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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

schrieben würden) eben die Briefe Burckhardts, deren Vernichtung dieser am
dringendsten würde gewünscht haben, die an Kinkel; und er thut dies nicht mit
diskreter Auswahl dessen, was wirklich allgemeines Interesse haben könnte, sondern
mit philologischer Akribie, und zwar einer solchen, die ihn sogar nötigt, ein sie
beizufügen, wenn der junge Bnrckhnrdt das Verbum "spuken" der oberdeutschen
Aussprache entsprechend schreibt oder sonst ein Versehen begeht, das man still¬
schweigend hätte korrigieren können.

Und nun muß die Welt wirklich im Vertrauen gethane, unmutige Äußerungen
über eine Dame lesen, in deren Haus Burckhardt im Jahre 1342 angestellt war,
und vou der vielleicht noch nahe Descendenten am Leben sind, sie muß über eine
Familienangelegenheit des Schreibers unterrichtet werden, sie muß Zeuge sein, daß
er in burschikosen Tone über Ranke, der einen für eine Zeitschrift gewünschten
Artikel nicht liefert, das Wort "Halunke" braucht und von seinem wahrhaftig innig
geliebten Basel in einem nur aus Rücksichten des Augenblicks verständlichen gering¬
schätzigen Tone spricht, und bekommt eine ganze Anzahl von jugendlichen Urteilen
in den Kauf, die Burckhardt wenig Jahre nach jener Zeit nicht mehr so würde
ausgesprochen haben. Wer Vnrckhardts feine Empfindung für das Schickliche, wer
sein Grauen vor litterarischen Taktlosigkeiten kannte, mag sich einen Begriff davon
machen, welcher Gefallen ihm mit diesem Abdruck gethan wird.^) Wahrhaftig dn
steht es Seite 89 für alle Welt zu lesen: Burckhardt nennt Ranke einen Halunken!
Vernünftige Leute wissen schon, wies gemeint ist. Aber verstehen alle Spaß, und
wollen ihn alle verstehn?

Das Ärgste aber wäre für Burckhardt, daß seine naive jugendliche Begeisterung
für einen Mann der Welt preisgegeben wird, dem sie durch einen Irrtum gehört
hatte. Woher weiß Herr Meyer-Krämer, daß er Kinkel nur in "wachsendem Mi߬
verständnisse durch die grundverschiedue Auffassung politischer Dinge und Pflichten"
entfremdet worden sei? Burckhardt wenigstens wußte es anders, und die flagrante
Taktlosigkeit, die man gegen ihn begangen hat, nötigt uns mit der Aufzeichnung
hervorzutreten, die er selbst über sein Verhältnis zu Kinkel gemacht hat, als nach
dessen Tode erst F. Althaus in "Nord und Süd" (Februarheft 1883, S. 242 f.)
und später noch einmal der Sohn G. Kinkels (Berliner Tageblatt, 30. Mai 1337)
durch Veröffentlichung eines Kinkelschen Briefes diese Sache in unzarter Weise be¬
rührt hatten. Zum Verständnis von Burckhardts Abwehr sind wir genötigt, diesen
auch zu reproduzieren. Er ist aus der Spandnuer Gefangenschaft an Fräulein
Auguste Heinrich gerichtet, die in Basel gewesen war und dort Burckhardt nicht
aufgesucht hatte, aber in gewisse" deutschen Kreisen neben allerlei Klatsch sein Ur¬
teil über .Kinkel muß vernommen und diesem dann weiter gemeldet haben. Kinkel
schrieb darauf wörtlich:

"Was Sie mir über Burckhardt erzählen, hat mich gar nicht frappiert. Er
ist guancl mßmo der liebenswürdigste Mann, den ich je gekannt habe. Absolut
Historiker, sieht er in allem das Positive, ganz wie sein großer Lehrer Ranke.
Auf diesem Standpunkt kann man nicht Partei nehmen, nicht hassen, nicht sich be¬
geistern, denn ein Recht haben alle Parteien, sonst bestünden sie nicht. Nun ist
Burckhardt daneben ein Virtuos des Genusses, ein feinster Kenner des Ästhetischen;
er beutet die ganze moderne Kulturwelt zu seiner geistigen Bereicherung ans, ohne



Das; die Mitteilungen im Märzhefte der Revue unser Urteil über diese Art von Publi¬
kationen nur bestätigen, ist selbstverständlich. Um übrigens der Wahrheit die Ehre zu gebe",
wollen wir doch auch sagen, daß in Vurckhnrdt, bei aller Liebe zu Deutschland, die schweize¬
rischen und die kosmopolitischen Gefühle später bald über die deutsch-nationalen die Oberhand
gewonnen haben.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

schrieben würden) eben die Briefe Burckhardts, deren Vernichtung dieser am
dringendsten würde gewünscht haben, die an Kinkel; und er thut dies nicht mit
diskreter Auswahl dessen, was wirklich allgemeines Interesse haben könnte, sondern
mit philologischer Akribie, und zwar einer solchen, die ihn sogar nötigt, ein sie
beizufügen, wenn der junge Bnrckhnrdt das Verbum „spuken" der oberdeutschen
Aussprache entsprechend schreibt oder sonst ein Versehen begeht, das man still¬
schweigend hätte korrigieren können.

Und nun muß die Welt wirklich im Vertrauen gethane, unmutige Äußerungen
über eine Dame lesen, in deren Haus Burckhardt im Jahre 1342 angestellt war,
und vou der vielleicht noch nahe Descendenten am Leben sind, sie muß über eine
Familienangelegenheit des Schreibers unterrichtet werden, sie muß Zeuge sein, daß
er in burschikosen Tone über Ranke, der einen für eine Zeitschrift gewünschten
Artikel nicht liefert, das Wort „Halunke" braucht und von seinem wahrhaftig innig
geliebten Basel in einem nur aus Rücksichten des Augenblicks verständlichen gering¬
schätzigen Tone spricht, und bekommt eine ganze Anzahl von jugendlichen Urteilen
in den Kauf, die Burckhardt wenig Jahre nach jener Zeit nicht mehr so würde
ausgesprochen haben. Wer Vnrckhardts feine Empfindung für das Schickliche, wer
sein Grauen vor litterarischen Taktlosigkeiten kannte, mag sich einen Begriff davon
machen, welcher Gefallen ihm mit diesem Abdruck gethan wird.^) Wahrhaftig dn
steht es Seite 89 für alle Welt zu lesen: Burckhardt nennt Ranke einen Halunken!
Vernünftige Leute wissen schon, wies gemeint ist. Aber verstehen alle Spaß, und
wollen ihn alle verstehn?

Das Ärgste aber wäre für Burckhardt, daß seine naive jugendliche Begeisterung
für einen Mann der Welt preisgegeben wird, dem sie durch einen Irrtum gehört
hatte. Woher weiß Herr Meyer-Krämer, daß er Kinkel nur in „wachsendem Mi߬
verständnisse durch die grundverschiedue Auffassung politischer Dinge und Pflichten"
entfremdet worden sei? Burckhardt wenigstens wußte es anders, und die flagrante
Taktlosigkeit, die man gegen ihn begangen hat, nötigt uns mit der Aufzeichnung
hervorzutreten, die er selbst über sein Verhältnis zu Kinkel gemacht hat, als nach
dessen Tode erst F. Althaus in „Nord und Süd" (Februarheft 1883, S. 242 f.)
und später noch einmal der Sohn G. Kinkels (Berliner Tageblatt, 30. Mai 1337)
durch Veröffentlichung eines Kinkelschen Briefes diese Sache in unzarter Weise be¬
rührt hatten. Zum Verständnis von Burckhardts Abwehr sind wir genötigt, diesen
auch zu reproduzieren. Er ist aus der Spandnuer Gefangenschaft an Fräulein
Auguste Heinrich gerichtet, die in Basel gewesen war und dort Burckhardt nicht
aufgesucht hatte, aber in gewisse» deutschen Kreisen neben allerlei Klatsch sein Ur¬
teil über .Kinkel muß vernommen und diesem dann weiter gemeldet haben. Kinkel
schrieb darauf wörtlich:

„Was Sie mir über Burckhardt erzählen, hat mich gar nicht frappiert. Er
ist guancl mßmo der liebenswürdigste Mann, den ich je gekannt habe. Absolut
Historiker, sieht er in allem das Positive, ganz wie sein großer Lehrer Ranke.
Auf diesem Standpunkt kann man nicht Partei nehmen, nicht hassen, nicht sich be¬
geistern, denn ein Recht haben alle Parteien, sonst bestünden sie nicht. Nun ist
Burckhardt daneben ein Virtuos des Genusses, ein feinster Kenner des Ästhetischen;
er beutet die ganze moderne Kulturwelt zu seiner geistigen Bereicherung ans, ohne



Das; die Mitteilungen im Märzhefte der Revue unser Urteil über diese Art von Publi¬
kationen nur bestätigen, ist selbstverständlich. Um übrigens der Wahrheit die Ehre zu gebe»,
wollen wir doch auch sagen, daß in Vurckhnrdt, bei aller Liebe zu Deutschland, die schweize¬
rischen und die kosmopolitischen Gefühle später bald über die deutsch-nationalen die Oberhand
gewonnen haben.
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[0738] Maßgebliches und Unmaßgebliches schrieben würden) eben die Briefe Burckhardts, deren Vernichtung dieser am dringendsten würde gewünscht haben, die an Kinkel; und er thut dies nicht mit diskreter Auswahl dessen, was wirklich allgemeines Interesse haben könnte, sondern mit philologischer Akribie, und zwar einer solchen, die ihn sogar nötigt, ein sie beizufügen, wenn der junge Bnrckhnrdt das Verbum „spuken" der oberdeutschen Aussprache entsprechend schreibt oder sonst ein Versehen begeht, das man still¬ schweigend hätte korrigieren können. Und nun muß die Welt wirklich im Vertrauen gethane, unmutige Äußerungen über eine Dame lesen, in deren Haus Burckhardt im Jahre 1342 angestellt war, und vou der vielleicht noch nahe Descendenten am Leben sind, sie muß über eine Familienangelegenheit des Schreibers unterrichtet werden, sie muß Zeuge sein, daß er in burschikosen Tone über Ranke, der einen für eine Zeitschrift gewünschten Artikel nicht liefert, das Wort „Halunke" braucht und von seinem wahrhaftig innig geliebten Basel in einem nur aus Rücksichten des Augenblicks verständlichen gering¬ schätzigen Tone spricht, und bekommt eine ganze Anzahl von jugendlichen Urteilen in den Kauf, die Burckhardt wenig Jahre nach jener Zeit nicht mehr so würde ausgesprochen haben. Wer Vnrckhardts feine Empfindung für das Schickliche, wer sein Grauen vor litterarischen Taktlosigkeiten kannte, mag sich einen Begriff davon machen, welcher Gefallen ihm mit diesem Abdruck gethan wird.^) Wahrhaftig dn steht es Seite 89 für alle Welt zu lesen: Burckhardt nennt Ranke einen Halunken! Vernünftige Leute wissen schon, wies gemeint ist. Aber verstehen alle Spaß, und wollen ihn alle verstehn? Das Ärgste aber wäre für Burckhardt, daß seine naive jugendliche Begeisterung für einen Mann der Welt preisgegeben wird, dem sie durch einen Irrtum gehört hatte. Woher weiß Herr Meyer-Krämer, daß er Kinkel nur in „wachsendem Mi߬ verständnisse durch die grundverschiedue Auffassung politischer Dinge und Pflichten" entfremdet worden sei? Burckhardt wenigstens wußte es anders, und die flagrante Taktlosigkeit, die man gegen ihn begangen hat, nötigt uns mit der Aufzeichnung hervorzutreten, die er selbst über sein Verhältnis zu Kinkel gemacht hat, als nach dessen Tode erst F. Althaus in „Nord und Süd" (Februarheft 1883, S. 242 f.) und später noch einmal der Sohn G. Kinkels (Berliner Tageblatt, 30. Mai 1337) durch Veröffentlichung eines Kinkelschen Briefes diese Sache in unzarter Weise be¬ rührt hatten. Zum Verständnis von Burckhardts Abwehr sind wir genötigt, diesen auch zu reproduzieren. Er ist aus der Spandnuer Gefangenschaft an Fräulein Auguste Heinrich gerichtet, die in Basel gewesen war und dort Burckhardt nicht aufgesucht hatte, aber in gewisse» deutschen Kreisen neben allerlei Klatsch sein Ur¬ teil über .Kinkel muß vernommen und diesem dann weiter gemeldet haben. Kinkel schrieb darauf wörtlich: „Was Sie mir über Burckhardt erzählen, hat mich gar nicht frappiert. Er ist guancl mßmo der liebenswürdigste Mann, den ich je gekannt habe. Absolut Historiker, sieht er in allem das Positive, ganz wie sein großer Lehrer Ranke. Auf diesem Standpunkt kann man nicht Partei nehmen, nicht hassen, nicht sich be¬ geistern, denn ein Recht haben alle Parteien, sonst bestünden sie nicht. Nun ist Burckhardt daneben ein Virtuos des Genusses, ein feinster Kenner des Ästhetischen; er beutet die ganze moderne Kulturwelt zu seiner geistigen Bereicherung ans, ohne Das; die Mitteilungen im Märzhefte der Revue unser Urteil über diese Art von Publi¬ kationen nur bestätigen, ist selbstverständlich. Um übrigens der Wahrheit die Ehre zu gebe», wollen wir doch auch sagen, daß in Vurckhnrdt, bei aller Liebe zu Deutschland, die schweize¬ rischen und die kosmopolitischen Gefühle später bald über die deutsch-nationalen die Oberhand gewonnen haben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/738>, abgerufen am 23.07.2024.