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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Moritz Busch und Fürst Bismarck

hinaus Vertrauen bewiesen. Daß der Journalist, der ihm in sehr verschieden
Formen dienen sollte, öfters nicht die Form traf, die Bismarck gewünscht hatte,
daß er ihm hier zu viel und dort zu wenig sagte, war doch unvermeidlich. Jene
Äußerung Bismarcks über Busch ist schon deshalb nicht anders zu nehmen wie
viele der Äußerungen über hoch und niedrig, die Busch berichtet, und die ihm
jetzt als Indiskretionen angerechnet werden. Sie sind auch so zu bezeichnen, aber
sind das uicht all die scharfen Urteile auch, die wir längst aus Bismarcks Munde
kolportieren? Gerade in den Tagen, in denen sie über Buschs Indiskretion klagte,
brachte eine der besten und vornehmsten unsrer Zeitungen die Erzählung eines
Studenten, wie Bismarck sich über den vom Kaiser geschenkten Hund geäußert
habe, eine Erzählung, die gewiß authentisch ist. die aber alles übertrifft, was an
Aehnlichem bekannt war. Ist es gestattet, das zu drucken, was tadelt ihr Busch?

Man kann bei Bismarck gar nicht umhin, solche Äußerungen zu beachten,
und es wäre auf das Höchste zu beklagen, wenn uns z. B. Gespräche wie das
Bismarcks über die Opposition, die sein Vertrag mit Österreich zum Schutz gegen
Rußland bei dem Könige und in einflußreichen Hofkreisen fand (II, 410), vorent¬
halten wären. Womit natürlich nicht gesagt ist. daß wir hier gleich ein genaues
Bild erhalten. -- Man muß Bismarck ohne Hülle sehen und seine Worte in aller
Schroffheit hören; jeder weiß, daß die geistreiche drastische Art seiner Rede, und
daß die Energie, mit der er die Dinge einer bestimmten Beleuchtung zu unter¬
werfen wußte, dabei in Betracht zu ziehen sind. Wollte man ängstlich sein in
der Mitteilung scharfer Äußerungen Bismarcks über Lebende oder Freunde von
Lebenden, so hätte man auch seine Berichte aus Frankfurt, seinen Briefwechsel mit
Gerlach nicht abdrucken dürfen. ... Die Hauptsache aber ist. daß man die Klage
über die Indiskretion im allgemeinen mit der Korrektur einzelner Angaben bei
Busch uicht vermische. Jene allgemeine Klage ist unsers Erachtens ganz zurück¬
zuweisen. Auch wenn man die Erlaubnis. die Busch um 23. Februar 1879 von
Bismarck empfangen zu haben erklärt, daß er nach seinem Tode alles sagen dürfe,
alles, was er wisse (II, 334), nicht berücksichtigt, so lag in dem sonstigen Ver¬
halten Bismarcks schon eine Erlaubnis und Aufforderung. . . . Busch giebt ein
Bild von der Thätigkeit Bismarcks in der Presse, und zwar so reich und so lebhast,
wie es kaum ein andrer hätte geben mögen. Wir wußten längst, daß Bismarck
die Presse als einen Hauptschauplatz und eine Hauptwaffe des politischen Kampfes
gewürdigt hat, wir wußten das (abgesehen von der Periode nach seiner Entlassung)
aus seiner Frankfurter Zeit und vielen andern Nachrichten, aber das volle Bild
gewinnen wir doch erst jetzt, und damit hat uns Busch zur Erkenntnis des großen
Staatsmanns und der Art, wie er seine Pläne verfolgte, einen wichtigen Beitrag
geliefert. Merkwürdig tritt dabei wieder heraus, wie kühl Bismarck sich doch im
letzten Grunde zu Männern verhielt, denen er in vielen wichtigen Stunden und
Angelegenheiten ein weitgehendes, fast kameradschaftliches Vertrauen schenkte, und
das hat er Bucher und Busch gegenüber in großem Umfange gethan. Man darf
aber nicht sagen, daß sich die sonstige Kühle, wenigstens Busch gegenüber, daraus
erkläre, daß er ein untergeordnetes Werkzeug war. Denn Bismarck hat den Schrift¬
steller Busch nie anders behandelt, als er gebildete und kenntnisreiche Männer zu
behandeln pflegte. Es ist doch nichts Geringes, daß er ihn würdig hielt, seine
Politik namentlich in einer so angesehenen Zeitschrift wie die Grenzboten zu ver¬
treten. Und sodann ist zu beachten, daß die dem Range nach höher stehenden
Gehilfen schließlich kein näheres Verhältnis zu Bismarck gewannen. Man wird
den Tagebüchern von Busch vielfach Bestätigung finden für das, was der badische
Minister IM) aus der Versailler Zeit berichtet. Bismarck belebte die weitesten


Moritz Busch und Fürst Bismarck

hinaus Vertrauen bewiesen. Daß der Journalist, der ihm in sehr verschieden
Formen dienen sollte, öfters nicht die Form traf, die Bismarck gewünscht hatte,
daß er ihm hier zu viel und dort zu wenig sagte, war doch unvermeidlich. Jene
Äußerung Bismarcks über Busch ist schon deshalb nicht anders zu nehmen wie
viele der Äußerungen über hoch und niedrig, die Busch berichtet, und die ihm
jetzt als Indiskretionen angerechnet werden. Sie sind auch so zu bezeichnen, aber
sind das uicht all die scharfen Urteile auch, die wir längst aus Bismarcks Munde
kolportieren? Gerade in den Tagen, in denen sie über Buschs Indiskretion klagte,
brachte eine der besten und vornehmsten unsrer Zeitungen die Erzählung eines
Studenten, wie Bismarck sich über den vom Kaiser geschenkten Hund geäußert
habe, eine Erzählung, die gewiß authentisch ist. die aber alles übertrifft, was an
Aehnlichem bekannt war. Ist es gestattet, das zu drucken, was tadelt ihr Busch?

Man kann bei Bismarck gar nicht umhin, solche Äußerungen zu beachten,
und es wäre auf das Höchste zu beklagen, wenn uns z. B. Gespräche wie das
Bismarcks über die Opposition, die sein Vertrag mit Österreich zum Schutz gegen
Rußland bei dem Könige und in einflußreichen Hofkreisen fand (II, 410), vorent¬
halten wären. Womit natürlich nicht gesagt ist. daß wir hier gleich ein genaues
Bild erhalten. — Man muß Bismarck ohne Hülle sehen und seine Worte in aller
Schroffheit hören; jeder weiß, daß die geistreiche drastische Art seiner Rede, und
daß die Energie, mit der er die Dinge einer bestimmten Beleuchtung zu unter¬
werfen wußte, dabei in Betracht zu ziehen sind. Wollte man ängstlich sein in
der Mitteilung scharfer Äußerungen Bismarcks über Lebende oder Freunde von
Lebenden, so hätte man auch seine Berichte aus Frankfurt, seinen Briefwechsel mit
Gerlach nicht abdrucken dürfen. ... Die Hauptsache aber ist. daß man die Klage
über die Indiskretion im allgemeinen mit der Korrektur einzelner Angaben bei
Busch uicht vermische. Jene allgemeine Klage ist unsers Erachtens ganz zurück¬
zuweisen. Auch wenn man die Erlaubnis. die Busch um 23. Februar 1879 von
Bismarck empfangen zu haben erklärt, daß er nach seinem Tode alles sagen dürfe,
alles, was er wisse (II, 334), nicht berücksichtigt, so lag in dem sonstigen Ver¬
halten Bismarcks schon eine Erlaubnis und Aufforderung. . . . Busch giebt ein
Bild von der Thätigkeit Bismarcks in der Presse, und zwar so reich und so lebhast,
wie es kaum ein andrer hätte geben mögen. Wir wußten längst, daß Bismarck
die Presse als einen Hauptschauplatz und eine Hauptwaffe des politischen Kampfes
gewürdigt hat, wir wußten das (abgesehen von der Periode nach seiner Entlassung)
aus seiner Frankfurter Zeit und vielen andern Nachrichten, aber das volle Bild
gewinnen wir doch erst jetzt, und damit hat uns Busch zur Erkenntnis des großen
Staatsmanns und der Art, wie er seine Pläne verfolgte, einen wichtigen Beitrag
geliefert. Merkwürdig tritt dabei wieder heraus, wie kühl Bismarck sich doch im
letzten Grunde zu Männern verhielt, denen er in vielen wichtigen Stunden und
Angelegenheiten ein weitgehendes, fast kameradschaftliches Vertrauen schenkte, und
das hat er Bucher und Busch gegenüber in großem Umfange gethan. Man darf
aber nicht sagen, daß sich die sonstige Kühle, wenigstens Busch gegenüber, daraus
erkläre, daß er ein untergeordnetes Werkzeug war. Denn Bismarck hat den Schrift¬
steller Busch nie anders behandelt, als er gebildete und kenntnisreiche Männer zu
behandeln pflegte. Es ist doch nichts Geringes, daß er ihn würdig hielt, seine
Politik namentlich in einer so angesehenen Zeitschrift wie die Grenzboten zu ver¬
treten. Und sodann ist zu beachten, daß die dem Range nach höher stehenden
Gehilfen schließlich kein näheres Verhältnis zu Bismarck gewannen. Man wird
den Tagebüchern von Busch vielfach Bestätigung finden für das, was der badische
Minister IM) aus der Versailler Zeit berichtet. Bismarck belebte die weitesten


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[0035] Moritz Busch und Fürst Bismarck hinaus Vertrauen bewiesen. Daß der Journalist, der ihm in sehr verschieden Formen dienen sollte, öfters nicht die Form traf, die Bismarck gewünscht hatte, daß er ihm hier zu viel und dort zu wenig sagte, war doch unvermeidlich. Jene Äußerung Bismarcks über Busch ist schon deshalb nicht anders zu nehmen wie viele der Äußerungen über hoch und niedrig, die Busch berichtet, und die ihm jetzt als Indiskretionen angerechnet werden. Sie sind auch so zu bezeichnen, aber sind das uicht all die scharfen Urteile auch, die wir längst aus Bismarcks Munde kolportieren? Gerade in den Tagen, in denen sie über Buschs Indiskretion klagte, brachte eine der besten und vornehmsten unsrer Zeitungen die Erzählung eines Studenten, wie Bismarck sich über den vom Kaiser geschenkten Hund geäußert habe, eine Erzählung, die gewiß authentisch ist. die aber alles übertrifft, was an Aehnlichem bekannt war. Ist es gestattet, das zu drucken, was tadelt ihr Busch? Man kann bei Bismarck gar nicht umhin, solche Äußerungen zu beachten, und es wäre auf das Höchste zu beklagen, wenn uns z. B. Gespräche wie das Bismarcks über die Opposition, die sein Vertrag mit Österreich zum Schutz gegen Rußland bei dem Könige und in einflußreichen Hofkreisen fand (II, 410), vorent¬ halten wären. Womit natürlich nicht gesagt ist. daß wir hier gleich ein genaues Bild erhalten. — Man muß Bismarck ohne Hülle sehen und seine Worte in aller Schroffheit hören; jeder weiß, daß die geistreiche drastische Art seiner Rede, und daß die Energie, mit der er die Dinge einer bestimmten Beleuchtung zu unter¬ werfen wußte, dabei in Betracht zu ziehen sind. Wollte man ängstlich sein in der Mitteilung scharfer Äußerungen Bismarcks über Lebende oder Freunde von Lebenden, so hätte man auch seine Berichte aus Frankfurt, seinen Briefwechsel mit Gerlach nicht abdrucken dürfen. ... Die Hauptsache aber ist. daß man die Klage über die Indiskretion im allgemeinen mit der Korrektur einzelner Angaben bei Busch uicht vermische. Jene allgemeine Klage ist unsers Erachtens ganz zurück¬ zuweisen. Auch wenn man die Erlaubnis. die Busch um 23. Februar 1879 von Bismarck empfangen zu haben erklärt, daß er nach seinem Tode alles sagen dürfe, alles, was er wisse (II, 334), nicht berücksichtigt, so lag in dem sonstigen Ver¬ halten Bismarcks schon eine Erlaubnis und Aufforderung. . . . Busch giebt ein Bild von der Thätigkeit Bismarcks in der Presse, und zwar so reich und so lebhast, wie es kaum ein andrer hätte geben mögen. Wir wußten längst, daß Bismarck die Presse als einen Hauptschauplatz und eine Hauptwaffe des politischen Kampfes gewürdigt hat, wir wußten das (abgesehen von der Periode nach seiner Entlassung) aus seiner Frankfurter Zeit und vielen andern Nachrichten, aber das volle Bild gewinnen wir doch erst jetzt, und damit hat uns Busch zur Erkenntnis des großen Staatsmanns und der Art, wie er seine Pläne verfolgte, einen wichtigen Beitrag geliefert. Merkwürdig tritt dabei wieder heraus, wie kühl Bismarck sich doch im letzten Grunde zu Männern verhielt, denen er in vielen wichtigen Stunden und Angelegenheiten ein weitgehendes, fast kameradschaftliches Vertrauen schenkte, und das hat er Bucher und Busch gegenüber in großem Umfange gethan. Man darf aber nicht sagen, daß sich die sonstige Kühle, wenigstens Busch gegenüber, daraus erkläre, daß er ein untergeordnetes Werkzeug war. Denn Bismarck hat den Schrift¬ steller Busch nie anders behandelt, als er gebildete und kenntnisreiche Männer zu behandeln pflegte. Es ist doch nichts Geringes, daß er ihn würdig hielt, seine Politik namentlich in einer so angesehenen Zeitschrift wie die Grenzboten zu ver¬ treten. Und sodann ist zu beachten, daß die dem Range nach höher stehenden Gehilfen schließlich kein näheres Verhältnis zu Bismarck gewannen. Man wird den Tagebüchern von Busch vielfach Bestätigung finden für das, was der badische Minister IM) aus der Versailler Zeit berichtet. Bismarck belebte die weitesten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/35>, abgerufen am 23.07.2024.