Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland

Ohne hier auf eine erschöpfende Würdigung dieser Zahlen eingehn zu können,
möchten wir doch vor allzu vorbehaltlosen, weitgehenden Schlüssen aus ihnen auf wirk¬
liche Verschiebungen in der Masse und der Struktur der landwirtschaftlichen Bevölke¬
rung warnen. Den Leistungen unsrer amtlichen Statistik wird damit nicht zu nahe
getreten. Sie wird ihr Verdienst und ihren Wert behalten, ja sogar wesentlich er¬
höhen, wenn sie dem vielfachen Mißbrauch ihrer Zahlen durch recht gewissenhafte Fest¬
stellung der Fehlerquellen vorbeugt, denen sie sich nicht entziehen kann. Sie mag bei
den Bcrufszählungen noch so klug fragen, vor dummen Antworten ist sie doch nicht
sicher, viel weniger als bei den gewöhnlichen Volks- und sonstigen Zahlungen. Und
mit diesen Antworten muß sie nun einmal rechnen. Ganz besonders springt das bei
dem Fragen nach der Erwerbthätigkeit der Frauen in der Landwirtschaft in die
Augen. Unsre Bauernfrauen und erwachsenen Bauerntöchtcr arbeiten mit verschwin¬
denden Ausnahmen in der Wirtschaft ganz gehörig mit, und doch hat sich nur ein
kleiner Teil von ihnen bei den Berufszählungen als erwerbthätig angegeben. Man
würde die Zahl der erwerbthätigen Hausfrauen und Haustöchter wohl mindestens
verdreifachen müssen, um die Wirklichkeit zu treffen. Jedenfalls ist auf die in den
angegebnen Zahlen zum Vorschein kommende Vermehrung der weiblichen Erwerb-
thätigen an sich recht wenig zu geben, womit natürlich eine stärkere Heranziehung
der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft keineswegs bestritten werden soll.
Auch die Frage, ob ein Dienstbote seinem Hauptberuf nach als landwirtschaftlicher
oder hauptsächlich als häuslicher zu betrachten ist, wird vielfach ganz willkürlich
beantwortet werden, namentlich wieder bei den weiblichen Personen. Die Abnahme
der Zahl der berufslosen Angehörigen wird zum Teil zu erklären sein durch die
richtigere Erfassung der Eriverbthätigkeit von Ehefrauen, Töchtern, Müttern, vielleicht
auch von Vätern, die im Hause der Kinder leben, und andern männlichen Ver¬
wandten. Um so mehr Interesse gewinnt andrerseits die Abnahme der männlichen
Erwerbthätigen. Aber auch hier ist eine gewisse Vorsicht geboten. Ob sich z. B.
ein Müller mit zehn Hektaren Ackerland und Wiese in der Hauptsache als Gewerb-
treibender und nur nebenher als Landwirt oder umgekehrt betrachtet, ist seine Sache.
Die Statistik muß sich grundsätzlich daran halten, was er in die Zählpnpiere ein¬
trägt. Besondre nachträgliche Anfragen können immer nur seltne Ausnahmen sein.
Verführe man einmal anders, so könnte man ohne Schwierigkeit bei der großen
Masse kleiner Ackerwirtschaften, die von gewerblichen Erwerbthätigeu nebenbei be¬
trieben werden, Hunderttausende von Landwirten in die Statistik hinein zaubern, die,
wenn nur das berücksichtigt wird, was der Gezählte selbst mit Fug und Recht als
seine" Hauptberuf angiebt, wieder verschwinden würden. Immerhin wird man,
zumal in der Landwirtschaft im engern Sinne, eine Abnahme der mit ihrem Haupt¬
beruf erwerbthätigen Männer als durch die Berufsstatistik erwiesen anzusehen haben.
Der statistische Beweis für die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte erscheint uus
aber vorläufig noch sehr problematisch. Wo im einzelnen dagegen eine Abnahme
der Weiberarbeit in den Zahlen sichtbar wird, da ist das viel beweiskräftiger.

In den angegebnen Zahlen der Erwerbthätigen im Hauptberuf sind die selb¬
ständigen Landwirte mit den landivirtschaftlichen Angestellten (Beamten) und Ar¬
beitern zusammengezählt. Bei der Berufszählnng von 1895 sind für die einzelnen
sozialen Klassen (Berufsstellungen) folgende Zahlen ermittelt worden, und zwar in
der Landwirtschaft im engern Sinne (d. i. Landwirtschaft ohne die Zucht landwirt¬
schaftlicher Nutztiere, Milchwirtschaft, Molkerei, Wein-, Obst-, Gemüse-, Tabak- usw.
Bau) die uns hierbei allein interessiert:


Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland

Ohne hier auf eine erschöpfende Würdigung dieser Zahlen eingehn zu können,
möchten wir doch vor allzu vorbehaltlosen, weitgehenden Schlüssen aus ihnen auf wirk¬
liche Verschiebungen in der Masse und der Struktur der landwirtschaftlichen Bevölke¬
rung warnen. Den Leistungen unsrer amtlichen Statistik wird damit nicht zu nahe
getreten. Sie wird ihr Verdienst und ihren Wert behalten, ja sogar wesentlich er¬
höhen, wenn sie dem vielfachen Mißbrauch ihrer Zahlen durch recht gewissenhafte Fest¬
stellung der Fehlerquellen vorbeugt, denen sie sich nicht entziehen kann. Sie mag bei
den Bcrufszählungen noch so klug fragen, vor dummen Antworten ist sie doch nicht
sicher, viel weniger als bei den gewöhnlichen Volks- und sonstigen Zahlungen. Und
mit diesen Antworten muß sie nun einmal rechnen. Ganz besonders springt das bei
dem Fragen nach der Erwerbthätigkeit der Frauen in der Landwirtschaft in die
Augen. Unsre Bauernfrauen und erwachsenen Bauerntöchtcr arbeiten mit verschwin¬
denden Ausnahmen in der Wirtschaft ganz gehörig mit, und doch hat sich nur ein
kleiner Teil von ihnen bei den Berufszählungen als erwerbthätig angegeben. Man
würde die Zahl der erwerbthätigen Hausfrauen und Haustöchter wohl mindestens
verdreifachen müssen, um die Wirklichkeit zu treffen. Jedenfalls ist auf die in den
angegebnen Zahlen zum Vorschein kommende Vermehrung der weiblichen Erwerb-
thätigen an sich recht wenig zu geben, womit natürlich eine stärkere Heranziehung
der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft keineswegs bestritten werden soll.
Auch die Frage, ob ein Dienstbote seinem Hauptberuf nach als landwirtschaftlicher
oder hauptsächlich als häuslicher zu betrachten ist, wird vielfach ganz willkürlich
beantwortet werden, namentlich wieder bei den weiblichen Personen. Die Abnahme
der Zahl der berufslosen Angehörigen wird zum Teil zu erklären sein durch die
richtigere Erfassung der Eriverbthätigkeit von Ehefrauen, Töchtern, Müttern, vielleicht
auch von Vätern, die im Hause der Kinder leben, und andern männlichen Ver¬
wandten. Um so mehr Interesse gewinnt andrerseits die Abnahme der männlichen
Erwerbthätigen. Aber auch hier ist eine gewisse Vorsicht geboten. Ob sich z. B.
ein Müller mit zehn Hektaren Ackerland und Wiese in der Hauptsache als Gewerb-
treibender und nur nebenher als Landwirt oder umgekehrt betrachtet, ist seine Sache.
Die Statistik muß sich grundsätzlich daran halten, was er in die Zählpnpiere ein¬
trägt. Besondre nachträgliche Anfragen können immer nur seltne Ausnahmen sein.
Verführe man einmal anders, so könnte man ohne Schwierigkeit bei der großen
Masse kleiner Ackerwirtschaften, die von gewerblichen Erwerbthätigeu nebenbei be¬
trieben werden, Hunderttausende von Landwirten in die Statistik hinein zaubern, die,
wenn nur das berücksichtigt wird, was der Gezählte selbst mit Fug und Recht als
seine» Hauptberuf angiebt, wieder verschwinden würden. Immerhin wird man,
zumal in der Landwirtschaft im engern Sinne, eine Abnahme der mit ihrem Haupt¬
beruf erwerbthätigen Männer als durch die Berufsstatistik erwiesen anzusehen haben.
Der statistische Beweis für die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte erscheint uus
aber vorläufig noch sehr problematisch. Wo im einzelnen dagegen eine Abnahme
der Weiberarbeit in den Zahlen sichtbar wird, da ist das viel beweiskräftiger.

In den angegebnen Zahlen der Erwerbthätigen im Hauptberuf sind die selb¬
ständigen Landwirte mit den landivirtschaftlichen Angestellten (Beamten) und Ar¬
beitern zusammengezählt. Bei der Berufszählnng von 1895 sind für die einzelnen
sozialen Klassen (Berufsstellungen) folgende Zahlen ermittelt worden, und zwar in
der Landwirtschaft im engern Sinne (d. i. Landwirtschaft ohne die Zucht landwirt¬
schaftlicher Nutztiere, Milchwirtschaft, Molkerei, Wein-, Obst-, Gemüse-, Tabak- usw.
Bau) die uns hierbei allein interessiert:


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0378" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/230810"/>
          <fw type="header" place="top"> Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1241"> Ohne hier auf eine erschöpfende Würdigung dieser Zahlen eingehn zu können,<lb/>
möchten wir doch vor allzu vorbehaltlosen, weitgehenden Schlüssen aus ihnen auf wirk¬<lb/>
liche Verschiebungen in der Masse und der Struktur der landwirtschaftlichen Bevölke¬<lb/>
rung warnen. Den Leistungen unsrer amtlichen Statistik wird damit nicht zu nahe<lb/>
getreten. Sie wird ihr Verdienst und ihren Wert behalten, ja sogar wesentlich er¬<lb/>
höhen, wenn sie dem vielfachen Mißbrauch ihrer Zahlen durch recht gewissenhafte Fest¬<lb/>
stellung der Fehlerquellen vorbeugt, denen sie sich nicht entziehen kann. Sie mag bei<lb/>
den Bcrufszählungen noch so klug fragen, vor dummen Antworten ist sie doch nicht<lb/>
sicher, viel weniger als bei den gewöhnlichen Volks- und sonstigen Zahlungen. Und<lb/>
mit diesen Antworten muß sie nun einmal rechnen. Ganz besonders springt das bei<lb/>
dem Fragen nach der Erwerbthätigkeit der Frauen in der Landwirtschaft in die<lb/>
Augen. Unsre Bauernfrauen und erwachsenen Bauerntöchtcr arbeiten mit verschwin¬<lb/>
denden Ausnahmen in der Wirtschaft ganz gehörig mit, und doch hat sich nur ein<lb/>
kleiner Teil von ihnen bei den Berufszählungen als erwerbthätig angegeben. Man<lb/>
würde die Zahl der erwerbthätigen Hausfrauen und Haustöchter wohl mindestens<lb/>
verdreifachen müssen, um die Wirklichkeit zu treffen. Jedenfalls ist auf die in den<lb/>
angegebnen Zahlen zum Vorschein kommende Vermehrung der weiblichen Erwerb-<lb/>
thätigen an sich recht wenig zu geben, womit natürlich eine stärkere Heranziehung<lb/>
der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft keineswegs bestritten werden soll.<lb/>
Auch die Frage, ob ein Dienstbote seinem Hauptberuf nach als landwirtschaftlicher<lb/>
oder hauptsächlich als häuslicher zu betrachten ist, wird vielfach ganz willkürlich<lb/>
beantwortet werden, namentlich wieder bei den weiblichen Personen. Die Abnahme<lb/>
der Zahl der berufslosen Angehörigen wird zum Teil zu erklären sein durch die<lb/>
richtigere Erfassung der Eriverbthätigkeit von Ehefrauen, Töchtern, Müttern, vielleicht<lb/>
auch von Vätern, die im Hause der Kinder leben, und andern männlichen Ver¬<lb/>
wandten. Um so mehr Interesse gewinnt andrerseits die Abnahme der männlichen<lb/>
Erwerbthätigen. Aber auch hier ist eine gewisse Vorsicht geboten. Ob sich z. B.<lb/>
ein Müller mit zehn Hektaren Ackerland und Wiese in der Hauptsache als Gewerb-<lb/>
treibender und nur nebenher als Landwirt oder umgekehrt betrachtet, ist seine Sache.<lb/>
Die Statistik muß sich grundsätzlich daran halten, was er in die Zählpnpiere ein¬<lb/>
trägt. Besondre nachträgliche Anfragen können immer nur seltne Ausnahmen sein.<lb/>
Verführe man einmal anders, so könnte man ohne Schwierigkeit bei der großen<lb/>
Masse kleiner Ackerwirtschaften, die von gewerblichen Erwerbthätigeu nebenbei be¬<lb/>
trieben werden, Hunderttausende von Landwirten in die Statistik hinein zaubern, die,<lb/>
wenn nur das berücksichtigt wird, was der Gezählte selbst mit Fug und Recht als<lb/>
seine» Hauptberuf angiebt, wieder verschwinden würden. Immerhin wird man,<lb/>
zumal in der Landwirtschaft im engern Sinne, eine Abnahme der mit ihrem Haupt¬<lb/>
beruf erwerbthätigen Männer als durch die Berufsstatistik erwiesen anzusehen haben.<lb/>
Der statistische Beweis für die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte erscheint uus<lb/>
aber vorläufig noch sehr problematisch. Wo im einzelnen dagegen eine Abnahme<lb/>
der Weiberarbeit in den Zahlen sichtbar wird, da ist das viel beweiskräftiger.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1242"> In den angegebnen Zahlen der Erwerbthätigen im Hauptberuf sind die selb¬<lb/>
ständigen Landwirte mit den landivirtschaftlichen Angestellten (Beamten) und Ar¬<lb/>
beitern zusammengezählt. Bei der Berufszählnng von 1895 sind für die einzelnen<lb/>
sozialen Klassen (Berufsstellungen) folgende Zahlen ermittelt worden, und zwar in<lb/>
der Landwirtschaft im engern Sinne (d. i. Landwirtschaft ohne die Zucht landwirt¬<lb/>
schaftlicher Nutztiere, Milchwirtschaft, Molkerei, Wein-, Obst-, Gemüse-, Tabak- usw.<lb/>
Bau) die uns hierbei allein interessiert:</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0378] Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland Ohne hier auf eine erschöpfende Würdigung dieser Zahlen eingehn zu können, möchten wir doch vor allzu vorbehaltlosen, weitgehenden Schlüssen aus ihnen auf wirk¬ liche Verschiebungen in der Masse und der Struktur der landwirtschaftlichen Bevölke¬ rung warnen. Den Leistungen unsrer amtlichen Statistik wird damit nicht zu nahe getreten. Sie wird ihr Verdienst und ihren Wert behalten, ja sogar wesentlich er¬ höhen, wenn sie dem vielfachen Mißbrauch ihrer Zahlen durch recht gewissenhafte Fest¬ stellung der Fehlerquellen vorbeugt, denen sie sich nicht entziehen kann. Sie mag bei den Bcrufszählungen noch so klug fragen, vor dummen Antworten ist sie doch nicht sicher, viel weniger als bei den gewöhnlichen Volks- und sonstigen Zahlungen. Und mit diesen Antworten muß sie nun einmal rechnen. Ganz besonders springt das bei dem Fragen nach der Erwerbthätigkeit der Frauen in der Landwirtschaft in die Augen. Unsre Bauernfrauen und erwachsenen Bauerntöchtcr arbeiten mit verschwin¬ denden Ausnahmen in der Wirtschaft ganz gehörig mit, und doch hat sich nur ein kleiner Teil von ihnen bei den Berufszählungen als erwerbthätig angegeben. Man würde die Zahl der erwerbthätigen Hausfrauen und Haustöchter wohl mindestens verdreifachen müssen, um die Wirklichkeit zu treffen. Jedenfalls ist auf die in den angegebnen Zahlen zum Vorschein kommende Vermehrung der weiblichen Erwerb- thätigen an sich recht wenig zu geben, womit natürlich eine stärkere Heranziehung der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft keineswegs bestritten werden soll. Auch die Frage, ob ein Dienstbote seinem Hauptberuf nach als landwirtschaftlicher oder hauptsächlich als häuslicher zu betrachten ist, wird vielfach ganz willkürlich beantwortet werden, namentlich wieder bei den weiblichen Personen. Die Abnahme der Zahl der berufslosen Angehörigen wird zum Teil zu erklären sein durch die richtigere Erfassung der Eriverbthätigkeit von Ehefrauen, Töchtern, Müttern, vielleicht auch von Vätern, die im Hause der Kinder leben, und andern männlichen Ver¬ wandten. Um so mehr Interesse gewinnt andrerseits die Abnahme der männlichen Erwerbthätigen. Aber auch hier ist eine gewisse Vorsicht geboten. Ob sich z. B. ein Müller mit zehn Hektaren Ackerland und Wiese in der Hauptsache als Gewerb- treibender und nur nebenher als Landwirt oder umgekehrt betrachtet, ist seine Sache. Die Statistik muß sich grundsätzlich daran halten, was er in die Zählpnpiere ein¬ trägt. Besondre nachträgliche Anfragen können immer nur seltne Ausnahmen sein. Verführe man einmal anders, so könnte man ohne Schwierigkeit bei der großen Masse kleiner Ackerwirtschaften, die von gewerblichen Erwerbthätigeu nebenbei be¬ trieben werden, Hunderttausende von Landwirten in die Statistik hinein zaubern, die, wenn nur das berücksichtigt wird, was der Gezählte selbst mit Fug und Recht als seine» Hauptberuf angiebt, wieder verschwinden würden. Immerhin wird man, zumal in der Landwirtschaft im engern Sinne, eine Abnahme der mit ihrem Haupt¬ beruf erwerbthätigen Männer als durch die Berufsstatistik erwiesen anzusehen haben. Der statistische Beweis für die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte erscheint uus aber vorläufig noch sehr problematisch. Wo im einzelnen dagegen eine Abnahme der Weiberarbeit in den Zahlen sichtbar wird, da ist das viel beweiskräftiger. In den angegebnen Zahlen der Erwerbthätigen im Hauptberuf sind die selb¬ ständigen Landwirte mit den landivirtschaftlichen Angestellten (Beamten) und Ar¬ beitern zusammengezählt. Bei der Berufszählnng von 1895 sind für die einzelnen sozialen Klassen (Berufsstellungen) folgende Zahlen ermittelt worden, und zwar in der Landwirtschaft im engern Sinne (d. i. Landwirtschaft ohne die Zucht landwirt¬ schaftlicher Nutztiere, Milchwirtschaft, Molkerei, Wein-, Obst-, Gemüse-, Tabak- usw. Bau) die uns hierbei allein interessiert:

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/378
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/378>, abgerufen am 28.09.2024.