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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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pfäuglichkeit für weibliche Anmut und Liebenswürdigkeit hatte er sein fünfunddrei¬
ßigstes Lebensjahr nicht erreicht, ohne durch mancherlei Herzenserlebnisse hindurch¬
gegangen zu sein. Auch hier waren die im gründlichen Irrtum, die ihn auf ein
paar Äußerlichkeiten hin leichtherziger Empfindung ziehen. Ganz im Gegenteil
erwuchsen ihm aus der zähen Treue seiner Natur die bittersten Kämpfe. Er riß
sich schwer auch da los, wo er geirrt hatte, und fand die furchtbarste Erfahrung
des Lebens darin, daß "da eine leere Stelle sein könne, wo Liebe gewesen ist." --
Auch als er in Zittau, auf Grund einer herzlichen Neigung, sein Haus gegründet
hatte und wohlgedeiheude Kinder um sich aufwachsen sah, blieb ihm immer die alte
ritterliche Weise der Frnnenverehrnng, das Wohlgefallen an allen schönen, an¬
mutigen Erscheinungen. Die Anwesenheit von Frauen, die er verehrte, oder deren
Geist und Naturell er schätzte, belebte ihn jederzeit, die Abneigung großer Gruppen
Philiströser Männer gegen Frauengesellschaft war ihm schlechthin unbegreiflich, auch
der schlichtesten Frau gegenüber zeigte er gern huldigende Aufmerksamkeit. Ju
spätern Jahren beglückte es ihn, seinen schön erblühenden Töchtern allsommerlich
ein Stück Welt zu zeigen und und ihnen namentlich Regensburg, München, das
bayrische Hochland oder die Rheinlandschaften, die Stätten der eignen Erinnerungen,
aufzusuchen. In der Mischung von jugendlich bleibender Beweglichkeit und einem
behaglich-hausväterlicheu BeHaben seines spätern Lebens lag ein großer Reiz und
die Bürgschaft der tief innersten Gesundheit seines Wesens.

Durch und durch kernhaft und erfreulich zeigte sich mich die Art und Weise,
wie er seinem Beruf oblag, ans einem geachteten ein einflußreicher, vielgesuchter
Anwalt wurde, den erweiterten Kreis seiner Pflichten erfüllte und dabei doch blieb,
der er war, und sich die armselige Klugheit, die Götter seiner Jugend zu verleugnen,
weit vom Leibe hielt. Er lächelte, wenn ihm ein Bedauern ausgesprochen wurde,
daß er sein Pfund in der Provinzialstadt vergraben müsse, und meinte wohl: Gerade
die kleine Stadt kann mich brauchen, jede deutsche Stadt sollte einen Kerl wie mich
haben. Er lebte gern in den gewohnt gewordnen Verhältnissen, aber drei Jahr¬
zehnte seines Aufenthalts hatten keine einzige Eigenschaft eines Kleinstädters in ihm
gezeitigt. Nicht eine Begeisterung, von der er je erfüllt war, hatte er über Bord
geworfen, an allem, was er je mit innerlicher Teilnahme aufgenommen hatte, hielt
er fest, das Landhaus, das er sich am Waldsaum des Oybinthals erbauen ließ,
zeugte von seinem malerischen Sinn und seinem feinen, unaufdringlichen Stilgefühl.
In seiner Stadtwohnung sammelte er in Buch und Bild, in Abguß und Kupfer¬
stich seine Lieblinge um sich; auf allen Gebieten blieb er dem Großen, Echten und
Eigenartigen dauernd zugewandt. Nichts schrumpfte in ihm ein, und immer blieb
er bereit, an seinem Verständnis, an seiner Empfänglichkeit für die Kunst in jeder
Form, für so vieles geistig Mächtige auch andre teilnehmen zu lassen. Bei Auf¬
führungen, in der Gründung und Erhaltung eines Konzertvereins, in der Ver¬
mittlung von Vortragen und ähnlichen Anregungen hatte er vielleicht in jeder
deutscheu Stadt vou gleicher Größe und Wohlhabenheit einen oder auch etliche
Rivalen. Aber in der Art, wie er im geistigen Zusammenhang mit den großen
Vorgängen und Entwicklungen der Welt blieb, in der Sinnesweise und persönlichen
Haltung, mit der er eine Säule seiner Kleinstadt war und doch nie ein Klein¬
städter wurde, blieb er eine beinahe einzige und jedenfalls höchst vorbildliche
Gestalt.

Die Freundschaft, die mich in früher Jugend mit Andreas Oppermann ver¬
knüpft hatte, wurde durch seinen fortgesetzten, nie erlahmenden Anteil an meinen
Lebensschicksalen und Arbeiten, durch häufige persönliche Begegnungen, die leider


Grenzboten I 18L9 90
Andreas Gppermann

pfäuglichkeit für weibliche Anmut und Liebenswürdigkeit hatte er sein fünfunddrei¬
ßigstes Lebensjahr nicht erreicht, ohne durch mancherlei Herzenserlebnisse hindurch¬
gegangen zu sein. Auch hier waren die im gründlichen Irrtum, die ihn auf ein
paar Äußerlichkeiten hin leichtherziger Empfindung ziehen. Ganz im Gegenteil
erwuchsen ihm aus der zähen Treue seiner Natur die bittersten Kämpfe. Er riß
sich schwer auch da los, wo er geirrt hatte, und fand die furchtbarste Erfahrung
des Lebens darin, daß „da eine leere Stelle sein könne, wo Liebe gewesen ist." —
Auch als er in Zittau, auf Grund einer herzlichen Neigung, sein Haus gegründet
hatte und wohlgedeiheude Kinder um sich aufwachsen sah, blieb ihm immer die alte
ritterliche Weise der Frnnenverehrnng, das Wohlgefallen an allen schönen, an¬
mutigen Erscheinungen. Die Anwesenheit von Frauen, die er verehrte, oder deren
Geist und Naturell er schätzte, belebte ihn jederzeit, die Abneigung großer Gruppen
Philiströser Männer gegen Frauengesellschaft war ihm schlechthin unbegreiflich, auch
der schlichtesten Frau gegenüber zeigte er gern huldigende Aufmerksamkeit. Ju
spätern Jahren beglückte es ihn, seinen schön erblühenden Töchtern allsommerlich
ein Stück Welt zu zeigen und und ihnen namentlich Regensburg, München, das
bayrische Hochland oder die Rheinlandschaften, die Stätten der eignen Erinnerungen,
aufzusuchen. In der Mischung von jugendlich bleibender Beweglichkeit und einem
behaglich-hausväterlicheu BeHaben seines spätern Lebens lag ein großer Reiz und
die Bürgschaft der tief innersten Gesundheit seines Wesens.

Durch und durch kernhaft und erfreulich zeigte sich mich die Art und Weise,
wie er seinem Beruf oblag, ans einem geachteten ein einflußreicher, vielgesuchter
Anwalt wurde, den erweiterten Kreis seiner Pflichten erfüllte und dabei doch blieb,
der er war, und sich die armselige Klugheit, die Götter seiner Jugend zu verleugnen,
weit vom Leibe hielt. Er lächelte, wenn ihm ein Bedauern ausgesprochen wurde,
daß er sein Pfund in der Provinzialstadt vergraben müsse, und meinte wohl: Gerade
die kleine Stadt kann mich brauchen, jede deutsche Stadt sollte einen Kerl wie mich
haben. Er lebte gern in den gewohnt gewordnen Verhältnissen, aber drei Jahr¬
zehnte seines Aufenthalts hatten keine einzige Eigenschaft eines Kleinstädters in ihm
gezeitigt. Nicht eine Begeisterung, von der er je erfüllt war, hatte er über Bord
geworfen, an allem, was er je mit innerlicher Teilnahme aufgenommen hatte, hielt
er fest, das Landhaus, das er sich am Waldsaum des Oybinthals erbauen ließ,
zeugte von seinem malerischen Sinn und seinem feinen, unaufdringlichen Stilgefühl.
In seiner Stadtwohnung sammelte er in Buch und Bild, in Abguß und Kupfer¬
stich seine Lieblinge um sich; auf allen Gebieten blieb er dem Großen, Echten und
Eigenartigen dauernd zugewandt. Nichts schrumpfte in ihm ein, und immer blieb
er bereit, an seinem Verständnis, an seiner Empfänglichkeit für die Kunst in jeder
Form, für so vieles geistig Mächtige auch andre teilnehmen zu lassen. Bei Auf¬
führungen, in der Gründung und Erhaltung eines Konzertvereins, in der Ver¬
mittlung von Vortragen und ähnlichen Anregungen hatte er vielleicht in jeder
deutscheu Stadt vou gleicher Größe und Wohlhabenheit einen oder auch etliche
Rivalen. Aber in der Art, wie er im geistigen Zusammenhang mit den großen
Vorgängen und Entwicklungen der Welt blieb, in der Sinnesweise und persönlichen
Haltung, mit der er eine Säule seiner Kleinstadt war und doch nie ein Klein¬
städter wurde, blieb er eine beinahe einzige und jedenfalls höchst vorbildliche
Gestalt.

Die Freundschaft, die mich in früher Jugend mit Andreas Oppermann ver¬
knüpft hatte, wurde durch seinen fortgesetzten, nie erlahmenden Anteil an meinen
Lebensschicksalen und Arbeiten, durch häufige persönliche Begegnungen, die leider


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[0721] Andreas Gppermann pfäuglichkeit für weibliche Anmut und Liebenswürdigkeit hatte er sein fünfunddrei¬ ßigstes Lebensjahr nicht erreicht, ohne durch mancherlei Herzenserlebnisse hindurch¬ gegangen zu sein. Auch hier waren die im gründlichen Irrtum, die ihn auf ein paar Äußerlichkeiten hin leichtherziger Empfindung ziehen. Ganz im Gegenteil erwuchsen ihm aus der zähen Treue seiner Natur die bittersten Kämpfe. Er riß sich schwer auch da los, wo er geirrt hatte, und fand die furchtbarste Erfahrung des Lebens darin, daß „da eine leere Stelle sein könne, wo Liebe gewesen ist." — Auch als er in Zittau, auf Grund einer herzlichen Neigung, sein Haus gegründet hatte und wohlgedeiheude Kinder um sich aufwachsen sah, blieb ihm immer die alte ritterliche Weise der Frnnenverehrnng, das Wohlgefallen an allen schönen, an¬ mutigen Erscheinungen. Die Anwesenheit von Frauen, die er verehrte, oder deren Geist und Naturell er schätzte, belebte ihn jederzeit, die Abneigung großer Gruppen Philiströser Männer gegen Frauengesellschaft war ihm schlechthin unbegreiflich, auch der schlichtesten Frau gegenüber zeigte er gern huldigende Aufmerksamkeit. Ju spätern Jahren beglückte es ihn, seinen schön erblühenden Töchtern allsommerlich ein Stück Welt zu zeigen und und ihnen namentlich Regensburg, München, das bayrische Hochland oder die Rheinlandschaften, die Stätten der eignen Erinnerungen, aufzusuchen. In der Mischung von jugendlich bleibender Beweglichkeit und einem behaglich-hausväterlicheu BeHaben seines spätern Lebens lag ein großer Reiz und die Bürgschaft der tief innersten Gesundheit seines Wesens. Durch und durch kernhaft und erfreulich zeigte sich mich die Art und Weise, wie er seinem Beruf oblag, ans einem geachteten ein einflußreicher, vielgesuchter Anwalt wurde, den erweiterten Kreis seiner Pflichten erfüllte und dabei doch blieb, der er war, und sich die armselige Klugheit, die Götter seiner Jugend zu verleugnen, weit vom Leibe hielt. Er lächelte, wenn ihm ein Bedauern ausgesprochen wurde, daß er sein Pfund in der Provinzialstadt vergraben müsse, und meinte wohl: Gerade die kleine Stadt kann mich brauchen, jede deutsche Stadt sollte einen Kerl wie mich haben. Er lebte gern in den gewohnt gewordnen Verhältnissen, aber drei Jahr¬ zehnte seines Aufenthalts hatten keine einzige Eigenschaft eines Kleinstädters in ihm gezeitigt. Nicht eine Begeisterung, von der er je erfüllt war, hatte er über Bord geworfen, an allem, was er je mit innerlicher Teilnahme aufgenommen hatte, hielt er fest, das Landhaus, das er sich am Waldsaum des Oybinthals erbauen ließ, zeugte von seinem malerischen Sinn und seinem feinen, unaufdringlichen Stilgefühl. In seiner Stadtwohnung sammelte er in Buch und Bild, in Abguß und Kupfer¬ stich seine Lieblinge um sich; auf allen Gebieten blieb er dem Großen, Echten und Eigenartigen dauernd zugewandt. Nichts schrumpfte in ihm ein, und immer blieb er bereit, an seinem Verständnis, an seiner Empfänglichkeit für die Kunst in jeder Form, für so vieles geistig Mächtige auch andre teilnehmen zu lassen. Bei Auf¬ führungen, in der Gründung und Erhaltung eines Konzertvereins, in der Ver¬ mittlung von Vortragen und ähnlichen Anregungen hatte er vielleicht in jeder deutscheu Stadt vou gleicher Größe und Wohlhabenheit einen oder auch etliche Rivalen. Aber in der Art, wie er im geistigen Zusammenhang mit den großen Vorgängen und Entwicklungen der Welt blieb, in der Sinnesweise und persönlichen Haltung, mit der er eine Säule seiner Kleinstadt war und doch nie ein Klein¬ städter wurde, blieb er eine beinahe einzige und jedenfalls höchst vorbildliche Gestalt. Die Freundschaft, die mich in früher Jugend mit Andreas Oppermann ver¬ knüpft hatte, wurde durch seinen fortgesetzten, nie erlahmenden Anteil an meinen Lebensschicksalen und Arbeiten, durch häufige persönliche Begegnungen, die leider Grenzboten I 18L9 90

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/721>, abgerufen am 23.07.2024.