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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Einige Zeit darauf las man im Kreisblatte, daß sich ein Forst-Rechts-Schutz-
Verein mit dem Sitze Dorueberg gebildet habe. Dieser Verein übernehme es, die
Prozesse seiner Mitglieder gegen den Forstfiskus zu führen. Die Kosten würden
aus der Vereinskasse gedeckt werden. Dies war ein feiner Gedanke. Doktor Emser
hatte ihn nusgedncht, der Beifall der Bewohnerschaft hatte nicht gefehlt, und die
Kasse verfügte über eine hübsche Summe. Na warte, Oberförster! Ein kühner
Dorueberger Fleischer wurde mit seinem Wagen auf den verbotnen Weg geschickt,
um sich abfassen zu lassen. Das geschah denn auch, das Strafmandat lief ein, und
der Prozcs; begann. Der Oberförster zog den Prozeß in die Länge, veranlaßte
zahllose Termine, Lokalbesichtignugen und Zeugenaussagen und trieb den Prozeß
aus einer Instanz in die andre. Das Ende war, daß er den Prozeß verlor, und
daß die Forstkasse tausend Mark zahlen mußte. Die Umgegend triumphierte. Als
man aber den crstrittueu Weg fahren wollte, fand man eine funkelnagelneue War¬
nungstafel, auf der der Weg als Holzabfuhrweg bezeichnet und für fremdes Fuhr¬
werk verboten wurde. Der Oberförster hatte nämlich den alten Weg, der in be-
auemcn Buiumelliuieu durch den Wald zog, mit einer neuen schnurgeraden Straße
durchschnitten, sodaß vom alten Wege hier ein Bogen rechts und dort ein Bogen
links lag. Und der Oberförster ließ es jeden wisse", der es hören wollte, der
neue Weg sei sein Weg. Die Bauern könnten ja auf ihrem alten Wege fahre".
Wer auf dem neuen Wege getroffen werde, werde in Strafe genommen.

Nein sowas! sowas! Mau entrüstete sich in der ganzen Gegend über diese"
Oberförster. Auf der alten Straße fahren zu sollen, nachdem er durch die Gräben
des neuen Wegs ein Dntzendmal zerschnitten war, war doch der reine Hohn. Die
Rechtsverständiger steckten die .Köpfe zusammen und brachten heraus, es sei ein
reiner Unsinn, einen öffentlichen Weg einziehen zu wollen, nachdem man ihn durch
einen neuen Weg ersetzt habe. Der Oberförster müsse unbedingt den Prozeß ver¬
lieren. Aber dieser Prozeß mußte doch erst angestrengt werden. Die Arbeit begann
also von neuem. Wieder sollte ein mutiger Bürger in den Wald geschickt werden,
aber es wollte sich lange keiner finden. Die Termine in der Kreisstadt hatten
doch gar zu viel Geld und Zeit gekostet. Endlich erklärte sich ein Dornebergcr
Rentier, wenn man ihn, Pferde und Wagen stelle, bereit, das Wagnis zu über¬
nehmen. Der kühne Rentier fuhr die vcrbvtue Straße, wurde gesehen, aber es
lief keine Anzeige ein. Die Sache wurde wiederholt, aber mit gleichem Erfolg.
Dagegen wurden von Bvssenstcdt nud Schicdliugen aus Anträge um den Verein
gestellt, Prozesse zu führen, was muh geschah.

Aber ehe diese Prozesse beendet waren, war auch die Lkraft des Vereins und
waren die Mittel seiner Kasse erschöpft. Die Beiträge liefen schlecht ein, und
Doktor Emser machte die Erfahrung, daß es für einen Arzt nicht gut sei, sich in
die Streitigkeiten seiner Gegend einzumischen. Er hörte nämlich, daß der Ober¬
förster Schritte gethan habe, einen Arzt nach Bnchenbeck zu ziehen. Damit würde
er nicht allein Bnchenbeck, sondern vielleicht auch Blankeubeck verloren haben. Er
ließ also seinen Verein im Stiche und machte seinen Frieden mit dem Oberförster.
Die schwebenden Prozesse kamen also nicht zur Entscheidung. Die Bauern ge¬
wöhnten sich an den Gedanken, den fiskalische" Forst als ein Verlornes Paradies
anzusehen und den Weg durch den Wald auf dem weiten Uniwcge über Blaulciweck
mache" zu müssen. Und der Oberförster hatte die Genugthuung, auf seinen schönen
Forstwcgen in seinem Einspänner ganz allein durch den Forst fahre" zu können.

Den Fußgängern und Spaziergängern, wenigstens dem anständigen Teile des
Publikums, ging es nicht viel besser als dem fahrenden Publikum. Menschen im


Grenzboten I IM" ^
Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

Einige Zeit darauf las man im Kreisblatte, daß sich ein Forst-Rechts-Schutz-
Verein mit dem Sitze Dorueberg gebildet habe. Dieser Verein übernehme es, die
Prozesse seiner Mitglieder gegen den Forstfiskus zu führen. Die Kosten würden
aus der Vereinskasse gedeckt werden. Dies war ein feiner Gedanke. Doktor Emser
hatte ihn nusgedncht, der Beifall der Bewohnerschaft hatte nicht gefehlt, und die
Kasse verfügte über eine hübsche Summe. Na warte, Oberförster! Ein kühner
Dorueberger Fleischer wurde mit seinem Wagen auf den verbotnen Weg geschickt,
um sich abfassen zu lassen. Das geschah denn auch, das Strafmandat lief ein, und
der Prozcs; begann. Der Oberförster zog den Prozeß in die Länge, veranlaßte
zahllose Termine, Lokalbesichtignugen und Zeugenaussagen und trieb den Prozeß
aus einer Instanz in die andre. Das Ende war, daß er den Prozeß verlor, und
daß die Forstkasse tausend Mark zahlen mußte. Die Umgegend triumphierte. Als
man aber den crstrittueu Weg fahren wollte, fand man eine funkelnagelneue War¬
nungstafel, auf der der Weg als Holzabfuhrweg bezeichnet und für fremdes Fuhr¬
werk verboten wurde. Der Oberförster hatte nämlich den alten Weg, der in be-
auemcn Buiumelliuieu durch den Wald zog, mit einer neuen schnurgeraden Straße
durchschnitten, sodaß vom alten Wege hier ein Bogen rechts und dort ein Bogen
links lag. Und der Oberförster ließ es jeden wisse», der es hören wollte, der
neue Weg sei sein Weg. Die Bauern könnten ja auf ihrem alten Wege fahre».
Wer auf dem neuen Wege getroffen werde, werde in Strafe genommen.

Nein sowas! sowas! Mau entrüstete sich in der ganzen Gegend über diese»
Oberförster. Auf der alten Straße fahren zu sollen, nachdem er durch die Gräben
des neuen Wegs ein Dntzendmal zerschnitten war, war doch der reine Hohn. Die
Rechtsverständiger steckten die .Köpfe zusammen und brachten heraus, es sei ein
reiner Unsinn, einen öffentlichen Weg einziehen zu wollen, nachdem man ihn durch
einen neuen Weg ersetzt habe. Der Oberförster müsse unbedingt den Prozeß ver¬
lieren. Aber dieser Prozeß mußte doch erst angestrengt werden. Die Arbeit begann
also von neuem. Wieder sollte ein mutiger Bürger in den Wald geschickt werden,
aber es wollte sich lange keiner finden. Die Termine in der Kreisstadt hatten
doch gar zu viel Geld und Zeit gekostet. Endlich erklärte sich ein Dornebergcr
Rentier, wenn man ihn, Pferde und Wagen stelle, bereit, das Wagnis zu über¬
nehmen. Der kühne Rentier fuhr die vcrbvtue Straße, wurde gesehen, aber es
lief keine Anzeige ein. Die Sache wurde wiederholt, aber mit gleichem Erfolg.
Dagegen wurden von Bvssenstcdt nud Schicdliugen aus Anträge um den Verein
gestellt, Prozesse zu führen, was muh geschah.

Aber ehe diese Prozesse beendet waren, war auch die Lkraft des Vereins und
waren die Mittel seiner Kasse erschöpft. Die Beiträge liefen schlecht ein, und
Doktor Emser machte die Erfahrung, daß es für einen Arzt nicht gut sei, sich in
die Streitigkeiten seiner Gegend einzumischen. Er hörte nämlich, daß der Ober¬
förster Schritte gethan habe, einen Arzt nach Bnchenbeck zu ziehen. Damit würde
er nicht allein Bnchenbeck, sondern vielleicht auch Blankeubeck verloren haben. Er
ließ also seinen Verein im Stiche und machte seinen Frieden mit dem Oberförster.
Die schwebenden Prozesse kamen also nicht zur Entscheidung. Die Bauern ge¬
wöhnten sich an den Gedanken, den fiskalische» Forst als ein Verlornes Paradies
anzusehen und den Weg durch den Wald auf dem weiten Uniwcge über Blaulciweck
mache» zu müssen. Und der Oberförster hatte die Genugthuung, auf seinen schönen
Forstwcgen in seinem Einspänner ganz allein durch den Forst fahre» zu können.

Den Fußgängern und Spaziergängern, wenigstens dem anständigen Teile des
Publikums, ging es nicht viel besser als dem fahrenden Publikum. Menschen im


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[0057] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben Einige Zeit darauf las man im Kreisblatte, daß sich ein Forst-Rechts-Schutz- Verein mit dem Sitze Dorueberg gebildet habe. Dieser Verein übernehme es, die Prozesse seiner Mitglieder gegen den Forstfiskus zu führen. Die Kosten würden aus der Vereinskasse gedeckt werden. Dies war ein feiner Gedanke. Doktor Emser hatte ihn nusgedncht, der Beifall der Bewohnerschaft hatte nicht gefehlt, und die Kasse verfügte über eine hübsche Summe. Na warte, Oberförster! Ein kühner Dorueberger Fleischer wurde mit seinem Wagen auf den verbotnen Weg geschickt, um sich abfassen zu lassen. Das geschah denn auch, das Strafmandat lief ein, und der Prozcs; begann. Der Oberförster zog den Prozeß in die Länge, veranlaßte zahllose Termine, Lokalbesichtignugen und Zeugenaussagen und trieb den Prozeß aus einer Instanz in die andre. Das Ende war, daß er den Prozeß verlor, und daß die Forstkasse tausend Mark zahlen mußte. Die Umgegend triumphierte. Als man aber den crstrittueu Weg fahren wollte, fand man eine funkelnagelneue War¬ nungstafel, auf der der Weg als Holzabfuhrweg bezeichnet und für fremdes Fuhr¬ werk verboten wurde. Der Oberförster hatte nämlich den alten Weg, der in be- auemcn Buiumelliuieu durch den Wald zog, mit einer neuen schnurgeraden Straße durchschnitten, sodaß vom alten Wege hier ein Bogen rechts und dort ein Bogen links lag. Und der Oberförster ließ es jeden wisse», der es hören wollte, der neue Weg sei sein Weg. Die Bauern könnten ja auf ihrem alten Wege fahre». Wer auf dem neuen Wege getroffen werde, werde in Strafe genommen. Nein sowas! sowas! Mau entrüstete sich in der ganzen Gegend über diese» Oberförster. Auf der alten Straße fahren zu sollen, nachdem er durch die Gräben des neuen Wegs ein Dntzendmal zerschnitten war, war doch der reine Hohn. Die Rechtsverständiger steckten die .Köpfe zusammen und brachten heraus, es sei ein reiner Unsinn, einen öffentlichen Weg einziehen zu wollen, nachdem man ihn durch einen neuen Weg ersetzt habe. Der Oberförster müsse unbedingt den Prozeß ver¬ lieren. Aber dieser Prozeß mußte doch erst angestrengt werden. Die Arbeit begann also von neuem. Wieder sollte ein mutiger Bürger in den Wald geschickt werden, aber es wollte sich lange keiner finden. Die Termine in der Kreisstadt hatten doch gar zu viel Geld und Zeit gekostet. Endlich erklärte sich ein Dornebergcr Rentier, wenn man ihn, Pferde und Wagen stelle, bereit, das Wagnis zu über¬ nehmen. Der kühne Rentier fuhr die vcrbvtue Straße, wurde gesehen, aber es lief keine Anzeige ein. Die Sache wurde wiederholt, aber mit gleichem Erfolg. Dagegen wurden von Bvssenstcdt nud Schicdliugen aus Anträge um den Verein gestellt, Prozesse zu führen, was muh geschah. Aber ehe diese Prozesse beendet waren, war auch die Lkraft des Vereins und waren die Mittel seiner Kasse erschöpft. Die Beiträge liefen schlecht ein, und Doktor Emser machte die Erfahrung, daß es für einen Arzt nicht gut sei, sich in die Streitigkeiten seiner Gegend einzumischen. Er hörte nämlich, daß der Ober¬ förster Schritte gethan habe, einen Arzt nach Bnchenbeck zu ziehen. Damit würde er nicht allein Bnchenbeck, sondern vielleicht auch Blankeubeck verloren haben. Er ließ also seinen Verein im Stiche und machte seinen Frieden mit dem Oberförster. Die schwebenden Prozesse kamen also nicht zur Entscheidung. Die Bauern ge¬ wöhnten sich an den Gedanken, den fiskalische» Forst als ein Verlornes Paradies anzusehen und den Weg durch den Wald auf dem weiten Uniwcge über Blaulciweck mache» zu müssen. Und der Oberförster hatte die Genugthuung, auf seinen schönen Forstwcgen in seinem Einspänner ganz allein durch den Forst fahre» zu können. Den Fußgängern und Spaziergängern, wenigstens dem anständigen Teile des Publikums, ging es nicht viel besser als dem fahrenden Publikum. Menschen im Grenzboten I IM» ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/57>, abgerufen am 23.07.2024.