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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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war in Lebensschicksal, Charakteranlage, Erscheinung, Bildung und Neigung eine ver¬
körperte Bürgschaft dafür, daß auch solche Gestalten unsrer großen Erzähler, die
über den Realismus des Alltags hinausragen, der lebendigen Wirklichkeit ent¬
stammen. Eine merkwürdig bewegte, wechselvolle Jugend, manche Gunst der Um¬
stände, eine über die Berufsbildung nud die übliche allgemeine Durchschnittsbildung
hinausgehende tiefere Teilnahme an allem geistigen Leben und ein nahezu schöpfe¬
risches Verständnis für Werke der Dichtung und der bildenden Kunst, vor allem
aber die Stärke seines frischen Gefühls, die Entschiedenheit und Kraft seines Aus¬
drucks, der unerklnrbnre Zauber eines überaus glücklichen Naturells hoben ihn weit
über die äußere Stellung hinaus, die er im spätern Leben einnahm, übrigens mit
gesunder Selbstbescheidung und ernstem Pflichtbewußtsein vortrefflich ausfüllte. Zum
Lebensbilde Andreas Oppermanns gehört es freilich, daß sich der in vielen Sätteln
gerechte Mann anch auf litterarischem Gebiete bethätigte, daß seine vorzügliche
Lebensgeschichte Ernst Rietschels unvergänglich unsrer biographischen und kunst¬
historischen Litteratur eingereiht ist, daß seine frischen Wanderbilder "Aus dem
Bregenzer Wald" ein ähnliches Schicksal mindestens verdient hätte", daß mancher
vortreffliche Aufsah und Vortrng ans seiner Feder bei guter Gelegenheit mit und
ohne seinen Namen wieder aufersteh" wird.

Aber sein Anspruch, im Gedächtnis nicht nur derer, die ihn gelaunt haben,
fortzuleben, beruht, wenn mich nicht alles trügt, noch auf andern Grundlagen, als
seinen litterarische" Arbeiten. Der Mensch selbst mit seiner Lebensfülle, seiner aus¬
geprägten Eigentümlichkeit, seinem innern Reichtum, seiner unmittelbaren Wirkung
verdient erhalten zu bleiben. Und des Versuchs wenigstens ist es wert, ihm dnrch
eine treue Charakteristik anch da teilnehmende Freunde zu gewinnen, wohin seine
persönlichen Wirkungen nicht gereicht haben.

Über ein Vierteljnhrhundert habe ich in vertrauter Freundschaft mit Andreas
Ovpermnnn gelebt und ihm in gewissen Lagen seines Lebens und an unvergeßlich
reiche" und frohen Tagen näher gestanden, als jeder andre seiner Freunde. Als
ich den jungen Mann mit dem schöne" Kopf und der kräftig gedrungne" Gestalt
im Sommer 1858 zuerst keimen lernte, war er eben als Assessor an, königlich
sächsische" Amtsgericht in der alten Prächtig gelegnen Oberlausitzer Sechsstadt Zittau,
die sein bleibender Wohnsitz, seine andre Heimat werden sollte, eingetroffen. Damals
lag noch der volle Abglanz seiner Lehr-und Wanderjahre über ihm; el" geflügeltes
Wort Berthold Auerbachs, der rin dem lebensfroher, geistig blitzenden jungen Manne
im Hause von Oppermanns Schwager Er"se Rietschel häufig zusammentraf! "dieser
letzte Jünglittg eriimcre, in mehr als einem Betracht, an den jugendlichen Goethe"
fand seinen Weg auch nach der Lausitz und wurde vou uns, den neue" Freunde"
des Gepriesene", ont-zUs mutanäi.-j gebilligt.

Als da"" im Laufe der Woche" und Monate, die der ersten Befreundung folgten,
die grundverschiedne" Erlebnisse ausgetauscht wurden, stellte sich, zu beiderseitiger
Überraschung, heraus, daß ich wenigstens Freund Andreas schon einmal zuvor, zehn
Jahre vor unsrer wirkliche" erste" Begegnung in den Ruinen des Klosters ans
dem Odhin, unter eigentümliche" Umstanden gesehen hatte. Im Sommer des
Sturmjahres 1848 nämlich Ware" wir Leipziger Schulknabe" eiues gute" Nach¬
mittags bei". Verlasse" der Klasse mit der Nachricht erfreut worde", daß auf dem
uahgeleaue" Angustusplatze wieder "was los sei." Es war damals öfter etwas los,
und wir Junge" waren dumm genug, unbekümmert um die mögliche Gefahr und
ohne Ahnung unsrer vollkommnen Überflüssigkeit, den Exzessen, Straßenaufzügen
und andern Herrlichkeiten des großen Jahres zuzulaufen. Diesmal spielte der


war in Lebensschicksal, Charakteranlage, Erscheinung, Bildung und Neigung eine ver¬
körperte Bürgschaft dafür, daß auch solche Gestalten unsrer großen Erzähler, die
über den Realismus des Alltags hinausragen, der lebendigen Wirklichkeit ent¬
stammen. Eine merkwürdig bewegte, wechselvolle Jugend, manche Gunst der Um¬
stände, eine über die Berufsbildung nud die übliche allgemeine Durchschnittsbildung
hinausgehende tiefere Teilnahme an allem geistigen Leben und ein nahezu schöpfe¬
risches Verständnis für Werke der Dichtung und der bildenden Kunst, vor allem
aber die Stärke seines frischen Gefühls, die Entschiedenheit und Kraft seines Aus¬
drucks, der unerklnrbnre Zauber eines überaus glücklichen Naturells hoben ihn weit
über die äußere Stellung hinaus, die er im spätern Leben einnahm, übrigens mit
gesunder Selbstbescheidung und ernstem Pflichtbewußtsein vortrefflich ausfüllte. Zum
Lebensbilde Andreas Oppermanns gehört es freilich, daß sich der in vielen Sätteln
gerechte Mann anch auf litterarischem Gebiete bethätigte, daß seine vorzügliche
Lebensgeschichte Ernst Rietschels unvergänglich unsrer biographischen und kunst¬
historischen Litteratur eingereiht ist, daß seine frischen Wanderbilder „Aus dem
Bregenzer Wald" ein ähnliches Schicksal mindestens verdient hätte», daß mancher
vortreffliche Aufsah und Vortrng ans seiner Feder bei guter Gelegenheit mit und
ohne seinen Namen wieder aufersteh» wird.

Aber sein Anspruch, im Gedächtnis nicht nur derer, die ihn gelaunt haben,
fortzuleben, beruht, wenn mich nicht alles trügt, noch auf andern Grundlagen, als
seinen litterarische» Arbeiten. Der Mensch selbst mit seiner Lebensfülle, seiner aus¬
geprägten Eigentümlichkeit, seinem innern Reichtum, seiner unmittelbaren Wirkung
verdient erhalten zu bleiben. Und des Versuchs wenigstens ist es wert, ihm dnrch
eine treue Charakteristik anch da teilnehmende Freunde zu gewinnen, wohin seine
persönlichen Wirkungen nicht gereicht haben.

Über ein Vierteljnhrhundert habe ich in vertrauter Freundschaft mit Andreas
Ovpermnnn gelebt und ihm in gewissen Lagen seines Lebens und an unvergeßlich
reiche» und frohen Tagen näher gestanden, als jeder andre seiner Freunde. Als
ich den jungen Mann mit dem schöne» Kopf und der kräftig gedrungne» Gestalt
im Sommer 1858 zuerst keimen lernte, war er eben als Assessor an, königlich
sächsische» Amtsgericht in der alten Prächtig gelegnen Oberlausitzer Sechsstadt Zittau,
die sein bleibender Wohnsitz, seine andre Heimat werden sollte, eingetroffen. Damals
lag noch der volle Abglanz seiner Lehr-und Wanderjahre über ihm; el» geflügeltes
Wort Berthold Auerbachs, der rin dem lebensfroher, geistig blitzenden jungen Manne
im Hause von Oppermanns Schwager Er»se Rietschel häufig zusammentraf! „dieser
letzte Jünglittg eriimcre, in mehr als einem Betracht, an den jugendlichen Goethe"
fand seinen Weg auch nach der Lausitz und wurde vou uns, den neue» Freunde»
des Gepriesene», ont-zUs mutanäi.-j gebilligt.

Als da»» im Laufe der Woche» und Monate, die der ersten Befreundung folgten,
die grundverschiedne» Erlebnisse ausgetauscht wurden, stellte sich, zu beiderseitiger
Überraschung, heraus, daß ich wenigstens Freund Andreas schon einmal zuvor, zehn
Jahre vor unsrer wirkliche» erste» Begegnung in den Ruinen des Klosters ans
dem Odhin, unter eigentümliche» Umstanden gesehen hatte. Im Sommer des
Sturmjahres 1848 nämlich Ware» wir Leipziger Schulknabe» eiues gute» Nach¬
mittags bei». Verlasse» der Klasse mit der Nachricht erfreut worde», daß auf dem
uahgeleaue» Angustusplatze wieder „was los sei." Es war damals öfter etwas los,
und wir Junge» waren dumm genug, unbekümmert um die mögliche Gefahr und
ohne Ahnung unsrer vollkommnen Überflüssigkeit, den Exzessen, Straßenaufzügen
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[0667] war in Lebensschicksal, Charakteranlage, Erscheinung, Bildung und Neigung eine ver¬ körperte Bürgschaft dafür, daß auch solche Gestalten unsrer großen Erzähler, die über den Realismus des Alltags hinausragen, der lebendigen Wirklichkeit ent¬ stammen. Eine merkwürdig bewegte, wechselvolle Jugend, manche Gunst der Um¬ stände, eine über die Berufsbildung nud die übliche allgemeine Durchschnittsbildung hinausgehende tiefere Teilnahme an allem geistigen Leben und ein nahezu schöpfe¬ risches Verständnis für Werke der Dichtung und der bildenden Kunst, vor allem aber die Stärke seines frischen Gefühls, die Entschiedenheit und Kraft seines Aus¬ drucks, der unerklnrbnre Zauber eines überaus glücklichen Naturells hoben ihn weit über die äußere Stellung hinaus, die er im spätern Leben einnahm, übrigens mit gesunder Selbstbescheidung und ernstem Pflichtbewußtsein vortrefflich ausfüllte. Zum Lebensbilde Andreas Oppermanns gehört es freilich, daß sich der in vielen Sätteln gerechte Mann anch auf litterarischem Gebiete bethätigte, daß seine vorzügliche Lebensgeschichte Ernst Rietschels unvergänglich unsrer biographischen und kunst¬ historischen Litteratur eingereiht ist, daß seine frischen Wanderbilder „Aus dem Bregenzer Wald" ein ähnliches Schicksal mindestens verdient hätte», daß mancher vortreffliche Aufsah und Vortrng ans seiner Feder bei guter Gelegenheit mit und ohne seinen Namen wieder aufersteh» wird. Aber sein Anspruch, im Gedächtnis nicht nur derer, die ihn gelaunt haben, fortzuleben, beruht, wenn mich nicht alles trügt, noch auf andern Grundlagen, als seinen litterarische» Arbeiten. Der Mensch selbst mit seiner Lebensfülle, seiner aus¬ geprägten Eigentümlichkeit, seinem innern Reichtum, seiner unmittelbaren Wirkung verdient erhalten zu bleiben. Und des Versuchs wenigstens ist es wert, ihm dnrch eine treue Charakteristik anch da teilnehmende Freunde zu gewinnen, wohin seine persönlichen Wirkungen nicht gereicht haben. Über ein Vierteljnhrhundert habe ich in vertrauter Freundschaft mit Andreas Ovpermnnn gelebt und ihm in gewissen Lagen seines Lebens und an unvergeßlich reiche» und frohen Tagen näher gestanden, als jeder andre seiner Freunde. Als ich den jungen Mann mit dem schöne» Kopf und der kräftig gedrungne» Gestalt im Sommer 1858 zuerst keimen lernte, war er eben als Assessor an, königlich sächsische» Amtsgericht in der alten Prächtig gelegnen Oberlausitzer Sechsstadt Zittau, die sein bleibender Wohnsitz, seine andre Heimat werden sollte, eingetroffen. Damals lag noch der volle Abglanz seiner Lehr-und Wanderjahre über ihm; el» geflügeltes Wort Berthold Auerbachs, der rin dem lebensfroher, geistig blitzenden jungen Manne im Hause von Oppermanns Schwager Er»se Rietschel häufig zusammentraf! „dieser letzte Jünglittg eriimcre, in mehr als einem Betracht, an den jugendlichen Goethe" fand seinen Weg auch nach der Lausitz und wurde vou uns, den neue» Freunde» des Gepriesene», ont-zUs mutanäi.-j gebilligt. Als da»» im Laufe der Woche» und Monate, die der ersten Befreundung folgten, die grundverschiedne» Erlebnisse ausgetauscht wurden, stellte sich, zu beiderseitiger Überraschung, heraus, daß ich wenigstens Freund Andreas schon einmal zuvor, zehn Jahre vor unsrer wirkliche» erste» Begegnung in den Ruinen des Klosters ans dem Odhin, unter eigentümliche» Umstanden gesehen hatte. Im Sommer des Sturmjahres 1848 nämlich Ware» wir Leipziger Schulknabe» eiues gute» Nach¬ mittags bei». Verlasse» der Klasse mit der Nachricht erfreut worde», daß auf dem uahgeleaue» Angustusplatze wieder „was los sei." Es war damals öfter etwas los, und wir Junge» waren dumm genug, unbekümmert um die mögliche Gefahr und ohne Ahnung unsrer vollkommnen Überflüssigkeit, den Exzessen, Straßenaufzügen und andern Herrlichkeiten des großen Jahres zuzulaufen. Diesmal spielte der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/667>, abgerufen am 23.07.2024.