Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann der "coupirte Stil" der Monologe ganz dem hastigen Tempo der Handlung Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann n Adolf Lobe Mitgeteilt vo le folgenden vier Briefe sind ein I. C. Lobe gerichtet, der im . 1 Leipzig, den 22^" November 1839. Mein theurer Freund, Haben Sie mich denn gänzlich vergessen? Soll die Zeitschrift gar nichts Von Berlioz haben wir eine Ouvertüre zu Waverley gehört. Ihrergebener Robert Schumann. Seiner Wohlgeboren Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann der „coupirte Stil" der Monologe ganz dem hastigen Tempo der Handlung Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann n Adolf Lobe Mitgeteilt vo le folgenden vier Briefe sind ein I. C. Lobe gerichtet, der im . 1 Leipzig, den 22^" November 1839. Mein theurer Freund, Haben Sie mich denn gänzlich vergessen? Soll die Zeitschrift gar nichts Von Berlioz haben wir eine Ouvertüre zu Waverley gehört. Ihrergebener Robert Schumann. Seiner Wohlgeboren <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0157" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/229106"/> <fw type="header" place="top"> Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann</fw><lb/> <p xml:id="ID_389" prev="#ID_388"> der „coupirte Stil" der Monologe ganz dem hastigen Tempo der Handlung<lb/> und dem heißen Temperament der südlichen Menschen. Das Deklamatorische<lb/> der Franzosen ist hier ganz verlassen, die Rede mit ihren unmittelbaren Ein¬<lb/> drücken und Neflexlauten ist gewissermaßen zu einer frühern Entwicklungsstufe<lb/> zurückgekehrt. Im Nathan nimmt die Natürlichkeit eine neue Form an, die<lb/> Leidenschaft verwandelt sich in Überlegung. Zuletzt erhalten wir noch Be¬<lb/> merkungen über die Häufigkeit der Monologe und ihre Stelle in den einzelnen<lb/> Akten. Wir erkennen der kleinen Schrift gern das Verdienst zu, das Verhalten<lb/> Lessings als wichtigen Ausgangspunkt für die dramaturgische Frage des<lb/> Monologs mit Erfolg hervorgehoben zu haben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann<lb/><note type="byline"> n Adolf Lobe</note> Mitgeteilt vo</head><lb/> <p xml:id="ID_390"> le folgenden vier Briefe sind ein I. C. Lobe gerichtet, der im<lb/> Jahre 1346 von Weimar nach Leipzig übersiedelte und hier die<lb/> Redaktion der „Allgemeinen musikalischen Zeitung" übernahm.</p><lb/> <div n="2"> <head> . 1</head><lb/> <p xml:id="ID_391"> Leipzig, den 22^" November 1839.</p><lb/> <note type="salute"> Mein theurer Freund,</note><lb/> <p xml:id="ID_392"> Haben Sie mich denn gänzlich vergessen? Soll die Zeitschrift gar nichts<lb/> mehr von Ihnen bringen? Von Ihren Hoffnungen, Zweifeln über musikalische<lb/> Zukunft pp. PP.? Schreiben Sie mir auch über Ihre eigenen Kompositionen<lb/> und was Sie für Pläne haben — und antworten Sie mir nicht, so sollen<lb/> Sie gewiß auch von mir nichts mehr erfahren.</p><lb/> <p xml:id="ID_393"> Von Berlioz haben wir eine Ouvertüre zu Waverley gehört.<lb/> Suchen Sie Sich sie zu verschaffen und aufzuführen, sie geht ins Blut.<lb/> Bald hoff ich von Ihnen zu hören.</p><lb/> <note type="closer"> Ihrergebener<lb/><note type="bibl"> Robert Schumann.</note></note><lb/> <p xml:id="ID_394"> Seiner Wohlgeboren<lb/> Herrn Kammermusikus Lobe<lb/> in Weimar.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0157]
Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann
der „coupirte Stil" der Monologe ganz dem hastigen Tempo der Handlung
und dem heißen Temperament der südlichen Menschen. Das Deklamatorische
der Franzosen ist hier ganz verlassen, die Rede mit ihren unmittelbaren Ein¬
drücken und Neflexlauten ist gewissermaßen zu einer frühern Entwicklungsstufe
zurückgekehrt. Im Nathan nimmt die Natürlichkeit eine neue Form an, die
Leidenschaft verwandelt sich in Überlegung. Zuletzt erhalten wir noch Be¬
merkungen über die Häufigkeit der Monologe und ihre Stelle in den einzelnen
Akten. Wir erkennen der kleinen Schrift gern das Verdienst zu, das Verhalten
Lessings als wichtigen Ausgangspunkt für die dramaturgische Frage des
Monologs mit Erfolg hervorgehoben zu haben.
Noch einige ungedruckte Briefe von Robert Schumann
n Adolf Lobe Mitgeteilt vo
le folgenden vier Briefe sind ein I. C. Lobe gerichtet, der im
Jahre 1346 von Weimar nach Leipzig übersiedelte und hier die
Redaktion der „Allgemeinen musikalischen Zeitung" übernahm.
. 1
Leipzig, den 22^" November 1839.
Mein theurer Freund,
Haben Sie mich denn gänzlich vergessen? Soll die Zeitschrift gar nichts
mehr von Ihnen bringen? Von Ihren Hoffnungen, Zweifeln über musikalische
Zukunft pp. PP.? Schreiben Sie mir auch über Ihre eigenen Kompositionen
und was Sie für Pläne haben — und antworten Sie mir nicht, so sollen
Sie gewiß auch von mir nichts mehr erfahren.
Von Berlioz haben wir eine Ouvertüre zu Waverley gehört.
Suchen Sie Sich sie zu verschaffen und aufzuführen, sie geht ins Blut.
Bald hoff ich von Ihnen zu hören.
Ihrergebener
Robert Schumann.
Seiner Wohlgeboren
Herrn Kammermusikus Lobe
in Weimar.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |