Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.Die Landwirtschaft im preußischen Gsten beeinflußt werden, weil die Bedingungen des Pflanzenwachstums in der bessern Welche wirtschaftlichen Verhältnisse sind das? Der Verfasser behandelt Wir wollen die Besitzverteilung des Grund und Bodens später noch Einzuschalten sind hier noch folgende Angaben über die Anbauverhältuisfe Die Landwirtschaft im preußischen Gsten beeinflußt werden, weil die Bedingungen des Pflanzenwachstums in der bessern Welche wirtschaftlichen Verhältnisse sind das? Der Verfasser behandelt Wir wollen die Besitzverteilung des Grund und Bodens später noch Einzuschalten sind hier noch folgende Angaben über die Anbauverhältuisfe <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0136" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/229084"/> <fw type="header" place="top"> Die Landwirtschaft im preußischen Gsten</fw><lb/> <p xml:id="ID_297" prev="#ID_296"> beeinflußt werden, weil die Bedingungen des Pflanzenwachstums in der bessern<lb/> Jahreszeit nicht sehr verschieden ist." Höhere Wirtschaftskosten würden aller¬<lb/> dings in den östlichen Provinzen dadurch verursacht, daß sich die Arbeit in<lb/> , der bessern Jahreszeit mehr zusammendränge und der strengere Winter größere<lb/> Schutzmaßregeln erfordere. Das Ergebnis der Untersuchung der Boden- und<lb/> der klimatischen Verhältnisse geht im ganzen dahin: „daß mehr als die natür¬<lb/> lichen Vorbedingungen wirtschaftliche Verhältnisse die Landwirtschaft des preu¬<lb/> ßischen Ostens nachteilig beeinflussen."</p><lb/> <p xml:id="ID_298"> Welche wirtschaftlichen Verhältnisse sind das? Der Verfasser behandelt<lb/> als solche: die Besitzverteilung des Grund und Bodens, die Preise der land¬<lb/> wirtschaftlichen Produkte, die Verkehrs- und Absatzverhältnisse, die Arbeiter-<lb/> verhültnisse, die Kapitalverhältniffe.</p><lb/> <p xml:id="ID_299"> Wir wollen die Besitzverteilung des Grund und Bodens später noch<lb/> näher betrachten, hier sei vorläufig nur darauf hingewiesen, daß im Osten be¬<lb/> kanntlich der Großbetrieb überwiegt. Der sideikommissarisch gebundne Grund¬<lb/> besitz ist übrigens in Ost- und Westpreußen nächst Hannover (2,13 Prozent der<lb/> Gesamtslüche) und Rheinprovinz (2,65) mit 3,40 Prozent und 3,38 Prozent<lb/> am spärlichsten, weit unter dem preußischen Durchschnitt von 6,09 Prozent.<lb/> Auch Posen bleibt mit 6 Prozent darunter, und Pommern überschreitet ihn<lb/> mit 6,64 Prozent nur wenig. Außerdem bleiben unter dem Durchschnitt nur<lb/> Hessen-Nassau mit 4,57 Prozent und Sachsen mit 5,95 Prozent. Der Wald<lb/> ist auf dem Fideikommißbesitz besonders stark vertreten, und schon mit Rücksicht<lb/> darauf hat der Verfasser sicher Recht, wenn er sagt, daß die Ausdehnung des<lb/> Fideikommißwesens in den östlichen Provinzen im großen und ganzen bis jetzt<lb/> nicht bedenklich ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_300"> Einzuschalten sind hier noch folgende Angaben über die Anbauverhältuisfe<lb/> und die Dichtigkeit der Bevölkerung.</p><lb/> <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341867_228947/figures/grenzboten_341867_228947_229084_006.jpg"> <row> <cell><p xml:id="ID_301"> Von der Gesamtfläche kommen auf</p><lb/><p xml:id="ID_302"> Gesamtfläche<lb/> der landwirt¬<lb/> schaftlichen<lb/> Betriebe</p><p xml:id="ID_303"> 1805<lb/> kamen<lb/> auf 1 eilen<lb/> Einwohner</p><p xml:id="ID_304"> Äcker und Wiesen und</p><p xml:id="ID_305"> Garten fette Weide</p><lb/><p xml:id="ID_306"> Prozent Prozent Prozent</p><lb/><p xml:id="ID_307"> Ostprcuszc» , . , ,<lb/> Wcstpreiiszcn , . .<lb/> Pommern , , ,<lb/> Posen......</p><p xml:id="ID_308"> 3«!>88V4<lb/> 255177:;</p><p xml:id="ID_309"> 53.8<lb/> 55,0<lb/> 55,2<lb/> «2,4</p> 13<p xml:id="ID_310"> 17.5<lb/> 21,3<lb/> 20.1<lb/> 1!),8</p><p xml:id="ID_311"> 54.3<lb/> 58.«<lb/> 52,3<lb/> «3,1</p> .«<lb/> 8,1<lb/><p xml:id="ID_312"> 3<>112!>«<lb/> 2 8!)« 425</p> 11.4<lb/> 8,!><lb/><p xml:id="ID_313"> 2524348<lb/> 3847 516<lb/> 2020736</p><p xml:id="ID_314"> 60.»<lb/> 33.1<lb/> 42,3<lb/> 45.»<lb/> 45,8<lb/> 55,7<lb/> S7,1<lb/> 39,8<lb/> 5«,5</p> 8<p xml:id="ID_315"> Sachsen.....</p><p xml:id="ID_316"> 20.8<lb/> 16,5<lb/> 27,9<lb/> 30,8<lb/> 33,1<lb/> 28,8<lb/> 6,6<lb/> 39,7<lb/> 23.5</p> .8<lb/> 13<p xml:id="ID_317"> Hannover.....</p><p xml:id="ID_318"> ,<lb/> 62.»<lb/> 133,7<lb/> 18»,2</p> .7<lb/> 16<lb/><p xml:id="ID_319"> Westfalen , , . . .</p> .7<lb/><p xml:id="ID_320"> 2 699140</p> 9<p xml:id="ID_321"> Rheinland.....</p> ,5<lb/><p xml:id="ID_322"> 3 »83 74!)<lb/> 4031063<lb/> 1899 747<lb/> 156937»</p> 11<p xml:id="ID_323"> Brandenburg > , , ,</p> 11069<lb/> 70,8<lb/><p xml:id="ID_324"> ,<lb/> 8,9<lb/> 17,1<lb/> 12,0<lb/> 11.1</p><p xml:id="ID_325"> Schlesien.....</p> 109.5<lb/><p xml:id="ID_326"> Schleswig-Holstein, ,<lb/> Hessen-Nassau . . ,<lb/> Königreich Prenszen ,</p> 67,7<lb/> 111,»<lb/><p xml:id="ID_327" next="#ID_328"> »4854542</p> !»,4</cell> </row> </table><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0136]
Die Landwirtschaft im preußischen Gsten
beeinflußt werden, weil die Bedingungen des Pflanzenwachstums in der bessern
Jahreszeit nicht sehr verschieden ist." Höhere Wirtschaftskosten würden aller¬
dings in den östlichen Provinzen dadurch verursacht, daß sich die Arbeit in
, der bessern Jahreszeit mehr zusammendränge und der strengere Winter größere
Schutzmaßregeln erfordere. Das Ergebnis der Untersuchung der Boden- und
der klimatischen Verhältnisse geht im ganzen dahin: „daß mehr als die natür¬
lichen Vorbedingungen wirtschaftliche Verhältnisse die Landwirtschaft des preu¬
ßischen Ostens nachteilig beeinflussen."
Welche wirtschaftlichen Verhältnisse sind das? Der Verfasser behandelt
als solche: die Besitzverteilung des Grund und Bodens, die Preise der land¬
wirtschaftlichen Produkte, die Verkehrs- und Absatzverhältnisse, die Arbeiter-
verhültnisse, die Kapitalverhältniffe.
Wir wollen die Besitzverteilung des Grund und Bodens später noch
näher betrachten, hier sei vorläufig nur darauf hingewiesen, daß im Osten be¬
kanntlich der Großbetrieb überwiegt. Der sideikommissarisch gebundne Grund¬
besitz ist übrigens in Ost- und Westpreußen nächst Hannover (2,13 Prozent der
Gesamtslüche) und Rheinprovinz (2,65) mit 3,40 Prozent und 3,38 Prozent
am spärlichsten, weit unter dem preußischen Durchschnitt von 6,09 Prozent.
Auch Posen bleibt mit 6 Prozent darunter, und Pommern überschreitet ihn
mit 6,64 Prozent nur wenig. Außerdem bleiben unter dem Durchschnitt nur
Hessen-Nassau mit 4,57 Prozent und Sachsen mit 5,95 Prozent. Der Wald
ist auf dem Fideikommißbesitz besonders stark vertreten, und schon mit Rücksicht
darauf hat der Verfasser sicher Recht, wenn er sagt, daß die Ausdehnung des
Fideikommißwesens in den östlichen Provinzen im großen und ganzen bis jetzt
nicht bedenklich ist.
Einzuschalten sind hier noch folgende Angaben über die Anbauverhältuisfe
und die Dichtigkeit der Bevölkerung.
Von der Gesamtfläche kommen auf
Gesamtfläche
der landwirt¬
schaftlichen
Betriebe
1805
kamen
auf 1 eilen
Einwohner
Äcker und Wiesen und
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