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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Zahlungen einige Monate später stattgefunden, so würde vermutlich im Sommer
eine kleinere, im Winter eine größere Zahl Arbeitsloser konstatiert worden sein."
Überdies hatte gerade im Sommer 1395 die aufsteigende Konjunktur eben begonnen,
die heute noch fortdauert. Wahrscheinlich würde die Zahl der längere Zeit Arbeits¬
losen geringer sein, als sie jetzt ist, wenn wir einen gut organisierten Arbeitsnachweis
hätten, der Angebot und Nachfrage rasch und sicher zusammenbrächte. Jetzt laufen
Unzählige auf der Arbeitsuche ins Blaue hinein, und es ist reiner Zufall, wenn sie
einen Platz finden. "Wer den kolossalen Andrang vor dem Hause des Berliner
Lokalanzeigers in den Nachmittngsstunden sieht, und wie jeder sich bemüht, das
Blatt zu durchfliegen, um möglichst zuerst an Ort und Stelle nachzufragen, wird
erkennen, daß die Nachfrage nach Arbeit zu allen Zeiten in Berlin nicht gering
ist." Aber selbst ein vollkommen organisierter Arbeitsnachweis würde die periodische
Arbeitslosigkeit vieler nicht beseitigen, weil ein verheirateter Arbeiter nicht in jedem
beliebigen Augenblick von Berlin nach Mannheim oder umgekehrt übersiedeln kann,
und weil Bebels Ansicht falsch ist, daß jeder zu jedem tauge. Wenn plötzlich die
Ausdehnung des Fahrradsports mehr Metallarbeiter fordert, dagegen die Riemerei
und Sattlerei einschränkt, so können sich die überzähligen Lederarbeiter nicht sofort
in Metallarbeiter verwandeln, und selbst zum Schneeschippen taugt mancher in seinem
Fach -- z. B. als Uhrmacher, Feinmechaniker oder Bogenschreiber -- ganz tüchtige
nicht viel. Wirklicher Arbeitermangel herrscht übrigens auch in dieser Zeit auf¬
steigender Konjunktur nur in einem Gewerbe, in der Landwirtschaft. Abgesehen
nun aber auch von der ungesunden Agrarverfassung Ostelbiens, die diesen Maugel
schon seit langem verschuldet hat, kann es nicht als ein gesunder volkswirtschaftlicher
Zustand bezeichnet werden, wenn die vom Erntewagen fortgelcmfnen Bauernknechte
deswegen in der Stadt Arbeit finden, weil ein hochzcitsreisendes Ehepaar auf der
Fahrt von München nach Bozen für dreißig Gulden Ansichtskarten verbraucht, und
wenn die Berliner Bäcker in jedem Frühjahr auf den oberschlesischen Dörfern ein
paar hundert Jungen kaufen, das Stück zu zehn bis zwanzig Mark/") die sie nach
beendigter "Lehrzeit" auf die Straße setzen. Denn nur die wenigsten von diesen
"Lehrlingen" bringe" es zu einer kümmerlichen Selbständigkeit im Bäckergewerbe,
und über dreißig Jahre alte Bäckergesellen finden keine Arbeit mehr, ein Teil sucht
und findet Arbeit in einem andern Beruf, ein Teil wandert ans, "London wimmelt
von deutschen Bäckern" (a. a. O.), ein Teil geht an den Folgen der Überanstrengung
körperlich zu Grunde, und ein Teil verfällt der Vagabondage. Die Zahl der
deutschen Vagabunden ist viel größer, als sie in deu amtlichen Nachweisungen er¬
scheint. Die Strenge der Polizei treibt viele über die Grenze; vor ein paar
Jahren klagte man in Italien, heute klagt man schon in Palästina über deutsche
Strolche. Nehmen wir noch ein andres Handwerk! Der "Zimmerer" sagt in der
vorjährigen Ur. 3: "Das übermäßige Angebot hat u. a. die Folge, daß eine
säuberliche Auslese gehalten wird. Die Großstädte konsumieren nur die Blüte der
männlichen Kraft und stoßen die ausgemergelten Kräfte schnell wieder ab; hat einer
das vierzigste Lebensjahr überschritten, dann ist er ein alter Mann, den niemand
mehr mag. Entweder er muß in ein andres Gewerbe eintreten, oder zurück in
die Heimat, oder untergehen." Wir entnehmen dieses Zitat der ersten Abteilung
des zweiten Teiles von Sebastes Werk: Die sozialdemokratischen Gewerk¬
schaften in Deutschland (Jena, Gustav Fischer, 1893), dessen ersten, allgemeinen



Die schwächern zehn, die stärker" fünfzehn, die stärksten zwanzig Mark; Soziale Praxis
vom Oktober ILW.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Zahlungen einige Monate später stattgefunden, so würde vermutlich im Sommer
eine kleinere, im Winter eine größere Zahl Arbeitsloser konstatiert worden sein."
Überdies hatte gerade im Sommer 1395 die aufsteigende Konjunktur eben begonnen,
die heute noch fortdauert. Wahrscheinlich würde die Zahl der längere Zeit Arbeits¬
losen geringer sein, als sie jetzt ist, wenn wir einen gut organisierten Arbeitsnachweis
hätten, der Angebot und Nachfrage rasch und sicher zusammenbrächte. Jetzt laufen
Unzählige auf der Arbeitsuche ins Blaue hinein, und es ist reiner Zufall, wenn sie
einen Platz finden. „Wer den kolossalen Andrang vor dem Hause des Berliner
Lokalanzeigers in den Nachmittngsstunden sieht, und wie jeder sich bemüht, das
Blatt zu durchfliegen, um möglichst zuerst an Ort und Stelle nachzufragen, wird
erkennen, daß die Nachfrage nach Arbeit zu allen Zeiten in Berlin nicht gering
ist." Aber selbst ein vollkommen organisierter Arbeitsnachweis würde die periodische
Arbeitslosigkeit vieler nicht beseitigen, weil ein verheirateter Arbeiter nicht in jedem
beliebigen Augenblick von Berlin nach Mannheim oder umgekehrt übersiedeln kann,
und weil Bebels Ansicht falsch ist, daß jeder zu jedem tauge. Wenn plötzlich die
Ausdehnung des Fahrradsports mehr Metallarbeiter fordert, dagegen die Riemerei
und Sattlerei einschränkt, so können sich die überzähligen Lederarbeiter nicht sofort
in Metallarbeiter verwandeln, und selbst zum Schneeschippen taugt mancher in seinem
Fach — z. B. als Uhrmacher, Feinmechaniker oder Bogenschreiber — ganz tüchtige
nicht viel. Wirklicher Arbeitermangel herrscht übrigens auch in dieser Zeit auf¬
steigender Konjunktur nur in einem Gewerbe, in der Landwirtschaft. Abgesehen
nun aber auch von der ungesunden Agrarverfassung Ostelbiens, die diesen Maugel
schon seit langem verschuldet hat, kann es nicht als ein gesunder volkswirtschaftlicher
Zustand bezeichnet werden, wenn die vom Erntewagen fortgelcmfnen Bauernknechte
deswegen in der Stadt Arbeit finden, weil ein hochzcitsreisendes Ehepaar auf der
Fahrt von München nach Bozen für dreißig Gulden Ansichtskarten verbraucht, und
wenn die Berliner Bäcker in jedem Frühjahr auf den oberschlesischen Dörfern ein
paar hundert Jungen kaufen, das Stück zu zehn bis zwanzig Mark/") die sie nach
beendigter „Lehrzeit" auf die Straße setzen. Denn nur die wenigsten von diesen
„Lehrlingen" bringe» es zu einer kümmerlichen Selbständigkeit im Bäckergewerbe,
und über dreißig Jahre alte Bäckergesellen finden keine Arbeit mehr, ein Teil sucht
und findet Arbeit in einem andern Beruf, ein Teil wandert ans, „London wimmelt
von deutschen Bäckern" (a. a. O.), ein Teil geht an den Folgen der Überanstrengung
körperlich zu Grunde, und ein Teil verfällt der Vagabondage. Die Zahl der
deutschen Vagabunden ist viel größer, als sie in deu amtlichen Nachweisungen er¬
scheint. Die Strenge der Polizei treibt viele über die Grenze; vor ein paar
Jahren klagte man in Italien, heute klagt man schon in Palästina über deutsche
Strolche. Nehmen wir noch ein andres Handwerk! Der „Zimmerer" sagt in der
vorjährigen Ur. 3: „Das übermäßige Angebot hat u. a. die Folge, daß eine
säuberliche Auslese gehalten wird. Die Großstädte konsumieren nur die Blüte der
männlichen Kraft und stoßen die ausgemergelten Kräfte schnell wieder ab; hat einer
das vierzigste Lebensjahr überschritten, dann ist er ein alter Mann, den niemand
mehr mag. Entweder er muß in ein andres Gewerbe eintreten, oder zurück in
die Heimat, oder untergehen." Wir entnehmen dieses Zitat der ersten Abteilung
des zweiten Teiles von Sebastes Werk: Die sozialdemokratischen Gewerk¬
schaften in Deutschland (Jena, Gustav Fischer, 1893), dessen ersten, allgemeinen



Die schwächern zehn, die stärker» fünfzehn, die stärksten zwanzig Mark; Soziale Praxis
vom Oktober ILW.
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[0293] Maßgebliches und Unmaßgebliches die Zahlungen einige Monate später stattgefunden, so würde vermutlich im Sommer eine kleinere, im Winter eine größere Zahl Arbeitsloser konstatiert worden sein." Überdies hatte gerade im Sommer 1395 die aufsteigende Konjunktur eben begonnen, die heute noch fortdauert. Wahrscheinlich würde die Zahl der längere Zeit Arbeits¬ losen geringer sein, als sie jetzt ist, wenn wir einen gut organisierten Arbeitsnachweis hätten, der Angebot und Nachfrage rasch und sicher zusammenbrächte. Jetzt laufen Unzählige auf der Arbeitsuche ins Blaue hinein, und es ist reiner Zufall, wenn sie einen Platz finden. „Wer den kolossalen Andrang vor dem Hause des Berliner Lokalanzeigers in den Nachmittngsstunden sieht, und wie jeder sich bemüht, das Blatt zu durchfliegen, um möglichst zuerst an Ort und Stelle nachzufragen, wird erkennen, daß die Nachfrage nach Arbeit zu allen Zeiten in Berlin nicht gering ist." Aber selbst ein vollkommen organisierter Arbeitsnachweis würde die periodische Arbeitslosigkeit vieler nicht beseitigen, weil ein verheirateter Arbeiter nicht in jedem beliebigen Augenblick von Berlin nach Mannheim oder umgekehrt übersiedeln kann, und weil Bebels Ansicht falsch ist, daß jeder zu jedem tauge. Wenn plötzlich die Ausdehnung des Fahrradsports mehr Metallarbeiter fordert, dagegen die Riemerei und Sattlerei einschränkt, so können sich die überzähligen Lederarbeiter nicht sofort in Metallarbeiter verwandeln, und selbst zum Schneeschippen taugt mancher in seinem Fach — z. B. als Uhrmacher, Feinmechaniker oder Bogenschreiber — ganz tüchtige nicht viel. Wirklicher Arbeitermangel herrscht übrigens auch in dieser Zeit auf¬ steigender Konjunktur nur in einem Gewerbe, in der Landwirtschaft. Abgesehen nun aber auch von der ungesunden Agrarverfassung Ostelbiens, die diesen Maugel schon seit langem verschuldet hat, kann es nicht als ein gesunder volkswirtschaftlicher Zustand bezeichnet werden, wenn die vom Erntewagen fortgelcmfnen Bauernknechte deswegen in der Stadt Arbeit finden, weil ein hochzcitsreisendes Ehepaar auf der Fahrt von München nach Bozen für dreißig Gulden Ansichtskarten verbraucht, und wenn die Berliner Bäcker in jedem Frühjahr auf den oberschlesischen Dörfern ein paar hundert Jungen kaufen, das Stück zu zehn bis zwanzig Mark/") die sie nach beendigter „Lehrzeit" auf die Straße setzen. Denn nur die wenigsten von diesen „Lehrlingen" bringe» es zu einer kümmerlichen Selbständigkeit im Bäckergewerbe, und über dreißig Jahre alte Bäckergesellen finden keine Arbeit mehr, ein Teil sucht und findet Arbeit in einem andern Beruf, ein Teil wandert ans, „London wimmelt von deutschen Bäckern" (a. a. O.), ein Teil geht an den Folgen der Überanstrengung körperlich zu Grunde, und ein Teil verfällt der Vagabondage. Die Zahl der deutschen Vagabunden ist viel größer, als sie in deu amtlichen Nachweisungen er¬ scheint. Die Strenge der Polizei treibt viele über die Grenze; vor ein paar Jahren klagte man in Italien, heute klagt man schon in Palästina über deutsche Strolche. Nehmen wir noch ein andres Handwerk! Der „Zimmerer" sagt in der vorjährigen Ur. 3: „Das übermäßige Angebot hat u. a. die Folge, daß eine säuberliche Auslese gehalten wird. Die Großstädte konsumieren nur die Blüte der männlichen Kraft und stoßen die ausgemergelten Kräfte schnell wieder ab; hat einer das vierzigste Lebensjahr überschritten, dann ist er ein alter Mann, den niemand mehr mag. Entweder er muß in ein andres Gewerbe eintreten, oder zurück in die Heimat, oder untergehen." Wir entnehmen dieses Zitat der ersten Abteilung des zweiten Teiles von Sebastes Werk: Die sozialdemokratischen Gewerk¬ schaften in Deutschland (Jena, Gustav Fischer, 1893), dessen ersten, allgemeinen Die schwächern zehn, die stärker» fünfzehn, die stärksten zwanzig Mark; Soziale Praxis vom Oktober ILW.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/293>, abgerufen am 23.07.2024.