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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

dem kaum aus den Kinderschuhe" getretner Staate Bulgarien mit seiner seit wenigen
Jahrzehnten bestehenden Presse übertroffen wird. Deutschland, England und Frank¬
reich dürfen wir hier gar uicht in Betracht ziehen, soll der Vergleich für das
Zarenreich nicht zu kläglich ausfallen. Noch weit klarer tritt die Rückständigkeit
Rußlands zu Tage, wenn man die Auflagen der russischen Blätter mit denen der
andern Staate" zusammenstellt. Während sich in andern Ländern Auflagen von
60 000, 100 000 und mehr Exemplaren gnr nicht selten, bisweilen sogar solche Ma
einer Million finden, zählt eins von den etwa tausend russischen Blättern selten
Weit über 10 000 Exemplare. Die Russen, die an dieser Thatsache nicht rütteln
können, prahlen nun freilich und sagen, ihre großen Zeitschriften seien reichhaltiger
und vielfach besser redigiert als die andrer Staaten, was allerdings in gewissem
Maße zuzugeben ist. Doch diese wenigen Zeitschriften sind mehr zu den Büchern
zu rechnen, an denen Rußland ebenfalls sehr arm ist. Im Jahre 1893 z. B.
wurden im ganzen zwanzig Millionen Bände veröffentlicht, also noch nicht einmal
für sechs Personen ein Band! Aus dieser Zahl kann nun noch eine ganze Masse
gestrichen werden, die gar nicht einmal Bücher genannt zu werden verdienen, wie
Kalender, Jahrbücher und dergl., die noch gut ein Sechstel des ganzen ausmachen.
Unter dem, was dann noch bleibt, findet sich wenig neues. Die russischen Buch¬
drucker haben wenig Unternehmungsgeist; sie erwerben nicht gern neue Sachen, die
sie bezahlen müssen, sie begnüge" sich lieber damit, Altes in neuer Auflage heraus¬
zugeben. So haben z. B. die Werke Puschkins in dem Jahre, wo das Verlags¬
recht frei wurde, über hundertsechzig verschiedne Ausgaben erlebt. Die Werke der
Schriftsteller aus dein achtzehnten Jahrhundert, selbst der unbedeutendsten, werden
sehr gern immer wieder nen herausgegeben. Mit Rücksicht darauf kann man also
sagen, daß das russische lesende Publikum mehr das alte wiederholt, als wirklich
neues liest. Neuheiten bietet man gern auf Kosten der Ausländer, namentlich der
Franzosen Jules Verne und Emile Zoln, weil man da kein Eigentunisrecht zu be¬
zahlen braucht, da Gesetzesbestimmungen darüber fehlen.

Vergegenwärtigt man sich das Gesagte noch einmal genau und stellt man
dann fest, daß eine beträchtliche Anzahl von Büchern dem großen Publikum unzu¬
gänglich ist, entweder, weil sie zu teuer sind, oder, weil es Fachschriften für ganz
bestimmte und eng beschränkte Kreise sind, so sieht man deutlich ein, daß der Russe
in seiner Lektüre noch wenig Auswahl hat. Dazu kommt dann noch, daß der Er¬
werb von Büchern keineswegs so leicht ist wie bei uns. In den größern Städten
freilich kann sich der Liebhaber mit Erlaubnis der Zensur nach Herzenslust mit
Material versehen, aber schon in den Provinzialstädten ist es vielfach schwerer, ein
Buch zu haben, als bei uns ans einen: Dorfe. Mit Buchhandlungen ist es im
Reiche aller Reichen noch schlecht bestellt. Vor etwa zehn Jahren gab es deren
rund 1300 im ganzen Reiche, davon kamen auf Sibirien und das ganze asiatische
Rußland sechs! 4S0 waren auf Petersburg und Moskau verteilt, während mit¬
unter ganze Gouvernements überhaupt ohne Bibliothek waren. Diese Unzulänglichkeit
erscheint in uoch grelleren Lichte, wenn man sich diese "Buchhandlungen," von
denen viele kaum etwas andres als Papierläden find, einmal näher ansieht. Bei
uns ist vielfach eine große Anzahl von Buchhandlungen deshalb nicht nötig, oder
sogar nicht einmal möglich, weil sie durch sogenannte Volksbibliotheken ersetzt werden,
eine Einrichtung, die in Rußland ebenfalls nur in ungenügendem Maße vertreten
ist. In seinem großen, 1895 in Moskau herausgegebnen, diesen Gegenstand be¬
handelnden Werke hat der Russe Rubnkin festgestellt, daß es 1867 in Rußland
etwa 600 solcher Volksbibliotheken gab, und daß sie in der Hälfte der Städte


Maßgebliches und Unmaßgebliches

dem kaum aus den Kinderschuhe» getretner Staate Bulgarien mit seiner seit wenigen
Jahrzehnten bestehenden Presse übertroffen wird. Deutschland, England und Frank¬
reich dürfen wir hier gar uicht in Betracht ziehen, soll der Vergleich für das
Zarenreich nicht zu kläglich ausfallen. Noch weit klarer tritt die Rückständigkeit
Rußlands zu Tage, wenn man die Auflagen der russischen Blätter mit denen der
andern Staate» zusammenstellt. Während sich in andern Ländern Auflagen von
60 000, 100 000 und mehr Exemplaren gnr nicht selten, bisweilen sogar solche Ma
einer Million finden, zählt eins von den etwa tausend russischen Blättern selten
Weit über 10 000 Exemplare. Die Russen, die an dieser Thatsache nicht rütteln
können, prahlen nun freilich und sagen, ihre großen Zeitschriften seien reichhaltiger
und vielfach besser redigiert als die andrer Staaten, was allerdings in gewissem
Maße zuzugeben ist. Doch diese wenigen Zeitschriften sind mehr zu den Büchern
zu rechnen, an denen Rußland ebenfalls sehr arm ist. Im Jahre 1893 z. B.
wurden im ganzen zwanzig Millionen Bände veröffentlicht, also noch nicht einmal
für sechs Personen ein Band! Aus dieser Zahl kann nun noch eine ganze Masse
gestrichen werden, die gar nicht einmal Bücher genannt zu werden verdienen, wie
Kalender, Jahrbücher und dergl., die noch gut ein Sechstel des ganzen ausmachen.
Unter dem, was dann noch bleibt, findet sich wenig neues. Die russischen Buch¬
drucker haben wenig Unternehmungsgeist; sie erwerben nicht gern neue Sachen, die
sie bezahlen müssen, sie begnüge» sich lieber damit, Altes in neuer Auflage heraus¬
zugeben. So haben z. B. die Werke Puschkins in dem Jahre, wo das Verlags¬
recht frei wurde, über hundertsechzig verschiedne Ausgaben erlebt. Die Werke der
Schriftsteller aus dein achtzehnten Jahrhundert, selbst der unbedeutendsten, werden
sehr gern immer wieder nen herausgegeben. Mit Rücksicht darauf kann man also
sagen, daß das russische lesende Publikum mehr das alte wiederholt, als wirklich
neues liest. Neuheiten bietet man gern auf Kosten der Ausländer, namentlich der
Franzosen Jules Verne und Emile Zoln, weil man da kein Eigentunisrecht zu be¬
zahlen braucht, da Gesetzesbestimmungen darüber fehlen.

Vergegenwärtigt man sich das Gesagte noch einmal genau und stellt man
dann fest, daß eine beträchtliche Anzahl von Büchern dem großen Publikum unzu¬
gänglich ist, entweder, weil sie zu teuer sind, oder, weil es Fachschriften für ganz
bestimmte und eng beschränkte Kreise sind, so sieht man deutlich ein, daß der Russe
in seiner Lektüre noch wenig Auswahl hat. Dazu kommt dann noch, daß der Er¬
werb von Büchern keineswegs so leicht ist wie bei uns. In den größern Städten
freilich kann sich der Liebhaber mit Erlaubnis der Zensur nach Herzenslust mit
Material versehen, aber schon in den Provinzialstädten ist es vielfach schwerer, ein
Buch zu haben, als bei uns ans einen: Dorfe. Mit Buchhandlungen ist es im
Reiche aller Reichen noch schlecht bestellt. Vor etwa zehn Jahren gab es deren
rund 1300 im ganzen Reiche, davon kamen auf Sibirien und das ganze asiatische
Rußland sechs! 4S0 waren auf Petersburg und Moskau verteilt, während mit¬
unter ganze Gouvernements überhaupt ohne Bibliothek waren. Diese Unzulänglichkeit
erscheint in uoch grelleren Lichte, wenn man sich diese „Buchhandlungen," von
denen viele kaum etwas andres als Papierläden find, einmal näher ansieht. Bei
uns ist vielfach eine große Anzahl von Buchhandlungen deshalb nicht nötig, oder
sogar nicht einmal möglich, weil sie durch sogenannte Volksbibliotheken ersetzt werden,
eine Einrichtung, die in Rußland ebenfalls nur in ungenügendem Maße vertreten
ist. In seinem großen, 1895 in Moskau herausgegebnen, diesen Gegenstand be¬
handelnden Werke hat der Russe Rubnkin festgestellt, daß es 1867 in Rußland
etwa 600 solcher Volksbibliotheken gab, und daß sie in der Hälfte der Städte


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[0455] Maßgebliches und Unmaßgebliches dem kaum aus den Kinderschuhe» getretner Staate Bulgarien mit seiner seit wenigen Jahrzehnten bestehenden Presse übertroffen wird. Deutschland, England und Frank¬ reich dürfen wir hier gar uicht in Betracht ziehen, soll der Vergleich für das Zarenreich nicht zu kläglich ausfallen. Noch weit klarer tritt die Rückständigkeit Rußlands zu Tage, wenn man die Auflagen der russischen Blätter mit denen der andern Staate» zusammenstellt. Während sich in andern Ländern Auflagen von 60 000, 100 000 und mehr Exemplaren gnr nicht selten, bisweilen sogar solche Ma einer Million finden, zählt eins von den etwa tausend russischen Blättern selten Weit über 10 000 Exemplare. Die Russen, die an dieser Thatsache nicht rütteln können, prahlen nun freilich und sagen, ihre großen Zeitschriften seien reichhaltiger und vielfach besser redigiert als die andrer Staaten, was allerdings in gewissem Maße zuzugeben ist. Doch diese wenigen Zeitschriften sind mehr zu den Büchern zu rechnen, an denen Rußland ebenfalls sehr arm ist. Im Jahre 1893 z. B. wurden im ganzen zwanzig Millionen Bände veröffentlicht, also noch nicht einmal für sechs Personen ein Band! Aus dieser Zahl kann nun noch eine ganze Masse gestrichen werden, die gar nicht einmal Bücher genannt zu werden verdienen, wie Kalender, Jahrbücher und dergl., die noch gut ein Sechstel des ganzen ausmachen. Unter dem, was dann noch bleibt, findet sich wenig neues. Die russischen Buch¬ drucker haben wenig Unternehmungsgeist; sie erwerben nicht gern neue Sachen, die sie bezahlen müssen, sie begnüge» sich lieber damit, Altes in neuer Auflage heraus¬ zugeben. So haben z. B. die Werke Puschkins in dem Jahre, wo das Verlags¬ recht frei wurde, über hundertsechzig verschiedne Ausgaben erlebt. Die Werke der Schriftsteller aus dein achtzehnten Jahrhundert, selbst der unbedeutendsten, werden sehr gern immer wieder nen herausgegeben. Mit Rücksicht darauf kann man also sagen, daß das russische lesende Publikum mehr das alte wiederholt, als wirklich neues liest. Neuheiten bietet man gern auf Kosten der Ausländer, namentlich der Franzosen Jules Verne und Emile Zoln, weil man da kein Eigentunisrecht zu be¬ zahlen braucht, da Gesetzesbestimmungen darüber fehlen. Vergegenwärtigt man sich das Gesagte noch einmal genau und stellt man dann fest, daß eine beträchtliche Anzahl von Büchern dem großen Publikum unzu¬ gänglich ist, entweder, weil sie zu teuer sind, oder, weil es Fachschriften für ganz bestimmte und eng beschränkte Kreise sind, so sieht man deutlich ein, daß der Russe in seiner Lektüre noch wenig Auswahl hat. Dazu kommt dann noch, daß der Er¬ werb von Büchern keineswegs so leicht ist wie bei uns. In den größern Städten freilich kann sich der Liebhaber mit Erlaubnis der Zensur nach Herzenslust mit Material versehen, aber schon in den Provinzialstädten ist es vielfach schwerer, ein Buch zu haben, als bei uns ans einen: Dorfe. Mit Buchhandlungen ist es im Reiche aller Reichen noch schlecht bestellt. Vor etwa zehn Jahren gab es deren rund 1300 im ganzen Reiche, davon kamen auf Sibirien und das ganze asiatische Rußland sechs! 4S0 waren auf Petersburg und Moskau verteilt, während mit¬ unter ganze Gouvernements überhaupt ohne Bibliothek waren. Diese Unzulänglichkeit erscheint in uoch grelleren Lichte, wenn man sich diese „Buchhandlungen," von denen viele kaum etwas andres als Papierläden find, einmal näher ansieht. Bei uns ist vielfach eine große Anzahl von Buchhandlungen deshalb nicht nötig, oder sogar nicht einmal möglich, weil sie durch sogenannte Volksbibliotheken ersetzt werden, eine Einrichtung, die in Rußland ebenfalls nur in ungenügendem Maße vertreten ist. In seinem großen, 1895 in Moskau herausgegebnen, diesen Gegenstand be¬ handelnden Werke hat der Russe Rubnkin festgestellt, daß es 1867 in Rußland etwa 600 solcher Volksbibliotheken gab, und daß sie in der Hälfte der Städte

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/455>, abgerufen am 28.09.2024.