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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Andreas Vppermann

zeugung für die weitere Ausführung des Denkmals durch Rietschels letzte Haupt¬
schüler Gustav Kietz und Adolf Donndorf und war so glücklich, entgegenstehende
Bestrebungen, die mit der Hereinziehung andrer Kräfte auch Rietschels Entwurf zu
Fall zu bringen hofften, entscheidend zu besiegen. Er ordnete die Papiere seines
Schwagers und begann uoch im Jahre 1861 die Ausarbeitung seines Lebensbilds,
für das ihm in Rietschels eigenhändigen Jugend erinnerungen eine köstliche Vor¬
arbeit zu Gebote stand. Er blieb der unermüdliche Ratgeber und litterarische Beistand
der an der Vollendung des Denkmals beteiligten. Seine Thätigkeit in diesen Dingen
gipfelte schließlich in der Übernahme der Festrede bei der Enthüllung des Wormser
Lutherdenkmals. Die lautere Begeisterung, die der gläubige evangelische Mensch, der
treue Freund des eigentlichen Schöpfers dieses Kunstwerks an dem Weihetag empfand,
strömte aus seiner ergreifenden Rede auf die große Versammlung über; es war
einer von den Tagen, an denen Andreas Oppermann erwies, daß das Zeug zu
einer führenden Rolle in ihm vorhanden sei, obschon er nicht danach strebte.

Denn der Ehrgeiz, der sich selbst ans die Karte des Erfolges setzt, war seiner glück¬
lich gearteten Natur vollkommen fremd. Bezeichnend schrieb er mir, als im Januar1365
die traurige Nachricht von dem Selbstmordversuch Gutzkows durch die Zeitungen ging:
"Inzwischen hat Gutzkows bejammernswerter Selbstmordversuch und sein Zustand
alle Sinne so eingenommen, daß ich effektiv an nichts andres zu denken vermag.
Welche Verirrung eines solchen Mannes, und wie ist sein Schicksal eine ernste,
ernste Mahnung, sich von der Welt mit ihren Ängsten und Nöten nicht so anfechten
zu lassen, wie es Gutzkow jederzeit gethan hat. Ruhe im Gemüt hat er bei der
Arbeitshetze, der er vollkommen unterworfen war, niemals finden können, und so
mußte er bei seinem Mangel an Naturell wohl aus Thor und Angeln gehen. Mich
wirft das Ereignis geradezu nieder."

Inzwischen hatten sich in den Jahren 1863 und 1864 Oppermanns weitere
Lcbensgeschicke entschieden. Eine Biographie Rauchs, des Lehrers Rietschels, an
die er dachte, blieb unter der Einwirkung unerfreulicher Schachzüge von Mitwerbern
ungeschrieben, doch war er später an der Herausgabe des bedeutenden Briefwechsels
von Rauch und Rietschel beteiligt. Auch andre litterarische Wünsche und Pläne
mußten zurücktreten, seit er sich nach mancherlei Zweifeln und ernsten Erwägungen
entschlossen hatte, sich als Rechtsanwalt in der Stadt dauernd niederzulassen, die er
bisher als vorübergehenden Aufenthalt angesehen hatte. Das Bedürfnis, eine unab¬
hängige Lebensstellung einzunehmen, war mit der Schärfe seiner Selbstprüfung ge¬
wachsen, er war kein weichlicher oder raffinierter Genußmensch, aber er sagte sich
und andern offen, daß er "nicht wie ein Leineweber leben könne und wolle," die
Aussicht, über die Stufe des Gerichtsrath zum Gerichtsamtmann in einem noch
kleinern sächsischen Nest befördert zu werden, erschreckte ihn eher, als daß sie ihn
reizte. So beschloß er zur Advokatur überzugehn. Er durfte der Klarheit und
Schärfe seines Blicks vertrauen, die ihn in jedem dunkeln, strittigen und zweifel¬
haften Fall immer den Hauptpunkt erkennen ließen, er hatte ein seltnes Talent der
Menschenbehandlung und bedeutende rednerische Kraft, ohne eine Spur von Zungen-
drescherei oder Schönrednerei. Die Aussicht, als Anwalt verhältnismäßig rasch zu
einer sichern Unabhängigkeit zu gelangen, wog manches Opfer auf, das gebracht
werden mußte, und wenn ihm anfänglich auch "eigen zu Mute war, nun für immer
in Zittnu festgebannt zu sein," so überwand er sich um so tapfrer, als er gleich
zu Anfang der neuen Laufbahn großem, beständig wachsendem Vertrauen begegnete.

Der Beginn seiner Nechtsanwaltschaft fiel mit einigen Abschlüssen in seinem
innern Leben zusammen. Warmen Herzens und heißen Blutes, von höchster Em-


Andreas Vppermann

zeugung für die weitere Ausführung des Denkmals durch Rietschels letzte Haupt¬
schüler Gustav Kietz und Adolf Donndorf und war so glücklich, entgegenstehende
Bestrebungen, die mit der Hereinziehung andrer Kräfte auch Rietschels Entwurf zu
Fall zu bringen hofften, entscheidend zu besiegen. Er ordnete die Papiere seines
Schwagers und begann uoch im Jahre 1861 die Ausarbeitung seines Lebensbilds,
für das ihm in Rietschels eigenhändigen Jugend erinnerungen eine köstliche Vor¬
arbeit zu Gebote stand. Er blieb der unermüdliche Ratgeber und litterarische Beistand
der an der Vollendung des Denkmals beteiligten. Seine Thätigkeit in diesen Dingen
gipfelte schließlich in der Übernahme der Festrede bei der Enthüllung des Wormser
Lutherdenkmals. Die lautere Begeisterung, die der gläubige evangelische Mensch, der
treue Freund des eigentlichen Schöpfers dieses Kunstwerks an dem Weihetag empfand,
strömte aus seiner ergreifenden Rede auf die große Versammlung über; es war
einer von den Tagen, an denen Andreas Oppermann erwies, daß das Zeug zu
einer führenden Rolle in ihm vorhanden sei, obschon er nicht danach strebte.

Denn der Ehrgeiz, der sich selbst ans die Karte des Erfolges setzt, war seiner glück¬
lich gearteten Natur vollkommen fremd. Bezeichnend schrieb er mir, als im Januar1365
die traurige Nachricht von dem Selbstmordversuch Gutzkows durch die Zeitungen ging:
„Inzwischen hat Gutzkows bejammernswerter Selbstmordversuch und sein Zustand
alle Sinne so eingenommen, daß ich effektiv an nichts andres zu denken vermag.
Welche Verirrung eines solchen Mannes, und wie ist sein Schicksal eine ernste,
ernste Mahnung, sich von der Welt mit ihren Ängsten und Nöten nicht so anfechten
zu lassen, wie es Gutzkow jederzeit gethan hat. Ruhe im Gemüt hat er bei der
Arbeitshetze, der er vollkommen unterworfen war, niemals finden können, und so
mußte er bei seinem Mangel an Naturell wohl aus Thor und Angeln gehen. Mich
wirft das Ereignis geradezu nieder."

Inzwischen hatten sich in den Jahren 1863 und 1864 Oppermanns weitere
Lcbensgeschicke entschieden. Eine Biographie Rauchs, des Lehrers Rietschels, an
die er dachte, blieb unter der Einwirkung unerfreulicher Schachzüge von Mitwerbern
ungeschrieben, doch war er später an der Herausgabe des bedeutenden Briefwechsels
von Rauch und Rietschel beteiligt. Auch andre litterarische Wünsche und Pläne
mußten zurücktreten, seit er sich nach mancherlei Zweifeln und ernsten Erwägungen
entschlossen hatte, sich als Rechtsanwalt in der Stadt dauernd niederzulassen, die er
bisher als vorübergehenden Aufenthalt angesehen hatte. Das Bedürfnis, eine unab¬
hängige Lebensstellung einzunehmen, war mit der Schärfe seiner Selbstprüfung ge¬
wachsen, er war kein weichlicher oder raffinierter Genußmensch, aber er sagte sich
und andern offen, daß er „nicht wie ein Leineweber leben könne und wolle," die
Aussicht, über die Stufe des Gerichtsrath zum Gerichtsamtmann in einem noch
kleinern sächsischen Nest befördert zu werden, erschreckte ihn eher, als daß sie ihn
reizte. So beschloß er zur Advokatur überzugehn. Er durfte der Klarheit und
Schärfe seines Blicks vertrauen, die ihn in jedem dunkeln, strittigen und zweifel¬
haften Fall immer den Hauptpunkt erkennen ließen, er hatte ein seltnes Talent der
Menschenbehandlung und bedeutende rednerische Kraft, ohne eine Spur von Zungen-
drescherei oder Schönrednerei. Die Aussicht, als Anwalt verhältnismäßig rasch zu
einer sichern Unabhängigkeit zu gelangen, wog manches Opfer auf, das gebracht
werden mußte, und wenn ihm anfänglich auch „eigen zu Mute war, nun für immer
in Zittnu festgebannt zu sein," so überwand er sich um so tapfrer, als er gleich
zu Anfang der neuen Laufbahn großem, beständig wachsendem Vertrauen begegnete.

Der Beginn seiner Nechtsanwaltschaft fiel mit einigen Abschlüssen in seinem
innern Leben zusammen. Warmen Herzens und heißen Blutes, von höchster Em-


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[0720] Andreas Vppermann zeugung für die weitere Ausführung des Denkmals durch Rietschels letzte Haupt¬ schüler Gustav Kietz und Adolf Donndorf und war so glücklich, entgegenstehende Bestrebungen, die mit der Hereinziehung andrer Kräfte auch Rietschels Entwurf zu Fall zu bringen hofften, entscheidend zu besiegen. Er ordnete die Papiere seines Schwagers und begann uoch im Jahre 1861 die Ausarbeitung seines Lebensbilds, für das ihm in Rietschels eigenhändigen Jugend erinnerungen eine köstliche Vor¬ arbeit zu Gebote stand. Er blieb der unermüdliche Ratgeber und litterarische Beistand der an der Vollendung des Denkmals beteiligten. Seine Thätigkeit in diesen Dingen gipfelte schließlich in der Übernahme der Festrede bei der Enthüllung des Wormser Lutherdenkmals. Die lautere Begeisterung, die der gläubige evangelische Mensch, der treue Freund des eigentlichen Schöpfers dieses Kunstwerks an dem Weihetag empfand, strömte aus seiner ergreifenden Rede auf die große Versammlung über; es war einer von den Tagen, an denen Andreas Oppermann erwies, daß das Zeug zu einer führenden Rolle in ihm vorhanden sei, obschon er nicht danach strebte. Denn der Ehrgeiz, der sich selbst ans die Karte des Erfolges setzt, war seiner glück¬ lich gearteten Natur vollkommen fremd. Bezeichnend schrieb er mir, als im Januar1365 die traurige Nachricht von dem Selbstmordversuch Gutzkows durch die Zeitungen ging: „Inzwischen hat Gutzkows bejammernswerter Selbstmordversuch und sein Zustand alle Sinne so eingenommen, daß ich effektiv an nichts andres zu denken vermag. Welche Verirrung eines solchen Mannes, und wie ist sein Schicksal eine ernste, ernste Mahnung, sich von der Welt mit ihren Ängsten und Nöten nicht so anfechten zu lassen, wie es Gutzkow jederzeit gethan hat. Ruhe im Gemüt hat er bei der Arbeitshetze, der er vollkommen unterworfen war, niemals finden können, und so mußte er bei seinem Mangel an Naturell wohl aus Thor und Angeln gehen. Mich wirft das Ereignis geradezu nieder." Inzwischen hatten sich in den Jahren 1863 und 1864 Oppermanns weitere Lcbensgeschicke entschieden. Eine Biographie Rauchs, des Lehrers Rietschels, an die er dachte, blieb unter der Einwirkung unerfreulicher Schachzüge von Mitwerbern ungeschrieben, doch war er später an der Herausgabe des bedeutenden Briefwechsels von Rauch und Rietschel beteiligt. Auch andre litterarische Wünsche und Pläne mußten zurücktreten, seit er sich nach mancherlei Zweifeln und ernsten Erwägungen entschlossen hatte, sich als Rechtsanwalt in der Stadt dauernd niederzulassen, die er bisher als vorübergehenden Aufenthalt angesehen hatte. Das Bedürfnis, eine unab¬ hängige Lebensstellung einzunehmen, war mit der Schärfe seiner Selbstprüfung ge¬ wachsen, er war kein weichlicher oder raffinierter Genußmensch, aber er sagte sich und andern offen, daß er „nicht wie ein Leineweber leben könne und wolle," die Aussicht, über die Stufe des Gerichtsrath zum Gerichtsamtmann in einem noch kleinern sächsischen Nest befördert zu werden, erschreckte ihn eher, als daß sie ihn reizte. So beschloß er zur Advokatur überzugehn. Er durfte der Klarheit und Schärfe seines Blicks vertrauen, die ihn in jedem dunkeln, strittigen und zweifel¬ haften Fall immer den Hauptpunkt erkennen ließen, er hatte ein seltnes Talent der Menschenbehandlung und bedeutende rednerische Kraft, ohne eine Spur von Zungen- drescherei oder Schönrednerei. Die Aussicht, als Anwalt verhältnismäßig rasch zu einer sichern Unabhängigkeit zu gelangen, wog manches Opfer auf, das gebracht werden mußte, und wenn ihm anfänglich auch „eigen zu Mute war, nun für immer in Zittnu festgebannt zu sein," so überwand er sich um so tapfrer, als er gleich zu Anfang der neuen Laufbahn großem, beständig wachsendem Vertrauen begegnete. Der Beginn seiner Nechtsanwaltschaft fiel mit einigen Abschlüssen in seinem innern Leben zusammen. Warmen Herzens und heißen Blutes, von höchster Em-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/720>, abgerufen am 23.07.2024.