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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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und vorurteilsloser Geschmacks nicht hinauskomme. Von Gelehrten oder Schrift¬
stellern ausgeübt, hafte ihr nicht bloß bei allen technischen, auch bei den subtilern
Fragen einer angewandten Ästhetik ein dilettantischer Zug an. Dickleibige Bücher,
in denen nur von Bildern die Rede sei, enthielten oft nicht eine einzige künstlerische
Analyse; den Künstlern seien sie darum gleichgiltig, und dem Publikum gäben sie
wohl Schlagworte, aber keine wirkliche Belehrung. Das Beste über Kunst sei von
einzelnen Künstlern selbst gesagt worden, aber nur, wenn sie sich über ihre eigne
Kunst ausgesprochen hätten und über dunkle Empfindung und primitive Fassung des
Atelierjargons hinausgekommen wären. Böcklin aber habe sich zu einer litterarisch
wiederzugebenden Form durchgerungen, die seinen Mitteilungen einen allgemeinen
Wert verleihe. Nun folgen Tagebuchaufzeichnungen, die ein begabter junger, 1387
verstorbner Maler, Rudolf Schick aus Berlin, im Verkehr mit Böcklin namentlich
in Rom seit 1866 niedergeschrieben hat. Sie schließen sich meist an bestimmte
Bilder Böcklins an und geben Aussprüche, Urteile und Grundsätze, die von einer
Tiefe der Auffassung, einer Strenge und Eindringlichkeit des Studiums zeugen,
wie sie auch die sorgfältigste Betrachtung seiner fertigen Bilder allein schwerlich
erkennen lassen würde. Böcklin hielt sich auch bei dem Unbedentendsten an das
Vorbild der Natur, obwohl er nicht gerade viel auf das Zeichnen nach der Natur
gab; man sollte beobachten, sich Rechenschaft abverlangen und aus der vertieften
Erinnerung die Gegenstände wiederzugeben suchen, dann aber in allen Einzelheiten
durch Vergleiche" mit der Natur nachprüfen und ändern. So arbeitete er jede
Form von dem einzelnen Blatt einer Pflanze an durch, jede" Farbenton, jede
Schattirung, jedes Licht und jeden Reflex. Ohne Naturporträt zu sein, sollte jedes
Bild seine eigne, innere Naturwahrheit haben. Diese aber sollte nur das Mittel
sein zum Ausdruck der beabsichtigten und ihm selbst klarbewußter bildmäßigen Stim¬
mungen, bei deren Niederschrift er im einzelnen völlig experimentirend verfuhr.

Künstler, Dilettanten und Bilderfreunde erhalten in unzähligen Notizen ein
deutliches Bild von Böcklins Technik; bekanntlich spürte er den Verfahrungsweisen
der alte" Meister nach, präparirte seine Farben selbst, wandte allerlei Arten von
Tempera an. Aber er erstrebte auch bei den einfachsten Gegenständen weitergehende
Wirkungen, Eindrücke und Stimmungen, wie sie die Natur mit Farbe und Licht,
mit Linien und Formen auf unser Gemüt ausübt, wie wir sie dann durch Ge¬
dankenassoziation weiterführen. Wesentlich ist endlich für Böcklins Bilder der Aufbau
und die immer zuerst genau festgestellte Anlage des Ganzen. Zugleich mit den
großen Linien der Komposition werden Hauptmassen der belichteten und beschatteten
Flächen verteilt, die Farben im Großen gesetzt, und auf diese sozusagen dekorative
Flächendisposition folgt dann die vom Kleinsten an aufsteigende Durchmodellirung,
die mit den oben bezeichneten Mitteln einer mühevollen, forschenden Methode zur
Vollendung führt. Nicht in dem, was die meist ungemein einfachen Gegenstände
bedeuten, liegt der Schwerpunkt seiner Kunst, sondern in dem, wie sie auf uns
wirken; der Künstler erreicht, was er will, nämlich sich selbst mitteilen, er ist unser
bester Impressionist, um dieses viel mißbrauchte Wort hier einmal anzuwenden. Mau
wird ihn darin mit Fug und Recht neben einen Großen der frühern Zeit stellen
können, so verschieden auch die beiden in ihren Gegenständen sind, neben Claude
Lorrain, zu dessen Landschaften uns ein der Sehnsucht verwandtes Gefallen immer
wieder hinzieht. Dieser innere Gehalt der Böcklinschen Landschaften wird unabhängig
von allen Wandlungen des Geschmacks ihre Zeit überdauern, weil er uach unsrer be¬
scheidnen Meinung wertvoller ist, als die jetzt von seinen Anhängern vielleicht noch
höhergestellte, vielbewunderte, aber auch, wie man ja weiß, vielgeschmähte Figuren-


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und vorurteilsloser Geschmacks nicht hinauskomme. Von Gelehrten oder Schrift¬
stellern ausgeübt, hafte ihr nicht bloß bei allen technischen, auch bei den subtilern
Fragen einer angewandten Ästhetik ein dilettantischer Zug an. Dickleibige Bücher,
in denen nur von Bildern die Rede sei, enthielten oft nicht eine einzige künstlerische
Analyse; den Künstlern seien sie darum gleichgiltig, und dem Publikum gäben sie
wohl Schlagworte, aber keine wirkliche Belehrung. Das Beste über Kunst sei von
einzelnen Künstlern selbst gesagt worden, aber nur, wenn sie sich über ihre eigne
Kunst ausgesprochen hätten und über dunkle Empfindung und primitive Fassung des
Atelierjargons hinausgekommen wären. Böcklin aber habe sich zu einer litterarisch
wiederzugebenden Form durchgerungen, die seinen Mitteilungen einen allgemeinen
Wert verleihe. Nun folgen Tagebuchaufzeichnungen, die ein begabter junger, 1387
verstorbner Maler, Rudolf Schick aus Berlin, im Verkehr mit Böcklin namentlich
in Rom seit 1866 niedergeschrieben hat. Sie schließen sich meist an bestimmte
Bilder Böcklins an und geben Aussprüche, Urteile und Grundsätze, die von einer
Tiefe der Auffassung, einer Strenge und Eindringlichkeit des Studiums zeugen,
wie sie auch die sorgfältigste Betrachtung seiner fertigen Bilder allein schwerlich
erkennen lassen würde. Böcklin hielt sich auch bei dem Unbedentendsten an das
Vorbild der Natur, obwohl er nicht gerade viel auf das Zeichnen nach der Natur
gab; man sollte beobachten, sich Rechenschaft abverlangen und aus der vertieften
Erinnerung die Gegenstände wiederzugeben suchen, dann aber in allen Einzelheiten
durch Vergleiche» mit der Natur nachprüfen und ändern. So arbeitete er jede
Form von dem einzelnen Blatt einer Pflanze an durch, jede« Farbenton, jede
Schattirung, jedes Licht und jeden Reflex. Ohne Naturporträt zu sein, sollte jedes
Bild seine eigne, innere Naturwahrheit haben. Diese aber sollte nur das Mittel
sein zum Ausdruck der beabsichtigten und ihm selbst klarbewußter bildmäßigen Stim¬
mungen, bei deren Niederschrift er im einzelnen völlig experimentirend verfuhr.

Künstler, Dilettanten und Bilderfreunde erhalten in unzähligen Notizen ein
deutliches Bild von Böcklins Technik; bekanntlich spürte er den Verfahrungsweisen
der alte» Meister nach, präparirte seine Farben selbst, wandte allerlei Arten von
Tempera an. Aber er erstrebte auch bei den einfachsten Gegenständen weitergehende
Wirkungen, Eindrücke und Stimmungen, wie sie die Natur mit Farbe und Licht,
mit Linien und Formen auf unser Gemüt ausübt, wie wir sie dann durch Ge¬
dankenassoziation weiterführen. Wesentlich ist endlich für Böcklins Bilder der Aufbau
und die immer zuerst genau festgestellte Anlage des Ganzen. Zugleich mit den
großen Linien der Komposition werden Hauptmassen der belichteten und beschatteten
Flächen verteilt, die Farben im Großen gesetzt, und auf diese sozusagen dekorative
Flächendisposition folgt dann die vom Kleinsten an aufsteigende Durchmodellirung,
die mit den oben bezeichneten Mitteln einer mühevollen, forschenden Methode zur
Vollendung führt. Nicht in dem, was die meist ungemein einfachen Gegenstände
bedeuten, liegt der Schwerpunkt seiner Kunst, sondern in dem, wie sie auf uns
wirken; der Künstler erreicht, was er will, nämlich sich selbst mitteilen, er ist unser
bester Impressionist, um dieses viel mißbrauchte Wort hier einmal anzuwenden. Mau
wird ihn darin mit Fug und Recht neben einen Großen der frühern Zeit stellen
können, so verschieden auch die beiden in ihren Gegenständen sind, neben Claude
Lorrain, zu dessen Landschaften uns ein der Sehnsucht verwandtes Gefallen immer
wieder hinzieht. Dieser innere Gehalt der Böcklinschen Landschaften wird unabhängig
von allen Wandlungen des Geschmacks ihre Zeit überdauern, weil er uach unsrer be¬
scheidnen Meinung wertvoller ist, als die jetzt von seinen Anhängern vielleicht noch
höhergestellte, vielbewunderte, aber auch, wie man ja weiß, vielgeschmähte Figuren-


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[0373] Neue Aunstlitteratur und vorurteilsloser Geschmacks nicht hinauskomme. Von Gelehrten oder Schrift¬ stellern ausgeübt, hafte ihr nicht bloß bei allen technischen, auch bei den subtilern Fragen einer angewandten Ästhetik ein dilettantischer Zug an. Dickleibige Bücher, in denen nur von Bildern die Rede sei, enthielten oft nicht eine einzige künstlerische Analyse; den Künstlern seien sie darum gleichgiltig, und dem Publikum gäben sie wohl Schlagworte, aber keine wirkliche Belehrung. Das Beste über Kunst sei von einzelnen Künstlern selbst gesagt worden, aber nur, wenn sie sich über ihre eigne Kunst ausgesprochen hätten und über dunkle Empfindung und primitive Fassung des Atelierjargons hinausgekommen wären. Böcklin aber habe sich zu einer litterarisch wiederzugebenden Form durchgerungen, die seinen Mitteilungen einen allgemeinen Wert verleihe. Nun folgen Tagebuchaufzeichnungen, die ein begabter junger, 1387 verstorbner Maler, Rudolf Schick aus Berlin, im Verkehr mit Böcklin namentlich in Rom seit 1866 niedergeschrieben hat. Sie schließen sich meist an bestimmte Bilder Böcklins an und geben Aussprüche, Urteile und Grundsätze, die von einer Tiefe der Auffassung, einer Strenge und Eindringlichkeit des Studiums zeugen, wie sie auch die sorgfältigste Betrachtung seiner fertigen Bilder allein schwerlich erkennen lassen würde. Böcklin hielt sich auch bei dem Unbedentendsten an das Vorbild der Natur, obwohl er nicht gerade viel auf das Zeichnen nach der Natur gab; man sollte beobachten, sich Rechenschaft abverlangen und aus der vertieften Erinnerung die Gegenstände wiederzugeben suchen, dann aber in allen Einzelheiten durch Vergleiche» mit der Natur nachprüfen und ändern. So arbeitete er jede Form von dem einzelnen Blatt einer Pflanze an durch, jede« Farbenton, jede Schattirung, jedes Licht und jeden Reflex. Ohne Naturporträt zu sein, sollte jedes Bild seine eigne, innere Naturwahrheit haben. Diese aber sollte nur das Mittel sein zum Ausdruck der beabsichtigten und ihm selbst klarbewußter bildmäßigen Stim¬ mungen, bei deren Niederschrift er im einzelnen völlig experimentirend verfuhr. Künstler, Dilettanten und Bilderfreunde erhalten in unzähligen Notizen ein deutliches Bild von Böcklins Technik; bekanntlich spürte er den Verfahrungsweisen der alte» Meister nach, präparirte seine Farben selbst, wandte allerlei Arten von Tempera an. Aber er erstrebte auch bei den einfachsten Gegenständen weitergehende Wirkungen, Eindrücke und Stimmungen, wie sie die Natur mit Farbe und Licht, mit Linien und Formen auf unser Gemüt ausübt, wie wir sie dann durch Ge¬ dankenassoziation weiterführen. Wesentlich ist endlich für Böcklins Bilder der Aufbau und die immer zuerst genau festgestellte Anlage des Ganzen. Zugleich mit den großen Linien der Komposition werden Hauptmassen der belichteten und beschatteten Flächen verteilt, die Farben im Großen gesetzt, und auf diese sozusagen dekorative Flächendisposition folgt dann die vom Kleinsten an aufsteigende Durchmodellirung, die mit den oben bezeichneten Mitteln einer mühevollen, forschenden Methode zur Vollendung führt. Nicht in dem, was die meist ungemein einfachen Gegenstände bedeuten, liegt der Schwerpunkt seiner Kunst, sondern in dem, wie sie auf uns wirken; der Künstler erreicht, was er will, nämlich sich selbst mitteilen, er ist unser bester Impressionist, um dieses viel mißbrauchte Wort hier einmal anzuwenden. Mau wird ihn darin mit Fug und Recht neben einen Großen der frühern Zeit stellen können, so verschieden auch die beiden in ihren Gegenständen sind, neben Claude Lorrain, zu dessen Landschaften uns ein der Sehnsucht verwandtes Gefallen immer wieder hinzieht. Dieser innere Gehalt der Böcklinschen Landschaften wird unabhängig von allen Wandlungen des Geschmacks ihre Zeit überdauern, weil er uach unsrer be¬ scheidnen Meinung wertvoller ist, als die jetzt von seinen Anhängern vielleicht noch höhergestellte, vielbewunderte, aber auch, wie man ja weiß, vielgeschmähte Figuren-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/373>, abgerufen am 24.07.2024.