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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Antiquität oder Rarität hinabsinken sollte, wieder anfingen mußten, verständlich
und zu größern Zuhvrerlreiscn zu sprechen. Damit ist freilich die Grenze zwischen
der Fachwissenschaft Philosophie und den übrigen allgemein zugänglichen Fachwissen¬
schaften sowie die zwischen den philosophischen Schriften und den Büchern, die
populäre Lebensweisheit mitteile", in dem Grade verwischt, daß man schon seit
langem unter Philosophen ganz ernsthaft die Frage erörtert, ob sich die Beibehaltung
der Philosophie als einer besondern Fachwissenschast rechtfertige, und daß wir be¬
rechtigt sind, unter dem obigen Titel eine Anzahl von Neuheiten zusammenzuwerfen,
von denen sich die einen den fachphilosophischen Charakter beilegen, während die
andern darauf verzichten. l)r, Felix Krueger bringt in seiner Schrift- Der
Begriff des absolut Wertvollen (Leipzig, B. G. Teubner, 1893) die Ethik
wirklich einen Schritt weiter, indem er offen eingesteht, daß es nicht ihre Ausgabe
sei, eine" Moralkodex zu liefern, vorzuschreiben, was ein jeder in jedem Augen¬
blick zu thun habe, denn das sei unmöglich; daß sie vielmehr nur Grundsätze für
die Beurteilung der Persönlichkeiten aufzustellen habe. Um das leisten zu können,
müsse sie das unbedingt Wertvolle ermitteln. Als solches aber könne nichts andres
gefunden werden, als die Fähigkeit des Menschen, zu werten, d. h. die Fähigkeit
eines "relativ konstanten Begehrens," im Unterschiede von den vielen einzelnen
Begehrungen. Eine Persönlichkeit ist darnach umso wertvoller, je größer die
Energie ihres konstanten Begehrens, und je reicher der Inhalt dieses Begehrens
ist. Wir geben diese jedenfalls beachtenswerte Ansicht ohne Kritik wieder. Dieses
Büchlein ist noch ziemlich fachwissenschnstlich gehalten. -- Das 1. Heft des 112.
Bandes der vormals von Fichte und Ulrici, jetzt von Professor Dr. Falckenberg
herausgegebnen Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik
(Leipzig, C. E. M Pfeffer) enthält schon mehrere allgemein verständliche und an¬
sprechende Aufsätze, z. B. den vou Johannes Bolkelt über die tragische Entladung
der Affekte, den von I)r. Walter Schmidt über Baevs Theorie der Induktion und
die Mitteilungen aus dem Leben Philipp Mainlcinders. Diesem selig-unseligen
Philosophen -- er hat seinem noch jungen Leben durch Selbstmord ein Ende ge¬
macht -- müßte eigentlich der Staat ein Denkmal setzen; denn nachdem er als
Jüngling von der Militärpflicht befreit worden war, hat er als dreiunddreißig-
jähriger Mann und nach Vollendung seines Lebenswerkes, der Philosophie der
Erlösung, beim Kaiser um die Vergünstigung nnchgesncht, seine drei Jahre addieren
zu dürfen, um dadurch zu bekunden, daß er dem Staate alles verdanke, und daß
der Militärdienst die vollkommenste Form der den Egoismus überwindenden Hin¬
gabe ans Allgemeine sei; er ist denn auch richtig in Halberstadt bei den Kürassiren
eingetreten. -- Von Tttrks Genialem Menschen (siehe in den vorjährigen
Grenzboten S. 610 des zweiten Bandes) ist bei Ferd. Dümmler in Berlin eine
dritte, stark vermehrte Auflage erschienen. Neu ist darin die sehr interessante Er¬
klärung des Verhältnisses zwischen Genie und Sorge im Faust (sollte der Verfasser
dazu nicht durch Hilty veranlaßt worden sein, der mit Berufung auf Faust dar¬
stellt, wie die Sorge blind macht?) und die Vorlesung über "das weltliche Über¬
menschentum Alexanders, Cäsars, Napoleons." Die Polemik gegen Nietzsche ist
erweitert und verschärft. Den Erfolg Nietzsches erklärt er S. 352. Das "Geistes¬
proletariat der Großstädte jubelt über die neue großartige Entdeckung, daß alle
Moral und alle Wahrheit durchaus überflüssig und der Entwicklung des Indivi¬
duums nur schädlich sei; sie haben es sich ja immer im stillen gesagt: nichts ist
wahr, alles ist erlaubt, und haben auch darnach, soweit es irgend anging, gehandelt,
aber jetzt dürfen sie es laut und mit Stolz bekennen." Und den Erfolg der "Amel-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Antiquität oder Rarität hinabsinken sollte, wieder anfingen mußten, verständlich
und zu größern Zuhvrerlreiscn zu sprechen. Damit ist freilich die Grenze zwischen
der Fachwissenschaft Philosophie und den übrigen allgemein zugänglichen Fachwissen¬
schaften sowie die zwischen den philosophischen Schriften und den Büchern, die
populäre Lebensweisheit mitteile», in dem Grade verwischt, daß man schon seit
langem unter Philosophen ganz ernsthaft die Frage erörtert, ob sich die Beibehaltung
der Philosophie als einer besondern Fachwissenschast rechtfertige, und daß wir be¬
rechtigt sind, unter dem obigen Titel eine Anzahl von Neuheiten zusammenzuwerfen,
von denen sich die einen den fachphilosophischen Charakter beilegen, während die
andern darauf verzichten. l)r, Felix Krueger bringt in seiner Schrift- Der
Begriff des absolut Wertvollen (Leipzig, B. G. Teubner, 1893) die Ethik
wirklich einen Schritt weiter, indem er offen eingesteht, daß es nicht ihre Ausgabe
sei, eine» Moralkodex zu liefern, vorzuschreiben, was ein jeder in jedem Augen¬
blick zu thun habe, denn das sei unmöglich; daß sie vielmehr nur Grundsätze für
die Beurteilung der Persönlichkeiten aufzustellen habe. Um das leisten zu können,
müsse sie das unbedingt Wertvolle ermitteln. Als solches aber könne nichts andres
gefunden werden, als die Fähigkeit des Menschen, zu werten, d. h. die Fähigkeit
eines „relativ konstanten Begehrens," im Unterschiede von den vielen einzelnen
Begehrungen. Eine Persönlichkeit ist darnach umso wertvoller, je größer die
Energie ihres konstanten Begehrens, und je reicher der Inhalt dieses Begehrens
ist. Wir geben diese jedenfalls beachtenswerte Ansicht ohne Kritik wieder. Dieses
Büchlein ist noch ziemlich fachwissenschnstlich gehalten. — Das 1. Heft des 112.
Bandes der vormals von Fichte und Ulrici, jetzt von Professor Dr. Falckenberg
herausgegebnen Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik
(Leipzig, C. E. M Pfeffer) enthält schon mehrere allgemein verständliche und an¬
sprechende Aufsätze, z. B. den vou Johannes Bolkelt über die tragische Entladung
der Affekte, den von I)r. Walter Schmidt über Baevs Theorie der Induktion und
die Mitteilungen aus dem Leben Philipp Mainlcinders. Diesem selig-unseligen
Philosophen — er hat seinem noch jungen Leben durch Selbstmord ein Ende ge¬
macht — müßte eigentlich der Staat ein Denkmal setzen; denn nachdem er als
Jüngling von der Militärpflicht befreit worden war, hat er als dreiunddreißig-
jähriger Mann und nach Vollendung seines Lebenswerkes, der Philosophie der
Erlösung, beim Kaiser um die Vergünstigung nnchgesncht, seine drei Jahre addieren
zu dürfen, um dadurch zu bekunden, daß er dem Staate alles verdanke, und daß
der Militärdienst die vollkommenste Form der den Egoismus überwindenden Hin¬
gabe ans Allgemeine sei; er ist denn auch richtig in Halberstadt bei den Kürassiren
eingetreten. — Von Tttrks Genialem Menschen (siehe in den vorjährigen
Grenzboten S. 610 des zweiten Bandes) ist bei Ferd. Dümmler in Berlin eine
dritte, stark vermehrte Auflage erschienen. Neu ist darin die sehr interessante Er¬
klärung des Verhältnisses zwischen Genie und Sorge im Faust (sollte der Verfasser
dazu nicht durch Hilty veranlaßt worden sein, der mit Berufung auf Faust dar¬
stellt, wie die Sorge blind macht?) und die Vorlesung über „das weltliche Über¬
menschentum Alexanders, Cäsars, Napoleons." Die Polemik gegen Nietzsche ist
erweitert und verschärft. Den Erfolg Nietzsches erklärt er S. 352. Das „Geistes¬
proletariat der Großstädte jubelt über die neue großartige Entdeckung, daß alle
Moral und alle Wahrheit durchaus überflüssig und der Entwicklung des Indivi¬
duums nur schädlich sei; sie haben es sich ja immer im stillen gesagt: nichts ist
wahr, alles ist erlaubt, und haben auch darnach, soweit es irgend anging, gehandelt,
aber jetzt dürfen sie es laut und mit Stolz bekennen." Und den Erfolg der „Amel-


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[0722] Maßgebliches und Unmaßgebliches Antiquität oder Rarität hinabsinken sollte, wieder anfingen mußten, verständlich und zu größern Zuhvrerlreiscn zu sprechen. Damit ist freilich die Grenze zwischen der Fachwissenschaft Philosophie und den übrigen allgemein zugänglichen Fachwissen¬ schaften sowie die zwischen den philosophischen Schriften und den Büchern, die populäre Lebensweisheit mitteile», in dem Grade verwischt, daß man schon seit langem unter Philosophen ganz ernsthaft die Frage erörtert, ob sich die Beibehaltung der Philosophie als einer besondern Fachwissenschast rechtfertige, und daß wir be¬ rechtigt sind, unter dem obigen Titel eine Anzahl von Neuheiten zusammenzuwerfen, von denen sich die einen den fachphilosophischen Charakter beilegen, während die andern darauf verzichten. l)r, Felix Krueger bringt in seiner Schrift- Der Begriff des absolut Wertvollen (Leipzig, B. G. Teubner, 1893) die Ethik wirklich einen Schritt weiter, indem er offen eingesteht, daß es nicht ihre Ausgabe sei, eine» Moralkodex zu liefern, vorzuschreiben, was ein jeder in jedem Augen¬ blick zu thun habe, denn das sei unmöglich; daß sie vielmehr nur Grundsätze für die Beurteilung der Persönlichkeiten aufzustellen habe. Um das leisten zu können, müsse sie das unbedingt Wertvolle ermitteln. Als solches aber könne nichts andres gefunden werden, als die Fähigkeit des Menschen, zu werten, d. h. die Fähigkeit eines „relativ konstanten Begehrens," im Unterschiede von den vielen einzelnen Begehrungen. Eine Persönlichkeit ist darnach umso wertvoller, je größer die Energie ihres konstanten Begehrens, und je reicher der Inhalt dieses Begehrens ist. Wir geben diese jedenfalls beachtenswerte Ansicht ohne Kritik wieder. Dieses Büchlein ist noch ziemlich fachwissenschnstlich gehalten. — Das 1. Heft des 112. Bandes der vormals von Fichte und Ulrici, jetzt von Professor Dr. Falckenberg herausgegebnen Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik (Leipzig, C. E. M Pfeffer) enthält schon mehrere allgemein verständliche und an¬ sprechende Aufsätze, z. B. den vou Johannes Bolkelt über die tragische Entladung der Affekte, den von I)r. Walter Schmidt über Baevs Theorie der Induktion und die Mitteilungen aus dem Leben Philipp Mainlcinders. Diesem selig-unseligen Philosophen — er hat seinem noch jungen Leben durch Selbstmord ein Ende ge¬ macht — müßte eigentlich der Staat ein Denkmal setzen; denn nachdem er als Jüngling von der Militärpflicht befreit worden war, hat er als dreiunddreißig- jähriger Mann und nach Vollendung seines Lebenswerkes, der Philosophie der Erlösung, beim Kaiser um die Vergünstigung nnchgesncht, seine drei Jahre addieren zu dürfen, um dadurch zu bekunden, daß er dem Staate alles verdanke, und daß der Militärdienst die vollkommenste Form der den Egoismus überwindenden Hin¬ gabe ans Allgemeine sei; er ist denn auch richtig in Halberstadt bei den Kürassiren eingetreten. — Von Tttrks Genialem Menschen (siehe in den vorjährigen Grenzboten S. 610 des zweiten Bandes) ist bei Ferd. Dümmler in Berlin eine dritte, stark vermehrte Auflage erschienen. Neu ist darin die sehr interessante Er¬ klärung des Verhältnisses zwischen Genie und Sorge im Faust (sollte der Verfasser dazu nicht durch Hilty veranlaßt worden sein, der mit Berufung auf Faust dar¬ stellt, wie die Sorge blind macht?) und die Vorlesung über „das weltliche Über¬ menschentum Alexanders, Cäsars, Napoleons." Die Polemik gegen Nietzsche ist erweitert und verschärft. Den Erfolg Nietzsches erklärt er S. 352. Das „Geistes¬ proletariat der Großstädte jubelt über die neue großartige Entdeckung, daß alle Moral und alle Wahrheit durchaus überflüssig und der Entwicklung des Indivi¬ duums nur schädlich sei; sie haben es sich ja immer im stillen gesagt: nichts ist wahr, alles ist erlaubt, und haben auch darnach, soweit es irgend anging, gehandelt, aber jetzt dürfen sie es laut und mit Stolz bekennen." Und den Erfolg der „Amel-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/722>, abgerufen am 24.07.2024.