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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Studenten gewöhnlich viel besser benutzt werden als von den christlichen, daß sie
deshalb im allgemeinen die Prüfungen früher und besser bestehen als die christlichen
Kommilitonen. Kommt nun der "Philister" des Vereins israelitischer Studenten
in das Leben, so erkennt er bald, daß die Universität ein Mikrokosmos ist, d. h.
daß derselbe Geist, der den Verein israelitischer Studenten schuf, auch im "Philister¬
lande" herrscht, nämlich jener Geist der Abneigung, die dem Deutschen gegen den
Jsraeliten angeboren zu sein scheint, jener Geist, dessen Bethätigung noch vor
zwanzig Jahren für eine Sache des Pöbels galt, inzwischen aber von der Kanzel,
dem Katheder und der Tribüne öffentlich verkündigt wird und darum auch das
akademische Leben beherrscht. Überall tritt dieser Geist dem Philister des Vereins
israelitischer Studenten entgegen. Von der Laufbahn des höhern Verwaltungs¬
beamten, als Staatsanwalt, als Lehrer an staatlichen Schule", als Offizier ist er
in sämtlichen Bundesstaaten ausgeschlossen; seine Anstellung als Richter unterliegt,
wo sie überhaupt erfolgt, großen Beschränkungen. Noch mehr drückt es ihn zu¬
weilen, daß jeder polnische Schnorrer und jeder Güterschlächter ihn dreist als den
Seinigen in Anspruch nimmt, und daß man ihm auch da, wo man von der an¬
geblichen "Schmach des Jahrhunderts" spricht, mit einer . gewissen Fremdheit und
Abneigung entgegentritt; es sind eben, wie Lessing richtig sagt, "nicht alle frei,
die ihrer Ketten spotten." Durch alle derartigen Mißlichkeiten wird der Philister
des Vereins israelitischer Studenten nicht beirrt. Obwohl er den talmudischen
Speisegesehen völlig entwachsen ist, zahlt er dennoch an die Shnngogengemeinde
die bedeutenden Beiträge, die diese dazu verwendet, um eiuen polnisch-galizischen
Schächter anzustellen, der in der dem Judentum eigentümlichen, geschmackvollen
Weise das Amt eines Seelsorgers mit dem eines Viehschlächters verbindet, und ob¬
wohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht daran glaubt, daß es
Gott wohlgefällig sei, wenn man an neugebornen Knaben die bekannte half Körper¬
verletzung nicht gerade strafbare) Verkürzung vornimmt, so läßt er sie doch durch
den jüdischen schlichter ausführen und überträgt diesem auch den Religionsunter¬
richt seiner Kinder. Obwohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht
daran glaubt, daß Gott die Welt gerade an bestimmten Oktobertngen etwa vor
6500 Jahren geschaffen habe, so geht er doch an diesen Tagen jährlich einmal in
die Synagoge, und bei der Einweihung eines neuen Tempels hält er gar eine
zündende Ansprache. Er hofft, daß etwa nach zwei Jahrzehnten auch seine Knaben
die Universität beziehen und dann wieder Mitglieder des Vereins israelitischer
Studenten werde"; doch kaun er die bange Sorge nicht unterdrücken, daß vielleicht
anch in Deutschland die Zeit kommen wird, wo Jsraeliten, wie dies in Rußland
der Fall ist, nur in beschränkter Zahl zum Universita'tsstndium zugelassen werden.

Auch durch diese Sorge wird der Philister des Vereins israelitischer Studenten
nicht beirrt; der Zufall der Geburt, der ihn gerade als Jsraeliten hat geboren
werden lassen, hat für ihn eine unwiderstehliche Macht. Er bleibt eben dem
Glauben seiner Väter treu, wohlgemerkt, dem Glauben -- seiner Väter; denn er
selbst hat keinen Glauben, er ist Rationalist, und jedenfalls steht er den Wundern
des Alte" Testaments ebenso verneinend gegenüber wie denen des Neuen.

Schon vor etwa zwanzig Jahren hat Theodor Mommsen seine Verwunderung
darüber ausgesprochen, daß die Juden, die das Judentum völlig überwunden haben,
die christlich-deutsch denken und suhlen, in jenem anachronistischen Ban, dem sie doch
nur durch den Zufall der Geburt angehören, verbleiben, warum sie nicht in Scharen
ans dein Judentum austreten, sei es, um Christen zu werden oder als Dissidenten
zu leben; warum sie nicht wenigstens ihre Kinder jener Gemeinschaft frühzeitig
entfremden und dem Christentum zuführen, nach dem bekannten Grundsätze, daß das


Studenten gewöhnlich viel besser benutzt werden als von den christlichen, daß sie
deshalb im allgemeinen die Prüfungen früher und besser bestehen als die christlichen
Kommilitonen. Kommt nun der „Philister" des Vereins israelitischer Studenten
in das Leben, so erkennt er bald, daß die Universität ein Mikrokosmos ist, d. h.
daß derselbe Geist, der den Verein israelitischer Studenten schuf, auch im „Philister¬
lande" herrscht, nämlich jener Geist der Abneigung, die dem Deutschen gegen den
Jsraeliten angeboren zu sein scheint, jener Geist, dessen Bethätigung noch vor
zwanzig Jahren für eine Sache des Pöbels galt, inzwischen aber von der Kanzel,
dem Katheder und der Tribüne öffentlich verkündigt wird und darum auch das
akademische Leben beherrscht. Überall tritt dieser Geist dem Philister des Vereins
israelitischer Studenten entgegen. Von der Laufbahn des höhern Verwaltungs¬
beamten, als Staatsanwalt, als Lehrer an staatlichen Schule», als Offizier ist er
in sämtlichen Bundesstaaten ausgeschlossen; seine Anstellung als Richter unterliegt,
wo sie überhaupt erfolgt, großen Beschränkungen. Noch mehr drückt es ihn zu¬
weilen, daß jeder polnische Schnorrer und jeder Güterschlächter ihn dreist als den
Seinigen in Anspruch nimmt, und daß man ihm auch da, wo man von der an¬
geblichen „Schmach des Jahrhunderts" spricht, mit einer . gewissen Fremdheit und
Abneigung entgegentritt; es sind eben, wie Lessing richtig sagt, „nicht alle frei,
die ihrer Ketten spotten." Durch alle derartigen Mißlichkeiten wird der Philister
des Vereins israelitischer Studenten nicht beirrt. Obwohl er den talmudischen
Speisegesehen völlig entwachsen ist, zahlt er dennoch an die Shnngogengemeinde
die bedeutenden Beiträge, die diese dazu verwendet, um eiuen polnisch-galizischen
Schächter anzustellen, der in der dem Judentum eigentümlichen, geschmackvollen
Weise das Amt eines Seelsorgers mit dem eines Viehschlächters verbindet, und ob¬
wohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht daran glaubt, daß es
Gott wohlgefällig sei, wenn man an neugebornen Knaben die bekannte half Körper¬
verletzung nicht gerade strafbare) Verkürzung vornimmt, so läßt er sie doch durch
den jüdischen schlichter ausführen und überträgt diesem auch den Religionsunter¬
richt seiner Kinder. Obwohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht
daran glaubt, daß Gott die Welt gerade an bestimmten Oktobertngen etwa vor
6500 Jahren geschaffen habe, so geht er doch an diesen Tagen jährlich einmal in
die Synagoge, und bei der Einweihung eines neuen Tempels hält er gar eine
zündende Ansprache. Er hofft, daß etwa nach zwei Jahrzehnten auch seine Knaben
die Universität beziehen und dann wieder Mitglieder des Vereins israelitischer
Studenten werde»; doch kaun er die bange Sorge nicht unterdrücken, daß vielleicht
anch in Deutschland die Zeit kommen wird, wo Jsraeliten, wie dies in Rußland
der Fall ist, nur in beschränkter Zahl zum Universita'tsstndium zugelassen werden.

Auch durch diese Sorge wird der Philister des Vereins israelitischer Studenten
nicht beirrt; der Zufall der Geburt, der ihn gerade als Jsraeliten hat geboren
werden lassen, hat für ihn eine unwiderstehliche Macht. Er bleibt eben dem
Glauben seiner Väter treu, wohlgemerkt, dem Glauben — seiner Väter; denn er
selbst hat keinen Glauben, er ist Rationalist, und jedenfalls steht er den Wundern
des Alte« Testaments ebenso verneinend gegenüber wie denen des Neuen.

Schon vor etwa zwanzig Jahren hat Theodor Mommsen seine Verwunderung
darüber ausgesprochen, daß die Juden, die das Judentum völlig überwunden haben,
die christlich-deutsch denken und suhlen, in jenem anachronistischen Ban, dem sie doch
nur durch den Zufall der Geburt angehören, verbleiben, warum sie nicht in Scharen
ans dein Judentum austreten, sei es, um Christen zu werden oder als Dissidenten
zu leben; warum sie nicht wenigstens ihre Kinder jener Gemeinschaft frühzeitig
entfremden und dem Christentum zuführen, nach dem bekannten Grundsätze, daß das


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[0127] Studenten gewöhnlich viel besser benutzt werden als von den christlichen, daß sie deshalb im allgemeinen die Prüfungen früher und besser bestehen als die christlichen Kommilitonen. Kommt nun der „Philister" des Vereins israelitischer Studenten in das Leben, so erkennt er bald, daß die Universität ein Mikrokosmos ist, d. h. daß derselbe Geist, der den Verein israelitischer Studenten schuf, auch im „Philister¬ lande" herrscht, nämlich jener Geist der Abneigung, die dem Deutschen gegen den Jsraeliten angeboren zu sein scheint, jener Geist, dessen Bethätigung noch vor zwanzig Jahren für eine Sache des Pöbels galt, inzwischen aber von der Kanzel, dem Katheder und der Tribüne öffentlich verkündigt wird und darum auch das akademische Leben beherrscht. Überall tritt dieser Geist dem Philister des Vereins israelitischer Studenten entgegen. Von der Laufbahn des höhern Verwaltungs¬ beamten, als Staatsanwalt, als Lehrer an staatlichen Schule», als Offizier ist er in sämtlichen Bundesstaaten ausgeschlossen; seine Anstellung als Richter unterliegt, wo sie überhaupt erfolgt, großen Beschränkungen. Noch mehr drückt es ihn zu¬ weilen, daß jeder polnische Schnorrer und jeder Güterschlächter ihn dreist als den Seinigen in Anspruch nimmt, und daß man ihm auch da, wo man von der an¬ geblichen „Schmach des Jahrhunderts" spricht, mit einer . gewissen Fremdheit und Abneigung entgegentritt; es sind eben, wie Lessing richtig sagt, „nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten." Durch alle derartigen Mißlichkeiten wird der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht beirrt. Obwohl er den talmudischen Speisegesehen völlig entwachsen ist, zahlt er dennoch an die Shnngogengemeinde die bedeutenden Beiträge, die diese dazu verwendet, um eiuen polnisch-galizischen Schächter anzustellen, der in der dem Judentum eigentümlichen, geschmackvollen Weise das Amt eines Seelsorgers mit dem eines Viehschlächters verbindet, und ob¬ wohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht daran glaubt, daß es Gott wohlgefällig sei, wenn man an neugebornen Knaben die bekannte half Körper¬ verletzung nicht gerade strafbare) Verkürzung vornimmt, so läßt er sie doch durch den jüdischen schlichter ausführen und überträgt diesem auch den Religionsunter¬ richt seiner Kinder. Obwohl der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht daran glaubt, daß Gott die Welt gerade an bestimmten Oktobertngen etwa vor 6500 Jahren geschaffen habe, so geht er doch an diesen Tagen jährlich einmal in die Synagoge, und bei der Einweihung eines neuen Tempels hält er gar eine zündende Ansprache. Er hofft, daß etwa nach zwei Jahrzehnten auch seine Knaben die Universität beziehen und dann wieder Mitglieder des Vereins israelitischer Studenten werde»; doch kaun er die bange Sorge nicht unterdrücken, daß vielleicht anch in Deutschland die Zeit kommen wird, wo Jsraeliten, wie dies in Rußland der Fall ist, nur in beschränkter Zahl zum Universita'tsstndium zugelassen werden. Auch durch diese Sorge wird der Philister des Vereins israelitischer Studenten nicht beirrt; der Zufall der Geburt, der ihn gerade als Jsraeliten hat geboren werden lassen, hat für ihn eine unwiderstehliche Macht. Er bleibt eben dem Glauben seiner Väter treu, wohlgemerkt, dem Glauben — seiner Väter; denn er selbst hat keinen Glauben, er ist Rationalist, und jedenfalls steht er den Wundern des Alte« Testaments ebenso verneinend gegenüber wie denen des Neuen. Schon vor etwa zwanzig Jahren hat Theodor Mommsen seine Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die Juden, die das Judentum völlig überwunden haben, die christlich-deutsch denken und suhlen, in jenem anachronistischen Ban, dem sie doch nur durch den Zufall der Geburt angehören, verbleiben, warum sie nicht in Scharen ans dein Judentum austreten, sei es, um Christen zu werden oder als Dissidenten zu leben; warum sie nicht wenigstens ihre Kinder jener Gemeinschaft frühzeitig entfremden und dem Christentum zuführen, nach dem bekannten Grundsätze, daß das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/127>, abgerufen am 03.07.2024.