wird seine Oppositionsrolle, wenn er schließlich
sagt, die Annahme des „Zuchthausgesetzes" würde als das geringere Übel im Ver¬
gleich mit der Annahme der Kanalvorlage schon deshalb anzusehen sein, weil der
„Rückschlag dann um so stärker werden" würde, denn es sei schlechthin ausgeschlossen,
daß ein Staat von so großer sozialpolitischer Tradition wie der unsre sich „dauernd
auf eine Politik der bloßen Repressiv» und der Klassenherrschaft beschränkt." Also
das soll die Bedeutung des Verlangens der Verbündeten Regierungen nach bessern,
Schutz der Arbeitswilligen sein? Sie hätten damit die Absicht kund gegeben, sich
auf eine Politik der bloßen Repression und der Klassenherrschaft beschränken zu
»vollen? Wenn es im „Vorwärts" stünde, würde man es als Vrunnenvergiftung
bezeichnen müssen, in diesem Falle ist es nur unverantwortlicher Leichtsinn. In
dieser Sache hat die Wissenschaft aber die Pflicht, endlich der Wahrheit und dem
Ernst wieder zu ihrem Recht zu verhelfen, will sie nicht zur Sklavin einer korrum¬
pierten öffentlichen Meinung herabsinken. Selbst wenn einem in der ganzen Vor¬
lage nicht ein einziger Paragraph diskutabel erschiene — Herrn Schmoller sind
sie alle diskutabel —, so müßte man es doch, wenn man überhaupt logisch denken
kann, als absurd bezeichnen, daß der Gesetzentwurf als Beweis für eine solche
soziale Gesinnung der Verbündeten Regierungen ausgegeben wird, wie es hier ge¬
schieht. Wo sind denn die Beweise für diese Gesinnung? Nichts ist in der ganzen
jahrelangen Entrüstungskomödie gegen den „neusten Kurs" zu Tage gefördert
worden, als jämmerlicher persönlicher Klatsch und müßige Vermutungen über den
Einfluß von „Scharfmachern" und dergleichen. Denn daß die für das Wohl des
Vaterlands und des ganzen Volks Verantwortlicher Regierungen nicht blind und
übereilt den „Idealen" aller Professoren und Privatdozenten, über die sich diese
selbst noch lange nicht klar und unter einander einig sind, zur Verwirklichung verhelfen,
kann doch einem Politiker von gesundem Verstände nicht als Beweis dafür gelten,
daß der Kaiser und die, die mit ihm Nepressioneu gegen den Mißbrauch der Streik¬
freiheit für nötig halten, deshalb von allen weitern sozialen Reformen Abstand
nehmen wollen. Tritt die Wissenschaft nicht kräftig der weitern Korruption der
öffentlichen Meinung entgegen, so wird sie die Hauptschuld daran haben, wenn
dringend nötige soziale Reformen verzögert werden.

Kann und will die Wissenschaft diese Korrektur einer auf Abwege geratnen
öffentlichen Meinung nicht leisten, so brauchen natürlich die Regierungen vorläufig
auch gar nichts auf ihre Opposition zu geben.

Über die Kanalvorlage sagt Professor Delbrück: „Auch hier hat die Negierung
keineswegs die Stimme der Wissenschaft für sich. Sie hat sie auch nicht so un¬
bedingt gegen sich, wie bei der Zuchthausvorlage. Viele Gelehrte halten mit ihrem
Urteil vorsichtig zurück. Aber die wissenschaftliche Litteratur, die sich für das
Kanalprojekt ausgesprochen hat, ist jedenfalls sehr dürstig, und was von Theore¬
tiker» gegen die Kanäle ius Feld geführt worden ist, viel gewichtiger."

Das ist doch ein sehr schwächliches Fundament für die Opposition des Herrn
Delbrück, das ihn eigentlich dringend zur vorsichtigen Zurückhaltung mit seinem
Urteil mahnen sollte. Trotzdem urteilt er mit voller professoraler Unfehlbarkeit
über die Sache: „Der Kanalbau ist viel gefährlicher, denn er untergrübe die Zu-
kunft unsrer Finanzen, die, einmal erschüttert, nicht so leicht wieder zu befestigen
sind. Nicht bloß auf das tüchtige, stets kampfbereite Heer, sondern ebenso sehr auf
den wohlgefüllten Schatz war die Politik der alten preußischen Könige aufgebaut.


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[0294] Maßgebliches und Unmaßgebliches er dabei verzichten! Es wäre ja die reine Falschmünzerei, wollte er seine journa¬ listische Opposition der werten Kundschaft als eine wissenschaftliche anbieten. Vollends zur Karikatur aber wird seine Oppositionsrolle, wenn er schließlich sagt, die Annahme des „Zuchthausgesetzes" würde als das geringere Übel im Ver¬ gleich mit der Annahme der Kanalvorlage schon deshalb anzusehen sein, weil der „Rückschlag dann um so stärker werden" würde, denn es sei schlechthin ausgeschlossen, daß ein Staat von so großer sozialpolitischer Tradition wie der unsre sich „dauernd auf eine Politik der bloßen Repressiv» und der Klassenherrschaft beschränkt." Also das soll die Bedeutung des Verlangens der Verbündeten Regierungen nach bessern, Schutz der Arbeitswilligen sein? Sie hätten damit die Absicht kund gegeben, sich auf eine Politik der bloßen Repression und der Klassenherrschaft beschränken zu »vollen? Wenn es im „Vorwärts" stünde, würde man es als Vrunnenvergiftung bezeichnen müssen, in diesem Falle ist es nur unverantwortlicher Leichtsinn. In dieser Sache hat die Wissenschaft aber die Pflicht, endlich der Wahrheit und dem Ernst wieder zu ihrem Recht zu verhelfen, will sie nicht zur Sklavin einer korrum¬ pierten öffentlichen Meinung herabsinken. Selbst wenn einem in der ganzen Vor¬ lage nicht ein einziger Paragraph diskutabel erschiene — Herrn Schmoller sind sie alle diskutabel —, so müßte man es doch, wenn man überhaupt logisch denken kann, als absurd bezeichnen, daß der Gesetzentwurf als Beweis für eine solche soziale Gesinnung der Verbündeten Regierungen ausgegeben wird, wie es hier ge¬ schieht. Wo sind denn die Beweise für diese Gesinnung? Nichts ist in der ganzen jahrelangen Entrüstungskomödie gegen den „neusten Kurs" zu Tage gefördert worden, als jämmerlicher persönlicher Klatsch und müßige Vermutungen über den Einfluß von „Scharfmachern" und dergleichen. Denn daß die für das Wohl des Vaterlands und des ganzen Volks Verantwortlicher Regierungen nicht blind und übereilt den „Idealen" aller Professoren und Privatdozenten, über die sich diese selbst noch lange nicht klar und unter einander einig sind, zur Verwirklichung verhelfen, kann doch einem Politiker von gesundem Verstände nicht als Beweis dafür gelten, daß der Kaiser und die, die mit ihm Nepressioneu gegen den Mißbrauch der Streik¬ freiheit für nötig halten, deshalb von allen weitern sozialen Reformen Abstand nehmen wollen. Tritt die Wissenschaft nicht kräftig der weitern Korruption der öffentlichen Meinung entgegen, so wird sie die Hauptschuld daran haben, wenn dringend nötige soziale Reformen verzögert werden. Kann und will die Wissenschaft diese Korrektur einer auf Abwege geratnen öffentlichen Meinung nicht leisten, so brauchen natürlich die Regierungen vorläufig auch gar nichts auf ihre Opposition zu geben. Über die Kanalvorlage sagt Professor Delbrück: „Auch hier hat die Negierung keineswegs die Stimme der Wissenschaft für sich. Sie hat sie auch nicht so un¬ bedingt gegen sich, wie bei der Zuchthausvorlage. Viele Gelehrte halten mit ihrem Urteil vorsichtig zurück. Aber die wissenschaftliche Litteratur, die sich für das Kanalprojekt ausgesprochen hat, ist jedenfalls sehr dürstig, und was von Theore¬ tiker» gegen die Kanäle ius Feld geführt worden ist, viel gewichtiger." Das ist doch ein sehr schwächliches Fundament für die Opposition des Herrn Delbrück, das ihn eigentlich dringend zur vorsichtigen Zurückhaltung mit seinem Urteil mahnen sollte. Trotzdem urteilt er mit voller professoraler Unfehlbarkeit über die Sache: „Der Kanalbau ist viel gefährlicher, denn er untergrübe die Zu- kunft unsrer Finanzen, die, einmal erschüttert, nicht so leicht wieder zu befestigen sind. Nicht bloß auf das tüchtige, stets kampfbereite Heer, sondern ebenso sehr auf den wohlgefüllten Schatz war die Politik der alten preußischen Könige aufgebaut.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_231169/294>, abgerufen am 15.01.2025.