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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Das zeremonielle Theetrinken l'el den Japanern

furchtsam zeigt, so werde ich ihn töten, dann wird mich der Herr in Zukunft mit
derartigen Aufträgen wohl verschonen!

Kiyomasa ging deshalb erst nach Hanse, steckte eine Pistole zu sich und begab
sich dann in die Wohnung Rikyüs. Hier befahl er diesem, Thee zu bringen. Rikyn
fühlte sich dadurch sehr geehrt, führte den Krieger ins Theczimmer und eilte, seinen
Befehl auszuführen. Die Waffen hatte Kihomasa zwar nicht, wie üblich, im Vor¬
zimmer abgelegt, doch kehrte sich Rikyn darau weiter uicht. Als der Thee fertig
war, setzte er sich seinem hohen Gaste gegenüber und wollte diesen: mit dem Schöpf¬
löffel Thee in die Tasse füllen. Jetzt, dachte Kiyomasa, ist der Augenblick gekommen,
daß ich ihn auf die Probe stelle, und feuerte die Pistole ub. Durch den Knall
war Rikyn zwar etwas erschrocken, sonst ließ er sich jedoch nicht aus der Fassung
bringen, im Gegenteil, er hatte auch nicht einen Tropfen aus dem Schöpflöffel
verschüttet, goß in aller Seelenruhe den Thee in die Tasse und setzte diese seinem
Besuche vor. Kiyomasa begnügte sich jedoch damit nicht und stellte ihn ein zweites
mal auf die Probe, indem er plötzlich sein kurzes Schwert zog und nach seinem
Wirte hieb. In dem Augenblick jedoch, als er glaubte, diesen getroffen zu haben,
fiel der über dein Feuerloch zwischen den beiden stehende Topf um, und es erhob
sich eine mächtige Rauchwolke, die das ganze Zimmer verdunkelte. Kiyomasa wartete
deshalb, bis sich der Rauch verzogen hatte, und sah nun zu seinem Erstürmer, wie
Rikyü mit einem Gesicht, als ob nichts vorgefallen wäre, gemütlich in einer Ecke
des Zimmers saß. Jetzt erst erkannte Kiyomasa den wahren Nutzen des Theetrinkens
und wußte die Thcezeremvnie zu schätze". Er erzählte nun Rikyü, was eigentlich
der Zweck seines Kommens gewesen sei, und kehrte darauf in den Palast Hideyoshis
zurück.

Nun, Kiyomasa, hat dir der Thee geschmeckt? war dessen erste Frage.

Ich bin dem Herrn wirklich zu großen: Dank verpflichtet, antwortete dieser,
indem er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Er erzählte darauf deu Verlauf
der Sache und bekannte, daß er nun vom Hauptzweck, den man dem zeremoniellen
Theetrinken zuschrieb, nämlich, daß es dem Menschen Mut und Geistesgegenwart
verleihe, überzeugt sei. . ,

Den heutigen Thcezeremvnien geht ebenfalls eine Mahlzeit vvrnns. Vom
japanischen Thee, der meist in Form von Pulver aufgegossen wird, giebt es zwei
Arten, eine dünnere usu-edo, und eine dickere Koi-vdii. Die erste Art wird
während der Mahlzeit getrunken, die zweite erst am Ende. Im Gegensatz zum
chinesischen Thee wird der japanische nicht mit kochendem Wasser zubereitet, da er
sonst sehr bitter schmecken würde, und je feiner die Qualität, umso weniger heiß
darf der Aufguß sein. Zum japanischen Theegeschirr gehört deshalb auch ein offnes
Gefäß (M-i^umhin), worin das heiße Wasser erst abgekühlt wird, ja manchmal
gießt man sogar den ersten Aufguß weg, da er zu bitter schmeckt.

Im Theekvmment selbst ist jede Haltung, ja jede Geberde beim Trinken streng
vorgeschrieben. Jedes Ding, das irgendwie mit den Zeremonien zusanuuenhäugt,
wie z. B. die Theebüchse, das Räuchergefäß, das Bild an der Wand, der Blumen¬
strauß in der Zimmernische, wird entweder herumgereicht oder von weitem bewundert
mit den von alters her üblichen Phrasen, die der Komment vorschreibt. Selbst
die Hände werden gewaschen, das Zimmer wird ausgefegt, eine kleine Klingel
ertönt, und die Gäste gehen wahrend dessen hinaus in den Garten und von da
wieder ins Haus -- alles zu einer bestimmten Zeit und nach deu althergebrachten
Regeln. Einem Europäer erscheinen die Theezeremonien nach öfterer Beobachtung
äußerst eintönig und langweilig. Nicht mit der dem Orientalen eingebornen Geduld


Das zeremonielle Theetrinken l'el den Japanern

furchtsam zeigt, so werde ich ihn töten, dann wird mich der Herr in Zukunft mit
derartigen Aufträgen wohl verschonen!

Kiyomasa ging deshalb erst nach Hanse, steckte eine Pistole zu sich und begab
sich dann in die Wohnung Rikyüs. Hier befahl er diesem, Thee zu bringen. Rikyn
fühlte sich dadurch sehr geehrt, führte den Krieger ins Theczimmer und eilte, seinen
Befehl auszuführen. Die Waffen hatte Kihomasa zwar nicht, wie üblich, im Vor¬
zimmer abgelegt, doch kehrte sich Rikyn darau weiter uicht. Als der Thee fertig
war, setzte er sich seinem hohen Gaste gegenüber und wollte diesen: mit dem Schöpf¬
löffel Thee in die Tasse füllen. Jetzt, dachte Kiyomasa, ist der Augenblick gekommen,
daß ich ihn auf die Probe stelle, und feuerte die Pistole ub. Durch den Knall
war Rikyn zwar etwas erschrocken, sonst ließ er sich jedoch nicht aus der Fassung
bringen, im Gegenteil, er hatte auch nicht einen Tropfen aus dem Schöpflöffel
verschüttet, goß in aller Seelenruhe den Thee in die Tasse und setzte diese seinem
Besuche vor. Kiyomasa begnügte sich jedoch damit nicht und stellte ihn ein zweites
mal auf die Probe, indem er plötzlich sein kurzes Schwert zog und nach seinem
Wirte hieb. In dem Augenblick jedoch, als er glaubte, diesen getroffen zu haben,
fiel der über dein Feuerloch zwischen den beiden stehende Topf um, und es erhob
sich eine mächtige Rauchwolke, die das ganze Zimmer verdunkelte. Kiyomasa wartete
deshalb, bis sich der Rauch verzogen hatte, und sah nun zu seinem Erstürmer, wie
Rikyü mit einem Gesicht, als ob nichts vorgefallen wäre, gemütlich in einer Ecke
des Zimmers saß. Jetzt erst erkannte Kiyomasa den wahren Nutzen des Theetrinkens
und wußte die Thcezeremvnie zu schätze». Er erzählte nun Rikyü, was eigentlich
der Zweck seines Kommens gewesen sei, und kehrte darauf in den Palast Hideyoshis
zurück.

Nun, Kiyomasa, hat dir der Thee geschmeckt? war dessen erste Frage.

Ich bin dem Herrn wirklich zu großen: Dank verpflichtet, antwortete dieser,
indem er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Er erzählte darauf deu Verlauf
der Sache und bekannte, daß er nun vom Hauptzweck, den man dem zeremoniellen
Theetrinken zuschrieb, nämlich, daß es dem Menschen Mut und Geistesgegenwart
verleihe, überzeugt sei. . ,

Den heutigen Thcezeremvnien geht ebenfalls eine Mahlzeit vvrnns. Vom
japanischen Thee, der meist in Form von Pulver aufgegossen wird, giebt es zwei
Arten, eine dünnere usu-edo, und eine dickere Koi-vdii. Die erste Art wird
während der Mahlzeit getrunken, die zweite erst am Ende. Im Gegensatz zum
chinesischen Thee wird der japanische nicht mit kochendem Wasser zubereitet, da er
sonst sehr bitter schmecken würde, und je feiner die Qualität, umso weniger heiß
darf der Aufguß sein. Zum japanischen Theegeschirr gehört deshalb auch ein offnes
Gefäß (M-i^umhin), worin das heiße Wasser erst abgekühlt wird, ja manchmal
gießt man sogar den ersten Aufguß weg, da er zu bitter schmeckt.

Im Theekvmment selbst ist jede Haltung, ja jede Geberde beim Trinken streng
vorgeschrieben. Jedes Ding, das irgendwie mit den Zeremonien zusanuuenhäugt,
wie z. B. die Theebüchse, das Räuchergefäß, das Bild an der Wand, der Blumen¬
strauß in der Zimmernische, wird entweder herumgereicht oder von weitem bewundert
mit den von alters her üblichen Phrasen, die der Komment vorschreibt. Selbst
die Hände werden gewaschen, das Zimmer wird ausgefegt, eine kleine Klingel
ertönt, und die Gäste gehen wahrend dessen hinaus in den Garten und von da
wieder ins Haus — alles zu einer bestimmten Zeit und nach deu althergebrachten
Regeln. Einem Europäer erscheinen die Theezeremonien nach öfterer Beobachtung
äußerst eintönig und langweilig. Nicht mit der dem Orientalen eingebornen Geduld


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[0430] Das zeremonielle Theetrinken l'el den Japanern furchtsam zeigt, so werde ich ihn töten, dann wird mich der Herr in Zukunft mit derartigen Aufträgen wohl verschonen! Kiyomasa ging deshalb erst nach Hanse, steckte eine Pistole zu sich und begab sich dann in die Wohnung Rikyüs. Hier befahl er diesem, Thee zu bringen. Rikyn fühlte sich dadurch sehr geehrt, führte den Krieger ins Theczimmer und eilte, seinen Befehl auszuführen. Die Waffen hatte Kihomasa zwar nicht, wie üblich, im Vor¬ zimmer abgelegt, doch kehrte sich Rikyn darau weiter uicht. Als der Thee fertig war, setzte er sich seinem hohen Gaste gegenüber und wollte diesen: mit dem Schöpf¬ löffel Thee in die Tasse füllen. Jetzt, dachte Kiyomasa, ist der Augenblick gekommen, daß ich ihn auf die Probe stelle, und feuerte die Pistole ub. Durch den Knall war Rikyn zwar etwas erschrocken, sonst ließ er sich jedoch nicht aus der Fassung bringen, im Gegenteil, er hatte auch nicht einen Tropfen aus dem Schöpflöffel verschüttet, goß in aller Seelenruhe den Thee in die Tasse und setzte diese seinem Besuche vor. Kiyomasa begnügte sich jedoch damit nicht und stellte ihn ein zweites mal auf die Probe, indem er plötzlich sein kurzes Schwert zog und nach seinem Wirte hieb. In dem Augenblick jedoch, als er glaubte, diesen getroffen zu haben, fiel der über dein Feuerloch zwischen den beiden stehende Topf um, und es erhob sich eine mächtige Rauchwolke, die das ganze Zimmer verdunkelte. Kiyomasa wartete deshalb, bis sich der Rauch verzogen hatte, und sah nun zu seinem Erstürmer, wie Rikyü mit einem Gesicht, als ob nichts vorgefallen wäre, gemütlich in einer Ecke des Zimmers saß. Jetzt erst erkannte Kiyomasa den wahren Nutzen des Theetrinkens und wußte die Thcezeremvnie zu schätze». Er erzählte nun Rikyü, was eigentlich der Zweck seines Kommens gewesen sei, und kehrte darauf in den Palast Hideyoshis zurück. Nun, Kiyomasa, hat dir der Thee geschmeckt? war dessen erste Frage. Ich bin dem Herrn wirklich zu großen: Dank verpflichtet, antwortete dieser, indem er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Er erzählte darauf deu Verlauf der Sache und bekannte, daß er nun vom Hauptzweck, den man dem zeremoniellen Theetrinken zuschrieb, nämlich, daß es dem Menschen Mut und Geistesgegenwart verleihe, überzeugt sei. . , Den heutigen Thcezeremvnien geht ebenfalls eine Mahlzeit vvrnns. Vom japanischen Thee, der meist in Form von Pulver aufgegossen wird, giebt es zwei Arten, eine dünnere usu-edo, und eine dickere Koi-vdii. Die erste Art wird während der Mahlzeit getrunken, die zweite erst am Ende. Im Gegensatz zum chinesischen Thee wird der japanische nicht mit kochendem Wasser zubereitet, da er sonst sehr bitter schmecken würde, und je feiner die Qualität, umso weniger heiß darf der Aufguß sein. Zum japanischen Theegeschirr gehört deshalb auch ein offnes Gefäß (M-i^umhin), worin das heiße Wasser erst abgekühlt wird, ja manchmal gießt man sogar den ersten Aufguß weg, da er zu bitter schmeckt. Im Theekvmment selbst ist jede Haltung, ja jede Geberde beim Trinken streng vorgeschrieben. Jedes Ding, das irgendwie mit den Zeremonien zusanuuenhäugt, wie z. B. die Theebüchse, das Räuchergefäß, das Bild an der Wand, der Blumen¬ strauß in der Zimmernische, wird entweder herumgereicht oder von weitem bewundert mit den von alters her üblichen Phrasen, die der Komment vorschreibt. Selbst die Hände werden gewaschen, das Zimmer wird ausgefegt, eine kleine Klingel ertönt, und die Gäste gehen wahrend dessen hinaus in den Garten und von da wieder ins Haus — alles zu einer bestimmten Zeit und nach deu althergebrachten Regeln. Einem Europäer erscheinen die Theezeremonien nach öfterer Beobachtung äußerst eintönig und langweilig. Nicht mit der dem Orientalen eingebornen Geduld

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/430>, abgerufen am 01.09.2024.