Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unuiufigebliches

Torpedoboot erfunden, tels alle Schlachtschiffe überv'ältigeu, nlso überflüssig machen
soll. Seine Absicht war gar nicht mißzuverstehen; er wollte seinem Vaterlande
damit nützen, daß er die deutsche Flottenvermehrnng zu hindern suchte. Dem Eng¬
länder kann man daraus uicht einmal einen Vorwurf macheu, im Gegenteil, er ver¬
diente Anerkennung. Aber die guten Deutschen, die dem Fremdling ins Garn
gingen und immer wieder hineingehen, verdienen wahrlich mehr als Spott, denn
sie schädigen ihr eignes Vaterland. Colomb wollte, sobald er wußte, daß in
der deutschen Flottenvvrlage der Schwerpunkt auf die Stärkung der Schlacht-
flotte gelegt war, die Aufmerksamkeit der Laien von den Linienschiffen auf die
Torpedoboote lenken. Deshalb wärmte er dieses alte Märchen auf, daß große ge¬
panzerte Torpedoboote, sogenannte Torpedobootszerstvrer, die Schlachtschiffe der
Zukunft sein würden. Nach seinen Worten "kann kein umfassendes Programm
einer Flottenvermehrnng s!) aufgestellt werden, bevor diese Vorfrage erledigt ist."
Er verschwieg aber dabei, daß französische und auch deutsche Fachleute schou vor
reichlich einem Jahrzehnt diese Frage sehr gründlich behandelt und erledigt haben.
Alle verantwortlichen Fachleute, auch die englischen, sind seit der ungeheuern Ent¬
wicklung der Schuellfeuerbewaffuuug darüber einig, daß der relative Wert der
Torpedowaffe von Jahr zu Jahr abnimmt. Damit hängt ja auch die Zunahme
der Panzerschiffsbauten bei allen Mariner zusammen. Und Colomb kann und will
das auch selbst nicht leugnen; denn er giebt in dem ersten Artikel zu, daß Panzer¬
schiffe als "Reserveschiffe nicht zu entbehren" sind, und daß Englands) auch "ganz
recht daran" that, viele Schlachtschiffe zu bauen. Trotz dieser Widersprüche "ahn
unsre Opposition die englische Dreistigkeit sür bare Münze und kämpfte mit Colombs
phantastischen Gedanken gegen unsre verantwortlichen Fachleute, freilich dank der
Einsicht der Mehrheit des Reichstags vergebens.

Inzwischen hat nun der Krieg um Kuba handgreiflich den Beweis geführt,
daß lediglich Schlachtschiffe, also gepanzerte Linienschiffe, den Seekrieg entscheiden.
Auch Männer, die vor einem Jahre noch scharfe Gegner des Flottengesetzes waren,
wie A. Nogalla von Biebersteiu und Dr. Bruno Wnguer, geben hente ehrlich zu,
daß moderne Schlachtschiffe jeder andern Schiffsgattung überlegen sind. Colombs
Phantastereien haben nirgends den geringsten Anklang gefunden, im Gegenteil hat
der Panzerschiffbau bei allen Seemächten seit dem Kriege noch zugenommen. Aber
Colomb ist ein kluger Mann, und er ist auch zähe, wie nur ein Engländer; da
er mit dem Panzertorpcdoboot keine Aussichten mehr hat, versucht er es diesmal
ans ganz andre Weise, denen, die doch nicht alle werden, zu beweisen, daß Deutsch¬
land gnr keine Flotte branche. Bedauerlicherweise giebt sich wieder Fleischers
"Deutsche Revue" dazu her, die englische Ware auf den Markt zu bringen. Im
Novemberheft der genannten Zeitschrift benutzt Colomb deu Vorschlag des Zaren,
um seinen insularen Standpunkt in der Abrüstnngsfrage sehr drastisch zu zeichnen.
Zunächst führt er sehr verständig ans. daß man in Großbritannien die Rüstungslast
gar nicht verspüre, daß noch von keiner Seite Klage über die Hohe der Ausgabe"
für Flotte und Heer erhoben worden seien, obgleich sich diese Ausgaben während
der letzten Jahre nahezu verdoppelt und auf etwa 840 Millionen Mark gesteigert
hätten. Flvttenrüstungcn insbesondre fielen nicht schwer ins Gewicht, weil die
meisten Ausgaben dem Mnteriale (Schiffen, Geschützen nsiv.) zufielen und also als
Arbeitslohn wieder aus Volk zurückgezahlt würden. Also drückend sei die Rüstungs¬
last nur für die Festlandsmächtc! Aber statt daß er nun gleich sagt: England
denke deshalb gar nicht an Abrüste", schiebt er erst den Bruder Jonathan vor:
die Vereinigten Staaten würden sich unmöglich gerade jetzt an einer Friedenskonferenz


Maßgebliches und Unuiufigebliches

Torpedoboot erfunden, tels alle Schlachtschiffe überv'ältigeu, nlso überflüssig machen
soll. Seine Absicht war gar nicht mißzuverstehen; er wollte seinem Vaterlande
damit nützen, daß er die deutsche Flottenvermehrnng zu hindern suchte. Dem Eng¬
länder kann man daraus uicht einmal einen Vorwurf macheu, im Gegenteil, er ver¬
diente Anerkennung. Aber die guten Deutschen, die dem Fremdling ins Garn
gingen und immer wieder hineingehen, verdienen wahrlich mehr als Spott, denn
sie schädigen ihr eignes Vaterland. Colomb wollte, sobald er wußte, daß in
der deutschen Flottenvvrlage der Schwerpunkt auf die Stärkung der Schlacht-
flotte gelegt war, die Aufmerksamkeit der Laien von den Linienschiffen auf die
Torpedoboote lenken. Deshalb wärmte er dieses alte Märchen auf, daß große ge¬
panzerte Torpedoboote, sogenannte Torpedobootszerstvrer, die Schlachtschiffe der
Zukunft sein würden. Nach seinen Worten „kann kein umfassendes Programm
einer Flottenvermehrnng s!) aufgestellt werden, bevor diese Vorfrage erledigt ist."
Er verschwieg aber dabei, daß französische und auch deutsche Fachleute schou vor
reichlich einem Jahrzehnt diese Frage sehr gründlich behandelt und erledigt haben.
Alle verantwortlichen Fachleute, auch die englischen, sind seit der ungeheuern Ent¬
wicklung der Schuellfeuerbewaffuuug darüber einig, daß der relative Wert der
Torpedowaffe von Jahr zu Jahr abnimmt. Damit hängt ja auch die Zunahme
der Panzerschiffsbauten bei allen Mariner zusammen. Und Colomb kann und will
das auch selbst nicht leugnen; denn er giebt in dem ersten Artikel zu, daß Panzer¬
schiffe als „Reserveschiffe nicht zu entbehren" sind, und daß Englands) auch „ganz
recht daran" that, viele Schlachtschiffe zu bauen. Trotz dieser Widersprüche »ahn
unsre Opposition die englische Dreistigkeit sür bare Münze und kämpfte mit Colombs
phantastischen Gedanken gegen unsre verantwortlichen Fachleute, freilich dank der
Einsicht der Mehrheit des Reichstags vergebens.

Inzwischen hat nun der Krieg um Kuba handgreiflich den Beweis geführt,
daß lediglich Schlachtschiffe, also gepanzerte Linienschiffe, den Seekrieg entscheiden.
Auch Männer, die vor einem Jahre noch scharfe Gegner des Flottengesetzes waren,
wie A. Nogalla von Biebersteiu und Dr. Bruno Wnguer, geben hente ehrlich zu,
daß moderne Schlachtschiffe jeder andern Schiffsgattung überlegen sind. Colombs
Phantastereien haben nirgends den geringsten Anklang gefunden, im Gegenteil hat
der Panzerschiffbau bei allen Seemächten seit dem Kriege noch zugenommen. Aber
Colomb ist ein kluger Mann, und er ist auch zähe, wie nur ein Engländer; da
er mit dem Panzertorpcdoboot keine Aussichten mehr hat, versucht er es diesmal
ans ganz andre Weise, denen, die doch nicht alle werden, zu beweisen, daß Deutsch¬
land gnr keine Flotte branche. Bedauerlicherweise giebt sich wieder Fleischers
„Deutsche Revue" dazu her, die englische Ware auf den Markt zu bringen. Im
Novemberheft der genannten Zeitschrift benutzt Colomb deu Vorschlag des Zaren,
um seinen insularen Standpunkt in der Abrüstnngsfrage sehr drastisch zu zeichnen.
Zunächst führt er sehr verständig ans. daß man in Großbritannien die Rüstungslast
gar nicht verspüre, daß noch von keiner Seite Klage über die Hohe der Ausgabe»
für Flotte und Heer erhoben worden seien, obgleich sich diese Ausgaben während
der letzten Jahre nahezu verdoppelt und auf etwa 840 Millionen Mark gesteigert
hätten. Flvttenrüstungcn insbesondre fielen nicht schwer ins Gewicht, weil die
meisten Ausgaben dem Mnteriale (Schiffen, Geschützen nsiv.) zufielen und also als
Arbeitslohn wieder aus Volk zurückgezahlt würden. Also drückend sei die Rüstungs¬
last nur für die Festlandsmächtc! Aber statt daß er nun gleich sagt: England
denke deshalb gar nicht an Abrüste», schiebt er erst den Bruder Jonathan vor:
die Vereinigten Staaten würden sich unmöglich gerade jetzt an einer Friedenskonferenz


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0070" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/229756"/>
          <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unuiufigebliches</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_274" prev="#ID_273"> Torpedoboot erfunden, tels alle Schlachtschiffe überv'ältigeu, nlso überflüssig machen<lb/>
soll. Seine Absicht war gar nicht mißzuverstehen; er wollte seinem Vaterlande<lb/>
damit nützen, daß er die deutsche Flottenvermehrnng zu hindern suchte. Dem Eng¬<lb/>
länder kann man daraus uicht einmal einen Vorwurf macheu, im Gegenteil, er ver¬<lb/>
diente Anerkennung. Aber die guten Deutschen, die dem Fremdling ins Garn<lb/>
gingen und immer wieder hineingehen, verdienen wahrlich mehr als Spott, denn<lb/>
sie schädigen ihr eignes Vaterland. Colomb wollte, sobald er wußte, daß in<lb/>
der deutschen Flottenvvrlage der Schwerpunkt auf die Stärkung der Schlacht-<lb/>
flotte gelegt war, die Aufmerksamkeit der Laien von den Linienschiffen auf die<lb/>
Torpedoboote lenken. Deshalb wärmte er dieses alte Märchen auf, daß große ge¬<lb/>
panzerte Torpedoboote, sogenannte Torpedobootszerstvrer, die Schlachtschiffe der<lb/>
Zukunft sein würden. Nach seinen Worten &#x201E;kann kein umfassendes Programm<lb/>
einer Flottenvermehrnng s!) aufgestellt werden, bevor diese Vorfrage erledigt ist."<lb/>
Er verschwieg aber dabei, daß französische und auch deutsche Fachleute schou vor<lb/>
reichlich einem Jahrzehnt diese Frage sehr gründlich behandelt und erledigt haben.<lb/>
Alle verantwortlichen Fachleute, auch die englischen, sind seit der ungeheuern Ent¬<lb/>
wicklung der Schuellfeuerbewaffuuug darüber einig, daß der relative Wert der<lb/>
Torpedowaffe von Jahr zu Jahr abnimmt. Damit hängt ja auch die Zunahme<lb/>
der Panzerschiffsbauten bei allen Mariner zusammen. Und Colomb kann und will<lb/>
das auch selbst nicht leugnen; denn er giebt in dem ersten Artikel zu, daß Panzer¬<lb/>
schiffe als &#x201E;Reserveschiffe nicht zu entbehren" sind, und daß Englands) auch &#x201E;ganz<lb/>
recht daran" that, viele Schlachtschiffe zu bauen. Trotz dieser Widersprüche »ahn<lb/>
unsre Opposition die englische Dreistigkeit sür bare Münze und kämpfte mit Colombs<lb/>
phantastischen Gedanken gegen unsre verantwortlichen Fachleute, freilich dank der<lb/>
Einsicht der Mehrheit des Reichstags vergebens.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_275" next="#ID_276"> Inzwischen hat nun der Krieg um Kuba handgreiflich den Beweis geführt,<lb/>
daß lediglich Schlachtschiffe, also gepanzerte Linienschiffe, den Seekrieg entscheiden.<lb/>
Auch Männer, die vor einem Jahre noch scharfe Gegner des Flottengesetzes waren,<lb/>
wie A. Nogalla von Biebersteiu und Dr. Bruno Wnguer, geben hente ehrlich zu,<lb/>
daß moderne Schlachtschiffe jeder andern Schiffsgattung überlegen sind. Colombs<lb/>
Phantastereien haben nirgends den geringsten Anklang gefunden, im Gegenteil hat<lb/>
der Panzerschiffbau bei allen Seemächten seit dem Kriege noch zugenommen. Aber<lb/>
Colomb ist ein kluger Mann, und er ist auch zähe, wie nur ein Engländer; da<lb/>
er mit dem Panzertorpcdoboot keine Aussichten mehr hat, versucht er es diesmal<lb/>
ans ganz andre Weise, denen, die doch nicht alle werden, zu beweisen, daß Deutsch¬<lb/>
land gnr keine Flotte branche. Bedauerlicherweise giebt sich wieder Fleischers<lb/>
&#x201E;Deutsche Revue" dazu her, die englische Ware auf den Markt zu bringen. Im<lb/>
Novemberheft der genannten Zeitschrift benutzt Colomb deu Vorschlag des Zaren,<lb/>
um seinen insularen Standpunkt in der Abrüstnngsfrage sehr drastisch zu zeichnen.<lb/>
Zunächst führt er sehr verständig ans. daß man in Großbritannien die Rüstungslast<lb/>
gar nicht verspüre, daß noch von keiner Seite Klage über die Hohe der Ausgabe»<lb/>
für Flotte und Heer erhoben worden seien, obgleich sich diese Ausgaben während<lb/>
der letzten Jahre nahezu verdoppelt und auf etwa 840 Millionen Mark gesteigert<lb/>
hätten. Flvttenrüstungcn insbesondre fielen nicht schwer ins Gewicht, weil die<lb/>
meisten Ausgaben dem Mnteriale (Schiffen, Geschützen nsiv.) zufielen und also als<lb/>
Arbeitslohn wieder aus Volk zurückgezahlt würden. Also drückend sei die Rüstungs¬<lb/>
last nur für die Festlandsmächtc! Aber statt daß er nun gleich sagt: England<lb/>
denke deshalb gar nicht an Abrüste», schiebt er erst den Bruder Jonathan vor:<lb/>
die Vereinigten Staaten würden sich unmöglich gerade jetzt an einer Friedenskonferenz</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0070] Maßgebliches und Unuiufigebliches Torpedoboot erfunden, tels alle Schlachtschiffe überv'ältigeu, nlso überflüssig machen soll. Seine Absicht war gar nicht mißzuverstehen; er wollte seinem Vaterlande damit nützen, daß er die deutsche Flottenvermehrnng zu hindern suchte. Dem Eng¬ länder kann man daraus uicht einmal einen Vorwurf macheu, im Gegenteil, er ver¬ diente Anerkennung. Aber die guten Deutschen, die dem Fremdling ins Garn gingen und immer wieder hineingehen, verdienen wahrlich mehr als Spott, denn sie schädigen ihr eignes Vaterland. Colomb wollte, sobald er wußte, daß in der deutschen Flottenvvrlage der Schwerpunkt auf die Stärkung der Schlacht- flotte gelegt war, die Aufmerksamkeit der Laien von den Linienschiffen auf die Torpedoboote lenken. Deshalb wärmte er dieses alte Märchen auf, daß große ge¬ panzerte Torpedoboote, sogenannte Torpedobootszerstvrer, die Schlachtschiffe der Zukunft sein würden. Nach seinen Worten „kann kein umfassendes Programm einer Flottenvermehrnng s!) aufgestellt werden, bevor diese Vorfrage erledigt ist." Er verschwieg aber dabei, daß französische und auch deutsche Fachleute schou vor reichlich einem Jahrzehnt diese Frage sehr gründlich behandelt und erledigt haben. Alle verantwortlichen Fachleute, auch die englischen, sind seit der ungeheuern Ent¬ wicklung der Schuellfeuerbewaffuuug darüber einig, daß der relative Wert der Torpedowaffe von Jahr zu Jahr abnimmt. Damit hängt ja auch die Zunahme der Panzerschiffsbauten bei allen Mariner zusammen. Und Colomb kann und will das auch selbst nicht leugnen; denn er giebt in dem ersten Artikel zu, daß Panzer¬ schiffe als „Reserveschiffe nicht zu entbehren" sind, und daß Englands) auch „ganz recht daran" that, viele Schlachtschiffe zu bauen. Trotz dieser Widersprüche »ahn unsre Opposition die englische Dreistigkeit sür bare Münze und kämpfte mit Colombs phantastischen Gedanken gegen unsre verantwortlichen Fachleute, freilich dank der Einsicht der Mehrheit des Reichstags vergebens. Inzwischen hat nun der Krieg um Kuba handgreiflich den Beweis geführt, daß lediglich Schlachtschiffe, also gepanzerte Linienschiffe, den Seekrieg entscheiden. Auch Männer, die vor einem Jahre noch scharfe Gegner des Flottengesetzes waren, wie A. Nogalla von Biebersteiu und Dr. Bruno Wnguer, geben hente ehrlich zu, daß moderne Schlachtschiffe jeder andern Schiffsgattung überlegen sind. Colombs Phantastereien haben nirgends den geringsten Anklang gefunden, im Gegenteil hat der Panzerschiffbau bei allen Seemächten seit dem Kriege noch zugenommen. Aber Colomb ist ein kluger Mann, und er ist auch zähe, wie nur ein Engländer; da er mit dem Panzertorpcdoboot keine Aussichten mehr hat, versucht er es diesmal ans ganz andre Weise, denen, die doch nicht alle werden, zu beweisen, daß Deutsch¬ land gnr keine Flotte branche. Bedauerlicherweise giebt sich wieder Fleischers „Deutsche Revue" dazu her, die englische Ware auf den Markt zu bringen. Im Novemberheft der genannten Zeitschrift benutzt Colomb deu Vorschlag des Zaren, um seinen insularen Standpunkt in der Abrüstnngsfrage sehr drastisch zu zeichnen. Zunächst führt er sehr verständig ans. daß man in Großbritannien die Rüstungslast gar nicht verspüre, daß noch von keiner Seite Klage über die Hohe der Ausgabe» für Flotte und Heer erhoben worden seien, obgleich sich diese Ausgaben während der letzten Jahre nahezu verdoppelt und auf etwa 840 Millionen Mark gesteigert hätten. Flvttenrüstungcn insbesondre fielen nicht schwer ins Gewicht, weil die meisten Ausgaben dem Mnteriale (Schiffen, Geschützen nsiv.) zufielen und also als Arbeitslohn wieder aus Volk zurückgezahlt würden. Also drückend sei die Rüstungs¬ last nur für die Festlandsmächtc! Aber statt daß er nun gleich sagt: England denke deshalb gar nicht an Abrüste», schiebt er erst den Bruder Jonathan vor: die Vereinigten Staaten würden sich unmöglich gerade jetzt an einer Friedenskonferenz

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/70
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/70>, abgerufen am 23.07.2024.