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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Dienstzeit lasse sich deshalb noch nicht abgeben, weil noch kein Landwehrmann aus
ihr hervorgegangen sei, so laßt sich dagegen einwenden, daß bei den jetzigen Land-
wehrlentcn, unter denen doch auch eine große Zahl von Dispositivusurlaubern ist,
ein Unterschied zwischen dem Verhalten dieser Leute und dem der dreijährigen nicht
zu bemerken gewesen ist. Warum sollte es denn nur mit einemmale anders sein?
Ein wirklich abschließendes Urteil läßt sich übrigens aus solchen Erfahrungen auch
nicht fällen, weil es sich dabei doch immer nur um Proben, höchstens einmal um
eine Generalprobe handelt, während nnr die wirkliche Aufführung, der Krieg, über
Wert oder Unwert entscheiden kann.

Es ist kein Zweifel, daß sich die Anforderungen, die an die militärische Aus¬
bildung des Soldaten gestellt werden, in deu letzten Jahren immer mehr gesteigert
haben, und daß diese dadurch sehr erschwert worden ist. Während mau früher
mehr in der Masse arbeitete, wird jetzt auf die Schulung des einzelnen Mannes
der größte Wert gelegt, es ist eine Fülle neuer Ausbildnngszweige Hinzugekummen
und doch kein einziger dafür beseitigt worden. Der zersetzende Einfluß des mo¬
dernen Gefechts stellt die höchsten Anforderungen an die Selbstthätigkeit jedes ein¬
zelnen Schützen, der auch ohne den Befehl seines vielleicht gefallnen oder ihm aus
den Augen gekommnen Führers seinen Platz ausfüllen und den Kampf bis ans
Ende durchführen soll. Da dem gemeinen Mann in der Regel höhere Triebfedern
fehlen, da ihm der Begriff des Heldentums fremd ist, so muß er dann aus unbe¬
wußten Gehorsam handeln, eine Forderung, die uoch vor zwanzig Jahren jedem
Fachmann unerhört erschienen wäre.

Ob sich dieses Ideal insoweit erreichen läßt, daß die Feuerprobe bestanden
wird, kann hier nicht entschieden werden, wohl aber darf man behaupten, daß die
Frage der zwei- oder dreijährigen Dienstzeit darauf von sehr geringem Einfluß ist.
Nicht ob der Soldat seinen Ausbildungskursus zwei- oder dreimal durchmacht, ent¬
scheidet über seine Leistungsfähigkeit, sondern ans das Wie kommt es an. Wenn
die Methode falsch oder der Lehrer unfähig ist, dann kann auch eine fünfmalige
Wiederholung nichts nutzen, und wie viel wir in dieser Beziehung noch zu lernen
haben, darüber sollte man sich nicht täuschen. Nicht als wenn die Arbeitslust in
der Armee fehlte; im Gegenteil, es wird viel zu viel gearbeitet, durch ein plan¬
loses Beschäftigungsprinzip wird aber den meisten die Freudigkeit genommen. In
tausend Reinigkeiten und Kleinlichkeiten verbraucht sich der Eifer, der, in richtige
Bahnen gelenkt, den besten Nutzen bringen könnte. Bald nach dem Regierungs¬
antritt des jungen Kaisers erschien ein Befehl, der den Mißbrauch der allzu
häufigen Besichtigungen abstellen sollte, weil der ruhige Dienstbetrieb darunter
leide. Der Befehl mag damals einigen Erfolg gehabt haben, aber jetzt ist man
wieder so weit gekommen, daß immerzu besichtigt wird, und der ganze Dienst¬
betrieb sich um die Besichtignngstage dreht, es ist ein Arbeiten von Fall zu Fall.

Und was wird nicht alles besichtigt! Kein Unterschied zwischen Wichtigem
und Nebensächlichem, überall derselbe Übereifer, wie er so drastisch in den Worten
eines süddeutschen Kapitäns verurteilt wird, der auf die Frage, weshalb er denn
nicht länger in preußischen Diensten bleiben wolle, zur Antwort gab: "Dees kann
mer nimmer gefalle, bei dene Preiße is alles Hnnptsach!" Ja wenn auf diese
Weise nur etwas erreicht werden konnte! Aber ti/se lediglich für den Besichtignngs-
Zweck vorbereiteten Bilder streuen deu Vorgesetzten nur Sand in die Augen, sie
hinterlassen gar keinen bleibenden Wert und sind somit mich nichts weiter als Zeitver-
schwendung. Wenn man dem hier genügend gekennzeichneten Unwesen ein Ende
"'achte, wenn man sich dazu erschlösse, in den Zielen der Ausbildung eine weise
Beschränkung walten und sich von höhern Grundsätzen leiten zu lassen, so wäre


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Dienstzeit lasse sich deshalb noch nicht abgeben, weil noch kein Landwehrmann aus
ihr hervorgegangen sei, so laßt sich dagegen einwenden, daß bei den jetzigen Land-
wehrlentcn, unter denen doch auch eine große Zahl von Dispositivusurlaubern ist,
ein Unterschied zwischen dem Verhalten dieser Leute und dem der dreijährigen nicht
zu bemerken gewesen ist. Warum sollte es denn nur mit einemmale anders sein?
Ein wirklich abschließendes Urteil läßt sich übrigens aus solchen Erfahrungen auch
nicht fällen, weil es sich dabei doch immer nur um Proben, höchstens einmal um
eine Generalprobe handelt, während nnr die wirkliche Aufführung, der Krieg, über
Wert oder Unwert entscheiden kann.

Es ist kein Zweifel, daß sich die Anforderungen, die an die militärische Aus¬
bildung des Soldaten gestellt werden, in deu letzten Jahren immer mehr gesteigert
haben, und daß diese dadurch sehr erschwert worden ist. Während mau früher
mehr in der Masse arbeitete, wird jetzt auf die Schulung des einzelnen Mannes
der größte Wert gelegt, es ist eine Fülle neuer Ausbildnngszweige Hinzugekummen
und doch kein einziger dafür beseitigt worden. Der zersetzende Einfluß des mo¬
dernen Gefechts stellt die höchsten Anforderungen an die Selbstthätigkeit jedes ein¬
zelnen Schützen, der auch ohne den Befehl seines vielleicht gefallnen oder ihm aus
den Augen gekommnen Führers seinen Platz ausfüllen und den Kampf bis ans
Ende durchführen soll. Da dem gemeinen Mann in der Regel höhere Triebfedern
fehlen, da ihm der Begriff des Heldentums fremd ist, so muß er dann aus unbe¬
wußten Gehorsam handeln, eine Forderung, die uoch vor zwanzig Jahren jedem
Fachmann unerhört erschienen wäre.

Ob sich dieses Ideal insoweit erreichen läßt, daß die Feuerprobe bestanden
wird, kann hier nicht entschieden werden, wohl aber darf man behaupten, daß die
Frage der zwei- oder dreijährigen Dienstzeit darauf von sehr geringem Einfluß ist.
Nicht ob der Soldat seinen Ausbildungskursus zwei- oder dreimal durchmacht, ent¬
scheidet über seine Leistungsfähigkeit, sondern ans das Wie kommt es an. Wenn
die Methode falsch oder der Lehrer unfähig ist, dann kann auch eine fünfmalige
Wiederholung nichts nutzen, und wie viel wir in dieser Beziehung noch zu lernen
haben, darüber sollte man sich nicht täuschen. Nicht als wenn die Arbeitslust in
der Armee fehlte; im Gegenteil, es wird viel zu viel gearbeitet, durch ein plan¬
loses Beschäftigungsprinzip wird aber den meisten die Freudigkeit genommen. In
tausend Reinigkeiten und Kleinlichkeiten verbraucht sich der Eifer, der, in richtige
Bahnen gelenkt, den besten Nutzen bringen könnte. Bald nach dem Regierungs¬
antritt des jungen Kaisers erschien ein Befehl, der den Mißbrauch der allzu
häufigen Besichtigungen abstellen sollte, weil der ruhige Dienstbetrieb darunter
leide. Der Befehl mag damals einigen Erfolg gehabt haben, aber jetzt ist man
wieder so weit gekommen, daß immerzu besichtigt wird, und der ganze Dienst¬
betrieb sich um die Besichtignngstage dreht, es ist ein Arbeiten von Fall zu Fall.

Und was wird nicht alles besichtigt! Kein Unterschied zwischen Wichtigem
und Nebensächlichem, überall derselbe Übereifer, wie er so drastisch in den Worten
eines süddeutschen Kapitäns verurteilt wird, der auf die Frage, weshalb er denn
nicht länger in preußischen Diensten bleiben wolle, zur Antwort gab: „Dees kann
mer nimmer gefalle, bei dene Preiße is alles Hnnptsach!" Ja wenn auf diese
Weise nur etwas erreicht werden konnte! Aber ti/se lediglich für den Besichtignngs-
Zweck vorbereiteten Bilder streuen deu Vorgesetzten nur Sand in die Augen, sie
hinterlassen gar keinen bleibenden Wert und sind somit mich nichts weiter als Zeitver-
schwendung. Wenn man dem hier genügend gekennzeichneten Unwesen ein Ende
"'achte, wenn man sich dazu erschlösse, in den Zielen der Ausbildung eine weise
Beschränkung walten und sich von höhern Grundsätzen leiten zu lassen, so wäre


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[0459] Maßgebliches und Unmaßgebliches Dienstzeit lasse sich deshalb noch nicht abgeben, weil noch kein Landwehrmann aus ihr hervorgegangen sei, so laßt sich dagegen einwenden, daß bei den jetzigen Land- wehrlentcn, unter denen doch auch eine große Zahl von Dispositivusurlaubern ist, ein Unterschied zwischen dem Verhalten dieser Leute und dem der dreijährigen nicht zu bemerken gewesen ist. Warum sollte es denn nur mit einemmale anders sein? Ein wirklich abschließendes Urteil läßt sich übrigens aus solchen Erfahrungen auch nicht fällen, weil es sich dabei doch immer nur um Proben, höchstens einmal um eine Generalprobe handelt, während nnr die wirkliche Aufführung, der Krieg, über Wert oder Unwert entscheiden kann. Es ist kein Zweifel, daß sich die Anforderungen, die an die militärische Aus¬ bildung des Soldaten gestellt werden, in deu letzten Jahren immer mehr gesteigert haben, und daß diese dadurch sehr erschwert worden ist. Während mau früher mehr in der Masse arbeitete, wird jetzt auf die Schulung des einzelnen Mannes der größte Wert gelegt, es ist eine Fülle neuer Ausbildnngszweige Hinzugekummen und doch kein einziger dafür beseitigt worden. Der zersetzende Einfluß des mo¬ dernen Gefechts stellt die höchsten Anforderungen an die Selbstthätigkeit jedes ein¬ zelnen Schützen, der auch ohne den Befehl seines vielleicht gefallnen oder ihm aus den Augen gekommnen Führers seinen Platz ausfüllen und den Kampf bis ans Ende durchführen soll. Da dem gemeinen Mann in der Regel höhere Triebfedern fehlen, da ihm der Begriff des Heldentums fremd ist, so muß er dann aus unbe¬ wußten Gehorsam handeln, eine Forderung, die uoch vor zwanzig Jahren jedem Fachmann unerhört erschienen wäre. Ob sich dieses Ideal insoweit erreichen läßt, daß die Feuerprobe bestanden wird, kann hier nicht entschieden werden, wohl aber darf man behaupten, daß die Frage der zwei- oder dreijährigen Dienstzeit darauf von sehr geringem Einfluß ist. Nicht ob der Soldat seinen Ausbildungskursus zwei- oder dreimal durchmacht, ent¬ scheidet über seine Leistungsfähigkeit, sondern ans das Wie kommt es an. Wenn die Methode falsch oder der Lehrer unfähig ist, dann kann auch eine fünfmalige Wiederholung nichts nutzen, und wie viel wir in dieser Beziehung noch zu lernen haben, darüber sollte man sich nicht täuschen. Nicht als wenn die Arbeitslust in der Armee fehlte; im Gegenteil, es wird viel zu viel gearbeitet, durch ein plan¬ loses Beschäftigungsprinzip wird aber den meisten die Freudigkeit genommen. In tausend Reinigkeiten und Kleinlichkeiten verbraucht sich der Eifer, der, in richtige Bahnen gelenkt, den besten Nutzen bringen könnte. Bald nach dem Regierungs¬ antritt des jungen Kaisers erschien ein Befehl, der den Mißbrauch der allzu häufigen Besichtigungen abstellen sollte, weil der ruhige Dienstbetrieb darunter leide. Der Befehl mag damals einigen Erfolg gehabt haben, aber jetzt ist man wieder so weit gekommen, daß immerzu besichtigt wird, und der ganze Dienst¬ betrieb sich um die Besichtignngstage dreht, es ist ein Arbeiten von Fall zu Fall. Und was wird nicht alles besichtigt! Kein Unterschied zwischen Wichtigem und Nebensächlichem, überall derselbe Übereifer, wie er so drastisch in den Worten eines süddeutschen Kapitäns verurteilt wird, der auf die Frage, weshalb er denn nicht länger in preußischen Diensten bleiben wolle, zur Antwort gab: „Dees kann mer nimmer gefalle, bei dene Preiße is alles Hnnptsach!" Ja wenn auf diese Weise nur etwas erreicht werden konnte! Aber ti/se lediglich für den Besichtignngs- Zweck vorbereiteten Bilder streuen deu Vorgesetzten nur Sand in die Augen, sie hinterlassen gar keinen bleibenden Wert und sind somit mich nichts weiter als Zeitver- schwendung. Wenn man dem hier genügend gekennzeichneten Unwesen ein Ende "'achte, wenn man sich dazu erschlösse, in den Zielen der Ausbildung eine weise Beschränkung walten und sich von höhern Grundsätzen leiten zu lassen, so wäre

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/459>, abgerufen am 24.07.2024.