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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Zur Bismarck-Litteratur

Berichte von Busch anzuzweifeln, erlitt dieser beiläufig erst am 20. Mai 1890,
III, 300), also nur selten Gelegenheit gehabt hat, seine Erinnerungen an Äuße¬
rungen des Fürsten mit den Aufzeichnungen Buschs zu vergleichen. Über den Vor-
wurf, Busch habe sich unbefugterweise geheime Staatsakten angeeignet, "ont^o ge¬
stohlen," ist kein Wort zu verlieren; darüber gab es nur einen Richter, und der
schläft jetzt unter den Eichen des Sachsenwaldes.

Entsprach es nun wirklich dem innerlich und äußerlich monumentalen Charakter,
den das Bismarck-Jahrbuch tragen soll und tragen will, dieses ganze seichte und
gehässige Gerede unberufner Kritiker vor der Vergänglichkeit schlechten Zeitungs¬
papiers zu retten und als historisches Dokument für die Zukunft aufzubewahren,
weil diese Äußerungen angeblich "den durch dieses Pasquill (Buschs) allgemein
hervorgerufnen Eindruck widerspiegeln"? Mindestens hätten es "die geschichtliche
Wahrheit" und der alte juristische Grundsatz g.uäiatur se gltorg, Mi'8 gefordert, daß
auch gegenteilige Äußerungen mitgeteilt worden wären, vor allem die in der Tages¬
presse vollkommen totgeschwiegne Kritik des Litterarischen Zentralblatts Ur. 46 vom
19. November 1398 über die englische Ausgabe, die Dutzende von Zeitungsartikeln
aufwiegt. Jedenfalls haben wir zu erwarten, daß der nächste Jahrgang des
Bismarck-Jahrbuchs eine unbefangne kritische Würdigung der nunmehr erschienenen
deutschen Ausgabe aus berufner Feder bringt, mindestens die Urteile wiedergiebt,
die inzwischen anerkannte wissenschaftliche Historiker wie Erich Marcks und Georg
Kaufmann, nicht Journalisten, darüber gefällt haben. -- Den Schluß des vor¬
liegenden Jahrgangs bildet die "Chronik vom 1. Januar bis 31. Dezember 1393"
mit einigen Artikeln der Hamburger Nachrichten und mit Nachträgen zu frühern
Bauden.

H. Kohls Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen
(Leipzig, Göschen, 1399) ist schon in der Nummer 14 der Grenzboten kurz charakte¬
risiert worden. Hier sei noch erwähnt, daß eine Nachbildung der letzten von
Lenbnch in Pastell gemachten Porträtskizze (vom 4. Januar 1395) beigefügt ist,
die einen eigentümlich milden, resignierten Ausdruck der bekannten Züge zeigt, wie
er ihnen in frühern Jahren der Vollkraft nicht eigen war. Ein sehr willkommnes
Hilfsmittel zu rascher Orientierung bietet H. Kohl in einer tabellarischen, rein
chronologischen Übersicht: Denkwürdige Tage aus dem Leben des Fürsten
Bismarck (1815 bis 1393, Leipzig, Past, 1393), das zugleich eine Ergänzung
seiner großen Bismarckregesten ist, da diese mit der Entlassung des Kanzlers ab¬
schließen. Auch diesem solid ausgestatteten Büchlein ist das oben erwähnte Lenbachsche
Porträt des Fürsten beigegeben. -- Endlich hat auch der langjährige Arzt Bismarcks,
Ernst Schweninger, einen kleinen Beitrag zu seiner Kenntnis geliefert: Dem
Andenken Bismarcks (Leipzig, Hirzel, 1399). Leider befriedigt die kleine Schrift
die Erwartungen wenig. Der erste Abschnitt "Wie Bismarcks Erinnerungen und
Gedanken entstanden" giebt nichts Eingehendes und kommt neben den von Busch
überlieferten Nachrichten kaum in Betracht (siehe Grenzboten Ur. 14); selbst das
Verdienst, das Schweninger an der Entstehung der Memoiren für sich in Anspruch
nimmt, hat er wohl überschätzt. Interessanter ist der zweite Abschnitt: "Einiges
über Bismarcks Leiden," aber ganz neu kann nun hier nur die Nachricht nennen,
daß der Fürst seit dem Oktober 1897 an dem sehr schmerzhaften Altersbrand im
linken Fuße gelitten habe, was man mit vollem Rechte ihm und dem Publikum
verheimlichte.

Zum Schluß erwähnen wir noch eine Reihe von Arbeiten zur Beurteilung
Bismarcks. Geistreich, wenngleich vom Standpunkte des langjährischen politischen
Gegners aus und ohne volles Verständnis für den Mann giebt der vor kurzem


Zur Bismarck-Litteratur

Berichte von Busch anzuzweifeln, erlitt dieser beiläufig erst am 20. Mai 1890,
III, 300), also nur selten Gelegenheit gehabt hat, seine Erinnerungen an Äuße¬
rungen des Fürsten mit den Aufzeichnungen Buschs zu vergleichen. Über den Vor-
wurf, Busch habe sich unbefugterweise geheime Staatsakten angeeignet, „ont^o ge¬
stohlen," ist kein Wort zu verlieren; darüber gab es nur einen Richter, und der
schläft jetzt unter den Eichen des Sachsenwaldes.

Entsprach es nun wirklich dem innerlich und äußerlich monumentalen Charakter,
den das Bismarck-Jahrbuch tragen soll und tragen will, dieses ganze seichte und
gehässige Gerede unberufner Kritiker vor der Vergänglichkeit schlechten Zeitungs¬
papiers zu retten und als historisches Dokument für die Zukunft aufzubewahren,
weil diese Äußerungen angeblich „den durch dieses Pasquill (Buschs) allgemein
hervorgerufnen Eindruck widerspiegeln"? Mindestens hätten es „die geschichtliche
Wahrheit" und der alte juristische Grundsatz g.uäiatur se gltorg, Mi'8 gefordert, daß
auch gegenteilige Äußerungen mitgeteilt worden wären, vor allem die in der Tages¬
presse vollkommen totgeschwiegne Kritik des Litterarischen Zentralblatts Ur. 46 vom
19. November 1398 über die englische Ausgabe, die Dutzende von Zeitungsartikeln
aufwiegt. Jedenfalls haben wir zu erwarten, daß der nächste Jahrgang des
Bismarck-Jahrbuchs eine unbefangne kritische Würdigung der nunmehr erschienenen
deutschen Ausgabe aus berufner Feder bringt, mindestens die Urteile wiedergiebt,
die inzwischen anerkannte wissenschaftliche Historiker wie Erich Marcks und Georg
Kaufmann, nicht Journalisten, darüber gefällt haben. — Den Schluß des vor¬
liegenden Jahrgangs bildet die „Chronik vom 1. Januar bis 31. Dezember 1393"
mit einigen Artikeln der Hamburger Nachrichten und mit Nachträgen zu frühern
Bauden.

H. Kohls Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen
(Leipzig, Göschen, 1399) ist schon in der Nummer 14 der Grenzboten kurz charakte¬
risiert worden. Hier sei noch erwähnt, daß eine Nachbildung der letzten von
Lenbnch in Pastell gemachten Porträtskizze (vom 4. Januar 1395) beigefügt ist,
die einen eigentümlich milden, resignierten Ausdruck der bekannten Züge zeigt, wie
er ihnen in frühern Jahren der Vollkraft nicht eigen war. Ein sehr willkommnes
Hilfsmittel zu rascher Orientierung bietet H. Kohl in einer tabellarischen, rein
chronologischen Übersicht: Denkwürdige Tage aus dem Leben des Fürsten
Bismarck (1815 bis 1393, Leipzig, Past, 1393), das zugleich eine Ergänzung
seiner großen Bismarckregesten ist, da diese mit der Entlassung des Kanzlers ab¬
schließen. Auch diesem solid ausgestatteten Büchlein ist das oben erwähnte Lenbachsche
Porträt des Fürsten beigegeben. — Endlich hat auch der langjährige Arzt Bismarcks,
Ernst Schweninger, einen kleinen Beitrag zu seiner Kenntnis geliefert: Dem
Andenken Bismarcks (Leipzig, Hirzel, 1399). Leider befriedigt die kleine Schrift
die Erwartungen wenig. Der erste Abschnitt „Wie Bismarcks Erinnerungen und
Gedanken entstanden" giebt nichts Eingehendes und kommt neben den von Busch
überlieferten Nachrichten kaum in Betracht (siehe Grenzboten Ur. 14); selbst das
Verdienst, das Schweninger an der Entstehung der Memoiren für sich in Anspruch
nimmt, hat er wohl überschätzt. Interessanter ist der zweite Abschnitt: „Einiges
über Bismarcks Leiden," aber ganz neu kann nun hier nur die Nachricht nennen,
daß der Fürst seit dem Oktober 1897 an dem sehr schmerzhaften Altersbrand im
linken Fuße gelitten habe, was man mit vollem Rechte ihm und dem Publikum
verheimlichte.

Zum Schluß erwähnen wir noch eine Reihe von Arbeiten zur Beurteilung
Bismarcks. Geistreich, wenngleich vom Standpunkte des langjährischen politischen
Gegners aus und ohne volles Verständnis für den Mann giebt der vor kurzem


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[0158] Zur Bismarck-Litteratur Berichte von Busch anzuzweifeln, erlitt dieser beiläufig erst am 20. Mai 1890, III, 300), also nur selten Gelegenheit gehabt hat, seine Erinnerungen an Äuße¬ rungen des Fürsten mit den Aufzeichnungen Buschs zu vergleichen. Über den Vor- wurf, Busch habe sich unbefugterweise geheime Staatsakten angeeignet, „ont^o ge¬ stohlen," ist kein Wort zu verlieren; darüber gab es nur einen Richter, und der schläft jetzt unter den Eichen des Sachsenwaldes. Entsprach es nun wirklich dem innerlich und äußerlich monumentalen Charakter, den das Bismarck-Jahrbuch tragen soll und tragen will, dieses ganze seichte und gehässige Gerede unberufner Kritiker vor der Vergänglichkeit schlechten Zeitungs¬ papiers zu retten und als historisches Dokument für die Zukunft aufzubewahren, weil diese Äußerungen angeblich „den durch dieses Pasquill (Buschs) allgemein hervorgerufnen Eindruck widerspiegeln"? Mindestens hätten es „die geschichtliche Wahrheit" und der alte juristische Grundsatz g.uäiatur se gltorg, Mi'8 gefordert, daß auch gegenteilige Äußerungen mitgeteilt worden wären, vor allem die in der Tages¬ presse vollkommen totgeschwiegne Kritik des Litterarischen Zentralblatts Ur. 46 vom 19. November 1398 über die englische Ausgabe, die Dutzende von Zeitungsartikeln aufwiegt. Jedenfalls haben wir zu erwarten, daß der nächste Jahrgang des Bismarck-Jahrbuchs eine unbefangne kritische Würdigung der nunmehr erschienenen deutschen Ausgabe aus berufner Feder bringt, mindestens die Urteile wiedergiebt, die inzwischen anerkannte wissenschaftliche Historiker wie Erich Marcks und Georg Kaufmann, nicht Journalisten, darüber gefällt haben. — Den Schluß des vor¬ liegenden Jahrgangs bildet die „Chronik vom 1. Januar bis 31. Dezember 1393" mit einigen Artikeln der Hamburger Nachrichten und mit Nachträgen zu frühern Bauden. H. Kohls Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen (Leipzig, Göschen, 1399) ist schon in der Nummer 14 der Grenzboten kurz charakte¬ risiert worden. Hier sei noch erwähnt, daß eine Nachbildung der letzten von Lenbnch in Pastell gemachten Porträtskizze (vom 4. Januar 1395) beigefügt ist, die einen eigentümlich milden, resignierten Ausdruck der bekannten Züge zeigt, wie er ihnen in frühern Jahren der Vollkraft nicht eigen war. Ein sehr willkommnes Hilfsmittel zu rascher Orientierung bietet H. Kohl in einer tabellarischen, rein chronologischen Übersicht: Denkwürdige Tage aus dem Leben des Fürsten Bismarck (1815 bis 1393, Leipzig, Past, 1393), das zugleich eine Ergänzung seiner großen Bismarckregesten ist, da diese mit der Entlassung des Kanzlers ab¬ schließen. Auch diesem solid ausgestatteten Büchlein ist das oben erwähnte Lenbachsche Porträt des Fürsten beigegeben. — Endlich hat auch der langjährige Arzt Bismarcks, Ernst Schweninger, einen kleinen Beitrag zu seiner Kenntnis geliefert: Dem Andenken Bismarcks (Leipzig, Hirzel, 1399). Leider befriedigt die kleine Schrift die Erwartungen wenig. Der erste Abschnitt „Wie Bismarcks Erinnerungen und Gedanken entstanden" giebt nichts Eingehendes und kommt neben den von Busch überlieferten Nachrichten kaum in Betracht (siehe Grenzboten Ur. 14); selbst das Verdienst, das Schweninger an der Entstehung der Memoiren für sich in Anspruch nimmt, hat er wohl überschätzt. Interessanter ist der zweite Abschnitt: „Einiges über Bismarcks Leiden," aber ganz neu kann nun hier nur die Nachricht nennen, daß der Fürst seit dem Oktober 1897 an dem sehr schmerzhaften Altersbrand im linken Fuße gelitten habe, was man mit vollem Rechte ihm und dem Publikum verheimlichte. Zum Schluß erwähnen wir noch eine Reihe von Arbeiten zur Beurteilung Bismarcks. Geistreich, wenngleich vom Standpunkte des langjährischen politischen Gegners aus und ohne volles Verständnis für den Mann giebt der vor kurzem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/158>, abgerufen am 28.09.2024.