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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Hein tvieck

mäßig gerührte Harm vor dem Ofen, und hinter demselben "Beileger" die still
verweinte Frau Grete, den verwaisten Knaben, den sie in ihre Obhut zu nehmen sich
gelobt hatte, an der Hand. Sie sah in ihrem schwarzen "Spenster" milde, hübsch
und nett aus. Der Witwer nahm am Kopfende des Sarges die Tröstungen der
Religion ohne sichtbare Bewegung entgegen. Aber auf der Diele vor der geöffneten
Stubenthür drängte sich, Kopf an Kopf, die schwarzgekleidete Schar der Nachbars¬
leute; der Tischler Edler Horn lehnte trocken und dürr in seiner Arbeitsschürze
auf und an der Fensterbank, den Hammer in der herabhängenden Rechten, die
Sargnagel in der Linken.

Gleich nach der Rede schloß er den Sarg. Mit jedem Hammerschlag (man
hat ihn bis Hartwig Thomsen gehört) befestigte sich in dem jungen Hein die be¬
stimmte Zuversicht, daß seine Mutter jetzt ein Geist sei, womit er die Vorstellung
weißer, wallender Gewänder und mächtiger Flügel verband. Darüber war er bis
zum Jnuchzeu froh, so viel Mühe er sich auch gab, sein Gesicht der Umgebung
anzupassen.

Wie groß erschienen die kleinen Räume, als die Zeit ihren Werktagsschritt
wieder angenommen hatte! Um so lieber gab unser Freund seinen Gedanken Ur¬
laub zum Besuch des Schauplatzes seiner Zukunft. Es war vou jeher für ihn ein
besondrer Tag gewesen, wenn man ihm den Eintritt in die Ställe und Böden
vergönnt hatte. Im Kuhhaus streckten sich zwischen den Futterdielen stöhnend und
kauernd fünfzig behäbige Rinder. Und wenn die Futterstunde gekommen war, so
schmausten sie ein so köstlich duftendes Heu, daß jedem Wiederkäuer der Mund
wässern müßte. Nach diesem Vorgericht rollten die mit Wasser und Rapsbrei ge¬
füllten Räderkrippen vorüber, damit den werten Kostgängern der kühle Trunk uicht
fehle. Es folgte die Hauptschüssel: gebrühter Hafer und gedämpfte Kleie, darauf
eine frische Lage Heu und der Schluß des ansehnlichen Speisezettels -- eine saubre
Schütte Roggenstroh.

Wenn Hein das Viehhaus besucht hatte, so hatten ihn meistens die Kühlschen
Töchter begleitet, die Antje, die Rieke und ein kleines Nesthäkchen, Tine (diese sehr
spielbedürftig, mit einem Gesichtchen, worauf Natur das Geheimnis ihrer weib¬
lichen zukünftigen Erscheinung noch nicht geschrieben hatte).

Sie zeigten ihm alle Herrlichkeiten der weiten Behausung. Vor dem in
klirrenden Ketten wohlverwahrten Stier entspann sich in der Regel eine längere
Unterhaltung: ob er wohl tausend Pfund ziehen, eine Hauswart einrennen könne,
ob der starke Hinrich Brandt ihn wohl im Nasenring zu halten vermöge -- Ge¬
spräche, die ihr Gegenstand "Peter" mit finstrer, gerunzelter Stirn anhörte. Die
große Menge Kälber war wegen ihrer possierlichen Frechheit und Schüchternheit
eine Quelle unversiegbarer Heiterkeit. Sie schleckten Milch von den Daumen und
warfen sich, wenn der letzte Tropfen genossen war, mit großen, erschrocknen, fast
wimperlosen Augen furchtsam in die "Halsklawen" zurück -- das war zu spaßig.

In dem Haupthause war die große Tenne, und darüber auf dem Boden die
Körnerfrucht des Hofes. Der Flügel, der als Kuhhaus diente, war rechtwinklig
angebaut, und hieran schloß sich wiederum, parallel mit dem Haupthause, der Heu¬
stall. In diesem zumal war bei allen Besuchen ein lustiges Leben gewesen. War
der Raum im Herbst zum Pressen voll, so begann der Heurupfer vom Viehhaus
aus seine Minierarbeit, schuf erst eine Höhle, dann ein Gewölbe. War er dagegen
im Frühling bis auf eine weiche Bodenlage leer, so kletterte die kleine Gesellschaft
-- Männlein wie Fräulein -- zum Hahnengiebel an Sparren und Latten hinauf,
betrachtete sich die Welt vom Enlenloch ans einem höhern Gesichtspunkt und sprang
hoch von Bau- und Querbalken in großen: Bogen ins weiche Hen hinab, daß


Hein tvieck

mäßig gerührte Harm vor dem Ofen, und hinter demselben „Beileger" die still
verweinte Frau Grete, den verwaisten Knaben, den sie in ihre Obhut zu nehmen sich
gelobt hatte, an der Hand. Sie sah in ihrem schwarzen „Spenster" milde, hübsch
und nett aus. Der Witwer nahm am Kopfende des Sarges die Tröstungen der
Religion ohne sichtbare Bewegung entgegen. Aber auf der Diele vor der geöffneten
Stubenthür drängte sich, Kopf an Kopf, die schwarzgekleidete Schar der Nachbars¬
leute; der Tischler Edler Horn lehnte trocken und dürr in seiner Arbeitsschürze
auf und an der Fensterbank, den Hammer in der herabhängenden Rechten, die
Sargnagel in der Linken.

Gleich nach der Rede schloß er den Sarg. Mit jedem Hammerschlag (man
hat ihn bis Hartwig Thomsen gehört) befestigte sich in dem jungen Hein die be¬
stimmte Zuversicht, daß seine Mutter jetzt ein Geist sei, womit er die Vorstellung
weißer, wallender Gewänder und mächtiger Flügel verband. Darüber war er bis
zum Jnuchzeu froh, so viel Mühe er sich auch gab, sein Gesicht der Umgebung
anzupassen.

Wie groß erschienen die kleinen Räume, als die Zeit ihren Werktagsschritt
wieder angenommen hatte! Um so lieber gab unser Freund seinen Gedanken Ur¬
laub zum Besuch des Schauplatzes seiner Zukunft. Es war vou jeher für ihn ein
besondrer Tag gewesen, wenn man ihm den Eintritt in die Ställe und Böden
vergönnt hatte. Im Kuhhaus streckten sich zwischen den Futterdielen stöhnend und
kauernd fünfzig behäbige Rinder. Und wenn die Futterstunde gekommen war, so
schmausten sie ein so köstlich duftendes Heu, daß jedem Wiederkäuer der Mund
wässern müßte. Nach diesem Vorgericht rollten die mit Wasser und Rapsbrei ge¬
füllten Räderkrippen vorüber, damit den werten Kostgängern der kühle Trunk uicht
fehle. Es folgte die Hauptschüssel: gebrühter Hafer und gedämpfte Kleie, darauf
eine frische Lage Heu und der Schluß des ansehnlichen Speisezettels — eine saubre
Schütte Roggenstroh.

Wenn Hein das Viehhaus besucht hatte, so hatten ihn meistens die Kühlschen
Töchter begleitet, die Antje, die Rieke und ein kleines Nesthäkchen, Tine (diese sehr
spielbedürftig, mit einem Gesichtchen, worauf Natur das Geheimnis ihrer weib¬
lichen zukünftigen Erscheinung noch nicht geschrieben hatte).

Sie zeigten ihm alle Herrlichkeiten der weiten Behausung. Vor dem in
klirrenden Ketten wohlverwahrten Stier entspann sich in der Regel eine längere
Unterhaltung: ob er wohl tausend Pfund ziehen, eine Hauswart einrennen könne,
ob der starke Hinrich Brandt ihn wohl im Nasenring zu halten vermöge — Ge¬
spräche, die ihr Gegenstand „Peter" mit finstrer, gerunzelter Stirn anhörte. Die
große Menge Kälber war wegen ihrer possierlichen Frechheit und Schüchternheit
eine Quelle unversiegbarer Heiterkeit. Sie schleckten Milch von den Daumen und
warfen sich, wenn der letzte Tropfen genossen war, mit großen, erschrocknen, fast
wimperlosen Augen furchtsam in die „Halsklawen" zurück — das war zu spaßig.

In dem Haupthause war die große Tenne, und darüber auf dem Boden die
Körnerfrucht des Hofes. Der Flügel, der als Kuhhaus diente, war rechtwinklig
angebaut, und hieran schloß sich wiederum, parallel mit dem Haupthause, der Heu¬
stall. In diesem zumal war bei allen Besuchen ein lustiges Leben gewesen. War
der Raum im Herbst zum Pressen voll, so begann der Heurupfer vom Viehhaus
aus seine Minierarbeit, schuf erst eine Höhle, dann ein Gewölbe. War er dagegen
im Frühling bis auf eine weiche Bodenlage leer, so kletterte die kleine Gesellschaft
— Männlein wie Fräulein — zum Hahnengiebel an Sparren und Latten hinauf,
betrachtete sich die Welt vom Enlenloch ans einem höhern Gesichtspunkt und sprang
hoch von Bau- und Querbalken in großen: Bogen ins weiche Hen hinab, daß


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[0390] Hein tvieck mäßig gerührte Harm vor dem Ofen, und hinter demselben „Beileger" die still verweinte Frau Grete, den verwaisten Knaben, den sie in ihre Obhut zu nehmen sich gelobt hatte, an der Hand. Sie sah in ihrem schwarzen „Spenster" milde, hübsch und nett aus. Der Witwer nahm am Kopfende des Sarges die Tröstungen der Religion ohne sichtbare Bewegung entgegen. Aber auf der Diele vor der geöffneten Stubenthür drängte sich, Kopf an Kopf, die schwarzgekleidete Schar der Nachbars¬ leute; der Tischler Edler Horn lehnte trocken und dürr in seiner Arbeitsschürze auf und an der Fensterbank, den Hammer in der herabhängenden Rechten, die Sargnagel in der Linken. Gleich nach der Rede schloß er den Sarg. Mit jedem Hammerschlag (man hat ihn bis Hartwig Thomsen gehört) befestigte sich in dem jungen Hein die be¬ stimmte Zuversicht, daß seine Mutter jetzt ein Geist sei, womit er die Vorstellung weißer, wallender Gewänder und mächtiger Flügel verband. Darüber war er bis zum Jnuchzeu froh, so viel Mühe er sich auch gab, sein Gesicht der Umgebung anzupassen. Wie groß erschienen die kleinen Räume, als die Zeit ihren Werktagsschritt wieder angenommen hatte! Um so lieber gab unser Freund seinen Gedanken Ur¬ laub zum Besuch des Schauplatzes seiner Zukunft. Es war vou jeher für ihn ein besondrer Tag gewesen, wenn man ihm den Eintritt in die Ställe und Böden vergönnt hatte. Im Kuhhaus streckten sich zwischen den Futterdielen stöhnend und kauernd fünfzig behäbige Rinder. Und wenn die Futterstunde gekommen war, so schmausten sie ein so köstlich duftendes Heu, daß jedem Wiederkäuer der Mund wässern müßte. Nach diesem Vorgericht rollten die mit Wasser und Rapsbrei ge¬ füllten Räderkrippen vorüber, damit den werten Kostgängern der kühle Trunk uicht fehle. Es folgte die Hauptschüssel: gebrühter Hafer und gedämpfte Kleie, darauf eine frische Lage Heu und der Schluß des ansehnlichen Speisezettels — eine saubre Schütte Roggenstroh. Wenn Hein das Viehhaus besucht hatte, so hatten ihn meistens die Kühlschen Töchter begleitet, die Antje, die Rieke und ein kleines Nesthäkchen, Tine (diese sehr spielbedürftig, mit einem Gesichtchen, worauf Natur das Geheimnis ihrer weib¬ lichen zukünftigen Erscheinung noch nicht geschrieben hatte). Sie zeigten ihm alle Herrlichkeiten der weiten Behausung. Vor dem in klirrenden Ketten wohlverwahrten Stier entspann sich in der Regel eine längere Unterhaltung: ob er wohl tausend Pfund ziehen, eine Hauswart einrennen könne, ob der starke Hinrich Brandt ihn wohl im Nasenring zu halten vermöge — Ge¬ spräche, die ihr Gegenstand „Peter" mit finstrer, gerunzelter Stirn anhörte. Die große Menge Kälber war wegen ihrer possierlichen Frechheit und Schüchternheit eine Quelle unversiegbarer Heiterkeit. Sie schleckten Milch von den Daumen und warfen sich, wenn der letzte Tropfen genossen war, mit großen, erschrocknen, fast wimperlosen Augen furchtsam in die „Halsklawen" zurück — das war zu spaßig. In dem Haupthause war die große Tenne, und darüber auf dem Boden die Körnerfrucht des Hofes. Der Flügel, der als Kuhhaus diente, war rechtwinklig angebaut, und hieran schloß sich wiederum, parallel mit dem Haupthause, der Heu¬ stall. In diesem zumal war bei allen Besuchen ein lustiges Leben gewesen. War der Raum im Herbst zum Pressen voll, so begann der Heurupfer vom Viehhaus aus seine Minierarbeit, schuf erst eine Höhle, dann ein Gewölbe. War er dagegen im Frühling bis auf eine weiche Bodenlage leer, so kletterte die kleine Gesellschaft — Männlein wie Fräulein — zum Hahnengiebel an Sparren und Latten hinauf, betrachtete sich die Welt vom Enlenloch ans einem höhern Gesichtspunkt und sprang hoch von Bau- und Querbalken in großen: Bogen ins weiche Hen hinab, daß

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/390>, abgerufen am 28.09.2024.