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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Andreas Gppermann

Geschichte neckte, sagte er halb ernst, halb vergnügt: "Man muß den Leuten da
und dort mal zeigen, daß man anders ist, als es ihnen paßt." -- Da er natürlich
im gewöhnlichen Verlauf der Dinge es an sich und der strengsten Pflichterfüllung
nicht fehlen ließ, so beruhigte man sich bald wieder und blieb nur neugierig, wo
die Flamme, die er in sich trug, einmal wieder hervorschlngen werde.

Bis in die ersten neunziger Jahre hinein blieb wie seine Arbeitskraft, so auch
sein Lebensmut, seine Lust am fröhlichen Wechsel der Dinge ganz ungemindert.
Bei drei Anlässen sah ich ihn gerade in diesen Jahren mit dem ganzen alten
Schwung seines Wesens, dem glücklichen Naturell, sich jeder guten Gesellschaft und
jeder guten Stunde mit ganzer Hingebung aupnsseu zu können. Als im Sommer
1891 das Standbild Ernst Rietschels in dessen Vaterstadt Pulsnih enthüllt wurde,
und die kleine Stadt vom fröhlichsten Getümmel erfüllt war, stand er unter den
Festgästeu in frischer Teilnahme allen voran; wie ein Clanshäuptling hatte er alle
Oppermcmns und Rietschels und Zahns, und wer sonst zum Stamme zählte, um
sich versammelt, belebte alle und fühlte sich glücklich, wie es wenige Menschen heut¬
zutage vermögen. Wieder anders, nicht minder liebenswürdig, frisch wie dreißig
Jahre zuvor, als wir uns zuerst begegneten, zeigte er sich, als wir im Herbst 1892
auf der Brühlschen Terrasse in Dresden seine silberne Hochzeit feierten, und seine
Kinder und Nichten ein von mir für den Abend gedichtetes Festspiel "Am Oybin"
vor ihm aufführten. Ein dritter unvergeßlicher Abend vereinigte uns ein Jahr später,
an einem Konzertabend, den meine Fran und Hofkonzertmeister Petri von Dresden
mit ihrem Trio im Zittaner Konzertvcrein und Stadttheater veranstalteten. Ans
all dieser Zeit, auch wenn er auf den monatlichen Reisen zu den Sitzungen der
Dresdner Anwaltskammer, deren hochgeachtetes Mitglied er durch viele Jahre war,
unerwartet auf eine Abendstunde bei uns vorsprach, habe ich nnr den Eindruck be¬
halten, daß er noch ein paar Jahrzehnte es mit jedem ans der kleinen Menschen¬
gruppe aufnehmen könne, die die Jugend in die spätern Jahre hinübergerettet hat.
Leider untergrub schon damals ein Leberleiden seine ehedem so unverwüstliche Ge¬
sundheit und nötigte zu wiederholten Badekuren in Marienbad und zu längern
Arbeitspausen in seinem geliebten Oybin. Aber jede Besserung, die infolge dessen
eintrat, schien ihm auch auf der Stelle die volle Elastizität und die fröhliche Sicher¬
heit andrer Tage zurückzugeben, sodaß bis in die letzte Zeit selbst seine nächsten
Angehörigen keine ernste Sorge hegten. Das gute Gestirn, das über seinem
Leben geleuchtet hatte, gönnte ihm im Januar 1896 einen raschen, beinahe schmerz¬
losen Tod.

Menschen seiner Mischung und seines Gepräges sind zu aller Zeit selten ge¬
wesen, sie werden es heute immer mehr, weil, was sie äußerlich erreichen können,
für Leute andern Schlags eben auch erreichbar scheint, und weil die meisten, die
sich etwa seines Geists dünken, ganz andre Ansprüche an Genuß, an Ruhm, an
Geltung stellen wie er. Was er innerlich besessen, in seinem Sinne genossen hat,
sich selbst und andern gewesen ist, danach fragen immer nnr etliche, die die Frage:
"Was ist Glück?" zumeist in anderm Sinne beantworten, als die Durchschnitts-
und vollends als die Übermenschen der jüngsten Generation. Daß ein Mann wie
Andreas Oppermann in der zweiten Hälfte des ablaufenden Jahrhunderts seine
Besonderheit bewahren, in mäßigen Zuständen gedeihen, sich voll ausleben konnte,
wird der vielgeschmähten Periode immer zum Lobe gereichen. Er war eine Indi¬
vidualität und eine Natur im Sinne einer Kultur, die mit der schärfsten Selb¬
ständigkeit sowohl die Achtung vor dem Recht der andern, als das Mitleid mit
der menschlichen Bedürftigkeit für vereinbar hielt, die sich selbst im lachenden Über-


Andreas Gppermann

Geschichte neckte, sagte er halb ernst, halb vergnügt: „Man muß den Leuten da
und dort mal zeigen, daß man anders ist, als es ihnen paßt." — Da er natürlich
im gewöhnlichen Verlauf der Dinge es an sich und der strengsten Pflichterfüllung
nicht fehlen ließ, so beruhigte man sich bald wieder und blieb nur neugierig, wo
die Flamme, die er in sich trug, einmal wieder hervorschlngen werde.

Bis in die ersten neunziger Jahre hinein blieb wie seine Arbeitskraft, so auch
sein Lebensmut, seine Lust am fröhlichen Wechsel der Dinge ganz ungemindert.
Bei drei Anlässen sah ich ihn gerade in diesen Jahren mit dem ganzen alten
Schwung seines Wesens, dem glücklichen Naturell, sich jeder guten Gesellschaft und
jeder guten Stunde mit ganzer Hingebung aupnsseu zu können. Als im Sommer
1891 das Standbild Ernst Rietschels in dessen Vaterstadt Pulsnih enthüllt wurde,
und die kleine Stadt vom fröhlichsten Getümmel erfüllt war, stand er unter den
Festgästeu in frischer Teilnahme allen voran; wie ein Clanshäuptling hatte er alle
Oppermcmns und Rietschels und Zahns, und wer sonst zum Stamme zählte, um
sich versammelt, belebte alle und fühlte sich glücklich, wie es wenige Menschen heut¬
zutage vermögen. Wieder anders, nicht minder liebenswürdig, frisch wie dreißig
Jahre zuvor, als wir uns zuerst begegneten, zeigte er sich, als wir im Herbst 1892
auf der Brühlschen Terrasse in Dresden seine silberne Hochzeit feierten, und seine
Kinder und Nichten ein von mir für den Abend gedichtetes Festspiel „Am Oybin"
vor ihm aufführten. Ein dritter unvergeßlicher Abend vereinigte uns ein Jahr später,
an einem Konzertabend, den meine Fran und Hofkonzertmeister Petri von Dresden
mit ihrem Trio im Zittaner Konzertvcrein und Stadttheater veranstalteten. Ans
all dieser Zeit, auch wenn er auf den monatlichen Reisen zu den Sitzungen der
Dresdner Anwaltskammer, deren hochgeachtetes Mitglied er durch viele Jahre war,
unerwartet auf eine Abendstunde bei uns vorsprach, habe ich nnr den Eindruck be¬
halten, daß er noch ein paar Jahrzehnte es mit jedem ans der kleinen Menschen¬
gruppe aufnehmen könne, die die Jugend in die spätern Jahre hinübergerettet hat.
Leider untergrub schon damals ein Leberleiden seine ehedem so unverwüstliche Ge¬
sundheit und nötigte zu wiederholten Badekuren in Marienbad und zu längern
Arbeitspausen in seinem geliebten Oybin. Aber jede Besserung, die infolge dessen
eintrat, schien ihm auch auf der Stelle die volle Elastizität und die fröhliche Sicher¬
heit andrer Tage zurückzugeben, sodaß bis in die letzte Zeit selbst seine nächsten
Angehörigen keine ernste Sorge hegten. Das gute Gestirn, das über seinem
Leben geleuchtet hatte, gönnte ihm im Januar 1896 einen raschen, beinahe schmerz¬
losen Tod.

Menschen seiner Mischung und seines Gepräges sind zu aller Zeit selten ge¬
wesen, sie werden es heute immer mehr, weil, was sie äußerlich erreichen können,
für Leute andern Schlags eben auch erreichbar scheint, und weil die meisten, die
sich etwa seines Geists dünken, ganz andre Ansprüche an Genuß, an Ruhm, an
Geltung stellen wie er. Was er innerlich besessen, in seinem Sinne genossen hat,
sich selbst und andern gewesen ist, danach fragen immer nnr etliche, die die Frage:
„Was ist Glück?" zumeist in anderm Sinne beantworten, als die Durchschnitts-
und vollends als die Übermenschen der jüngsten Generation. Daß ein Mann wie
Andreas Oppermann in der zweiten Hälfte des ablaufenden Jahrhunderts seine
Besonderheit bewahren, in mäßigen Zuständen gedeihen, sich voll ausleben konnte,
wird der vielgeschmähten Periode immer zum Lobe gereichen. Er war eine Indi¬
vidualität und eine Natur im Sinne einer Kultur, die mit der schärfsten Selb¬
ständigkeit sowohl die Achtung vor dem Recht der andern, als das Mitleid mit
der menschlichen Bedürftigkeit für vereinbar hielt, die sich selbst im lachenden Über-


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[0727] Andreas Gppermann Geschichte neckte, sagte er halb ernst, halb vergnügt: „Man muß den Leuten da und dort mal zeigen, daß man anders ist, als es ihnen paßt." — Da er natürlich im gewöhnlichen Verlauf der Dinge es an sich und der strengsten Pflichterfüllung nicht fehlen ließ, so beruhigte man sich bald wieder und blieb nur neugierig, wo die Flamme, die er in sich trug, einmal wieder hervorschlngen werde. Bis in die ersten neunziger Jahre hinein blieb wie seine Arbeitskraft, so auch sein Lebensmut, seine Lust am fröhlichen Wechsel der Dinge ganz ungemindert. Bei drei Anlässen sah ich ihn gerade in diesen Jahren mit dem ganzen alten Schwung seines Wesens, dem glücklichen Naturell, sich jeder guten Gesellschaft und jeder guten Stunde mit ganzer Hingebung aupnsseu zu können. Als im Sommer 1891 das Standbild Ernst Rietschels in dessen Vaterstadt Pulsnih enthüllt wurde, und die kleine Stadt vom fröhlichsten Getümmel erfüllt war, stand er unter den Festgästeu in frischer Teilnahme allen voran; wie ein Clanshäuptling hatte er alle Oppermcmns und Rietschels und Zahns, und wer sonst zum Stamme zählte, um sich versammelt, belebte alle und fühlte sich glücklich, wie es wenige Menschen heut¬ zutage vermögen. Wieder anders, nicht minder liebenswürdig, frisch wie dreißig Jahre zuvor, als wir uns zuerst begegneten, zeigte er sich, als wir im Herbst 1892 auf der Brühlschen Terrasse in Dresden seine silberne Hochzeit feierten, und seine Kinder und Nichten ein von mir für den Abend gedichtetes Festspiel „Am Oybin" vor ihm aufführten. Ein dritter unvergeßlicher Abend vereinigte uns ein Jahr später, an einem Konzertabend, den meine Fran und Hofkonzertmeister Petri von Dresden mit ihrem Trio im Zittaner Konzertvcrein und Stadttheater veranstalteten. Ans all dieser Zeit, auch wenn er auf den monatlichen Reisen zu den Sitzungen der Dresdner Anwaltskammer, deren hochgeachtetes Mitglied er durch viele Jahre war, unerwartet auf eine Abendstunde bei uns vorsprach, habe ich nnr den Eindruck be¬ halten, daß er noch ein paar Jahrzehnte es mit jedem ans der kleinen Menschen¬ gruppe aufnehmen könne, die die Jugend in die spätern Jahre hinübergerettet hat. Leider untergrub schon damals ein Leberleiden seine ehedem so unverwüstliche Ge¬ sundheit und nötigte zu wiederholten Badekuren in Marienbad und zu längern Arbeitspausen in seinem geliebten Oybin. Aber jede Besserung, die infolge dessen eintrat, schien ihm auch auf der Stelle die volle Elastizität und die fröhliche Sicher¬ heit andrer Tage zurückzugeben, sodaß bis in die letzte Zeit selbst seine nächsten Angehörigen keine ernste Sorge hegten. Das gute Gestirn, das über seinem Leben geleuchtet hatte, gönnte ihm im Januar 1896 einen raschen, beinahe schmerz¬ losen Tod. Menschen seiner Mischung und seines Gepräges sind zu aller Zeit selten ge¬ wesen, sie werden es heute immer mehr, weil, was sie äußerlich erreichen können, für Leute andern Schlags eben auch erreichbar scheint, und weil die meisten, die sich etwa seines Geists dünken, ganz andre Ansprüche an Genuß, an Ruhm, an Geltung stellen wie er. Was er innerlich besessen, in seinem Sinne genossen hat, sich selbst und andern gewesen ist, danach fragen immer nnr etliche, die die Frage: „Was ist Glück?" zumeist in anderm Sinne beantworten, als die Durchschnitts- und vollends als die Übermenschen der jüngsten Generation. Daß ein Mann wie Andreas Oppermann in der zweiten Hälfte des ablaufenden Jahrhunderts seine Besonderheit bewahren, in mäßigen Zuständen gedeihen, sich voll ausleben konnte, wird der vielgeschmähten Periode immer zum Lobe gereichen. Er war eine Indi¬ vidualität und eine Natur im Sinne einer Kultur, die mit der schärfsten Selb¬ ständigkeit sowohl die Achtung vor dem Recht der andern, als das Mitleid mit der menschlichen Bedürftigkeit für vereinbar hielt, die sich selbst im lachenden Über-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/727>, abgerufen am 23.07.2024.