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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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zu 346 und 366 und llV S> Berlin, F. Fontäne u, Co., 1898. Es ist schwer
zu sagen, warum dieses Buch erst so spät kommt. Aber gleichviel, es ist eine sehr
interessante und dankenswerte Veröffentlichung, denn wenn es auch jetzt uus wenig
Neues bringt, so ist es doch ein wertvolles Gegenstück zu Franeisqne Sareeys be¬
kanntem LieAv av ?A,'iL, aber vom Standpunkte eiues deutschen Beobachters ans
gesehen. Casr, jetzt Legationsrat im Auswärtigen Amte, war beim Ausbruche des
Kriegs Kanzler bei der bayrischen Gesandtschaft in Paris und wurde bei der Ein¬
stellung des diplomatische" Verkehrs der schweizerischen Gesandtschaft (Dr. Kern)
"nttachirt," die während des Kriegs den Schutz der bayrischen und vadischen Unter¬
thanen in Paris übernahm. So erlebte er den ganzen Krieg und darnach die Zeit
der Kommune bis tief in den Mai 1871 hinein und führte ein genaues Tagebuch,
sammelte auch eine Anzahl charakteristischer Dokumente, die er im Anhange mitteilt.
Ein scharfer Beobachter, gewandt, praktisch, furchtlos, immer guter Laune, hilfreich, wo
er irgend kann, des Französische" natürlich völlig "nichtig und, ohne seinen deutschen
Standpunkt je zu verleugnen, mit einer Menge von Franzose" oder Mitglieder" andrer
Nationalitäten auf gutem, ja freundschaftliche"? Fuße, mit Cremieux, dem Mitgliede
der revolutionairen Regierung vom 4. September 1870 sogar verwandt, ein treff¬
licher Kenner Frankreichs und seines Volkes, besonders der Pariser, so giebt er von
demi Leben in Paris ein Bild von photographischer Treue, wie es noch kein Aus¬
länder aus dieser Zeit geliefert hat. Paris erscheint freilich in diese", Spiegel als
el" großes Narrenhaus, dessen Jnsasse" doch bis auf bestimmte Punkte ganz liebens¬
würdige und gescheite Menschen sind und sogar einzelne heroische Momente habe".
Den Sturz des Kaisertums sah Casr lange voraus, ehe er eintrat, denn es hatte
schon vor dem Kriege alle Wurzeln verloren; aber mich die ihm folgende republi-
kanische Regierung erscheint als eine Gesellschaft wvhlmei"e"der schwächlicher doktri¬
närer Phrasenhelden, die ans lauter Respekt vor dem so"vera"e" Volke niemals fest
zuzufassen wagt, bei jeder Gelegenheit ""endliche Proklamationen erläßt u"d dieses
Volk immer Wege" seines Heldeimmts lobt, selbst wen" es vor dem Feinde davon
läuft. Auch in deu Comniuuards, wie Pascal Grcmsset, Cl"seret ". a. "i. fand
Casr liebenswürdige, höfliche Leute, die nur blutdürstig und tyrannisch wurden,
wenn sie zusammen berieten. -- Eine Art vo" imierer Geschichte des preußische"
Staats giebt der bewahrte Altmeister der preußische" Finanz- u"d Verwaltungs¬
geschichte, Gustav Schmoller, "uter dem sehr bescheidnen Titel: Umrisse und
Untersuchungen zur Verfassuugs-, Verwaltungs- und Wirtschafts¬
geschichte besonders des preußischen Staats im siebzehnten und acht¬
zehnten Jahrhundert, Leipzig, Duncker und Humblot, 1898, XIV u. 636 S.
Aeußerlich bietet der stattliche Band zehn getrennte, alle schon in Zeitschriften er¬
schienene Abhandlungen, die teils umfassendere Betrachtimge" enthalte", teils eine"
einzelne" Gegenstand ergänzend näher ausführe". Vora" geht das Merkaiitilsystem
in seiner historischen, nämlich staatenbildenden Bedeutung, die in Deutschland deu
Territorien, außerhalb, vor allem in Frankreich, den Nationalstaaten zu gute kam.
A"f dieser Grundlage behandelt dann Schmoller verschiedne Gegenstände "ut Periode"
der innern preußischen Geschichte, zuerst die Handelssperre zwischen Brandenburg
und Pommern im Jahre 1562 als Beleg für die allmähliche wirtschaftliche Aus¬
bildung und Schließung der größern deutsche" Territorialstaate", die der alte"
selbständige" Stndtwirtschaft el" Ende "nichte. Daun folgt das bete"te"böte und
größte Stück der Sammlung: Die Epochen der preußischen Finanzpolitik bis zur
Gründung des Deutsche" Reichs, das Beste und Tiefste, was bisher über diesen
Gegenstand geschriebe" worden ist. Auf zwei weitere Aufsätze über die Heran-


Litteratur

zu 346 und 366 und llV S> Berlin, F. Fontäne u, Co., 1898. Es ist schwer
zu sagen, warum dieses Buch erst so spät kommt. Aber gleichviel, es ist eine sehr
interessante und dankenswerte Veröffentlichung, denn wenn es auch jetzt uus wenig
Neues bringt, so ist es doch ein wertvolles Gegenstück zu Franeisqne Sareeys be¬
kanntem LieAv av ?A,'iL, aber vom Standpunkte eiues deutschen Beobachters ans
gesehen. Casr, jetzt Legationsrat im Auswärtigen Amte, war beim Ausbruche des
Kriegs Kanzler bei der bayrischen Gesandtschaft in Paris und wurde bei der Ein¬
stellung des diplomatische» Verkehrs der schweizerischen Gesandtschaft (Dr. Kern)
„nttachirt," die während des Kriegs den Schutz der bayrischen und vadischen Unter¬
thanen in Paris übernahm. So erlebte er den ganzen Krieg und darnach die Zeit
der Kommune bis tief in den Mai 1871 hinein und führte ein genaues Tagebuch,
sammelte auch eine Anzahl charakteristischer Dokumente, die er im Anhange mitteilt.
Ein scharfer Beobachter, gewandt, praktisch, furchtlos, immer guter Laune, hilfreich, wo
er irgend kann, des Französische» natürlich völlig »nichtig und, ohne seinen deutschen
Standpunkt je zu verleugnen, mit einer Menge von Franzose» oder Mitglieder» andrer
Nationalitäten auf gutem, ja freundschaftliche»? Fuße, mit Cremieux, dem Mitgliede
der revolutionairen Regierung vom 4. September 1870 sogar verwandt, ein treff¬
licher Kenner Frankreichs und seines Volkes, besonders der Pariser, so giebt er von
demi Leben in Paris ein Bild von photographischer Treue, wie es noch kein Aus¬
länder aus dieser Zeit geliefert hat. Paris erscheint freilich in diese», Spiegel als
el» großes Narrenhaus, dessen Jnsasse» doch bis auf bestimmte Punkte ganz liebens¬
würdige und gescheite Menschen sind und sogar einzelne heroische Momente habe».
Den Sturz des Kaisertums sah Casr lange voraus, ehe er eintrat, denn es hatte
schon vor dem Kriege alle Wurzeln verloren; aber mich die ihm folgende republi-
kanische Regierung erscheint als eine Gesellschaft wvhlmei»e»der schwächlicher doktri¬
närer Phrasenhelden, die ans lauter Respekt vor dem so»vera»e» Volke niemals fest
zuzufassen wagt, bei jeder Gelegenheit »»endliche Proklamationen erläßt u»d dieses
Volk immer Wege» seines Heldeimmts lobt, selbst wen« es vor dem Feinde davon
läuft. Auch in deu Comniuuards, wie Pascal Grcmsset, Cl»seret ». a. »i. fand
Casr liebenswürdige, höfliche Leute, die nur blutdürstig und tyrannisch wurden,
wenn sie zusammen berieten. — Eine Art vo» imierer Geschichte des preußische»
Staats giebt der bewahrte Altmeister der preußische» Finanz- u«d Verwaltungs¬
geschichte, Gustav Schmoller, »uter dem sehr bescheidnen Titel: Umrisse und
Untersuchungen zur Verfassuugs-, Verwaltungs- und Wirtschafts¬
geschichte besonders des preußischen Staats im siebzehnten und acht¬
zehnten Jahrhundert, Leipzig, Duncker und Humblot, 1898, XIV u. 636 S.
Aeußerlich bietet der stattliche Band zehn getrennte, alle schon in Zeitschriften er¬
schienene Abhandlungen, die teils umfassendere Betrachtimge» enthalte», teils eine»
einzelne» Gegenstand ergänzend näher ausführe». Vora» geht das Merkaiitilsystem
in seiner historischen, nämlich staatenbildenden Bedeutung, die in Deutschland deu
Territorien, außerhalb, vor allem in Frankreich, den Nationalstaaten zu gute kam.
A»f dieser Grundlage behandelt dann Schmoller verschiedne Gegenstände »ut Periode»
der innern preußischen Geschichte, zuerst die Handelssperre zwischen Brandenburg
und Pommern im Jahre 1562 als Beleg für die allmähliche wirtschaftliche Aus¬
bildung und Schließung der größern deutsche» Territorialstaate», die der alte»
selbständige» Stndtwirtschaft el» Ende »nichte. Daun folgt das bete»te»böte und
größte Stück der Sammlung: Die Epochen der preußischen Finanzpolitik bis zur
Gründung des Deutsche» Reichs, das Beste und Tiefste, was bisher über diesen
Gegenstand geschriebe« worden ist. Auf zwei weitere Aufsätze über die Heran-


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[0726] Litteratur zu 346 und 366 und llV S> Berlin, F. Fontäne u, Co., 1898. Es ist schwer zu sagen, warum dieses Buch erst so spät kommt. Aber gleichviel, es ist eine sehr interessante und dankenswerte Veröffentlichung, denn wenn es auch jetzt uus wenig Neues bringt, so ist es doch ein wertvolles Gegenstück zu Franeisqne Sareeys be¬ kanntem LieAv av ?A,'iL, aber vom Standpunkte eiues deutschen Beobachters ans gesehen. Casr, jetzt Legationsrat im Auswärtigen Amte, war beim Ausbruche des Kriegs Kanzler bei der bayrischen Gesandtschaft in Paris und wurde bei der Ein¬ stellung des diplomatische» Verkehrs der schweizerischen Gesandtschaft (Dr. Kern) „nttachirt," die während des Kriegs den Schutz der bayrischen und vadischen Unter¬ thanen in Paris übernahm. So erlebte er den ganzen Krieg und darnach die Zeit der Kommune bis tief in den Mai 1871 hinein und führte ein genaues Tagebuch, sammelte auch eine Anzahl charakteristischer Dokumente, die er im Anhange mitteilt. Ein scharfer Beobachter, gewandt, praktisch, furchtlos, immer guter Laune, hilfreich, wo er irgend kann, des Französische» natürlich völlig »nichtig und, ohne seinen deutschen Standpunkt je zu verleugnen, mit einer Menge von Franzose» oder Mitglieder» andrer Nationalitäten auf gutem, ja freundschaftliche»? Fuße, mit Cremieux, dem Mitgliede der revolutionairen Regierung vom 4. September 1870 sogar verwandt, ein treff¬ licher Kenner Frankreichs und seines Volkes, besonders der Pariser, so giebt er von demi Leben in Paris ein Bild von photographischer Treue, wie es noch kein Aus¬ länder aus dieser Zeit geliefert hat. Paris erscheint freilich in diese», Spiegel als el» großes Narrenhaus, dessen Jnsasse» doch bis auf bestimmte Punkte ganz liebens¬ würdige und gescheite Menschen sind und sogar einzelne heroische Momente habe». Den Sturz des Kaisertums sah Casr lange voraus, ehe er eintrat, denn es hatte schon vor dem Kriege alle Wurzeln verloren; aber mich die ihm folgende republi- kanische Regierung erscheint als eine Gesellschaft wvhlmei»e»der schwächlicher doktri¬ närer Phrasenhelden, die ans lauter Respekt vor dem so»vera»e» Volke niemals fest zuzufassen wagt, bei jeder Gelegenheit »»endliche Proklamationen erläßt u»d dieses Volk immer Wege» seines Heldeimmts lobt, selbst wen« es vor dem Feinde davon läuft. Auch in deu Comniuuards, wie Pascal Grcmsset, Cl»seret ». a. »i. fand Casr liebenswürdige, höfliche Leute, die nur blutdürstig und tyrannisch wurden, wenn sie zusammen berieten. — Eine Art vo» imierer Geschichte des preußische» Staats giebt der bewahrte Altmeister der preußische» Finanz- u«d Verwaltungs¬ geschichte, Gustav Schmoller, »uter dem sehr bescheidnen Titel: Umrisse und Untersuchungen zur Verfassuugs-, Verwaltungs- und Wirtschafts¬ geschichte besonders des preußischen Staats im siebzehnten und acht¬ zehnten Jahrhundert, Leipzig, Duncker und Humblot, 1898, XIV u. 636 S. Aeußerlich bietet der stattliche Band zehn getrennte, alle schon in Zeitschriften er¬ schienene Abhandlungen, die teils umfassendere Betrachtimge» enthalte», teils eine» einzelne» Gegenstand ergänzend näher ausführe». Vora» geht das Merkaiitilsystem in seiner historischen, nämlich staatenbildenden Bedeutung, die in Deutschland deu Territorien, außerhalb, vor allem in Frankreich, den Nationalstaaten zu gute kam. A»f dieser Grundlage behandelt dann Schmoller verschiedne Gegenstände »ut Periode» der innern preußischen Geschichte, zuerst die Handelssperre zwischen Brandenburg und Pommern im Jahre 1562 als Beleg für die allmähliche wirtschaftliche Aus¬ bildung und Schließung der größern deutsche» Territorialstaate», die der alte» selbständige» Stndtwirtschaft el» Ende »nichte. Daun folgt das bete»te»böte und größte Stück der Sammlung: Die Epochen der preußischen Finanzpolitik bis zur Gründung des Deutsche» Reichs, das Beste und Tiefste, was bisher über diesen Gegenstand geschriebe« worden ist. Auf zwei weitere Aufsätze über die Heran-

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/726>, abgerufen am 24.07.2024.